Beiträge von Anonymia

    Oh mann du Arme.. da machst du ja was mit. Ich schicke dir ganz liebe Kraftgrüße!

    Irgendwie liest es sich für mich so raus, als hätte dein Partner/Ex-Partner stark narzisstische Züge... wegen den Babyklamotten kannst du bestimmt Freunde mobilisieren, die für dich dorthin gehen. An deiner Stelle würde ich nicht selbst hin. Das wühlt dich unnötig auf und du brauchst dringend Ruhe. Denk dran: Jede Emotion, die du hast, überträgt sich auf dein Baby! Daher ist absolute Schonung angesagt. Tu dir was gutes, geh schwimmen, verwöhn dich mal so richtig.

    Liebe Grüße
    Anonymia

    Hallo Linde,

    mein aktueller Ex ist mein erster und hoffentlich einziger Alkoholiker.

    Tut mir leid, dass dich mein Fall triggert. Aber in meinem Fall hab ich meinen Sohn nicht jahrzehntelang solchen Situationen ausgesetzt. Im Gegenteil: Ich hab eher das Gefühl, dass ich jedesmal zu schnell das Handtuch werfe. Allerdings ist das wohl - wie du bereits erwähnt hast - dem ausgeprägten Mutterinstinkt geschuldet. Denn je mehr ich hier lese, umso mehr stelle ich fest, dass ich tatsächlich eine CO bin...

    Liebe Grüße
    Anonymia

    Danke für eure Antworten, ihr beiden :)

    @Linde: Gerade weil ich meinen Sohn schützen will und er mir über alles geht, hab ich die Beziehung relativ schnell beendet, als ich keine Hoffnung auf Besserung gesehen habe. Leider weiß man nicht im Voraus, auf was man sich einlässt, wenn man einen Menschen kennenlernt und sich verliebt. Da stellt mir mein ausgeprägtes Helfersyndrom wohl ein Bein...

    Schade, dass du mir unterstellst, ich würde "immer weiter Gründe suchen, damit weiterzumachen" und dass ich meinem Kind "krasse Partnerschaften zumute"... würde ich immer weiter Gründe suchen, wäre ich jetzt nicht getrennt. Und ich wusste nicht, dass es eine krasse Partnerschaft sein würde, die ich meinem Sohn zumute.

    Aurora : Nach solch einer langen Zeit muss es unendlich viel schwerer fallen, eine Beziehung zu beenden. Vom Verstand her weiß ich, dass ich das Richtige getan habe. Allerdings denke ich trotzdem noch sehr viel an meinen Ex und mache mir Sorgen um ihn. Hoffentlich hört das bald auf..

    Schönen Restsonntag euch!

    Liebe Grüße
    Anonymia

    Hallo Nadless,

    das ist schön, dass du den Absprung geschafft hast. War ja ein ganz schöner Kampf bei euch.

    Dieses gedankliche Kreisen um den Partner bzw Ex kenne ich auch sehr gut. Dieses sich-verantwortlich-fühlen und ständige grübeln "was macht er jetzt", "liegt er schon tot im Park" und dergleichen. Scheußlich. Ich muss mir jeden Tag sagen, dass er ein erwachsener Mann ist und kein kleines Kind mehr. Ich hab während unserer Beziehung die komplette Verantwortung für ihn auf meine Schultern genommen und auch bei seinem Anwaltsprozeß 90% der Korrespondenz mit dem Anwalt für ihn gemacht. Weil er gar nicht selber in der Lage dazu gewesen wäre, einen halbwegs ordentlichen Brief zu verfassen.

    Wie geht es dir mittlerweile?

    Liebe Grüße
    Anonymia

    Danke für deine Antwort, Morgenrot.

    Ich bin vor 5 Jahren einem Sozialbetrüger auf den Leim gegangen, der sich dann bei uns eingenistet hat und mein Sohn und ich mussten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu meinen Eltern flüchten. Ich schätze mal, dass bei meinem Sohn einiges hängengeblieben ist aus dieser Zeit und dass er daher im aktuellen Fall so rigoros durchgegriffen hat. Ansonsten hat er keine Erfahrungen mit Alkoholikern, das war mein erster (und hoffentlich letzter) Alki.

    Liebe Grüße
    Anonymia

    Lieber Hartmut,

    ich möchte auch eine Frage stellen. Kann ein Alkoholiker im nassen Zustand wirklich lieben? Wie ernst sind seine Versprechungen? Für mich ist es ein Unterschied, ob er mich bewusst anlügt und schon mit der Absicht, mich zu täuschen, Sätze sagt wie "das war das letzte Mal, für dich gebe ich das Saufen auf!" oder ob er es in diesem Moment wirklich so meint und dann doch von der Sucht übermannt wird.

