Beiträge von Cadda

    Hallo Thena,

    es freut mich total zu lesen, dass Du so positive Rückmeldungen zu Deinem Brief bekommen hast. Ganz ehrlich, ich kann total nachvollziehen, wie viel Kraft Dir das gibt. Du hast Dir damit ganz viel Erleichterung verschafft und vor allen Dingen auch einen Schutz, was Deine Trockenheit angeht. Mir hat es sehr geholfen und es hilft mir auch immer noch sehr, dass bei mir in meinem Umkreis Alle Bescheid wissen. Ich weiß, dass es hier welche gibt, die das anders handhaben und das finde ich auch völlig ok, das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Aber MIR persönlich hilft es unglaublich viel. Das liegt vermutlich daran, dass ich auch viel und gern analysiere und rede und das kann ich so ganz offen mit meinen engsten Vertrauten tun. Und sie auch mit mir und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt für mich. Niemand muss sich mir gegenüber aus Unsicherheit verstellen und geht deshalb auch ganz natürlich bei dem Thema mit mir um, weil sie wissen, dass es in Ordnung für mich ist bzw. dass ich das sogar so möchte. Deine Leute haben wirklich toll reagiert und ich denke, das wird Dir noch sehr oft eine Hilfe sein und Dir Kraft geben.

    Ich habe die Sonne genossen und werde das heute wieder tun.

    LG Cadda

    Guten Morgen Nifi,

    weißt Du, wenn man trinkt, redet man sich ja auch vieles ein: „Wenn ich erstmal auf der Arbeit zufriedener bin, hört das Saufen von selbst auf, weil ich dann nicht mehr solchen Frust habe. Wenn ich erstmal älter bin, vergeht die Lust aufs Party machen automatisch. Wenn ich erstmal Familie habe, bin ich angekommen und möchte nicht mehr so viel feiern“. Die Realität ist anders.

    Ich selbst erinnere mich sogar an solche Gedanken, die nichts mit dem Trinken zu tun haben, aber ähnlich sind: Ich war mit meinem jetzigen Ex-Mann zusammen (nicht mein saufender Ex-Partner, sondern der Papa meiner Kinder) und wir haben ständig gestritten. Bekamen trotzdem ein Kind und heirateten. Da waren Gedanken „wenn wir erstmal verheiratet sind und das Baby da ist, wird alles gut, dann streiten wir weniger.“ Später dann „wenn erstmal das Haus fertig ist, haben wir weniger Stress, dann wird alles besser“. Danach „wenn das zweite Kind da ist, ist alles perfekt, wir werden zur Ruhe kommen und weniger streiten“. Bescheuert!!! :D

    Der einzige, realistische Satz wäre gewesen „Wenn wir erstmal geschieden sind, wird alles gut“ :D :D

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    Carl-Friedrich hat sehr gute Dinge geschrieben. Das sind gute Vorgehensweisen!! Ich denke immer noch den Gedanken zu Ende. Ich hab Lust auf Alkohol, wie geht es weiter, wann und wo und vor allem WIE endet es, wenn ich dieses erste Glas trinke. Ich durchlebe das negative Gefühl des nächsten Tages. So vergeht mir die Lust. Und dann direkt raus! Spazieren gehen oder joggen. Oder mit nem Kaffee ein paar Schritte auf dem Hof, egal, einfach raus.

    Alk - Das Buch find ich einfach nur klasse!

    LG Cadda

    Hallo Nala,

    und wie ging es Dir, WÄHREND Du getrunken hast? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man das auch nur ansatzweise genießen kann, wenn man weiß, dass man gerade einen Rückfall hat. Vielleicht solltest Du das Gefühl öfter abrufen, so ganz bewusst negative Gefühle in Erinnerung rufen.

    Kenne ich auch. Sämtliche Situationen haben mich getriggert. Gartenarbeit, Kochen, Autofahren bei schönem Wetter. Je öfter man das ohne Alkohol macht, umso mehr wird die Festplatte überspielt. Genau wie Carl-Friedrich beschrieben hat.

    LG Cadda

    Übrigens: Hast Du schon mal mitbekommen, dass viele Leute einen alkoholfreien Januar einlegen??

    Die Meisten dieser Leute haben keinen normalen Umgang mit Alkohol. Das behaupte ich ganz frech. Sonst würden sie überhaupt nicht auf die Idee kommen, das zu tun.

