Guten Morgen Kloane,
mir tut es einfach wirklich unendlich leid, was Dir da passiert ist. Ich kann und möchte mir das gar nicht vorstellen, was Eltern in so einer Situation durchmachen.
Dass Du schreibst, dass zu keiner Zeit die Gefahr bestand, wieder zur Flasche zu greifen, finde ich großartig!!
Du sorgst Dich um Deinen Schwiegersohn, aber denk immer dran, dass es nicht in Deiner Hand liegt. Wenn er wieder trinken will, dann wirst Du das nicht verhindern können.
Die Sorgen, wenn man selbst alt wird, dass sich dann niemand kümmern wird, die sind bei mir noch in so weiter Ferne, dass ich darüber erstmal nachdenken musste, als ich Deinen Beitrag gestern las.
Im ersten Moment dachte ich "Es gibt doch Pflegehilfen, Einrichtungen usw.". Doch das Emotionale ist ja auch nicht zu unterschätzen.
Wenn ich da meine Oma ansehe, die im Pflegeheim lebt und so gut wie nichts mehr kann. Da kümmern sich die Pfleger natürlich um sie. Aber was ihr Leben wirklich noch lebenswert macht, ist vermutlich meine Tante, die dort mindestens zwei Mal die Woche einguckt oder ich als Enkeltochter. Sie hat ihre andere Tochter auch sehr früh verloren (meine Mutter). Da ist für sie so eine Welt zusammen gebrochen, dass sie seit dem immer weniger sprach und nun gar nicht mehr sprechen kann.
Anders herum denke ich dann, die zwei Tage, die meine Tante bei ihr ist und sich kümmert, sind auch nur ein so kleiner Bruchteil ihres Lebens.
Sie hat wirklich einen großartigen Bezug aufgebaut (obwohl sie nicht sprechen kann) zu den Angestellten, die dort tagtäglich sind. Zu anderen Bewohnern und sogar unter den Besuchern kennt man sich inzwischen und auch die lernen sich untereinander kennen.
Was ich damit sagen will: Sie ist nicht allein und sie wäre auch nicht allein, wenn meine Tante oder ich nicht oft da wären.
Das Kümmern übernehmen tolle Menschen, die sich das Kümmern zum Beruf gemacht haben.
Das alles, was ich jetzt geschrieben habe, ist selbstverständlich NULL Trost zu Deinem Verlust. Das möchte ich überhaupt gar nicht damit sagen. Das Vermissen, die Trauer um Deine Tochter, das kann Dir niemand abnehmen und das wollte ich mit meinem Text auch nicht versuchen zu mildern.
Lediglich Deine Sorge um das "Kümmern im Alter" wollte ich Dir ein wenig nehmen.
Schreib doch gern ab und zu einmal, wie es Dir so ergeht.
LG Cadda