Beiträge von Einhorn

    Hallo Biene,
    das mit dem Laufen ist ein gutes Beispiel ;)
    Das es Dich ärgert, ist normal und in Ordnung. Du hast das Recht Dich zu ärgern.

    Das einzige was vielleicht an unserer Art liegt, ist , dass für uns Zuverlässigkeit ein kleines bisschen wichtiger ist, weil es eben unseren Wertvorstellungen entspricht. Das ist einfach so und es gibt keinen Grund das zu ändern.

    Interessant könnte allerdings sein, zu ergründen was genau dieses Gefühl des Ärgers bei Dir auslöst. Da könnte vieles in Betracht kommen, deswegen mal ein paar Beispiele oder Denkanstöße. Es könnte auch sein, dass Du an Dir ganz andere Punkte entdeckst..
    - du könntest das Gefühl haben nicht wichtig genug zu sein um abzusagen
    - Du könntest Dich gekränkt fühlen
    - Du könntest Dich zurück gesetzt oder abgewiesen fühlen
    - Du bist vielleicht enttäuscht oder traurig
    - Du nimmst wahr, dass Deine Bekannte gegen Deine Wertvorstellungen verstoßen hat
    - Du nimmst es vielleicht persönlich
    - Du fragst Dich möglicherweise warum sie so reagiert hat

    Bei all Deinen Überlegungen gehst Du jedoch wahrscheinlich von der Vorstellung aus, jeder würde so zuverlässig handeln wie Du?
    Vielleicht hatte Deine Bekannte einfach keine Lust zu antworten, oder etwas besseres Vor, Vielleicht hatte sie auch keine Möglichkeit zu antworten, vielleicht hat sie nicht daran gedacht, oder sich keine Gedanken gemacht, dass Du auf Antwort wartest.....Oder, oder , oder..
    Welche Gründe sie auch immer hatte, ich bin mir sicher, es lag wahrscheinlich nicht in ihrer Absicht Dich zu verletzen.

    Du tickst doch deswegen nicht komisch und es gibt kein Grund darüber nachzudenken ob es angemessen ist ob Du dich ärgerst.
    Du ärgerst Dich und damit basta :)
    Und wenn Du das Bedürfnis hast, ihr mitzuteilen, dass Du Dich geärgert hast, dann tu es. Dran ist nichts kompliziert.
    Allemal besser als innerlich zu grollen. Sie kann doch keine Gedanken lesen ;)

    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. Vielleicht bekommst Du ja Lust alleine zu Laufen wenn Dir das Laufen ein Bedürfnis ist.
    Oder einfach einen Spaziergang. Oder etwas anderes was Dir heute Freude bereiten könnte.
    Einhorn

    Das Buch wird Dir keine Schuldgefühle machen - keine Sorge ;)
    Ich habe mich danach das erste Mal wirklich verstanden und umsorgt gefühlt
    Lass es einfach wirken und zieh Deine ganz persönlichen Schlüsse daraus. Manches wird Dir vielleicht erst beim 2. oder 3 mal klar

    Liebe Biene,
    was ich bei Dir so wahrnehme ist eine sehr reflektierte Beobachtung und ein großes Maß an Selbstkritik.
    Das ist auch sehr gut so.

    Mir fällt allerdings auch auf, dass Du mit Deinen Gedanken noch sehr auf die Person Deines Ex sowie den Alkohol fokussiert bist.
    Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich , es hat wenig Erfolg einen "Schuldigen" zu suchen. Dies sorgt nur dafür, weiter in diesem Gedankenkreis zu verharren. Um es bildhaft auszudrücken: Du rennst immer wieder gegen die selbe verschlossene Tür, weil Du vielleicht davon überzeugt bist, hinter dieser Tür verbirgt sich die Erkenntnis warum es nicht funktioniert hat. Vielleicht suchst Du dort auch die Antwort auf Deine Schuldgefühle

    Natürlich sind wir hier in einem Alkoholiker-Forum und der Alk schafft auch einen Menge Probleme. Wie jedoch an anderer Stelle schon häufig erwähnt, ist er nicht für die Charaktereigenschaften und ethischen Wertvorstellungen eines Menschen verantwortlich, sondern kann diese lediglich verstärken.

