Beiträge von Cadda

    Hallo Becki,

    lass Dir eines als trockene Alkoholikerin versichern: Dass Dein Freund einen Tag nach einer Party Bier trinkt, ist kein Zeichen dafür, dass es ihm nicht schlecht geht und er es deshalb trinken KANN.
    Er MUSS es trinken, eben damit es ihm NICHT schlecht geht.

    Und lass Dir eines als Co.Abhängige versichern: Eine Beziehung mit einem Alkoholiker zu führen, in der man sich nur sieht, wenn kein Alkohol im Spiel ist, wird nicht funktionieren.
    Denn wenn Du das wirklich konsequent (und zwar wirklich konsequent) durchziehst, wirst Du ihn nicht mehr sehen. Er wird sich vielleicht ab und zu mal zusammen reißen und selbst dann hat er vermutlich vorher heimlich 2 Bier gekippt oder er zerrt noch vom Restalkohol.

    Dieser Versuch einer Co.Abhängigen „ich sehe ihn nur noch, wenn er keinen Alkohol getrunken hat“ ist in etwa vergleichbar mit dem Versuch eines Alkoholikers „ich trinke nur noch an den Wochenenden“. Funktioniert Beides nicht, da eine Abhängigkeit besteht.

    Deine Vorgehensweise wird genau Eines herbeiführen: Vorwürfe und Schuldzuweisungen von seiner Seite an Dich.

    So hart das auch klingt, Becki... aber Du verschwendest Deine wertvolle Zeit und Energie. Bitte glaub mir das.

    LG Cadda

    Hallo Selene,

    wenn ich ehrlich bin, brauchst Du Dir über die Vorgehensweise glaube ich gar nicht so lange Gedanken machen. So wie ich es rausgelesen habe, will er diese Therapie doch eigentlich nur antreten, weil es von ihm gefordert wird. Das ist eh zum Scheitern verurteilt. Wenn man wirklich trocken werden möchte, dann möchte man selbst von ganzem Herzen etwas ändern. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob jemand bei einem ist, um einen zu „unterstützen“ (wie??) oder nicht. Man hat einfach das Bedürfnis, das Verlangen nicht mehr zu trinken. Das hat man dann, egal ob jemand nun bei einem bleibt oder nicht.
    Wie willst Du da unterstützen? ER muss verändern. ER muss den Willen haben.

    Ich habe bei meinem Ex versucht, zu unterstützen. Ich bin selbst Alkoholikerin, seit bald 4 Jahren trocken. Bei der Trennung habe ich aufgehört zu trinken. Er wollte es auch. Ich wollte ihn unterstützen. Habe mir den Mund fusselig geredet, stand ihm bei. Habe mein erlerntes Wissen hier aus dem Forum, vom Arzt und von meiner Therapie/Suchtberatung an ihn weitergegeben und zwar komplett. Ich bin darin sogar ganz gut, ich bin wirklich Hobbypsychologin :D
    Er hat es in der Theorie komplett verstanden. Konnte alles nachvollziehen, wollte es so gern. DAS wäre wirklich unterstützend gewesen. Wir haben uns geliebt. Keine Untreue, keine fehlende Leidenschaft. Wir hatten gemeinsam diesen Weg gehen können. Mehr Unterstützung ging nicht. Er säuft heute noch........

    Was ich damit sagen will: Du kannst nichts tun. Die Mühe ist verschwendete Energie. Du kannst Dich selbst nur schützen und retten vor den Verletzungen.

    Wie es mit ihm weitergeht und OB es überhaupt vorwärts geht, das kannst Du aus der Ferne beobachten. Aber bitte versuche nicht, ihn zu überzeugen. Das raubt so sehr die Energie und zwar umsonst. Ich fühle mich heute noch ausgelaugt, wenn ich daran denke, wie sehr ich mich bemüht habe. Während ich das schreibe, säuft er vermutlich gerade sein erstes Konterbier ;)

    Es ist sooooo befreiend, ein Leben ohne Alkoholiker zu führen.

    LG Cadda

    Hallo Selene,

    es kann sogar sein, dass er Dich nicht nur benutzt und liebt. Aber was ändert das? Mit einem Alkoholiker kann man nicht glücklich werden und man kann ihm auch nicht helfen.

    Und ganz ehrlich gesagt, seid ihr ja noch gar nicht lange zusammen. Wie soll es erst später werden, wenn die erste Verliebtheit vorüber zieht? Ich kann Dir nur sagen, dass Alkoholiker sich in der Abwärtsspirale befinden. Die Respektlosigkeiten nehmen zu. Die Demütigung wird größer, die Enttäuschung auch.

