Äh, ist das neu mit der Werbung??
Beiträge von Inka
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Hallo ihr Lieben,
melde mich nach wie vor nüchtern aus dem Urlaub zurück... über vier Wochen sind es nun schon.
Im Urlaub durchzuhalten war leichter als erwartet, zumal ich die ganze Woche krank im Bett lag. Erst war ich nur übel erkältet, dann hat sich auch noch ein heftiger Harnwegsinfekt dazu gesellt.Nun bin ich zwar soweit wieder gesund, trotzdem ärgert mich mein Körper zurzeit ganz schön.
Die Autoimmunerkrankung flackert in kurzen Intervallen wieder auf und muss mit Kortison gedeckelt werden (vorher hatte ich relativ lange Ruhe - wieso jetzt?), und meine Haut spinnt irgendwie, ist unheimlich trocken, empfindlich und gereizt, obwohl ich eimerweise Tee und Wasser trinke.Psychisch geht es mir auch mehr als bescheiden, und ich hab immer noch das Gefühl, als könnte ich jederzeit einknicken und wieder trinken.
Was als Strategie ganz gut hilft ist das "zu Ende denken", weil mir inzwischen bewusst ist, wie dreckig es mir eigentlich in der letzten Zeit mit dem Alkohol ging.
Ich muss die Entscheidung dagegen zwar immer noch jeden Tag neu treffen, aber wenn sie mal gefallen ist, ist auch Ruhe.
Also vor dem Supermarkt immer nochmal kurz stehen bleiben, tief einatmen und innerlich ganz laut NEIN! sagen. Das funktioniert ganz gut.
Tagsüber gibt es aber immer wieder solche Gedankenblitze: Ich will wieder trinken! Heute besorg ich mir was!, und dann werde ich kurz ganz aufgeregt und kribbelig-vorfreudig, das ist echt krass. Wie son Kind vor Weihnachten.
Naja, dann "denke ich zu Ende", das kribbelige Gefühl verpufft und ich lasse es letztlich.
Nur hinterlässt die Vorfreude, wenn sie in sich zusammenfällt, immer eine schmerzliche Leere und Enttäuschung, und ich würde mich am liebsten an Ort und Stelle in eine Ecke kauern und losheulen.Die guten Nachrichten sind, dass es meiner Leber und Bauchspeicheldrüse wohl bestens geht, und dass ich vorerst in der Suchtambulanz wöchentliche Termine wahrnehmen kann, als eine Art Soforthilfe, bis klar ist, wie es weitergehen soll. Auf meine sehr entschiedene Aussage hin, dass ich weder eine stationäre noch eine teilstationäre Therapie machen will, hatte ich mit Widerstand gerechnet, aber das wurde direkt so akzeptiert und Alternativen aufgezeigt. Das fand ich echt gut.
In der Selbsthilfegruppe war ich bis jetzt noch nicht. Eins nach dem anderen.
Soweit erst mal... also von himmelhochjauchzender Abstinenz oder positiven körperlichen Auswirkungen bin ich weit entfernt, aber wer weiß, vielleicht kommt das alles ja noch.
ZitatIch habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese 'lustlosigkeit' und Antriebslosigkeit Recht oft austricksen lässt wenn man in kleinen Schritten denkt:
-ich putze jetzt nur das Klo, wenn ich dann keinen Bock mehr habe höre ich auf, wenn nicht mache ich noch den Spiegel und das Waschbecken am Ende war das Bad geputzt
- ich mache jetzt einfach nur meine Lieblingssport Übung, wenn Ich die Rum habe und nichtmehr will höre ich auf sonst mache ich noch ne Runde xy am Ende wurde es das volle Workout (oder auch nicht, denn man soll die Option Ende zu machen wirklich ernst erwähnen)Barthell, das ist wirklich eine super Strategie! Hat letzte Woche teilweise ganz gut geklappt. Danke für die Anregung!
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Thalia, am Sonntag wären es drei Wochen.
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Hallo Linde,
ausbezahlt wird bei uns leider nicht, auch keine Überstunden.Es ist ja nicht so, dass ich nichts zu tun hätte.
Mit Vollzeitjob und einem Haushalt, in dem man kaum Zeit verbringt, bleibt immer unendlich viel liegen.
Damit könnte ich zwei Wochen Urlaub füllen - theoretisch.Praktisch ist es so, dass ich mich aktuell zu genau gar nichts aufraffen kann.