    Ich kenne welche, die das seit Jahren durchziehen! Der Dezember und der Februar ist grundsätzlich EXTREM feuchtfröhlich ;)

    Hallo Nifi,

    wozu soll das gut sein? Er könnte sogar sagen, dass er ein Jahr nichts trinkt. Auch DAS würde sein Alkoholproblem nicht lösen. Zeitlich befristete Trinkpausen bringen rein gar nichts. Die Sucht kann dadurch nicht geheilt werden. Ich habe in der Gruppe jemanden kennengelernt, der 15 Jahre lang nicht getrunken hat und dann der Meinung war, jetzt geht’s mir dem normalen Trinken. Das ging auch ein paar Wochen und dann?!? Saß er in der Alkoholikergruppe mit der Erkenntnis, dass man sein Leben lang Alkoholiker bleibt und wenn eine Grenze erstmal überschritten ist, dann gibt es kein Weg zurück. Auch nicht nach „Alkohol-Fasten“.

    Das Gute ist: Du hast das erkannt! :)

    LG Cadda

    Hallo Nala,

    wie konnte es so plötzlich dazu kommen? Ich meine, es ist ja nicht so, dass Du nicht selbstreflektiert bist. Du bist doch im Grunde genommen gedanklich sehr sortiert gewesen. Was genau ging in Deinem Kopf vor, dass Du dem
    Verlangen so schnell nachgekommen bist? Wie hast Du Dir das quasi in dem Moment schön reden können?

    Wie war Dein erster Tag im neuen Job?

    Gut, dass Du offen bist und schreibst!!

    LG Cadda

    Hallo Nifi,

    kenne ich. ER benimmt sich verletzend und ungerecht, aber ER ist derjenige, der einen am nächsten Tag „zur Strafe“ ignoriert und hinterlässt somit ein noch traurigeres Gefühl, als man eh schon hat (wegen des gemeinen Verhaltens am Vortag).

    Genau DAS hat zur Folge, dass man froh ist, wenn man nicht mehr ignoriert wird und ER so gnädig ist, wieder ein bisschen nett zu einem zu sein. Dann geht es einem wenigstens ein bisschen besser und man wertet das „irgendwann wieder nett sein“ als eine Art Einsehen.

    Durch Deine Erzählungen hab ich mich gerade echt zurück versetzt gefühlt. Wie oft bin ich weinend ins Bett und hab gehofft, dass er sein hässliches Verhalten einsieht und sich wenigstens entschuldigt oder mir durch nettes Verhalten zeigt, dass es ihm leid tut. So war es nämlich noch am Anfang!! Da tat es ihm wahnsinnig leid und er wollte sich ändern. Aber das war ja immer die selbe Leier, weil Ändern in einer Alkoholsucht nun einmal nicht gelingen kann. Also gab er sein Vorhaben auf und drehte den Spieß um, denn er wollte sich ja nicht eingestehen, dass er es nicht schafft. Also war ich die Blöde, wegen der er ja saufen „musste“. Ab dann wechselte er auch die Strategie, wir oben beschrieben. Er behandelte mich im Suff schlecht und war aber derjenige, der mir am nächsten Tag das Gefühl gab, als hätte ich IHM was getan. Er fuhr zur Arbeit, ohne Tschüss sagen, blockierte mich auf whats App und war kühl mir gegenüber. Irgendwann wurde er wieder normaler und ich so froh darüber, dass sein gemeines Verhalten gar kein Thema mehr war. Wie schlau von ihm gemacht!!!!!

    Ewig hab ich das mitgemacht und könnte heute noch darüber ko..... , weil ich mir das gefallen ließ. Ich könnte mich ohrfeigen, dass der Liebeskummer mich davon abgehalten hat, zu handeln. Weil er für mich mal den tollsten Charakter auf der ganzen Welt hatte. Nicht geblendet oder schön geredet, er hatte es wirklich (und das denke ich heute, Jahre später noch). Aber was nützt mir das, wenn davon nichts mehr übrig ist?? Gar nichts!!

