Beiträge von Cadda

    Hallo Xlausi,

    als Außenstehende denkt man bei Deinem Text zunächst, dass Deine Ex noch viel zu viel Raum einnimmt. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass das dazugehören kann, um loszulassen. Ich bekomme heute noch manchmal etwas von meinem saufenden Ex mit, gerade gestern hab ich ihn sogar gesehen (wir wohnen im selben Ort). Ich höre auch immer mal wieder was von ihm, was mir auch Wut oder Mitleid bereitet und ja, ich bekomme sogar Dinge mit, die mir zeigen, dass er mich immer noch vermisst und traurig ist. Aber ich versuche, den Dingen keinen Raum zu geben. Denn: Was bringt es mir??? Außer einem Durcheinander? Nichts!!!

    Und das solltest Du Dir vielleicht vor Augen führen. Selbst WENN Deine Ex mit nem Kasten Selter vor Dir stehen würde, Dir ihre Liebe gestehen würde und Dir verspricht, nie wieder zu trinken.... Selbst DANN wird das vermutlich nicht funktionieren, denn es gehört mehr dazu, aus einer Sucht herauszukommen, als nur der Wille. Und selbst DER ist bei ihr ja nicht vorhanden.

    Was ich Dir rate? Ernähre Dich gesünder, nimm ein paar kg ab (25 kg ist viel zu viel als gesetztes Ziel), fühl Dich wieder wohl, indem Du Dich bewegst, viel rausgehst und Deiner Ex nicht so viel Raum gibst. Und dann flirte mit anderen Frauen. Es gibt nämlich genug davon, die anders ticken, als Deine Ex. Wäre doch sch..... okolade, wenn Du die nicht siehst :)

    LG Cadda

    Hallo ihr Lieben,

    Danke für Eure Erzählungen. Ihr seid länger trocken als ich. Trotzdem darf ich mich glücklicherweise einreihen, ich hatte auch keinen Suchtdruck. Bei mir war es aber ja eh nie von Feiertagen abhängig (vielleicht weil ich persönlich fast immer „Feiertag“ hatte :D ). Ich hab ja schon mal erzählt, dass bei mir so eher Momente wie Autofahren bei Sonnenschein und meiner gern gehörten Dance-Music, meine Gedanken an Alkohol anregten. Aber: Auch das lange nicht mehr gehabt und WENN, dann kommt direkt der Gedanke „Nee, das war schlimm. Du bist froh, dass Du keinen Alkohol mehr trinken musst“.

    Vielleicht nochmal an diejenigen, die still mitlesen (auch wenn ich es schon oft berichtet habe):
    DAS war wirklich mein Problem, weshalb ich lange wusste, dass ich irgendwann aufhören werde zu trinken, aber noch nicht jetzt... Diese Angst, dass ich nie wieder das euphorische, angenehme Gefühl haben kann, wenn man beginnt, zu trinken. Dieses Gefühl, ich müsste mein Leben lang auf etwas VERZICHTEN. Bitte glaubt mir: Wenn ihr es in Angriff nehmt und Eure Festplatte (Gehirn) neu mit den schönen Gefühl der neuen Freiheit, nicht mehr trinken zu müssen, überspielt wird... dann habt ihr dieses Gefühl des VERZICHTENS nicht mehr. Das geht vorüber! Die euphorischen Momente werden ersetzt durch andere positive Gefühle. Positive Gefühle, die man nicht mehr erlebt durch das Saufen. Die kommen wieder zum Vorschein und ersetzen den Gedanken, dass man Angst hat, nie wieder trinken zu müssen. Jetzt schreib ich müssen. In dem Moment denkt man, nicht mehr trinken zu dürfen und genau das ist der Punkt. Bevor ich aufhörte zu trinken, dachte ich, ich DARF nie wieder trinken. Nun denke ich, ich MUSS nie wieder trinken. Habt keine Sorgen, dass ihr ewig traurig seid, dass ihr diese lustigen, tollen Gefühle der ersten Getränke nicht mehr habt. Freut Euch lieber, dass ihr diese widerlichen und traurigen Momente der letzten Getränke nicht mehr habt. Oder Erinnerungen, denn oft erlebt man das Ende ja gar nicht mehr richtig mit.