    Ich denke, es wäre für Dich hilfreich einen Schritt weiter zu gehen und den Fokus mehr auf Dich, - Dich und nur Dich - zu lenken. Auf Deine ganz persönlichen Gefühle und Gedanken, Deine eigenen Werte und Ziele. Ich bin überzeugt die Ursache für Deine Schuldgefühle liegt viel tiefer und möglicherweise auch viel weiter in der Vergangenheit.

    Versuche Dich davon zu lösen, dass es einen Schuldigen geben muss. Niemand hat Schuld, es ist einfach wie es ist. Löse Dich von der Vergangenheit, Du kannst sie nicht mehr ändern. Du kannst auch nicht zurück gehen zu dem Abzweig wo Du vermeintlich falsch abgebogen bist und von dort wieder anknüpfen.

    Vielleicht hat diese ganze Situation es nur die Aufgabe, Dir (leider schmerzvoll) klarzumachen, dass die Zeit für einen neuen Abschnitt Deiner ganz persönlichen Weiterentwicklung gekommen ist. Höre auf Dich, Deine Gedanken und auch Deine körperlichen Wahrnehmungen. Sie werden Dir den richtigen Weg zeigen.

    Viel Erfolg wünscht Dir
    Einhorn

    Liebe Biene,
    ich kann mich Mcfly eigentlich nur anschliessen und hätte Dir genau dieses Buch auch empfohlen.
    und plötzlich passte einfach alles zusammen...und ich bin dem Menschen der es mir schon vor langer Zeit ans Herz gelegt hatte zutiefst dankbar
    Einhorn

    Hallo Bine,

    Danke für Deine Antwort, ich war mir sicher, dass Du zu den HSP gehörst ;)
    Ich für meine Teil bin mir auch ziemlich sicher, das es da einen Zusammenhang gibt, der unter anderem darauf beruht, dass HSP mehr als andere Menschen als Spiegel Ihres Gegenübers fungieren. Ich denke schon, das dies zusätzlich zum Alkoholproblem, die Wechsellaunen noch verstärkt.
    Hinzu kommt, dass in Beziehungen von HSP in der Regel auch der Partner nicht zu den "Normalsensiblen" gehört.

    Davon abgesehen ist Zuverlässigkeit und Verlässlichkeit für uns ja auch von größerer Bedeutung und wir nehmen - denke ich - auch die Anpassung stärker wahr. So wie wir auch das Abperlen lassen aktiv und bewußt tun und uns auch meistens über unser stärkeres Harmoniebedürfnis in Klaren sind.
    Meines Erachtens macht dies schon ein Stück weit abhängger.

    Liebe Biene,

    ob eine gesunder Mensch auch so anfällig ist, kann ich Dir nicht sagen. Jeder - auch gesunde Menschen - ist ein Individuum mit ganz eigenen Erfahrungen und Verhaltensmustern.

    Deine Frage, ob Du vielleicht zu sensibel bist, hat mich innehalten lassen.
    Vielleicht kommen ja auch gänzlich andere Denkweisen in Betracht? Ich will Dir gerne einen Denkanstoß aus meiner persönlichen Erfahrung geben:

    Wäre es denkbar, dass Du vielleicht aufgrund Deiner Persönlichkeit und Erziehung gerade an einen Alkoholiker geraten bist?
    Vielleicht könnte es Dir helfen, Deine früheren Beziehungen (Angefangen bei der Vaterbeziehung) mal darauf hin zu betrachten, ob Du schon früher "geschmeidig, angepasst und duldsam" warst?
    Vielleicht weil Du in der Tat sensibler/sensitiver bist als Durchschnittsmenschen? Ob nun angeboren oder als Folge von Traumata...
    Möglicherweise hilft es Dir, Deine "Verunsicherung" einmal in einem anderen Kontext zu beleuchten? Qusi außerhalb Deiner Co-Abhängigkeit und vollkommen losgelöst von dem Alkoholproblem...
    Wie sind Deine Erfahrungen mit anderen Menschen? Bist Du da auch gelegentlich verunsichert oder hälst Dich manchmal für zu sensibel?

    Ich wünsche Dir ein kleines Licht der Erkenntnis auf Deinem Weg zu Dir selbst

    LG Einhörnchen

    Liebe Tati,

    auch von mir ein herzliches willkommen in diesem Forum. Ich wünsche Dir, dass es Dir hilft Dich selbst zu finden und Dir die schwere Zeit zu erleichtern, auch wenn manchmal vielleicht Worte kommen, die Du nicht so gerne hörst. Aber sie sind immer bedingungslos ehrlich.

