Beiträge von MieLa

    Die Angst und Unsicherheit vor sozialen Kontakten ist nicht ohne. Die Andeutung deiner Erfahrungen (Gewalt, Missbrauch, soziale Probleme, andere Süchte) kann ein schweres Päckchen sein, dass du da mit dir rumschleppst. Begleitest du den Alkoholausstieg und die weiteren Veränderungen in deinem Leben mit therapeutischer Hilfe?

    Hallo Jenny,

    als ich las, dass du gerne Tagebuch schreibst, habe ich mich gefragt, ob der geschlossene Bereich etwas für dich ist. Dort gibt es die Möglichkeit ein Tagebuch zu führen, ohne dass "alle" Mitlesen können. Man kann sich dort mehr öffnen, ohne gleich befürchten zu müssen, dass man identifiziert wird.

    Ich bin auch im geschlossenen Bereich und habe mich zu Beginn meiner Nüchternheit sehr für die Anfänge der Tagebuchschreiber interessiert. Ich habe dort sehr viel Hilfreiches für meine eigene Trockenheit mitgenommen. Selber führe ich kein Tagebuch, da mir das auch im realen Leben nicht zusagt.

    Nur so eine Idee :lol:

    Lieben Gruß,
    MieLa

    Hallo Pancho,
    herzlichen Glückwunsch zum dreijährigen Trockengeburtstag!

    Und vielen Dank für deinen Beitrag, der einiges in mir zum Klingen bringt, was ich gerade gut gebrauchen kann.

    Lieben Gruß,
    MieLa

    Hallo Jenny,
    auch von mir herzlich willkommen im Forum :D

    Die Zeit nach dem Aufstehen ist mir auch heilig und absolut wichtig für mein Wohlbefinden. Ich trinke Kaffee, surfe im Internet, lese im Forum und genieße die Ruhe. Danach bin ich dann bereit für den Tag.

    Super, wie du heute mit dem Ärger auf der Arbeit umgegangen bist! Und du hast recht: Ohne Kaffee geht gar nicht :lol:

    Ich wünsche dir einen schönen trockenen Abend,
    MieLa

    Oh ja, das mit dem Schlaf kennen wohl alle hier :lol: Ich habe das auch am Anfang gefeiert und selbst nach nun fast einem Jahr ist es mir immer noch sehr bewusst!

    Hallo ihr Lieben,
    ja, an die line Koks oder einen Schuss Heroin habe ich auch gedacht. Kommt auf das Gleiche raus.
    Das Schild passt zum Ferienort. Hier sitzen so viele in und vor Lokalen und saufen. Das ist echt auffällig. Scheint zum Urlaubsvergnügen zu gehören.
    Vielleicht hänge ich es tatsächlich ab.
    Lieben Gruß,
    MieLa

    Hallo Feldmaus,

    es handelt sich um modische Deko aus drei Holzlatten, ca. 70 cm hoch und 30 cm breit. Im Hintergrund sind eine gemalte Weinflasche und ein Glas zu sehen. Darauf steht der Spruch: There's always time for a Glas of wine

    Lieben Gruß,
    MieLa

    Hallo Grete,
    herzlich willkommen hier im Forum. Das Buch "Nüchtern" habe ich auch gelesen und fand es sehr gut.



    Ich versuche nun meine neuronalen Suchtspuren umzuschreiben- statt abends mit bier am sofa von tv berieseln lassen, setze ich mich in meinem ohrensessel, trink tee und lese ein buch. das konnte ich eig lange nicht mehr!
    sehr wohltuend ist dabei für mich der duft von lavendelöl aus der duftlampe.
    (damit auch mein "Wohlfühlzentrum" was bekommt...)

    Das ist ein guter Weg. Ich habe auch daran gearbeitet, meine neuronalen Suchtspuren umzuschreiben. Ich habe mir ein Ersatzgetränk ausgesucht und es
    1. Immer dann getrunken, wenn ich früher Alkohol getrunken habe
    2. Immer dann getrunken, wenn das Verlangen nach Alkohol kam

    Das war sehr hilfreich für mich. Jetzt nach 10 Monaten brauche ich es nicht mehr.
    Auch deine Veränderung der abendlichen Routine ist bestimmt sehr hilfreich für dich. Und es zeigt, dass du nicht nur nicht trinkst, sondern dir Gedanken machst, welche Veränderungen du vornehmen kannst und musst.

    Lieben Gruß,
    MieLa

    Hallo,
    ich komme gerade aus dem Kino und habe "Der Vorname" gesehen. Der Film handelt von einem einzigen Abend, an dem mehrere Menschen anlässlich eines Abendessens in häuslichem Ambiente beisammen sitzen und ein Glas Rotwein nach dem anderen trinken. Das hat mich etwas unruhig gemacht, ist es doch mein altes Muster.

    Ich fände es auch besser, wenn der Alkohol nicht so omnipräsent wäre.

    Lieben Gruß,
    MieLa

    Liebe Cadda,

    darüber denke ich auch seit einiger Zeit nach. Selbstanalyse und ständiges Reflektieren waren und sind mir unglaublich hilfreich. Ohne hätte ich es vermutlich nicht im ersten Anlauf geschafft. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ohne gelingen kann.
    Ich glaube auch, dass man in der Lage sein muss, sich tiefergehende Gedanken zu machen und die eigene Gefühls- und Gedankenwelt zu reflektieren. Sonst hört man nur auf zu trinken und verändert sonst nichts. Und nur nichts trinken reicht nicht.

