Beiträge von susi1600

    Tja, leider ist vor ca. 10 Jahren alles nur mündlich gemacht worden beim Haus/Anbau. Wir helfen mit, machen mit, können uns alles bauen/einrichten, wie wir es haben wollen - "später" bekommen wir es dann ja eh (vererbt). Alles steht auf meines Vaters Namen, noch nicht einmal meiner Mutter gehört etwas, geschweige denn meinem Mann/mir oder meiner Schwester. Mein Vater verweigert auch eine Patientenverfügung, das heißt, wenn was entsprechendes passiert sind wir voll am A... - Da ist halt mal gar nix geregelt (schriftlich). Das ist halt saublöd, denn uns gehört auf dem Papier gar nix und die Ziegelsteine oder das Dachfenster können wir ja schlecht mitnehmen...
    Mieten will mein Mann nicht und wie gesagt, kaufen hier ohne Eigenkapital (steckt ja alles im Haus...) ist unbezahlbar. Aber da wird sich schon irgendwie etwas finden und es wird sich regeln. Erzwingen kann man eh nix.

    Meine Mutter ist momentan noch nicht offen für den Vorschlag mit der räumlichen Trennung, sie muss sich erst noch ordnen, hat eben erst endgültig realisieren müssen, dass all die Hoffnung nichts bringt und an Stelle 1 nun mal die Flasche steht und danach erst sie. Aber ich werde das im richtigen Moment einmal ansprechen.
    Es fällt mir schwer mit anzusehen, wie mein Vater meine Mutter für alles beschuldigt. Meiner Mutter geht es dann richtig schlecht, sie will sich eigentlich nicht schuldig fühlen, tut es dann aber doch und wird ganz defensiv, als müsste sie sich rechtfertigen, für Sachen, wo sie ja nix dafür kann. Mein Vater fühlt sich dann gegen alles und jeden erhaben und lässt jeden seine "Macht" spüren, weil ja alles ihm gehört, da gibts gleich extra noch eine halbe Flasche drauf, einfach weil ers kann und sich von niemandem was sagen lassen braucht - das ist echt zum K...

    Danke Aurora für

    Zitat

    Von diesem Gedanken verabschiede dich mal! Dass und ob dein Vater trinkt hängt nicht von deiner Mutter ab oder von sonst wem. Es hängt von ihm ab! Natürlich ist es auch so, dass Trennungen den Tiefpunkt beim Abhängigen auslösen können, es ist aber nicht generell so!


    Irgendwie hatte ich es bisher davon abhängig gemacht - aber ich werde noch wohl viel umdenken lernen müssen. Der Austausch und das Lesen hier hilft mir sehr.

    Yvonne - ich glaube, wir sprechen von unterschiedlichen bösen Gedanken. Meine Gedanken gehen eher in die Richtung Rache. Er ist z.B. Sportschütze (Waffen/Munition im Haus), er ist Alkoholiker (= ungeeignet für Waffenbesitz), und er hat im alkoholisierten Zustand gesagt "Wenn ..., dann kann ich mich erschießen." Ich könnte mir vorstellen, das ist eine heiße Sache für Behörden und bestimmte Ärzte. Man denkt, wie man gegen ihn ankommt - aber es hilft ja alles nix, wenn es nicht von selber kommt, wie ihr sagt. Man kommt dagegen nicht an, man kann einfach nur gehen.

    Meine Enttäuschung und Wut bekomme ich sehr gut mit Sport geregelt, mein Rennrad freut sich 8)
    Zumal ich das ja seiner Meinung nach auch nicht haben dürfte, weil es zu viel Platz braucht :evil:

    Oft spielt sich bei mir im Geiste die nächste Situation ab, ich stelle mir vor, wie ich ihn stehen lasse, mit welchen Worten. Ich habe beschlossen, diese Aggressionen und Anschuldigungen nicht mehr zu akzeptieren. Wenn ihm etwas quer steht, dann soll er es mir sachlich sagen, wenn er nüchtern ist. Worte finden und auszudrücken was ich will, fällt mir in solchen Situationen schwer, weil sie mir entweder in dem Moment nicht einfallen oder ich zu impulsiv reagiere. Ich traue ihm zu, dass er handgreiflich wird, wenn ich ihm das Wort "nüchtern" auftische oder "du hast schon einiges getrunken". Habt ihr bestimmt auch schon gehabt, solche Situationen. Mit welchen Worten konntet ihr das am besten vermitteln?