    Vom Inhalt kann ich Aurora nur zustimmen. Wenn Du ganz tief in Dich hinein spürst, wird Dir irgendwann bewusst werden, dass es letztendlich doch Wut auf sich selbst ist.

    Aber das schält sich erst ganz langsam heraus und geht besser wenn man etwas Abstand hat.
    Vorher ist man zu angespannt um sich wirklich selbst zu spüren.

    Ich war auch felsenfest überzeugt, dass die Wut vom alkoholbedingten Verhalten meines Mannes abhängt. Oder die Wut auf den Alkohol selbst. Auch die Wut so hilflos zu sein.

    Als ich mich dann wirklich auf mich selbst und meine Gefühle konzentriert habe, kam dann so langsam die Erkenntnis. :idea: Die Wut ist in mir und dafür trage ich die Verantwortung. Niemand hat "Schuld", die Gefühle sind einfach da und niemand kann sie erstmal beeinflussen. Beeinflussen kann ich nur, wie ich mit meiner Wut umgehe. Das setzt aber voraus dass ich mir die Wut erstmal rein als Gefühl eingestehen und erspüren muss ohne sofort einen Verursacher zu suchen. Das Gefühl einfach so annehmen wie es ist, nur mit Bauch, nicht mit dem Kopf. Dann wird die Dein Gefühl für Dich auch zeigen wo Dein Weg hingeht.
    Und damit ging bei mir die Wut und kommt nur noch selten wieder.

    Das ist das was Aurora Dir sagen wollte mit Verantwortung. Die Verantwortung für DICH, DEIN Seelenleben und DEIN Wohlbefinden.

    Mira, ich kann Dich schon sehr gut verstehen, Deine Gefühle, Deine Enttäuschung...
    Ich konnte nur die Situation nicht nachvollziehen, warum man ausgeht, obwohl vorhersehbar ist, dass es quasi nur auf dem Sprung ist, weil der andere ja arbeiten muss und sich so wahrscheinlich gar nicht auf das Gemeinsame einlassen kann.

    (Mir ging es jedenfalls so, wenn ich wüsste dass ich danach arbeiten muss.Von der körperlichen Belastung will ich erst gar nicht reden )
    Ich weiß nicht wie es Dein Mann empfunden hat? Könnte es sein, dass er Dir zuliebe mitgegangen ist? Veilleicht um etwas gut zu machen, was sich dann leider als das Gegenteil herausgestellt hat?
    Konntet ihr vorher oder nachher über die Situation sprechen?

    Zitat

    Jetzt waren wir mal weg und hatten nen babysitter und dann ist er Original danach in die Nachtschicht gefahren. Ich Fall manchmal echt vom Glauben ab. Ich war gleich wieder auf 180


    Sorry, das versteh ich jetzt nicht ganz...

    Hat er denn Einfluß darauf wann er zur Nachtschicht muss?
    Hätte er andere Möglichkeiten gehabt?
    Wie hätte es aus Deiner Sicht laufen können?

    Bitte versteh mich nicht falsch, ich versteh es nur nicht

    Liebe Grüße Einhorn

    Hallo Mira,

    es ist verständlich, dass Dir alles über den Kopf wächst. Du hast ja auch kaum Ruhe mal zu Dir selbst zu finden.
    Du schriebst vor einigen Tagen " jedes 2. Wochenende wäre eigentlich drin".
    Konntest Du diese Idee weiter verfolgen?

    Aufmunternde Grüße
    Einhorn

    @Danke Gotti für Deine Worte
    Ja es stimmt, die Freiheiten sind schon gut, die habe ich ja schon paar Jahre. Und Langeweile ? Was ist das? :lol:

    @Sunshine
    Ich bin ja eine Leseratte und brauch viel Input um die, für mich passenden Schlüsse zu ziehen. Vielleich komm ich dir deswegen so reflektiert vor :lol:

    @Alle
    Hast Du - oder vielleicht jemand der aus dem Co-Bereich kommt ein paar Literaturtipps um das Thema anzugehen?

