Beiträge von Gerhardt81

    Guten Morgen!,

    also am schönsten finde ich diese sonnigen Sonntagmorgen so wie heute einer ist. Ohne Kater aufwachen und was vom Tag haben. Ich werde heute wohl mal endlich das Regal meiner Freundin fertig bauen und heute nachmittag ein bischen mit dem Rad rumfahren. Auf jeden Fall alles besser, als mit Restalkohol bis 14 Uhr im Bett liegen und sich dann weiter bis zum Abend mit dem Psychokater rumzuschlagen.


    Was meinen weiteren Weg angeht bin ich mit noch immer nicht so sicher, will erstmal dieses Gruppentreffen abwarten, aber meine Gedanken gehen in richtung ambulante Therapie, auch weil ich dadurch arbeitstechnisch nicht ausfalle. Na mal sehen was wird. Vielleicht wäre ergänzend auch ne Psyhotherapie ganz gut, begleitend halt. Oder ist die bei einer Ambulanten Therapie sowieso mit dabei?

    Wie dem auch sei! Einen schönen Sonntag euch allen und alles gute weiterhin!

    Grüsse 🙂

    Hallo Ihrs 🙂,

    Topaz : zweifelsohne beginnt die Sucht schon eher, ich sehe das ja an mir....

    @Sunshine: ja dann such ich auf jeden fall mal weiter ne realgruppe, vielleicht gibts ja bei den AA auch unterschiede von Gruppe zu Gruppe, mal sehen..... aber wie du so schreibst: nicht selbst gewählte, chronische krankheit.... daran muss ich mich nachdem ich mir das so langsam immer mehr klar mache, auch erstmal gewöhnen😕

    Ansonsten war ich jetzt beim Termin der Suchtberatung und naja, was soll ich sagen: das Gespräch war nett, der Mann mit dem ich sprach hat mir die Wege aufgezeigt die jetzt Gehbar wären... allerdings muss ich über das Gesprochene jetzt erstmal ein paar Tage nachdenken..... so richtig wurde mir da auch nichts empfohlen, halt nur was geht und was dann zu tun ist. Und er meinte, LZT muss nicht unbedingt besser sein als eine ambulante Therapie,und andere wiederrum habens auch nur mit SHGs geschafft. Es kommt seiner Meinung nach eben immer auf den Menschen an. Tja, aber was bin ich nun für einer?! Ich soll nächste Woche wiederkommen, da wäre ein Gruppengespräch da bin ich eingeladen....., und dadurch das ich trocken bin, soll ich da auch nichts überstürzen und überlegen, welche Art von Therapie zu mir passen könnte. Auf jeden Fall sehr angenehm, das er nicht gleich die LZT ist der einzig wahre weg-Keule rausgeholt hat, da hätte ich mich gleich wieder gegängelt gefühlt. Iss schon gut so das ich selber entscheiden soll.


    so ich würde mehr schreiben, muss aber erstmal los, einkaufen und abendbrot für meine frau und mich machen.

    Schönen Abend erstmal noch und
    Bis bald , grüsse 🙂

    5 1/2 Jahre trocken, wie ist es jetzt zu einem Rückfall gekommen? War das im Affekt? Oder hat sich das angekündigt? Einmalig oder oder öfter? Und was machst du jetzt? Und wieso hast du nicht freiwillig aufgehört? Fragen die eine umfangreiche Antwort nötig machen..... ich guck mal ob ich deine geschichte im vorstellungsbereich finde......

    Naja du hast recht, das sieht etwas komisch aus das ich mich nicht schneller um Hilfe bemühe..... das liegt bei mir vielleicht daran, das es mir nicht so wahnsinnig schwer fällt, nicht mit dem trinken anzufangen (nur das wiederaufhören klappt zu 90% nicht)ich hab ja wie gesagt „nur“ 1-2 mal die woche getrunken, die Tage dazwischen nichts.... so dachte ich mir, das ich es bis zum Termin schon schaffen werde.... hat ja auch „fast“ geklappt. Vielleicht spielt da auch die Erfahrung mit rein, das ichs ja schonmal allein geschafft habe, mich für ein paar Jahre trockenzulegen.... wie gesagt, ich wills auch nich kleinreden, ist schon schlimm genug so wie es ist.

