Beiträge von sandy2017

    Hallo Luette
    Wenn ich fragen darf wie lange war Dein Weg bis Du Dich getrennt hast?
    Worüber ich mich austauschen möchte? Ich dachte dieses Forum dient zum Austausch für Menschen die ähnliches erfahren. Und manchmal hilft dieser Austausch auch um zu begreifen oder das man sich nicht ganz so alleine fühlt. Loslassen ist ein Prozess. Das funktioniert nicht, wenn einer das sagt. Und ich denke auch Du hattest anfangs noch die Hoffnung auf bessere Zeiten.
    Ich würde NIE meinem Kind eine Gefahr aussetzen. Noch sehe ich, das er ein ganz normaler glueckliches Kind ist. Noch leide ich still, wenn es wieder passiert ist. Daher habe ich mich hier angemeldet, um nicht ganz alleine damit zu sein. Ich denke jeder muss seinen eigenen Weg finden und auch gehen. Man kann Ratschläge geben aber niemand verurteilen, wenn er sie noch nicht umsetzen kann.

    Hallo Luette,
    Ja die Anspannung ist bei mir da wann es wieder passiert. Aber eher wann ihm die nächste Gelegenheit geboten wird wie jetzt die Weihnachtsfeier. Ansonsten brauche ich keine Angst haben, das er loszieht. Das ist noch nie vorgekommen. Ich bin ja noch ganz am Anfang...mit nassen Partner meinst du sicherlich einen der täglich trinkt. Er ist mehr ein Quartalstrinker. Es gibt auch Zeiten wo er keinen Tropfen anrührt. Und in den Zeiten ist er ein guter Mensch. Deswegen halte ich auch sicher noch an meinen Partner fest. Wäre er ein nasser Trinker, dann könnte ich wie bereits geschrieben es nicht ertragen und würde die Konsequenzen ziehen. Weil der Alkohol verändert ihn und das ist dann nicht mehr mein Mann.Die verbalen Demütigungen die ich dann ertragen muss, würde er mir nüchtern nie antun.
    Noch passieren diese Exesse nachts, wenn der Kleine schläft. Würde er sein Trinkverhalten ändern müsste ich auch sicher meine Einstellung zum Wohl des Kindes überdenken
    Aber wie WildRover schreibt, sind Kinder im Spiel fällt die Entscheidung doppelt so schwer. Alleine wäre es leichter zu wissen wann die eigene Schmerzgrenze erreicht ist.

    Hallo Wild Rover
    Auch dir ein Dankeschön. Der Austausch tut gut und ich denke über all das auch nach. Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt. Das tägliche Trinken ist nie in Massen. Er ist immer er selbst und oft reicht ein Bier. Meist kündigt sich dieser Saufexess durch tägliches Trinken an. Er schafft es auch mal Wochen ohne. In den letzten Wochen war dann wieder dieser Konsum wie oben genannt. Ich habe es aber irgendwann zugestanden, weil früher passierten diese Saufexesse regelmäßig, wenn bei uns zu Hause Alkohol total tabu war. Jetzt hat er seit dem letzten Exess auch wieder keinen Tropfen angerührt. Ich denke nach dem Gespräch in der Suchtberatung, das er ein sogenannter Quartalssaeufer ist. Das macht es aber nicht leichter. Vielleicht sogar schwieriger. Andersrum könnte ich es definitiv nicht ertragen und würde ihn vor der Wahl stellen und die Konsequenzen tragen. So erlebe ich aber auch gute Zeiten und die Hoffnung bleibt, das alles wieder anders wird
    Er säuft nie vor den Kindern. Und nach dem Saufexess liegt es an mir , sie abzuschirmen. Aber da verschläft er eh nur den ganzen Tag. Das aggressive Verhalten ist , wenn er morgens nach Hause kommt. Anfangs habe ich immer eine Erklärung gefordert. Jetzt lerne ich es ihn links liegen zu lassen, auch wenn es nicht immer gelingt. Ich weiß, dass Kinder mehr mitbekommen wie wir denken. Aber wie oben geschrieben jetzt kann ich alles noch "kontrollieren" und auf mein Kind aufpassen. Bei einer Trennung hat er ein Umgangsrecht und ich weiß nicht was passiert, wenn ich nicht dabei bin. Und wenn erst was passiert, ich würde es mir nie verzeihen.
    Momentan ist Ruhe. Er trinkt nicht, schweigt alles tot und versucht zum Alltag zurück zu kehren. Ich sehe ihm sogar an wie er sich schämt. Auch wenn er versucht nach aussen die harte Schale aufrecht zu erhalten. Bei mir hingegen ist wieder in mir viel kaputt gegangen. Vertrauen gleich null und diese riesige Enttäuschung. Ich weiß nicht was momentan richtig und was falsch ist. Ich denke ich bin einfach noch nicht soweit.

    Hallo Hans
    Danke für Deine Antwort.
    Ich kann erkennen wie er sich schämt, wenn wir wie gestern offen darüber reden. Er sagt zwar von sich das er kein Alkoholproblem hätte aber ich sehe es in seinen Augen wie er sich schämt. Einmal hat er nur kleinlaut gesagt das er vielleicht doch nicht so stark ist wie ich denke. Und auch wenn es rational vielleicht falsch ist, daher fällt es mir auch so schwer loszulassen. Er ist kein schlechter Mensch. Der Alkohol macht ihn dann zu diesen. Ein verdammter Teufelskreislauf.