    Das 12 Schritte Programm halte ich vom Ansatz her für gut, allerdings ist es mir etwas zu religiös.
    Aktuell beschäftige ich mich mit "Ich lasse Deins bei Dir" und dem 12 Schritte Programm von Melody Beatty.
    Ich würde das Thema auch gerne mal von der Kindheitsseite her angehen. Mittlerweile bin ich glaube ich stabil genug mich dieser Zeit zu stellen.
    Was mir auch seit langem gut hilft, sind geführte Meditationen, die ich mir zum Einschlafen anhören kann.
    Ich hab für mich festgestellt, dass mein Unterbewußtsein mir Nachts viel Denkarbeit abnehmen kann . :wink:
    Ich habe allerdings nicht die Zeit stundenlang zu suchen und auch nicht die Mittel wahllos zu kaufen.

    Deswegen würde ich mich freuen, wenn Ihr mir ein bisschen Gedankenfutter empfehlen könntet

    @ Yvonne78
    Nur so als Denkanstoss..

    Zitat

    ich vertraue darauf, daß der Knoten bald platzt und dann scheint auch mir wieder die Sonne aus allen Ritzen.


    Die Zeit, die Du mit warten verbringst leidest Du :(
    Wäre es nicht sinnvoller diese Zeit besser zu nutzen? Vielleicht sogar so, dass Du zumindest ein paar schöne Augenblicke hast?

    Meiner Überzeugung nach muss man selbst etwas dazu beitragen. Ursache und Wirkung.
    Da gab mal einen sehr interessanten Vortrag von Vera F. Birkenbihl dazu
    Ich hab das mal probiert als ich voll Scheiße drauf war. Lächeln (still heimlich und nur für Dich) mehrmals 10 Sekunden lang. Immer wieder. Der Druck auf die Muskeln soll dem Gehirn suggerieren Du würdest wirklich lächeln und setzt entsprechende Botenstoffe frei.
    Bei mir hat es was bewirkt. Nicht beim ersten Mal, aber irgendwann. :lol:

    @ Danke Sunshine

    Es tut ganz schön gut sich mit anderen auszutauschen. Mit beiden Seiten :D
    und ich hoffe auf viele - kritische - Inputs und Denkanstöße. Freunde/Bekannte sind da ja leider oft bisschen zu einseitig befangen, Literatur zu abstrakt.
    Ich finde es prima wenn Du als Trockene den Co's Deine Sichtweise schilderst. Dinge über die ich sonst wahrscheinlich nicht nachdenken würde.

    Ja ich denke so äußerlich schaff ich es schon mein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
    Mir ist aber auch wichtig mich selbst zu reflektieren. Die Ursachen zu finden. Es wäre zu einfach die Schuld nur dem XY und dem Alkohol zu geben. Ich bin ziemlich sicher, das Co-Dasein reicht bis in meine Kindheit zurück. Verhaltensmuster die so tief verwurzelt sind, dass ich mein "Beuteschema" immer wieder daran ausrichte. Einige der Schwierigkeiten merke ich ja auch in meinem noch verbliebenen familiären Umfeld, wenngleich ich da auch fast keinen Kontakt mehr habe.

    Zitat

    Das dient oft aber auch nur dazu, immer wieder Kontakt zum eigenen "Suchtmittel" herzustellen und so weiterhin kontrollieren zu können, was der tut oder zumindest darüber unterrrichtet zu sein.


    Das trifft eher nicht zu, Meistens ist er derjenige der Kontakt aufnimmt. Oft (wie ich glaube als Vorwand) um organisatorische/familiäre Fragen zu klären. Wir kommunizieren weitestgehend schriftlich.

    Zitat

    Ich muss Dir sagen, das ich bisher eigentlich kaum mal erlebt habe, das ein Mann nach der Beendigung einer Beziehung noch groß drüber reden wollte. Völlig unabhängig von der Suchtproblematik jetzt mal.


    Ich wollte auch keinen Dialog, sondern ihm nur meine wahren Gründe nennen, da ich ja jahrelang alles auf die Beziehungsprobleme geschoben habe. Was er damit anfängt ist sein Problem.

    Sich komplett aus dem Weg zu gehen und gar keinen Kontakt zu haben ist in einem winzigen Dorf ohnehin nicht möglich.