    Ich freu mich natürlich trotzdem, das ich nach dem Ausrutscher jetzt wieder 2 Wochen ohne bin. stabil ist die ganze Sache natürlich noch lange nicht.
    Gibt es eigentlich auch selbsthilfegruppen, die nicht wie die AA‘s sind? Ich war da ja schon ein paar mal. Alles nette leute aber der Ablauf bei denen hat mich iwie genervt. Jeder ist an der Reihe, aber zwischenfragen waren iwie nicht so erwünscht. Reden, Nächster. Da kommt natürlich kein ordentliches Gespräch zustande. Ausserdem ist dieser Gottbezug bzw. das glauben an eine höhere Macht. Damit konnte ich noch nie was anfangen.

    Grüsse 🙂

    Hallo ihr beiden und danke für eure antworten....,

    Topaz, nein du trittst mir mit deiner Vermutung nicht zu nah. Mich würde interessieren, wieso du dieses Gefühl hast? Weil ich eine stationäre Therapie nicht möchte? Naja viele raten ja zur stationären Therapie. Und sicherlich ist das im Grunde auch richtig so. Allerdings bin ich da ähnlicher Ansicht wie Carl Friedrich. Also es ist so, das ich kein Problem damit habe, jemandem auf nachfrage zu sagen, das mein Alkoholkonsum problematisch ist. Aber ich will das auch wieder nicht wie eine „Standarte“ vor mir hertragen. Es geht mir jetzt auchnicht darum, mit dem minimalsten Aufwand die Sucht zu besiegen. Im Gegenteil. Aber mich ängstigt die Vorstellung, meinem Arbeitgeber sagen zu müssen: ich bin jetzt mal 2 Monate in einer Entzugsklinik. Ich arbeite in ner kleinen Firma, das spricht sich dann da sofort rum. Dazu bin ich nicht bereit, zumal ich auch nicht auffällig bin. Was natürlich auch nicht heissen soll das ich das gänzlich ausschließe, aber wenn ich eine „Verträglichere“ alternative haben kann, würde ich das mir schon auch mal ansehen wollen. Naja ich werde sehen was die Suchtberatung sagt und was sie als notwendig ansehen. Der Termin ist ja diese Woche.

    Wenn ich Fragen darf, wie lange seit ihr jetzt schon trocken und was hat euch über die ersten Wochen geholfen? Ich meine, ich kenne das von meinem Vater der leider auch trinkt( und nicht die Kraft hat es sein zulassen), da dauerte es von den 2 Wochen Entzug bis zur LAngzeit ja such immer noch ne ganze Weile......

    Grüsse 🙂

    Hallo Topaz,

    naja die Suchtberatung bzw. der Berater ist mir von Freunden empfohlen worden, die selber dort hingegangen sind, und dort arbeiten die mit Terminen. Obs andere Sachen ohne Termine in meiner Stadt gibt weiss ich nicht, könnte schon sein.

    Ja, aber das ist eigentlich normal, das Arbeitsaufkommen ist in meinem Job immer sehr schwankend. Mal extrem viel, dann wieder recht entspannt. Ich glaube ich trinke dann iwie immer, um mich zu „belohnen“ oder irgendwas in der Art. Schnell abschalten. Runterkommen. Weißt du wie ich das meine?

    Therapie? Du meinst so ne Langzeitsache? Naja ich glaube stationär würde ich nicht machen wollen. Ambulant wäre sicherlich ne Option. Wie läuft sowas ab?
    Grüsse 🙂

    Hallo Sunshine,

    tatsächlich hatte ich mal wieder einen Rückfall. Das Schema wie immer: stressiges Arbeitswochenende gehabt und ein Ventil gebraucht, so saß ich dann abends mit den Kollegen an der Bar. Habe es dann aber sofort wieder sein lassen..... also ab dem nächsten Tag. Und im Moment denke ich darüber nach, wie ich solche Situationen in Zukunft vermeiden kann... den Job wechseln kann ich nicht, und ne Sauna gibts auch nicht in jedem Hotel, das hatte ich bis dahin immer gemacht statt Bar.....