    Alkoholismus ist eine ganz, ganz widerliche Krankheit. Das einzige Gute an ihr ist, dass man aus dieser Krankheit aussteigen kann. Natürlich bleibt man immer Alkoholiker, ob trocken oder nass, so war das nicht gemeint. Aber es ist eine Krankheit an der man nicht sterben muss, wenn man aussteigt und es ist eine Krankheit, wo man die Auswirkungen (Kontrollverlust, gesundheitliche Probleme, sich schämen, seiner Familie und Freunden Kummer bereiten, sich selbst Kummer bereiten oder irgendwann sogar sterben) stoppen kann, indem man aussteigt.

    Und wenn ihr bis jetzt gelesen habt und denkt „sie hat Recht, ab morgen trinke ich wirklich nur noch ganz wenig“, dann vergesst es!! Das funktioniert nicht. Wenn wir weniger trinken könnten, wären wir keine Alkoholiker. Das klappt eine Weile ganz sicher, wenn wir nur entschlossen genug sind. Aber auf Dauer funktioniert es niemals. Bei keinem einzigen Alkoholiker wird das jemals funktionieren, denn wie gesagt, wenn er das dauerhaft könnte, wäre er kein Alkoholiker.

    Ich würde mir so sehr wünschen, dass es da draußen Leute gibt, denen nur noch ein kleiner Anstupser fehlt. Der Gedanke, abstinent zu leben und traurig darüber zu sein, nicht mehr trinken zu dürfen, sollte jedenfalls kein Grund sein, denn dieser Gedanke verwandelt sich auf dem trockenen Weg von selbst. Steigt aus und ihr werdet es sehen!

    LG Cadda

    Hallo zusammen,

    ich hoffe, alle haben Weihnachten gut überstanden. Ich hatte schöne Tage mit meinen Jungs. Wie ist es Euch allen denn so ergangen? Auch alkoholtechnisch? Manche haben ja an solchen Tagen vermehrt Suchtdruck.
    Ich hab mich mit der engsten Familie getroffen, war walken und joggen, bin viel spazieren gegangen und habe viel gegessen, sehr lecker :D

    Ich habe noch Urlaub zwischen Weihnachten und Neujahr.

    Was macht ihr alle so und wie ist es Euch ergangen?

    LG Cadda

    Guten Morgen Wolkenschaf,

    Du hast es richtig erkannt, damit ist alles gesagt. Wenn ein den Alkohol reduzieren könnte, wäre man kein Alkoholiker.
    Reduzieren klappt nur ne gewisse Zeit....

    Der Wille, abstinent zu leben und nie wieder trinken zu müssen, muss vorhanden sein, das ist Voraussetzung.
    Selbst wenn dieser Wille da ist, schaffen es Einige nicht. Aber wenn der Wille nicht da ist, kann er sich alle Maßnahmen direkt sparen.

    Es ist schade, dass er Eurem Sohn zuliebe nicht ausziehen möchte, aber dann würde ich an Deiner Stelle gehen. Sonst vergeht viel zu viel Zeit, wenn Du darüber noch verhandelst. Selbst wenn er sich bereit erklärt, kann er die Trennung damit immer wieder verzögern.

    Du machst das Richtige, glaub mir. Mit einem Alkoholiker kann man keine gute Beziehung führen und man wird als Kind negstiv geprägt fürs Leben.

    LG Cadda

    Hallo Wolkenschaf,

    auch hier nochmal, wie schon im Vorstellungsbereich: Sehr richtig, dass Du Dich trennen wirst.

    Ich gebe Morgenrot absolut recht. Ich finde es wichtig, ehrlich zu sein bzw. zu erklären und helfen zu verstehen.