    Lieben Gruß,
    MieLa

    ... noch zur Erklärung. Bei den anderen Menschen, die zu meinen günstigen Umständen beigetragen haben, fange ich bei meinen Eltern an, die mich verträumte Kind zu einer guten Schulbildung gedrängt und daran festgehalten haben, obwohl ich es ihnen nicht leicht gemacht habe. Dann haben sie mir ein Studium finanziert, in dem ich viel gelernt habe. Nicht nur Fachliches, sondern auch Abstraktion, Analyse etc.. Das heißt, sie haben sehr viel zu meinen günstigen Lebensumständen beigetragen. Aber natürlich habe ich das irgendwann angenommen und umgesetzt. Vielleicht hätte ich in einem anderen Elternhaus, das mir keine so guten oder gar sehr ungünstige Bedingungen geboten hätte, trotzdem die Fähigkeit erlernt, so über mich zu reflektieren. Vielleicht bin ich damit sogar auf die Welt gekommen. Das weiß ich nicht. Aber für mich fühlt es sich anders an.

    Vielleicht ist es jetzt etwas klarer geworden, was ich meine.

    Die Eltern und die Erziehung sind ein "großes" Beispiel. Jetzt kommt noch ein kleines. Meine Yogalehrerin fragte Anfang des Jahres, als ich gefühlt in einer Trinkpause war, wie wir uns in dem neuen Jahr fühlen wollen. Da war mir klar, dass ich nur ohne Alkohol fühlen will...

    Liebe Thalia, liebe Viola,

    das mit der Dankbarkeit ist mir erst in den letzten Wochen sehr bewusst geworden. Es ist ein schönes und hilfreiches Gefühl. Dass ihr es als Langzeit-Trockene immer noch fühlt und es euch trägt, freut mich :lol:

    Lieber Hull,

    du hast geschrieben: "den Beitrag mit der Dankbarkeit habe ich offenbar verpasst. Wie ist das gemeint? Dankbarkeit wem oder was gegenüber? Sich selbst? Einer höheren Macht?"

    Nein, nicht mir selbst gegenüber und auch nicht einer höheren Macht gegenüber.

    Ich hatte geschrieben:
    "Insgesamt geht es mir gut und neben dem Vertrauen in mich und den Weg, von dem ich beim letzten Mal geschrieben habe, ist noch ein weiteres Gefühl für mich sehr präsent und das ist Dankbarkeit. Dieses Gefühl hat langsam die Euphorie ersetzt, die ich am Anfang hatte. Ich bin allen Personen und allen Umständen dankbar, die mir beim Nüchternbleiben eine Hilfe waren und sind. Und das fühlt sich gut an."

    Die Dankbarkeit gegenüber Personen ist wohl selbsterklärend. Dazu gehören mein Lieblingsmensch, meine Freunde, die Menschen in diesem Forum, diejenigen, die die Bücher geschrieben haben, die mir geholfen haben, diejenigen, die mit einer Äußerung, einem Satz etwas in mir zum Klingen und zum Verstehen gebracht haben - vielleicht sogar ohne es zu merken.

    Die Umstände zu erklären ist etwas schwieriger. Damit meine ich meine (glücklichen) Lebensumstände (z.B. Beruf, Einkommen, Reflektionsfähigkeit und vieles mehr), die es mir ermöglichen, relativ komfortabel ein Leben ohne Alkohol zu lernen und zu führen. Ursache dafür sind nicht nur meine eigene Leistung und die Entscheidungen, die ich getroffen habe, sondern vor allem Menschen, die mir die Möglichkeit geboten haben, mich zu entwickeln und zu lernen.

    Liebe Gruß,
    MieLa

    Hallo Hull,

    du hast natürlich recht, was du über den Griff nach dem angebotenen Wasserglas schreibst. Aber das ist nicht das, was mich beschäftigte. Ich lasse mir kein Glas Alkohol in die Hand drücken und fühle mich auch nicht auf solchen Veranstaltungen gefährdet.

    Mein Anliegen ist aber, die Versuchung möglichst klein zu halten. Dann brauche ich auch nicht so viel Energie, um gegen das Verlangen anzukämpfen. Ich möchte mich ja mit dem Theaterstück beschäftigen und nicht mit dem Alkohol.

    Ich war auch noch gar nicht wieder in diesem Theater. Aber als ich hörte, dass es wieder eröffnet hat und ich mich auf den ersten Besuch dort freute, hatte ich Bilder von meinen letzten Besuchen im Kopf und dazu gehörte das Glas Alkohol vor der Vorstellung und in der Pause. Ich hatte auch sofort das leicht angeschickerte Gefühl im Gedächtnis, dass solche Abende immer begleitet hat (bis ich zu Hause dann die Flasche Rotwein am Wickel hatte).

    Ich bin in den letzten 10 Monaten gut damit gefahren, mir Situationen vorzustellen, bevor ich mich in sie begebe und sie in Gedanken schon einmal zu trocknen. Dann bin ich gut vorbereitet. Gelingt mir das Trocknen der Situation nicht, begebe ich mich nicht hinein.

    Lieben Gruß,
    MieLa