    Und wie geht man als Partner/Ex-Partner am besten mit einem nassen Alkoholiker um? Ist rigoroses Fallen-Lassen mit Kontaktsperre notwendig oder doch zu hart? Bin so hin- und hergerissen momentan und weiß nicht, was richtig ist..

    Liebe Grüße
    Anonymia

    Das ist ein spannendes Thema.

    Noch bin ich nicht 100%ig sicher, ob ich auch eine CO bin oder einfach nur ein treudoofes Schäfchen. Aber in meinem Elternhaus war es auch so, dass ich von Anfang an "funktionieren" musste. Als ich klein war, war meine Mutter aufgrund ihrer psychischen Erkrankung mehrmals wochenlang in der Psychiatrie und ich sollte am besten so unsichtbar wie möglich sein und niemandem zur Last fallen. Mein Vater hat mich so erzogen, dass alle anderen Menschen wichtiger sind als ich und ich mein Bedürfnisse immer zugunsten anderer zurückstellen muss. Meine älteste Schwester und ich haben dieses Jahr festgestellt, dass unser Vater vermutlich ein Narzisst ist.

    Mein Leben lang hab ich mir Männer als Partner ausgesucht, die ich "retten" musste. Mein aktueller Ex ist nicht der erste Suchtkranke in meinem Leben. Allerdings hatte ich noch nie einen Alki. Meine anderen Exen hatten entweder mit Koks oder Haschisch zu tun oder hatten eine psychische Störung. "Normale" Männer haben mich irgendwie nie interessiert. Mein Freundeskreis besteht sowieso fast ausschließlich aus Leuten, die mehr oder weniger kaputt sind.. ich fühle mich dort einfach zu Hause. Man kann tiefgründige Gespräche führen. Oberflächlichkeit war mir schon immer verhasst.
    Bin halt selber kaputt, so wie es aussieht...

    Hallo ihr Lieben,

    ich bin neu hier und das ist mein erster "richtiger" Beitrag (abgesehen vom Vorstellungsthread :lol: ). Ich bin w, 41 Jahre alt und frisch getrennt von einem nassen Alkoholiker. Der letzte Monat war eine einzige on-and-off-Achterbahn, die geprägt war von falschen Versprechungen und Lügen seinerseits und Wanken zwischen Hoffen und Hoffnungslosigkeit meinerseits.

    Nun kann ich einfach nicht mehr.

    Aber erst mal von vorn. Ich habe meinen Ex letztes Jahr im September kennengelernt. Erst haben wir uns platonisch angefreundet, ab April diesen Jahres wurden die Treffen dann immer häufiger und emotionaler. Ich verliebte mich in ihn, aber mein Kopf sagte von Anfang an NEIN zu ihm, da mir seine Alkoholproblematik von Anfang an bewusst war. Im Juni dachte ich mir dann "scheiß auf den Verstand, die Liebe kann viel bewegen" und bin in die Beziehung mit ihm quasi reingesprungen. Wir waren von Anfang an fast ständig zusammen und er ist dann auch recht schnell bei mir eingezogen. Ich hab ihm anfangs alles abgenommen, da er sich um nichts gekümmert hat. Er hatte einen Rechtsstreit bei einem Anwalt laufen und musste erforderliche Unterlagen vorbeibringen, hat Fristen verstreichen lassen usw... ich war früher mal Rechtsanwaltsfachangestellte und hab zu 99% den Kontakt mit dem Anwalt geführt. Dachte mir, dass mein Ex nur einen stabilen Rückhalt, Verlässlichkeit und viel Liebe brauchen würde und dass das Thema Alk dann von selber in den Hintergrund gerät. Weit gefehlt...