    Ich habe Dir ja schon erzählt, dass ich selbst trockene Alkoholikerin bin. Ich rede mit meinen Söhnen offen darüber. Dadurch habe ich im Nachhinein immer wieder mitbekommen, wie viel sie gemerkt haben und wie sehr sie es bei meinem damaligen Partner gehasst haben, dass er „immer Bier getrunken“ hat. Ich finde es auch wichtig, klar zu machen, dass das eine Krankheit ist. Ich gehe zu, dass ich das nicht nur für meine Kinder, sondern auch für mich wichtig finde. Schließlich möchte man nicht, dass ein Kind denkt, „warum hört er/sie nicht einfach auf, wenn es mir dann besser geht?“. Ich finde es wichtig, dass ein Kind weiß, dass es nichts dafür kann. Alkoholiker sagen ja oft, dass sie trinken müssen, weil Stress vorhanden oder sonst was.

    Du musst ja nicht detailliert jede Einzelheit mit Deinem Sohn durchsprechen, aber die groben Dinge würde ich ihn definitiv erklären. Er sitzt eh gezwungenermaßen mit im Boot. Dann hat er auch das Recht zu wissen, weshalb. Ich denke, mit Erklärungen kann er auch besser damit umgehen, als ohne.

    LG Cadda

    Hallo Leni,

    ich finde es wichtig, dass Dein Sohn entscheidet. Er ist in der Lage, zu erkennen, was ihm gut tut bzw. was nicht. Ich finde es außerdem toll, dass er das Vertrauen zu Dir hat, Dir das zu sagen, was er nicht möchte. Ich finde es wichtig, ihn darin zu unterstützen.

    Ich kann Dir grob zusammen gefasst etwas von mir erzählen bzw von einer ähnlichen Situation, die zwar nicht alkoholbedingt ist, aber dennoch vergleichbar.

    Meine Söhne sind noch sehr klein gewesen, als ich mit meinem Ex-Mann auseinander ging. Sie sind seit dem ohne Ausnahme auch ein Mal wöchentlich und jedes zweite Wochenende bei ihrem Papa gewesen, mit dem ich auch noch sehr gut befreundet bin. Vor 1,5 Jahren, da waren meine Kinder 11 und 12 wollten meine Kinder nicht mehr bei ihrem Vater schlafen. Er trinkt nicht. Aber er kann sehr schnell ziemlich ausflippen. Nicht körperlich gegen die Kinder, aber verbal. Meine Kinder sind sehr reif und weit für ihr Alter gewesen, auch im sachlichen Argumentieren. Je weniger sie sich die Butter vom Brot nehmen lassen haben, umso mehr wurde es seitens ihrem Papa ungerecht und verletztend im Streit. Er ist diesbezüglich wirklich unerträglich, weshalb damals zum größten Teil unsere Ehe auch nicht funktioniert hat.

    Ich habe mich also wegen oben beschriebenen Verhalten getrennt und meine Kinder waren dieser Art trotzdem ausgesetzt. Also wie bei Dir, auch wenn’s andere Gründe sind. Ich finde, das kann man nicht verlangen. Zumindest nicht, wenn es sich beim anderen Elternteil nicht um normale Macken handelt. Alkoholismus und Aggressionen muss sich kein Kind aussetzen. Und als meine Kinder nicht mehr dort schlafen wollten, habe ich sie unterstützt.

    Ich habe aber immer gut zugeredet, sich Tags über mal für eine gewisse Zeit mit ihrem Papa zu treffen. Ich hab ihn auch nie schlecht gemacht. Ich hab ihn auch sehr gern, denn er hat trotz allem ein gutes Herz mir und den Kindern gegenüber und er hat sie auch sehr lieb und umgekehrt.

    So läuft es nun seit 1,5 Jahren sehr gut! Sie treffen sich mit ihm, aber kommen zum Schlafen nach Hause. Ein Mal wollte mein Großer auch mal dort bleiben über Nacht, aber dabei blieb es auch. Da wir in einem Ort leben, läuft das natürlich recht unkompliziert, aber auch wenn wir weiter entfernt wohnen würden, hätte ich Treffen Tags über unterstützt, die eben zeitlich begrenzt sind. Das hat sehr viel Druck rausgenommen.

    Wie genau es bei Euch laufen könnte, weiß ich nicht. Aber ich würde Deinen Sohn in seiner Entscheidung auf jeden Fall weiter unterstützen. Wir wissen Beide ja genau, dass es mit einem Alkoholiker nicht zumutbar ist, zusammen zu sein auf Krampf.