    :?: Frage an alle weil mich ein Thema gerade ziemlich beschäftigt. :?:

    Ich habe meinem XY gegenüber nie klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, Warum ich mich entziehe.
    Hab zwar gemeckert wegen Alkohol, ihm auch seinen Konsum vorgeworfen, aber nie ein Ultimatum gestellt oder so etwas in der Art,
    Ich hatte und habe immer noch Angst, ich weiß ja wie er reagiert wenn ich das A.. Wort auch nur anspreche.

    Ausgezogen bin ich eher unter einem Vorwand und die ganzen Jahre hab ich ja mehr auf dem Thema Beziehung rumgehackt weil ich dachte das wäre unser Problem. Ich habe ihm nur mitgeteilt, dass unsre Beziehung beendet ist. Ohne weitere Erklärung.

    Andererseits weiß ich wie blöd das ist, wenn sich jemand einfach so ohne Feedback zurückzieht. Es nimmt einem die Möglichkeit damit auseinander zu setzen. Und es wirft viele Fragen auf. Vielleicht sogar bei einem Alkoholiker?

    Da ich über gemeinsame Bekannte gehört habe, dass er gar keine Ahnung hat warum ich so komisch bin und mich von ihm distanziere, bin ich am überlegen, dass ich ihn wenigstens über die Gründe aufklären sollte.

    Was ist Eure Meinung?
    Und wie könnte man das sachlich darstellen?

    Gotti
    Danke für Deine Worte
    Ja das brüten im eigenen Saft, dass kenne ich. Meistens bin ich ja gerne alleine und denke über Gott und die Welt nach.
    Wenn es mir allerdings schlecht geht, hab ich oft Schwierigkeiten da alleine wieder rauszufinden.
    Mit Freunden ist das so eine Sache, ich hab mich selbst ja sehr isoliert. An dieser Baustelle gibt es noch viel zu arbeiten.
    Aber das setzt Vertrauen in andere Menschen und auch in sich selbst voraus, Daran hapert es auch.
    Es fällt mir auch schwer, andere so zu akzeptieren wie Sie sind. Meistens ziehe ich mich dann zurück weil ich mich unverstanden fühle.
    Manche Verhaltensweisen sind für mich so deutlich, dass ich immer denke andere müssten das doch auch erkennen und zumindest so ähnlich sehen wie ich.
    Das sind wohl Symtome der Co-Abhängigkeit.
    Mein XY hat mir z.B. immer gesagt, unsere Beziehung wäre doch in Ordnung. Es sei doch normal das irgendwann alles weniger wird und einschläft. Das man nebeneinander herlebt und sich nichts mehr zu sagen hat. Man kennt sich eben. "Beziehungsarbeit" ist nicht nötig. Entweder es passt oder es passt eben nicht. Meine Vorstellungen von Beziehung seien einfach falsch, unrealistisch und zu "romantisch" und ich würde ohnehin alles tot diskutieren wollen. Ok vielleicht hat er Recht.
    Aber da ist dann das kleine Teufelchen in mir, welches sagt schau Dich um. Es gibt so viele Paare in langjährigen Beziehungen da läuft es irgendwie anders. Oder hat zumindest den Anschein.
    Meine Vorstellungen sind es nicht, nebeneinander auf dem Sofa zu sitzen, Klatsch und Tratsch auszutauschen, sich von der Glotze verblöden zu lassen und als Highlight mal zusammen essen zu gehen und sich Nachts gegenseitig was vorzuschnarchen. Dafür fühl ich mich viel zu jung.
    Ich hab es trotzdem mitgemacht weil er es so wollte. Im Lauf der Jahre wurde ich immer unzufriedener. Bier und Glotze und schon stieg mein Aggressionsspiegel. Klatsch und Tratsch? Hallo? Haben wir nicht genug Dreck vor unserer eigenen Tür? Essen gehen? Im Prinzip nicht schlecht, aber immer nur Konsum und immer mit Alkohol.


    Sorry, ist schon wieder ein langer Post geworden. Ich schweife oft ab und kann nicht auf den Punkt kommen

    Hallo und guten Morgen Yvonne78,
    Danke für Deine Worte. Inwiefern erinnere ich Dich an Dich selbst?

    Du schreibst, Deine Hassgefühle werden weniger weil so viele Menschen auf Dich einreden...?
    Da sehe ich die Gefahr, sich wieder von anderen beeinflussen zu lassen.
    Hass ich ein mächtiges Wort. Wut und Zorn ok, die gibts auch bei mir noch hin und wieder: Aber deutlich weniger.