    Der Trennungsschmerz ist erst einmal schlimm. Aber es wird besser und zwar schneller als Du denkst!

    LG Cadda

    Hallo Twizzler,

    Hörbücher beim Spazieren gehen, mag ich auch. Nicht immer, manchmal find ich die Waldgeräusche auch entspannend. Aber grundsätzlich mag ich Hörbücher. Hast Du ein witziges parat?
    Hab schon 2 Guthaben offen und möchte mal leichte und lustige Kost :D

    Ich höre sonst total gern psychologische Sachen, aber derbe Sachen (auch mit schwarzem Humor) mag ich!

    Wie läuft Ostern bei Dir ab?

    LG Cadda

    Hallo liebe Mari,

    Du hast die richtigen Ansichten und Gedanken. Am Anfang war es für mich auch so, dass ich solche Feiertage mit Saufen verknüpft habe. Das wird weniger. Nach noch nicht mal 4 Jahren hab ich keinen Neid, was das Feiern angeht. Klar kann das auch nochmal kommen, also Suchtgedanken. Aber zur Zeit bin ich davon verschont.

    Das Leben ist so toll ohne das Trinken. Nicht immer und grundsätzlich. Aber eben lebenswerter!

    Ich wünsche Dir schöne, nüchterne Ostern mit viel Entspannung und guter Laune und gutem Kaffee natürlich :)

    Cadda

    Hallo Liane,

    ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: Bitte tu Dir das nicht an!!! Ihr seid noch gar nicht soooo lange zusammen. Erinnere Dich an die Zeit VOR ihm und mach da weiter, wo Du warst, bevor Du ihn hattest und schlage eine andere Richtung ein.

    Das Mitleid vergeht, denn er ist selbst verantwortlich. Mein Ex tat mir auch lange Zeit sehr leid, ich hab ihn sehr geliebt und er mich auch. Aber da ich selbst nicht nur co-abhängig war, sondern auch (inzwischen trockene) Alkoholikerin bin, weiß ich: Es liegt in seiner Hand.
    Von daher hält sich mein Mitleid inzwischen in Grenzen.

    LG Cadda

    Guten Morgen Mari,

    ich hoffe, Du hast die Torte genossen :)

    Mir geht es wie Twizzler. Ich freue mich nach wie vor jeden Morgen, meinen Kaffee ohne Kater zu genießen. Und den Blick beim Altglas wegbringen, kenne ich :D

    Überhaupt fällt mir viel auf in Bezug auf das Verhalten Anderer mit Alkohol. Das ist denke ich auch normal. Man ist halt sensibilisiert bei dem Thema.

    LG Cadda

    Guten Morgen Twizzler,

    ja, es ist wichtig, einen Gang zurückzuschalten, bevor der Körper zu überlastet ist. Diesmal konnte ich das „Zeichen“ allerdings auch nicht ignorieren, denn ich konnte überhaupt nicht mehr auftreten. Mir blieb quasi auch nichts anderes übrig, als das Laufen einzustellen :D

    Ja, es hat alles gut geklappt gestern. Hab es nicht übertrieben. Ich genieße jetzt noch meinen Kaffee und dann gehts zur Arbeit. Freue mich schon auf meine Kollegen. Auch eine tolle Sache, wenn man seine Arbeit mag. Man verbringt schließlich viel Zeit dort.

    Einen schönen Tag...

    Cadda

    Guten Morgen,

    mit den Füßen ist wieder alles in Ordnung. Nach einer Zwangspause von 2 Wochen habe ich langsam wieder angefangen mit Sport. Wir haben hier heute bei uns total tolles Wetter. War gerade eine Dreiviertelstunde laufen und danach hab ich einen Kaffee auf meiner Liege genossen. Man braucht zwar noch ne Wolldecke, weil es kalt ist, aber die Sonne scheint wie verrückt!!

    Morgen geht der Arbeitsalltag wieder los und ich freue mich drauf!!

    Ich wünsch allen einen schönen Start in den Tag.

