Beiträge von Cadda

    Hallo Jacky,

    was meinst Du damit, dass er auf Entzug ist?

    Du hast geschrieben, er trinkt ab und zu ein Bier. Dann macht er auch keinen Entzug.

    Mir fällt hier insgesamt im Co.-Bereich öfter auf, dass Burg von Abstinenz, Entzug und Therapie geschrieben wird und der Alki nebenbei munter weiter säuft. Das macht die Wörter Abstinent, Entzug und Therapie komplett hinfällig.

    Ich bin ehrlich gesagt total erschrocken über so viel Naivität und Ausblendung der Tatsachen (nicht nur in Deinem Thread, sondern allgemein). Auch als ich noch mittendrin in der Co-Abhängigkeit war, hab ich diese Tatsachen nie ausgeblendet, weil ich es völlig realitätsfremd finde.

    Wie gesagt, das alles hätte ich in einigen Threads schreiben können, nicht nur bei Dir. Aber hier passte es gerade. Ich hoffe, es denken noch mehr Leserinnen darüber nach und übertragen es auf ihre eigene Situation.

    LG Cadda

    Wie lange war Dein Freund denn abstinent, also hat NULL Alkohol getrunken? Du hast doch in Deinem Text geschrieben, dass er in der Zeit wenig getrunken hat. Dass er wirklich abstinent war, also keinen Tropfen getrunken hat, davon war nicht die Rede, deshalb frage ich.

    Ich hab Dir ja schon mal gesagt, dass ich davon ausgehe, dass es mit dem weniger trinken (als er seinen Führerschein wieder haben wollte) nur funktioniert hat, weil er wusste, dass es auf Zeit ist und danach „normal“ weitergesoffen werden kann.

    Das stimmt zwar, aber man kennt es ja selbst. Oft denkt man „bei MIR oder UNS ist es aber ganz anders. Redet sich Dinge schön, um weiter hoffen zu können. Ist ja auch irgendwo verständlich. Man steckt ja auch mitten drin in der Situation und kann es nicht emotionslos von außen betrachten.

    Dass man erstmal eine gewisse Zeit benötigt, ins Handeln zu kommen, kann ich nachvollziehen. War bei mir auch so. Wichtig ist aber die Erkenntnis und dass man es realistisch sieht. Nur so kann es dazu kommen, dass man dann tatsächlich nach und nach handelt.

    Lies mal bei Lilli drüben. Er muss für sich trocken werden, nicht für Dich. Und ich bin jetzt mal ganz ehrlich: Wie kommst Du bloß schon auf die Gedanken, dass er aufhören will und Du damit überhaupt die Möglichkeit in Betracht ziehen könntest, ihm eine Stütze zu sein?? Er will doch gar nicht aufhören!

    Mir ist schon am Anfang aufgefallen, dass Du von einer abstinenten Phase, außer mal ab und zu.... usw geschrieben hast. Jetzt will er aufhören, außer mal ein paar (niedliche) BierCHEN mit DIR (was ich absurd finde, weil gerade DU Dir wünscht, dass er aufhört). Wie kommst Du auf die Idee, ihn unterstützen zu können? Bei was denn? Wie gesagt, man kann als Alkoholiker nicht dauerhaft die Kontrolle behalten über seinen Konsum.

    Das was er will und worüber Du redest, ist „ein bisschen schwanger sein“. Das gibt es nicht. Wenn ich schwanger bin, bin ich schwanger, egal wie weit...und wenn ich trinke, dann trinke ich, egal wie viel. Ein Alkoholiker darf aber nun einmal NICHTS trinken, wenn er seine Krankheit in den Griff bekommen will.

    WENN es überhaupt eine Chance gibt, dann Abstinenz und trocken werden. Das bedeutet keinen Tropfen Alkohol und zwar nie wieder. Nur DAS ist Abstinenz.

    Und DAS stand niemals auch nur ansatzweise im Raum. Noch nicht einmal, als er seinen Führerschein los war und auch jetzt nicht. Wobei genau willst Du ihm also eine Stütze sein?

    Lilli, ich finde es super, was Du ihm da geschrieben hast. Genau richtig ausgedrückt!!

    Einsame Tage wird es gerade in der ersten Zeit nach der Trennung noch öfter geben. Aber das schaffst Du!

    Die ganzen Versprechungen, die ein Alkoholiker macht, meint er in dem Moment auch so und ist selbst davon überzeugt, dass es funktioniert.

    Aber es funktioniert definitiv nicht! Denn als Alkoholiker KANN man das alles nicht beeinflussen. Wie gesagt, sonst wäre man kein Alkoholiker, wenn man einen Einfluss auf sein eigenes Trinkverhalten haben könnte.
    Glaub mir. Ich bin wie gesagt selbst nicht nur CO-Abhängig gewesen, sondern auch selbst alkoholabhängig. Solange der Alkoholiker nicht trocken ist, ist alles, aber auch alles, verschwendete Zeit und Energie...

    Ja, ich habe auch viele Chancen gegeben. Aber im Nachhinein gesehen, wünschte ich mir, dass ich das nicht getan hätte. Denn im Grunde genommen wusste ich schon bei der ersten Chance, dass es Schwachsinn ist. Diesen Kummer und die Verletzungen, die ich nach der ersten Chance noch erfahren musste, hätte ich mir und meiner Psyche im Nachhinein sehr gern erspart.

    Ich wünsche Dir deshalb, dass Du bald einen Schlussstrich für Dich ziehen kannst.