    Jedenfalls bin ich jetzt schon wieder seit 2 Wochen sauber und halte am Plan fest. Einfach isses in manchen Situationen aber auf jeden Fall nicht.

    Grüsse 🙂

    Hallo ideja,

    danke der Nachfrage. Ja bei der Beratungsstelle habe ich angerufen, nur leider hab ich erst in 3 Wochen einen Termin. Das scheint irgendwie alles nich schneller zu gehen, solange man nicht im Sauerkohl da aufschlägt. Naja ich bin trotzdem dankbar, besser als gar kein Termin oder einen in nem viertel Jahr. Habe mich jetzt, um mich diese Woche erstmal von der Langeweile abzubringen, mit Literatur zum Thema eingedeckt, das hilft. Nächste Woche habe ich Urlaub, da werd ich spontan mal in die Natur fahren, mal sehen, mal 5 Tage wandern, somit sollte dann auch diese Zeit erstmal „sicher“ sein..... und dann mal sehen wie es weitergeht. Saufdruck hab ich zum Glück bis jetzt keinen und es bleibt dabei, das es mir prinzipiell ganz gut geht zum Glück. Naja ich glaube das wird alles kritischer wenn dann wieder die Anlässe zum trinken kommen oder ich alleine zu hause rumhänge. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Der wille zum nichtrinken jedenfalls ist da, aber irgendwie empfinde ich keine euphorie wie beim letzten mal aufhören vor 15 jahren, aber wahrscheinlich ist das auch ganz gut, so beschäftige ich mich gedanklich damit weiter......

    Grüsse

    ....mit dem Alkohol. Vielleicht haben schon welche von mir im Vorstellungsbereich gelesen, ich bin Gerhardt,37 Jahre alt und jetzt den 3 Tag trocken. Ich war bis jetzt immer nur als Leser in Foren unterwegs, da aber so natürlich kein Gespräch entsteht, fang ich einfach mal an meine Geschichte zu erzählen.

    Mit 15 ging es los, am Wochende wurde getrunken. Vielleicht wie bei so vielen. Das gestaltete sich so, das wir uns Freitag Nachmittag getroffen haben und uns dann bis Sonntag früh ordentlich einen eingeschenkt haben. Sonntag ausnüchtern, zur Schule gehen, und am Freitag wieder dasselbe Spiel. Das war eigentlich immer das gleiche „Ritual“, bis ich mit 17 in meine erste eigene Wohnung zog.

    Da wurden dann auch die Karten neu gemischt und, aus heutiger Sicht wurde mir damals auch langsam klar, das mein Alkoholkonsum so langsam aus den Fugen geriet. Und irgendwas nicht Stimmt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Trinkmengen etwa so: aller 2 -3Tage Rauschtrinken, mit so 6-10 Bier, dazwischen Tage ohne Alkohol, oder vielleicht mal mit 1 oder2 Bieren. Zu dieser Zeit habe ich auch erfahren, das mein Richtiger Vater schwerer Alkoholiker ist und ich sozusagen das schlechte Beispiel mehr oder weniger vor meiner Nase hatte. Ich sah was passiert, und habe angefangen, mich zu schämen. Für mich. Für meinen Konsum. Für das Leben das ich führte mit Beziehungsdramen, abgebrochenen Ausbildungen, umzügen in andere Städte und häufiger Wechsel der Arbeitgeber....