    LG Cadda

    Hallo,

    wenn Du so einen besseren Abschluss für Dich finden kannst, ist es in Ordnung!

    Ob sie nun antwortet oder nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, sollte Dich allerdings nicht weiter beschäftigen. Denn letztendlich spielt es keine Rolle, weil es bei Alkoholikern meist eh sprunghaft abläuft. Mein Ex war schon soweit, dass er sich Hilfe holen wollte, sogar kurz aufgehört hat, völlig einsichtig war, alles zugegeben hat. Keine zwei Wochen später war er wieder völlig anderer Meinung. Hätte sich da was einreden lassen, es wäre gar nicht schlimm usw.

    Und so ein Verhalten ist typisch. Von daher: Versuche nun nach Deiner Nachricht einen Strich drunter zu ziehen.

    Cadda

    Huhu Xlausi,

    falls es Dir hilft: Ich hab nie gedacht, dass der Alkohol mir wichtig ist. Es war der Zustand, der durch den Alkohol ausgelöst wird, der mir wichtig war bzw. nach dem ich süchtig war.
    Kommt für Dich aufs Gleiche raus, ich weiß :)
    Und NEIN, Du hättest es nicht ändern können....

    Single sein? Für mich gibt es definitiv Schlimmeres ;)

    Es kommen wieder bessere Zeiten, aber das weißt Du selbst :)

    Cadda

    Hallo Xlausi,

    es geht ja letztendlich nicht nur um sie, eine eventuelle zukünftige Schwangerschaft. Ich habe in meinen Schwangerschaften nicht getrunken, war damals auch noch nicht so tief drin, wie ein paar Jährchen später. Von daher alles ok, was die Schwangerschaften angeht. Aber was ist mit dem Kind / den Kindern? Als Partner leidet man doch schon unter den Besäufnissen. Was meinst Du, wie hilflos und verzweifelt dann erst die Kinder sind, wenn sie ihre Mama mit der betrunkenen Art erleben? Und glaub nicht, dass sie sich dann zusammenreißen könnte, weil es ja schließlich das eigene Kind betrifft. Das kannst Du vergessen! Das macht ja gerade die Sucht aus. Du denkst, „ab nächstem Mal passe ich auf, trinke weniger, kein Kontrollverlust, die Kinder merken nichts, dafür sorge ich“. Es bleibt bei dem Vorhaben, aber es klappt nicht. So sehr man es sich auch vornimmt oder wünscht. Es KANN nicht funktionieren. Wenn man das steuern könnte, wäre man nicht süchtig.

    Versuche, bei der Trennung zu bleiben. Deinen Wunsch nach Familie verstehe ich. Aber Du wirst eine Frau finden, die nicht alkoholabhängig ist und das wird Die viel Kummer ersparen.

    LG Cadda

    Guten Abend zusammen,

    entschuldigt, ich war so lange nicht hier. Dabei hatte ich mir doch vorgenommen, nicht nur im geschlossenen Bereich zu schreiben...

    Es geht mir im Grunde genommen ganz gut. Was die Sucht angeht auf jeden Fall. Ansonsten geht es so. Im privaten Bereich ist es gerade nicht ganz so einfach, aber nüchtern kann man alles viel klarer sehen und durchdachter entscheiden.

    Ich bin im Moment wieder viel draußen unterwegs. Mal joggen, mal walken und manchmal einfach nur spazieren gehen. Ich hab keine Ahnung, warum es mir phasenweise schwer fällt mich aufzuraffen, wo ich es doch im Grunde genommen so toll finde und den Wald direkt vor der Tür habe. Glücklicherweise sind die Phase immer nur von kurzer Dauer. Die Bewegung ist einfach gut für meine Seele und gerade in Zeiten, wo man nicht so gut drauf ist, so wichtig!

    Die Corona-Sache ist für mich nicht so ein Problem. Der Hofladen, in dem ich arbeite, hat geöffnet und es ist gut zu tun. Immer mehr Leuten ist es anscheinend gerade jetzt wichtig, sich gesund und gut zu ernähren. Man hat wirklich das Gefühl, die Leute kaufen noch bewusster ein, als vorher und wollen sich Gutes tun.