    Mir persönlich hilft es wenn ich mich als Soforthilfe erstmal vor dem Auslöser in Sicherheit bringe.
    Maßnahme Nr. 2 ist dann tief und bewußt atmen und dann nehm ich mir falls es grad möglich ist meine Entspannungsmusik und versuche von 180 zumindest auf 120 runter zu kommen, so dass ich wieder halbwegs klar denken kann.
    Hilft nicht immer, aber immer öfter.

    Für mich ist es aber wichtig sich danach damit auseinander zu setzen. Sich zu fragen welche Situation hat die Wut ausgelöst? Warum bin ich wütend? Meistens muss ich mir dann eingestehen, dass ich entweder Erwartungen hatte, die enttäuscht wurden, oder neidisch bin weil andere etwas bekommen was ich selbst gerne hätte. Insofern kann die Wut helfen eigene Bedürfnisse zu erkennen.
    Wenn ich mir dann über meine unerfüllten Bedürfnisse klar werde, schlägt die Wut dann oft in Traurigkeit um. Manchmal auch in Verzweiflung und Selbstmitleid.
    Nicht unbedingt weil mein XY diese Bedürfnisse nicht mehr stillen kann, sondern weil ich keine Ahnung habe wie ich bestimmte Bedürfnisse selbst stillen kann. Dann fühle ich mich einsam und neige dazu mich zu verkriechen.

    Ein freundliches Hallo an Alle,

    irgendwie ist es blöde hier den Text aus meiner Vorstellung zu wiederholen, aber ich möchte einerseits mein Fädchen hier erstellen und anderseits wegen möglicher Rückschlüsse auf meine Person nicht all zuviele Informationen preisgeben.
    Das darf dann gerne im erweiterten Bereich erfolgen, den ich beantragt habe.

    Fürs erste daher nochmals meine Vorstellung:

    Seit einiger Zeit verfolge ich nun hier schon die Beiträge. Zuerst anonym, nun habe ich mich angemeldet in der Hoffnung hier Denkanstöße, Rückhalt und Unterstützung zu finden.
    Zu meiner Person:
    Ich bin 56 (weiblich) und habe nach 26 Jahren (mehr oder weniger) die Beziehung mit meinem Partner vor einigen Monaten beendet.
    Räumlich leben wir bereits seit einigen Jahren getrennt.

    Vor einigen Jahren habe ich mich erstmals mit dem Thema Alkoholkonsum/-mißbrauch meines Partners auseinandergesetzt, da ich das vage Gefühl hatte, dass dies mit meinen psychischen Problemen in Zusammenhang steht.
    Wie so viele Co-Abhängige habe ich den Aussagen meines Partners vertraut, dass sein Trinkverhalten normal ist.
    Ich habe mich daher mit meinen "Schwächen" und Problemen auseinander gesetzt und konnte Dank einer Therapie und einiger Eigenarbeit auch meine Depressionen großteils bewältigen.

    Wie ich Euch denken könnt, hat sich dadurch unsere Beziehung eher weiter verschlechtert.
    Aber da ich von mehreren Menschen als eigenwillig, - ok auch stur - und bisweilen schwierig bezeichnet werde/wurde, bin ich davon ausgegangen, dass ich mehr an mir arbeiten muss. (Das tue ich regelmäßig und es bringt mir auch viele neue und positive Erkenntnisse).
    Mein Beziehungsproblem hat es jedoch nicht gelöst sondern verschlimmert. selbst sachliche Gespräche waren kaum noch möglich. Ich war/bin voll von Aggressionen und anderen negativen Emotionen, die auch körperliche Beschwerden nach sich zogen.

    Da einer der Angriffspunkte meines Partners meine Nikotinsucht ist, die ich auch selbst gern in den Griff bekommen würde, habe ich vor einiger Zeit wieder angefangen mit dem Thema Sucht und Abhängigkeit auseinander zu setzen.
    Und irgendwie kam dann langsam die Erkenntnis, dass ich nicht nur Nikotinsüchtig sondern auch Beziehungsabhängig von meinem trinkenden Partner bin..
    So bin ich dann hier gelandet und hoffe nun mit Eurer Hilfe die Suche nach dem verlorenen Ich fortzusetzen.