    Mit 22 dann das „Erlebniss“ ich war wieder in meiner Heimatstadt angekommen. Abgerissen, abgebrannt ohne Ausbildung, finanziell hatte ich mich noch mit Minijobs über Wasser gehalten. Ich erinner mich, ich saß mit nem Kumpel in der Kneipe, das war ne ziemliche spelunke, aber billig. Wir saßen und tranken, und ein, ich nenne es mal Saufkumpan setzte sich zu uns und hat sich von meinem Kumpel aushalten lassen. Als dieser dann sagte, das jetzt schluss ist mit bezahlen für ihn, holte dieser Trinker sein Geld raus und sagte mit einem grinsen im Gesicht, das er dann jetzt wohl für sich selber zahlen müsse. Da sind bei meinem Freund die Sicherungen durchgebrannt, es kam zum Streit und zu einer Schlägerei, in der ich beteiligt war.... ich muss dazu sagen, ich bin pazifist, ich verabscheue gewalt, ob physisch oder psychisch, aber ich musste meinem kumpel ja helfen... die szene wurde dann so beendet, das wir auf die strasse geworfen wurden und nie wieder kommen sollten. Dies war zu dieser Zeit mein Tiefpunkt. Als mir klar wurde, was da eigentlich passiert ist dachte ich mir: so ne scheisse passiert dir nie wieder.

    Ich trank fortan nichts mehr, machte eine Ausbildung die ich eher beenden konnte, weil die Leistungen gut waren. Ich lernte eine Frau kennen, wir zogen zusammmen, es war alles schön wie in einem Traum....., diese phase dauerte ich denke, 5 oder 6 Jahre. dann begannen die Probleme wieder von neuem. Mein Umfeld meinte, das die Trinkerei früher sicher nur Jugendsünden waren, das sich das vielleicht rausgewachsen hat, ich sollte es doch versuchen und wenns geht ist gut und wenn nicht soll ichs eben wieder lassen. Und so habe ICH mich irgendwann wieder sehenden Auges und stehenden Fußes wieder an Bier gemacht. Anfangs sehr gemässigt, unauffällig,aber doch über die Jahre stetig mehr. Die Beziehung zur damaligen Freundin zerbrach, ob durch den Alkohol, oder ob es „nur“ eine Zutat war, ich weiss es nicht. Jedenfalls wurde ich immer unzufriedener. Und damit stieg nach der Trennung natürlich auch wieder der Konsum. Bis vor 3 Tagen habe ich wieder getrunken wie vor meiner, wie nennt man daS, Abstinenz? Trinkpause? jedenfalls ist für mich wieder der Punkt erreicht an dem ich das so nicht mehr will. Und ich weiss auch nicht wieso ich das mache, mein jetziger Job ist relativ gut, bisschen Stressig, aber gar nicht schlecht. Eine Freundin habe ich auch, die arbeitet in Schichten und deswegen habe ich den Konsum auch irgendwie immer gut verschleiern können. Klar hat sie mich hin und wieder mal ermahnt, nicht soviel zu trinken. Aber wenn Sie frei hat trinke ich nichts, nur in Gesellschaft, und dann auch gemässigt.... das Problem sind die Abende alleine zu Hause, da „richte“ ich mich teilweise recht ordentlich ab, so 1-2 mal die Woche so 10 Bier.

    Und nun habe ich wieder einen Tiefpunkt: ich bau keine scheisse, und Eine Schlägerei gabs auch nicht. Aber die Scham ums trinken , das schlechte Gewissen und das verheimlichen, sind im letzten Jahr zu einer riesigen, Nervenaufreibenden angelegenheit geworden. Ausserdem merke ich, das mich vieles nicht mehr Interessiert, das ist beängstigend.

    Ich erhoffe mir hier, Geschichten von Menschen zu lesen denen es ähnlich ergeht. Ich möchte mich irgendwem mitteilen, und hoffe, das es mir hilft zu schreiben, wenn mir mein Hirn mal wieder suggeriert: du könntst mal wieder es ist soweit. Ich hoffe das ist mir eine Hilfestellung bei meiner vor 3 Tagen angegangenen Trockenheit.

    Grüsse, Gerhardt