    Meinen beiden Jungs fehlt das Training. Fußball ist ja doch recht zeitintensiv gewesen, die Zeit muss nun privat gefüllt werden. Aber sie haben das ganz gut im Griff. Gezockt (PS4) wird bei uns nur am Wochenende, von daher sind sie ebenfalls viel draußen, treffen sich meistens im Dorf dann mit ein paar Jungs zum Bolzen.

    Ich beschäftige mich aktuell echt viel mit mir selbst. Durch einige Geschichten hier im Forum aktuell, übertrage ich Einiges oft auf mich selbst. Das sind oft gute Gedankenanstöße. Vor kurzem schrieb ich einer lieben Co.Abhängigen, dass ich immer meine Meinung sage (es ging dabei darum, dass sie sich das nicht so traut). Ich selbst rate also dazu, offen zu sein und zu reden. Mach ich doch tatsächlich auch immer!! Dann ergab sich vor ein paar Tagen eine Situation, wo ich selbst mich bei jemanden nie traue, Klartext zu sprechen. Mach ich wie gesagt immer, außer bei einer einzigen Person aus meiner Familie. Da dachte ich mir „Du kannst nicht schlaue Ratschläge raushauen und selbst nun den Mund halten, mach Dich gerade!“. Das hab ich dann auch getan. Und es führte tatsächlich zu einem sehr ungewohnten und schweren Konflikt. Aber ich bin froh, dass ich es getan habe, denn das musste raus. Da hat das Forum mir indirekt wieder mal geholfen. Selbstreflektion lernt man hier in jedem Fall immer wieder!

    Ich tippe über mein Handy. Daher nicht länger. Erstmal... ich hoffe auf einen neuen Laptop bald :)

    LG Cadda

    Tja Xlausi, und das Verrückte ist, dass es in Wahrheit genau umgekehrt ist. Denn wer oft schon gern mit Jemandem zusammen, der trinkt?? Als Säufer(in) findest Du immer wieder neue Partnerschaften. Wenn der neue Partner aber nicht zufällig auch säuft oder co.-abhängig ist, wird der ganz schnell wieder Land gewinnen und rennen, so schnell er kann. Dauert zwar oft eine gewisse Zeit, aber es passiert.

    Glaub mir, ich hätte MICH zu Saufzeiten damals nicht als Freundin haben wollen. Ich will nicht eingebildet klingen, aber ich hätte sicherlich immer schnell jemanden abbekommen, weil ich auch zu Saufzeiten nicht unbedingt runtergekommen aussah und auch schon immer freundlich und lustig in meinem Auftreten war. Aber spätestens nach einer Hand voll „Suff-Auftritte“ hätte ein normaler Mann am Ende meiner schlimmen Zeit wohl zugesehen, dass er mich wieder los wird :D
    Den Anderen dann klein machen, damit man seine „Liebe“ (oder Abhängigkeit) nicht verliert, ist da schon eine ganz gute Taktik. Erst einmal jedenfalls... bis sie durchschaut wird :)

    Hallo Xlausi,

    das kann man nicht sagen, dass die Krankheit gleichgültig macht. Ich denke, das Verhalten ist weniger auf den Alkohol, als auf ihre Gefühle oder Charaktereigenschaften zurückzuführen. Mich hat das Saufen jedenfalls nie gleichgültig in solchen Situationen gemacht. Im Gegenteil, ich wollte immer Nähe, Frieden und hab mich in meine Gefühle meinem Partner gegenüber sogar noch mehr reingesteigert, als nüchtern.

    Aber denk doch den Gedanken mal weiter. Was würde denn passieren, wenn sie sich meldet, sich entschuldigt und ihr Euch vertragt? Wie würde es danach weitergehen?

    LG Cadda

    Ach, Du meinst bestimmt den Thread aus Deiner Sicht gesehen, also hier im Co.Bereich, fällt mir gerade ein. Cadda- In Liebe loslassen. Aber da hab ich ewig Bucht geschrieben. Weil das Thema durch ist.