    Cadda

    Guten Morgen,

    „keinen Alkohol außer BierCHEN mit Tier“ bedeutet, er will weniger Alkohol trinken, also kontrolliert trinken. Problem: Das ist nicht möglich. Alkoholiker können nicht kontrolliert trinken und selbst bestimmen, wann und wie viel sie trinken. Sonst wären sie keine Alkoholiker. Das funktioniert dauerhaft also definitiv nicht.

    LG Cadda

    Hallo Lillie,

    ich habe das mit den „aus Versehen“ versendeten Nachrichten gelesen und dachte da schon, dass er da mit Sicherheit getrunken hat und sich ins Gedächtnis rufen wollte.

    Sein Suchtberater wird so etwas NIEMALS gesagt haben. Es geht IMMER darum, dass man für sich trocken wird, ohne dass das eigene Glück von Anderen abhängig ist.

    Woher will seine Ex wissen, ob es stimmt, was er ihr sagt? Trinken oder nicht trinken... das weiß nur er. Und selbst wenn er drei Wochen keinen Tropfen trinkt, heißt das auch noch lange nichts. Ich würde versuchen, Abstand zu gewinnen. Ich schnacke schlau rum. Ich hab auch SEHR lange gebraucht, endlich den Kontakt abzubrechen und andere Leute zu bitten, mir nichts mehr zu berichten von ihm. Heute ärgere ich mich, dass ich das nicht früher gemacht habe.

    Hallo Lillie,

    ich habe das mit den „aus Versehen“ versendeten Nachrichten gelesen und dachte da schon, dass er da mit Sicherheit getrunken hat und sich ins Gedächtnis rufen wollte.

    Sein Suchtberater wird so etwas NIEMALS gesagt haben. Es geht IMMER darum, dass man für sich trocken wird, ohne dass das eigene Glück von Anderen abhängig ist.

    Woher will seine Ex wissen, ob es stimmt, was er ihr sagt? Trinken oder nicht trinken... das weiß nur er. Und selbst wenn er drei Wochen keinen Tropfen trinkt, heißt das auch noch lange nichts. Ich würde versuchen, Abstand zu gewinnen. Ich schnacke schlau rum. Ich hab auch SEHR lange gebraucht, endlich den Kontakt abzubrechen und andere Leute zu bitten, mir nichts mehr zu berichten von ihm. Heute ärgere ich mich, dass ich das nicht früher gemacht habe.

    Natürlich ist es normal, dass es Dir so geht und es werden auch noch viele schlechte Tage kommen, wo Du ihn vermisst. Aber das wird mit der Zeit besser. Du sagtest, dass Du immer jemanden in Aussicht hattest, nie richtig allein warst. Kenne ich!!! :D

    Aber gerade DAS ist mal eine interessante Erfahrung für mich gewesen. Auch mal glücklich zu sein, ohne dass dieses Glück von jemand Anderem abhängt.

    Ich war im Grunde auch nicht wirklich lange allein, aber erst einmal muss man halt durch den Liebeskummer durch. Es wird besser!

    Liebe Nisi,

    mir tut es leid, was Du da erfahren musst. Man möchte das Beste für seinen Papa und dann das. Aber ich glaube nicht, dass Du aktuell etwas tun kannst, Dein Dad muss selbst an seine Grenzen stoßen.

    Vor eine Entscheidung nach dem Motto „sie oder ich“ würde ich ihn niemals stellen. Das geht nicht. Er ist erwachsen, sogar Du bist erwachsen. Es ist sein Leben, da würde ich mich an seiner Stelle auch nicht erpressen lassen. Aber das hast Du ja auch gar nicht vor, so wie ich das rauslese.

    Was Du aber tun kannst und solltest, ist Abstand nehmen. Vermutlich wirst Du eh demnächst eine eigene Wohnung beziehen, in Deinem Alter. Geht das vielleicht vorzeitiger, als Du geplant hast?

    Vielleicht wäre es sogar gut, wenn er mit ihr allein lebt und stößt früher an seine Grenzen. Du kannst ihm genau so wenig helfen, wie er ihr helfen kann.

    Aber Du kannst DIR helfen, indem Du Abstand nimmst. Ich finde, Du machst das bisher toll. Du bist sachlich und verstehst, dass sie halt krank ist. Nett scheint sie ja zu sein, aber das hilft Dir auch nicht weiter.

    Ich würde weiterhin bei meiner Meinung bleiben und diese auch meinem Vater sagen. Aber ohne vor einer Wahl zu stellen. Ich würde mich räumlich zurückziehen in der Hoffnung, dass er bald an seine Grenzen kommt.

    Cadda

    Weißt Du, das ist auch so eine Sache. Fast alle Co-Anhängigen sind überzeugt, ihren Seelenverwandten gefunden zu haben. Jeder denkt von sich „Bei UNS ist es wirklich einzigartig, die Anderen denken es nur über ihre Beziehung“. Jeder ist davon überzeugt, sonst würde man wohl auch nicht solange die ganzen negativen Dinge aushalten.

    Mein Seelenverwandter sitzt vermutlich gerade mit seiner besoffenen Seele an seinem Stehtisch und kippt sein Bier und seine Mischung in sich hinein, während meine Seele trocken und zufrieden mit mir in meiner eigenen Wohnung die Freiheit genießt.

    Der Mensch, mit dem ich inzwischen zusammen bin, ist mir vertraut, ich bin in ihn verliebt. Wie ein Seelenverwandter kommt er mir bisher nicht vor, aber das macht nichts. Auf so eine „Verwandtschaft“ wie ich sie hatte, kann ich liebend gern verzichten.