    Ich kann Dir nur sagen, dass alles wieder gut wird, wenn Du dieses Leiden verlässt! Ich bin glücklicher als je zuvor und das, obwohl ich zunächst nicht aufhören konnte, an ihn zu denken und mir wirklich nur zum heulen war. Er tat mir soooo leid und ich hab ihn so vermisst! Und heute?? Frag ich mich, was mich bloß geritten hat, dass ich da nicht viel früher gegangen bin. Es geht mir gut, meinen Kindern geht es viel, viel besser! Das liegt auch daran, dass ich selbst seit 3,5 Jahren nicht mehr trinke, ich gebe meinem Ex nicht die Schuld, ICH hätte früher gehen können und müssen!! Aber gerade vor ein paar Tagen, als wir meinen Ex beim spazieren gehen sahen (er wohnt im selben Ort), sagte mein Sohn: „Mama, als wir damals zu XY gezogen sind, dachte ich, dass er der netteste Mensch auf der ganzen Welt ist. Und dann das Alles, was war. Ein Glück sind wir da nicht mehr“...

    Du kannst es schaffen, wenn Du erstmal an Deinem Punkt angelangt bist. Schneller schaffst Du es vermutlich, wenn Du Dir eines ganz klar vor Augen hältst: Es wird sich nicht ändern!!! Es wird nicht besser!!! Dein Mann ist bereits an dem Punkt angelangt, wo er DICH für sein Verhalten verantwortlich macht. Das bedeutet, dass er selbst schon längst die Hoffnung aufgegeben hat, das er es schafft, vom Alkohol loszukommen. Deshalb bist Du nun die Blöde. Und Du wirst nicht mit Argumenten gegenan kommen. Glaub mir das. Es ist verschwendete Energie, das Wort wird im Mund verdreht. Tu Dir das nicht an. Das Leben kann so schön sein, wenn man dieses widerliche Theater aus seinem Leben verbannt. Glaub mir das bitte :D

    LG
    Cadda

    Hallo Mari,

    ich trinke seit Anfang September 2017 nicht mehr und freue mich immer wieder aufs Neue, dass ich frei bin :)
    Du schaffst das auch!!

    Carl-Friedrich: Naschen reduzieren funktioniert bei mir nicht. Leider :(
    Dass es Einigen so geht mit dem Verlangen nach Naschen, hab ich auch gelesen. Die Tatsache, dass der Körper früher die Mengen an Alkohol in Zucker verstoffwechselt hat, hatte ich gar nicht auf dem Schirm!! Ja, definitiv hatte ich das Verlangen nach Süßem zu Saufzeiten nicht.

    Also momentan esse ich tatsächlich gar keine Süßigkeiten. Zur Zeit gelingt es mir, mal schauen, wie es weitergeht :D

    Ich war heute nach der Arbeit noch 2 Std spazieren. Das tat sehr gut bei dem Traumwetter!

    LG Cadda

    Hallo alle zusammen,

    mich freut, dass sich hier Einige neu angemeldet haben. Ich finde, viele lesen sich wirklich selbstreflektiert und ich habe ein gutes Gefühl, dass diejenigen es schaffen können.

    Denkt dran, zu berichten, BEVOR es einem sehr schlecht geht. Oftmals kann verhindert werden, dass man wieder zum Glas greift, wenn man seine Gedanken aufschreibt, um sich zu sortieren. Das befreit und stärkt!

    Habt alle einen schönen Tag und lasst mal von Euch hören :)

    LG Cadda

    Hallo Nala,

    ich war auch euphorisch und ich bin es nach 3,5 Jahren immer noch :D
    Ich habe Momente, indem ich einfach nur glücklich bin, dass ich nicht mehr trinke und die koste ich auch total aus!

    Wie geht es Dir jetzt gerade? Ist ja ein paar Tage her, Dein Beitrag. Ich war länger noch so aktiv hier.

    LG Cadda

    Als mein (noch trinkender) Ex-Partner mir vor einigen Wochen (ungefragt) einen Vortrag über das Thema Alkohol hielt, in dem er betonte, dass er ja gar nicht süchtig ist, weil er ja trinken WILL und nicht muss, hatte ich innerlich das Bedürfnis, ihm fünfhundertmillionen Dinge zu erklären. Aber wozu??? Wenn er am Ende eh nichts versteht und lediglich meine Energie verpufft?! Klar tut er mir irgendwo leid. Er hat sein Leben bereits privat und inzwischen auch beruflich gegen die Wand gefahren. Aber es ist bestimmt nicht unterlassene Hilfeleistung, wenn ich ihn fallen lasse, denn es gibt Stellen, die lassen ihn nicht fallen. Und das habe ich ihm auch geschrieben:
    Dass er mich in Ruhe lassen soll und sich mit seinen Problemen bitte nicht an mich, sondern an die Suchtberatung wenden soll. Danach habe ich ihn (ohne schlechtes Gewissen) blockiert.