    Hallo Yvonne,

    die Erkenntnis, dass man niemanden ändern kann, bzw. dass mein Vater sich nicht ändert, ist nun seit wenigen Wochen da. Wohl auch bei meiner Mutter seit ca. 1 Woche. Es ist nun Zeit für Entscheidungen, wie du eben sagst - nur diese Zeit, in der man noch ohne Entscheidung in den Seilen hängt ist schwer.

    Welche Erfahrungen habt ihr bzgl. Mehrfamilienhaus gemacht - wir haben 3 abgeschlossene Wohnbereiche, einer davon leer stehend. Macht es Sinn, an Stelle eines Co-Alkoholikers wie meiner Mutter, die sich entziehen möchte aber nicht kann (finanziell), sich in diesen leeren und abgeschlossenen Wohnbereich zu distanzieren? Ich denke, sie wird ihn nie verlassen/ausziehen und u.a. deswegen wird er auch vermutlich nicht aufhören zu trinken...

    Man dreht sich oft gedanklich im Kreis, wälzt hin und her, wägt ab - zwischendurch plagen einen wieder bösen Gedanken...

    Gleichzeitig tut es gut zu lesen, wie ihr mir Kraft und Mut schickt, vor allem, wenn man weiß, dass es von jemandem kommt, der ähnliches selbst schon erlebt und hinter sich gebracht hat - vielen Dank auch dir Aurora.

    VG,
    Susi

    Hallo liebes Forum,

    ich hatte hier schon meine laaange Geschichte aufgeschrieben.

    Ich bin 34 Jahre und lebe mit meinem Mann in einem Generationenhaus zusammen mit meiner geliebten Mutter (54) und meinem alkoholsüchtigen Vater. Er ist seit ca. 30-35 Jahren Pegeltrinker. Seit einem Jahr ist er nicht mehr berufstätig und seit er nur noch zu Hause ist wird die Situation im Haus immer schwieriger.

    Nach der letzten größeren Eskalation vor 3 Wochen haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir wohl ausziehen werden trotz dem vielen Geld, was wir mit ins Haus und den Ausbau gesteckt haben. Seitdem schauen wir nach Häusern im Süden Deutschlands, aber es ist einfach alles unbezahlbar - hätte man das Geld nur anders investiert. Nun steckt es in diesem Haus und wir haben nichts davon - es ist schlimm!

    Nachdem meine Mutter nach der Eskalation viel Vermittlungsarbeit leistete und mein Vater sich so halbwegs bei mir entschuldigte tut er nun wieder, als wäre nichts gewesen. Meine Mutter hingegen ist absolut reserviert. Lässt ihn alleine sitzen wenn er sich wieder voll laufen lässt, mit meinem Mann und mir wird auch nur noch oberflächlich geredet. Ich wünschte, ich könnte ihr helfen, aber sie will es nicht. Sie will nicht reden, frisst alles in sich hinein.
    Wollte sie zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige mitnehmen, die Antwort war nur "da kann er selber hingehen". Sie hört auch gar nicht richtig zu, dass es eben für ANGEHÖRIGE ist.

    Wie habt ihr es damals erlebt, als alles langsam zerbröselte zu Hause - mich würden vor allem ähnliche Erfahrungen bzgl. Mehrgenerationenhaus bzw. enges Zusammenleben der Familie interessieren. Ich suche ein wenig "Halt", ein bisschen Orientierung, was auf uns zukommen könnte, obwohl ich natürlich weiß, dass es bei jeder Familie anders ist.

    Lieben Dank,
    Susi