    Als ich feststellte, dass er die Menge seines Konsums nicht herunterschraubte, schlug ich ihm vor, dass er doch den Inhalt der Flaschen ändern könnte, wenn er die Menge schon nicht reduzieren kann. Mein Plan war, dass er von Wein auf Bier umsteigt und dann von Bier auf Radler, später von Radler auf Cidre und irgendwann dann zum Cola. Mann, war ich naiv :oops: schon beim Bier war er nicht mehr bereit, auf ein "softeres" Getränk umzusteigen und ist dann mit der Flaschenmenge nach oben gegangen. Das war der Punkt, an dem mein 17 jähriger Sohn anfing, zu streiken. Er sagte, er findet es total assi, wenn in der ganzen Wohnung Bierflaschen herumstehen und dass er so nicht leben möchte. Ich hab meinem damals-noch-Freund dann ein Ultimatum gestellt, entweder der Alk oder ich. Er versprach hoch und heilig, nicht mehr zu trinken. Ging dann in die Entgiftung. Danach hat er es gerade mal eine knappe Woche geschafft, "trocken" zu bleiben. Auslöser für seinen Rückfall war ein Ausflug von mir auf den Cannstatter Wasen mit meinen Arbeitskolleginnen. An dem Abend hat er sich so besoffen, dass ihn die Polizei bei mir abgeliefert hat. Dazu muss ich sagen, dass ich wochenlang davor mein soziales Leben ihm zuliebe quasi auf null runtergefahren habe. Ich bin nicht mehr ausgegangen, weil ich ihn nicht allein lassen wollte. Mitnehmen konnte ich ihn nicht, weil ich ihn nicht der Versuchung zum Trinken aussetzen wollte. Die Karte zum Cannstatter wasen war allerdings schon ein halbes Jahr im Voraus gebucht und ich wollte sie nicht verfallen lassen, da ich richtig Lust hatte, mal wieder mit meinen Kolleginnen was zu unternehmen.

    Mein Sohn ist total ausgeflippt, als die Polizei mitten in der Nacht bei uns geklingelt hat. Kaum sind die Polizisten abgerückt, hat mein Sohn meinen Ex aus der Wohnung geworfen und sagte mir, dass er nicht will, dass diese Person jemals wieder einen Fuß in unsere Wohnung setzt. Nun war ich richtig zerrissen zwischen meinem Freund und meinem Sohn... hab dann versucht, die Beziehung dennoch aufrecht zu erhalten. Habe meinen Ex heimlich getroffen, aber ihm wieder ein Ultimatum gestellt. Diesmal hat er mich dann belogen und hintergangen, heimlich getrunken. Es kam jedoch immer wieder raus. Einer meiner Bekannten hat ihn zufällig im Supermarkt getroffen beim Kauf von 3 Flaschen Wein und 10 Flaschen Bier... als ich ihn konfrontierte, wurde er patzig und meinte "IHR SEID DOCH ALLE GEGEN MICH!!!" :evil: da wurde ich zum ersten Mal richtig sauer.

    Leider bin ich noch ein paarmal eingeknickt und hab seinen falschen Versprechungen geglaubt. Der Plan war, dass er für drei Wochen in eine stationäre Therapie geht und sich währenddessen nach einem betreuten Wohnen für Süchtige erkundigt, um überhaupt eine Zukunftsaussicht zu haben. Er hat in den vergangenen Jahren schon x-mal stationär entgiftet und ist jedesmal danach sofort wieder rückfällig geworden. Einfach nur zum entgiften gehen wäre mir deshalb zu wenig gewesen.

    Tja, letzten Samstag (nachdem er gerade den ersten Tag beim Entgiften war!) schrieb er mir, dass er noch nicht weiß, ob er 14 Tage durchhält (wobei ja eigentlich sogar 3 Wochen vereinbart gewesen waren!). Ich war so sauer, hab ihm dann geschrieben, dass ich echt nicht mehr kann und er nicht weiß, was er mir mit seinem hin und her antut. Dass er doch dann endlich dazu stehen soll, dass er sein Leben gar nicht ändern will und sich dann besser ne Alkibraut suchen soll. Dass ich ihn jetzt vergessen werde. Danach hab ich ihn blockiert auf sämtlichen Kanälen. Über eine gemeinsame Freundin von mir versucht er nun, den Kontakt herzustellen. Er versucht es im Wechsel mit der Mitleidsmasche und Vorwürfen. Bisher bin ich stark geblieben, aber ich frag mich ständig, ob das richtig ist??

    Ist das jetzt schon Co-Verhalten von mir oder nicht? Ich hab hier schon einige Beiträge gelesen und denke eigentlich nicht, dass ich eine Co bin, da ich nun doch nach sehr kurzer Zeit die Reißleine ziehen konnte. Ich bewundere euch anderen, die ihr jahrelang ausgeharrt seid. Das könnte ich niemals.. jedoch hab ich so ein schlechtes Gewissen und bin total traurig. Außerdem vermisse ich seine "weiße" Seite. Er ist, wenn er nicht trinkt, ein liebevoller Mensch und sehr hilfsbereit. Er hat nicht nur mir geholfen, sondern auch meinen Nachbarn. Er sieht sofort, wenn jemand Hilfe braucht. Ich hatte mich in sein goldenes Herz verliebt. Allerdings passt das nicht mit seinen Lügen zusammen.. ach Menno...

    Sorry, das ist jetzt doch länger geworden, als ich dachte :oops:

    Traurige Grüße
    Anonymia