    Wenn jemand vor mir besoffen zusammenbricht, rufe ich gern einen Rettungswagen. Sobald dieser angekommen ist, mache ich mich garantiert vom Acker und kümmere mich keine Sekunde weiter um sein Leid. Denn sonst wird es (zumindest seelisch) zu MEINEM Leid und das lasse ich garantiert nicht zu.

    Ich kann nur Jedem dazu raten, es so zu handhaben.

    LG Cadda

    Guten Morgen alle zusammen,

    ich kann das nur unterschreiben, dass es letztendlich keine Rolle spielt, ob co.-abhängig oder selbst abhängig. Ich war beides und werde mich nie wieder in die Lage bringen, mich mit Alkohol zu quälen. Weder indem ich selbst trinke, noch durch das Zusehen und Mitfühlen, indem Andere trinken. Es würde mich so oder so kaputt machen und ich bin mir (inzwischen) selbst am meisten wert. Andere sind mir mitunter auch SEHR viel wert. Ich werde aber niemanden mehr über mein eigenes Wohl stellen.

    LG Cadda

    Hallo Thena,

    ich freue mich, dass Du Dich nach dem Abschicken der Briefe erleichtert fühlst. Ich finde, das hast Du gut gemacht. Ich hab damals nicht um Reaktionen gebeten, sie aber bekommen. Aber bitte sei nicht enttäuscht, wenn’s bei Dir umgekehrt ist. Spontane Reaktionen sind oft einfacher, als wenn man drum gebeten wird. Manchmal weiß man dann vielleicht gar nicht so recht, wie man am besten reagiert, weil man die Erwartungen nicht enttäuschen möchte.

    LG Cadda

    Hallo Mari,


    Ihr ging direkt das durch den Kopf, was Carl-Friedrich schrieb. Wenn ich das Gefühl habe, mir fällt die Decke auf den Kopf oder ich will nichts hören und sehen und möchte mir Gutes tun, dann gehe ich raus. Eine Runde spazieren gehen wirkt Wunder, auch wenn man das sonst noch nicht für sich entdeckt hat.

    Der „Urlaub“ von dem Du geschrieben hast, wäre doch nur kurz da. Danach bräuchtest Du Urlaub vom Urlaub, weil das Saufen die reinste Misshandlung der Seele ist. Und da wären wir wieder beim Teufelskreis.

    Denk Deinen „Urlaub“ zu Ende, also nicht nur die Gefühle beim Trinken mit einkalkulieren, sondern auch die Gefühle NACH dem „Urlaub“. Denn jeder Urlaub geht zu Ende. Es sein denn, man stirbt im „Urlaub“...

    Du schaffst das! Immer erst Denken, dann Handeln :)

    Hallo Peter,

    ich komme auch vom Dorf. Hier weiß Jeder Alles und noch viel mehr :D

    Aber ganz ehrlich, gerade das hat mir im Nachhinein schon fast gut getan. Ich bin in die Offensive gegangen, habe nichts verheimlicht. So konnte niemand hinter meinem Rücken drüber reden, weil ich es selbst getan habe. Ich habe im übrigen sooooo viele positive Reaktionen erlebt! Hätte ich mich versteckt bei dem Thema, wäre Mitleid aufgekommen. Unsicherheit der Leute. Niemand hätte geahnt, dass ich froh bin, nichts mehr zu trinken. Vermutlich hätte man mich als arme Tussi angesehen. Arme Alkoholiker-Tante, die nichts mehr trinken „darf“. Nee, nee... dazu konnte es gar nicht kommen, weil ich fröhlich drüber berichtet habe, dass ich nun die Nase voll habe und mich entschieden habe, nichts mehr zu trinken. Ich habe auch noch hinzugefügt, dass ich mich da selbst auch gern festigen möchte und deshalb die Gespräche.

    Es ist sehr erleichternd, sich nicht verstellen zu müssen, kein Geheimnis bewahren zu müssen. Wozu auch? Davon mal abgesehen: Wichtige Menschen werden Verständnis haben. Unwichtige Menschen sind eh ... unwichtig! :D