    Hallo Gotti
    Herzlichen Dank. Du schreibst mir aus der Seele. Ja so fühlt es sich an.
    Ich habe zwei gute Freundinnen, leider nicht in der Nähe. Telefonisch reden wir viel und das brauche ich auch, um nicht daran zu "ersticken". Diese Abstürze zerstören jedes Mal soviel. Man könnte denken, ok passieren
    ja nur alle paar Monate und zwischendurch ist es schön. Aber die ständige Angst vor dem nächsten Absturz ist gegenwärtig. Die Angst gemeinsam wegzugehen und er weiß nicht wann Schluss ist und zieht alleine weiter.Ich hasse ihn dafür, das er uns das antut, das der Mann der sich nach außen so stark und unnahbar gibt so schwach ist und sich nicht gegen die Sucht durchsetzen kann.Das ihm in diesem Moment der Alkohol wichtiger ist und er uns vergisst. Er hatte zuvor selbst eine Partnerin, die alkoholkrank ist. Er hat sie dann verlassen, weil er es nicht mehr aushielt. Er müsste
    wissen wie es sich anfühlt, wenn man so machtlos ist und wie es einen selbst erniedrigt aber dennoch ändert er es nicht. Dennoch tut er uns genau das an was er selbst erleben musste.

    Hallo Dante
    auch Dir ein Danke für Deine Antwort. Das schlimme ist, mein Kopf sagt mir all das auch. Aber mein Herz kann NOCH nicht loslassen. Man hofft irgendwie, dass es in seinem Kopf Klick macht und er wach gerüttelt wird. Als Mutter weiß ich das ich mein Kind schützen muss und auch wenn es erst ein Jahr alt
    ist, ist mir bewusst das so ein kleiner Wurm alles mitbekommt. Ich sag mir immer ein Kind ist immer glücklich,wenn es die Mama ist. Nein, ich bin jetzt nicht glücklich, aber wie ist mein Zustand wenn ich mich trenne. Mein Mann war, ist alles für mich. Familie hab ich nicht mehr.Noch kann ich für mein Kind die Fassade aufrecht erhalten. Und wenn ich mich trenne, dann muss ich regelmäßig das Kind dem Vater aushändigen und kann nicht mehr aufpassen. Ich weiß leider das Alkohol als Krankheit angesehen wird und solange nichts schlimmes passiert hat er auch Umgangsrecht. Er würde trocken kommen und was dann passiert kann ich nicht kontrollieren. All das geht durch meinen Kopf.

    Hallo Martin
    Mein Verstand sagt es mir auch...aber mein Herz kann nicht loslassen. Ich weiß, wenn er nicht trinkt wie gut er zu mir ist. Aber der Alkohol zerstört alles. Und dann haben wir noch ein gemeinsames Kind. Der Kleine ist noch so klein und braucht seinen Papa. Er ist kein schlechter Mensch...nur wenn er getrunken hat, dann ist er ein anderer Mensch. Er sagt mir es hätte nichts mit mir zu tun und das er mich liebt. Aber warum lässt er es zu das dieser verdammte Alkohol alles kaputt macht und uns alles nimmt. Ich weiss ja das die Sucht stärker ist. Ja mein Kopf sagt mir das alles. Aber mein Herz schreit nur und ich zerbreche daran. Wir haben seit dem letzten Exess nicht mehr miteinander gesprochen. Er hat sich nur angehört was ich zu sagen hatte. Er konnte noch nie über Probleme reden und das macht es jetzt noch schlimmer und unerträglicher. Diese Stille ist unerträglich.

    Hallo ich bin Sandy und neu hier. Ich hätte nie gedacht in einem Forum für Alkoholabhaengigkeit zu landen, um Hilfe zu suchen. Ich bin verheiratet und ich denke mein Mann ist alkoholabhaengig und ein sogenannter Quartalstrinker. Der Zustand ist unerträglich für mich. Auch wenn ich mir selbst sage "Es ist nicht Deine Schuld", fühle ich mich schuldig. Schuldig, das meine Liebe nicht für ihn genug ist, um ihn vom Trinken abzuhalten. Er trinkt regelmäßig, in der Woche 2-3 Mal Rum, Cola. Bier manchmal fast täglich 1-2 Flaschen. All das ist noch erträglich. Das Schlimmste sind seine wiederkehrenden Saufexesse, er wie letzte Woche zur Weihnachtsfeier geht und dann morgens nach 15 Stunden voll wiederkommt und mich beschimpft, wenn ich Fragen stelle. Ich habe schon gelernt ihn in Ruhe zu lassen, wenn so etwas passiert. Der nächste Tag ist hin, weil er nicht ansprechbar ist und nur im Bett liegt und seinen Rausch ausschlaeft. Jedes Mal fühle ich mich so klein und hilflos. Als hätte ich versagt. Dabei hat er versagt. Er verspricht immer und immer wieder, das es nicht mehr vorkommt und er pünktlich zurück ist. Jedes Mal passiert es wieder und jedes Mal stirbt mehr in mir. Alle 3 Monate passiert meistens so ein Absturz. Er kann dann einfach nicht aufhören und säuft ohne Ende. Er sagt immer es hätte nie was mit mir zu tun und er liebt mich. Er ist ein unglaublich guter Mann zu mir, wenn nicht Alkohol im Vordergrund steht. Ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll, was hier passiert. Früher zeigte er noch etwas Reue...heute nicht mehr. Es ist halt passiert. Ich fuehl mich alleine und sooo klein und schwach. Schwach, das ich nicht härter bin. Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen. Liebe Grüße Sandy