    Ach so, noch was: Wenn es keine Zufälle gibt, will mich das Universum wirklich SEHR oft prüfen :mrgreen:

    Hallo Xlausi,

    ich tausche mich gern aus. In letzter Zeit etwas weniger, aber das ist immer so phasenweise, einem selbst tut das Schreiben ja auch gut. Das ist das Tolle an dem Forum. Selbst wenn man sich Gedanken über diejenigen macht, denen man gerade schreibt, landet man eben gedanklich auch dadurch automatisch bei sich selbst. Das hilft also in jedem Fall weiter, nicht nur dem Anderen, auch einem selbst.

    Ich schreibe ehrlich gesagt mehr im geschlossenen Bereich. Da ist es doch nochmal etwas Anderes. Dort ist halt etwas mehr los. Ich werde aber auch hier im offenen Bereich immer mal was schreiben, so wie auch einige Andere, aber da kann ich noch zuverlässiger/öfter schreiben.

    Verlinken und zitieren hab ich immer noch nicht drauf, aber der Thread heißt „Hintertürchen geschlossen, auf geht’s nach vorne“ im Alkoholikerbereich. Ich lese schon etliche Jahre hier und wusste in der Theorie schon ganz gut, wie ich alles am besten meistern sollte, dank der ganzen Geschichten hier.

    Ich bin jetzt gute 3 Jahre trocken. Kurz nach meinem 39. Geburtstag hab ich aufgehört, den 40. „durfte“ ich nüchtern feiern. Ich glaub das erste Mal seit meiner Jugend :D

    Hallo nochmal,

    ja, ich war erst eine Runde Joggen und danach im Ruheforst, Wahnsinn was da heute los war, so viele Leute. Tat jedenfalls gut, die Bewegung und frische Luft.

    Also: Als Alkoholikerin hat man keine Wahl, etwas zur Nr. 1 oder Nr. 2 zu machen. Ich habe zwei Teenager-Kinder, die zu meinen Saufzeiten noch klein waren. Ich hätte sie immer als Nummer 1 genannt. Dennoch war ich süchtig und habe gesoffen, obwohl ich ihnen damit geschadet habe. Ich könnte heulen, wenn ich dran denke...

    Es braucht so viel Zeit, wenn man denn überhaupt aufhört. Ich habe hier im Forum schon etliche Jahre gelesen, mit dem Wissen, dass ich abhängig bin. Ich wusste, ich werde irgendwann aufhören. Trotzdem dauerte es ewig, bis endlich mein Zeitpunkt gekommen war.

    Bei Deiner Freundin ist ja nicht mal die Rede davon, dass sie trocken werden möchte. Von daher: Worauf willst Du warten? Du machst Dir im Grunde selbst das Leben schwer.

    Mein Ex-Partner hatte damals Einsicht und wollte aufhören und trotzdem hat es nicht funktioniert. Er säuft immer noch. Ich find es manchmal immer noch traurig, aber ich bin drüber weg, obwohl ich nicht gedacht hätte, dass das mal passiert. Ich hab ihn lange nicht gesehen und vor einiger Zeit auch blockiert bei whats App. Vorhin hab ich hier seit langem über ihn geschrieben und schwups.... kam er mir vorhin beim Laufen zu Fuß entgegen. Was für ein Zufall... das ist dann komisch und dadurch kreisen natürlich ein wenig die Gedanken. Aber das gibt sich wieder. Ich bin nach wie vor froh, ihn los zu sein (natürlich erst im Nachhinein gesehen), denn Alkoholismus bringt Kummer und Leid mit sich.

    Es ist leichter gesagt, als getan, aber ich würde versuchen, mich abzulenken, auf andere positive Dinge zu konzentrieren und bei der Trennung zu bleiben. Sie wird Dir auch zukünftig nicht gut tun und helfen kannst Du auf keinen Fall. Nur Dir selbst.

    Cadda

    Jetzt lese ich gerade Deinen letzten Beitrag und möchte was dazu sagen:

    Sie wird wissen, dass sie Alkoholikerin ist. Das muss einem nicht erst der Arzt sagen. Man ahnt nicht, dass man ein Alkoholproblem hat. Man weiß das!