    LG Cadda

    Die HALT-Regel kannte ich nicht, macht aber auf alle Fälle Sinn, dass man dran arbeitet, dass man nicht in die Situation kommt. Wobei sich das ja nicht alles immer vermeiden lässt. Aber Hunger kann man definitiv vermeiden :)

    Schreib doch, so viel wie Du magst! Dafür ist das Forum doch da. Und ich werde es auch lesen, hab ja genug Zeit gerade :D

    Hallo Twizzler,

    nein, ich verzichte nicht grundsätzlich auf Zucker. Mir geht es im Grunde genommen auch nicht darum, dass ich mich gesünder ernähren- oder abnehmen will. Es ist dieses Suchtverhalten, was mich total nervt. Sich am Wochenende mit Süßigkeiten aller Art eindecken, um sich dann zu belohnen, das erinnert mich an meine Sucht.


    LG Cadda

    Guten Morgen,

    ich ziehe es gerade durch mit dem Verzicht auf Süßigkeiten und Chips. Aber ich sehe es noch als Verzicht, nicht auf Befreiung. Anders als beim Alkohol :)

    Ich bin gerade krankgeschrieben. Habe/hatte Probleme mit meinem Fuß, zu viel Sport, eine Überbelastung. Ich ärgere mich.

    Zum Glück sind wir auf der Arbeit gerade gut besetzt, sonst würde ich vor schlechtem Gewissen nicht in den Schlaf kommen....

    LG Cadda

    Hallo Thena,

    es freut mich total zu lesen, dass Du so positive Rückmeldungen zu Deinem Brief bekommen hast. Ganz ehrlich, ich kann total nachvollziehen, wie viel Kraft Dir das gibt. Du hast Dir damit ganz viel Erleichterung verschafft und vor allen Dingen auch einen Schutz, was Deine Trockenheit angeht. Mir hat es sehr geholfen und es hilft mir auch immer noch sehr, dass bei mir in meinem Umkreis Alle Bescheid wissen. Ich weiß, dass es hier welche gibt, die das anders handhaben und das finde ich auch völlig ok, das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Aber MIR persönlich hilft es unglaublich viel. Das liegt vermutlich daran, dass ich auch viel und gern analysiere und rede und das kann ich so ganz offen mit meinen engsten Vertrauten tun. Und sie auch mit mir und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt für mich. Niemand muss sich mir gegenüber aus Unsicherheit verstellen und geht deshalb auch ganz natürlich bei dem Thema mit mir um, weil sie wissen, dass es in Ordnung für mich ist bzw. dass ich das sogar so möchte. Deine Leute haben wirklich toll reagiert und ich denke, das wird Dir noch sehr oft eine Hilfe sein und Dir Kraft geben.

    Ich habe die Sonne genossen und werde das heute wieder tun.

    LG Cadda

    Guten Morgen Nifi,

    weißt Du, wenn man trinkt, redet man sich ja auch vieles ein: „Wenn ich erstmal auf der Arbeit zufriedener bin, hört das Saufen von selbst auf, weil ich dann nicht mehr solchen Frust habe. Wenn ich erstmal älter bin, vergeht die Lust aufs Party machen automatisch. Wenn ich erstmal Familie habe, bin ich angekommen und möchte nicht mehr so viel feiern“. Die Realität ist anders.

    Ich selbst erinnere mich sogar an solche Gedanken, die nichts mit dem Trinken zu tun haben, aber ähnlich sind: Ich war mit meinem jetzigen Ex-Mann zusammen (nicht mein saufender Ex-Partner, sondern der Papa meiner Kinder) und wir haben ständig gestritten. Bekamen trotzdem ein Kind und heirateten. Da waren Gedanken „wenn wir erstmal verheiratet sind und das Baby da ist, wird alles gut, dann streiten wir weniger.“ Später dann „wenn erstmal das Haus fertig ist, haben wir weniger Stress, dann wird alles besser“. Danach „wenn das zweite Kind da ist, ist alles perfekt, wir werden zur Ruhe kommen und weniger streiten“. Bescheuert!!! :D

    Der einzige, realistische Satz wäre gewesen „Wenn wir erstmal geschieden sind, wird alles gut“ :D :D

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    Carl-Friedrich hat sehr gute Dinge geschrieben. Das sind gute Vorgehensweisen!! Ich denke immer noch den Gedanken zu Ende. Ich hab Lust auf Alkohol, wie geht es weiter, wann und wo und vor allem WIE endet es, wenn ich dieses erste Glas trinke. Ich durchlebe das negative Gefühl des nächsten Tages. So vergeht mir die Lust. Und dann direkt raus! Spazieren gehen oder joggen. Oder mit nem Kaffee ein paar Schritte auf dem Hof, egal, einfach raus.

    Alk - Das Buch find ich einfach nur klasse!

    LG Cadda