    Du hättest nichts tun können. Niemand kann jemanden, der süchtig ist, in eine andere Richtung bringen. Nur sich selbst kann man helfen.

    Harmoniebedürftigkeit ist schön und gut. Bin ich auch. Leider führt diese dazu, dass man sich viel zu viel gefallen lässt. Man sieht die Sorgen der Anderen und übersieht dabei, sich selbst gerade zu machen. Ein großer Fehler, denn man fühlt sich dann selbst immer kleiner.

    Seit dem ich selbst nicht mehr trinke, gebe ich mir große Mühe, nicht wieder in die Falle zu tappen, immer die Sorgen des Anderen zu sehen und Verständnis zu haben. Es gelingt mir seit dem besser, aber ich muss auch auf mich aufpassen.

    Aktuelles Beispiel: Mein Freund, mit dem ich erst seit einem Jahr zusammen bin (und für den Alkohol glücklicherweise überhaupt keine Rolle spielt, anders würde es bei mir auch nicht funktionieren) verhält sich mir gegenüber gerade wegen persönlicher/gesundheitlicher Probleme abweisend. Nicht nur mir gegenüber, sondern er hat sich von Allem sehr zurückgezogen.

    Ich neige trotz meiner eigenen Unzufriedenheit darüber nun dazu, Verständnis zu haben. Auch in seine Lage zu versetzen, mir Sorgen zu machen, das zu akzeptieren. Ist ja auch ne wichtige Eigenschaft, wie ich finde.

    Dennoch bin ich gerade an einem Punkt, wo ich mir sage: Halt! Stop! Ich bin auch ich da! Ich habe gerade eigene Sorgen und hätte gerade jetzt vielleicht Nähe gebrauchen können. Ich bin gekränkt über diesen Rückzug. Das darf nicht in den Hintergrund geraten. Die eigenen Bedürfnisse und Empfindungen sind auch wichtig und nur, weil jemand Sorgen hat (egal, ob durch Alkoholprobleme oder andere Probleme ausgelöst) muss ich mich nicht ständig anpassen und mein Leid unter das Leid des Anderen stellen.
    So ist es bei Dir erst Recht, denn ein Alkoholproblem löst sich nicht so schnell in Luft auf, wie manch andere Sorgen.

    So, nun ist die Zeit aber gerannt, durch das blöde Getippe auf dem Handy (ich will meinen Laptop zurück!!). Wollte noch laufen, solange hier noch die Sonne scheint! Also ich bin erstmal weg....

    Guten Morgen Xlausi,

    das war Alles wirklich sehr spannend und interessant zu lesen. Leider auch einfach typisch. So typisch das Verhalten Deiner Ex Freundin, typisch nasse Alkoholikerin. Daran gibt es schon mal keinen Zweifel. Nicht nur vom Alkoholkonsum her, sondern auch, wie sie sich Dir gegenüber verhält.

    Ich würde so gern weiter ausholen, auch ein wenig von meinen Erfahrungen schreiben. Ich sehe es aus beiden Perspektiven, denn ich bin inzwischen trockene Alkoholikerin und war ebenso Jahre lang co.abhängig. Nur leider hat mein Laptop heute früh den Geist aufgegeben. Sch.... okolade :D

    Ich kann Dir nur den Rat geben, auf Deinen Verstand zu hören!! Ich weiß, das ist als Gefühlsmensch, der sich viele Gedanken macht und Mitgefühl hat und an das Gute glaubt (und so scheinst Du zu sein) sehr schwer!! Aber glaub mir, egal wie Du es angehst, Du wirst gegen die Sucht nicht gegenan kommen. Denn selbst wenn sie es wollen würde, was zur Zeit ja nicht mal danach aussieht, ist nicht einmal gesagt, dass sie selbst gegen ihre Sucht ankommt. Wie sollst Du es dann schaffen??

    Mein letzter Satz an meinen Ex Partner, mit dem
    ich Jahre zusammen gelebt habe und bei dem ich überzeugt war, dass er meine große Liebe ist:
    In Liebe loslassen...

    Um das vielleicht besser zu verstehen und durchzuhalten, war es ein guter Schritt hier her ins Forum!

    Einen schönen Sonntag erstmal.

    Cadda