Gestern hab ich mit Müh und Not mal die Wäsche geschafft, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich keine saubere Unterwäsche mehr habe.
Ich bin total blockiert.
Haushalt hab ich in den letzten Jahren nur noch mit Alkohol geschafft... jetzt ohne geht irgendwie gar nichts mehr.Die einzige Alternative zum Trinken ist im Moment schlafen bzw. wie festgetackert im Bett zu liegen und mich berieseln zu lassen.
Eine ganze Woche halte ich das aber auch nicht durch. Damit kann man grade mal so einen Feierabend totschlagen.Ich bin gerade so frustriert!!!
Ständig lese ich hier, wie begeistert ihr alle am Anfang von der Nüchternheit wart, wie viel Energie ihr hattet, wie toll ihr es fandet, so viel Zeit gewonnen zu haben etc.
Anfangseuphorie... joah, hätte ich auch gerne. Wenigstens einen Anflug davon.Statt dessen sitze ich das Nüchternsein ab wie eine Strafe. Sitze es aus. Halte es aus. Und finde gar nichts toll.
Vielleicht ist es gerade auch einfach der falsche Zeitpunkt. Vielleicht bin ich einfach noch gar nicht soweit. Und vielleicht ist es zusammen mit der Depression und den Beziehungsproblemen auch einfach zu viel jetzt.
In den letzten Wochen hatte ich schon ab und zu Momente der Entschlossenheit und dachte so: Ja, das ziehst du jetzt durch!, aber das bröckelt seit ein paar Tagen ganz massiv. Ich schaff das einfach nicht. -
Ganz lieben Dank für euer Lob und euren Zuspruch!
Es ist wirklich schön, hier so viel Rückmeldung zu bekommen, damit hätte ich nie gerechnet.Ja, also... wir haben geredet. Ich habe es geschafft zu sagen, was ich sagen wollte, und wurde auch gehört. Wozu aber recht viel Nachdruck notwendig war, aber damit hatte ich gerechnet.
T. hat es erst geschafft was zu sagen, als ich schon wieder gehen wollte. Nachdem ich gesagt hatte, was mir auf dem Herzen lag, war erst mal Schweigen im Walde. Irgendwann wurde mir das zu blöd und ich hab gesagt, dass ich soweit fertig wäre, und wenn er nichts sagen möchte, dann würde ich jetzt gehen. Also standen wir auf und verließen das Café. Ob ich noch eine rauchen würde, fragte er, dann würde er noch warten. Ich also Kippe angesteckt, und DA fing er dann an zu reden. Männer...
Naja, im Moment haben wir relativ viel Distanz, auch räumlich, weil ich das jetzt erst mal brauche. Das akzeptiert er auch. Und er hat wohl verstanden, dass es diesmal ernster ist für mich und ich nicht bereit bin, das Problem wieder unter den Teppich zu kehren.
Er ist bereit, daran zu arbeiten und möchte das auch für sich selber.Um es mal kurz anzureißen, es geht darum, dass er immer mal wieder aus dem Nichts heraus Wutausbrüche hat und dann sehr laut und verbal sehr verletzend wird, immer wegen irgendwelcher Lappalien, für die seine Reaktion völlig unangemessen ist. Das verletzt mich unheimlich, und jedes Mal verliere ich für mich erst mal die ganze Sicherheit und Geborgenheit in der Beziehung. Es ist, als würde aus heiterem Himmel ein Kübel Eiswasser über meinem Kopf ausgeschüttet. Ohne nachvollziehbaren Grund und ohne jede Vorwarnung.
Natürlich tut es ihm hinterher immer leid. Aber dann ist der Schaden halt schon angerichtet.Und ich merke, dass es diesmal für mich anders ist als sonst. Dass da innerlich Distanz entstanden ist.
Wir haben uns jetzt seit Montag früh wirklich nur diese eine Stunde lang gesehen, und ehrlich gesagt fühlt sich das für mich gerade gut und richtig an. Ich vermisse ihn nicht mal.
Normalerweise vergehe ich nach ein paar Tagen ohne ihn immer vor Sehnsucht und fühle mich einsam. Diesmal nicht.Alles verwirrend und traurig gerade, und ich hab keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll.
Ich sollte mich doch besser fühlen jetzt. Wir haben geredet, ich wurde gehört, er akzeptiert, dass ich gerade Abstand brauche.
Ich sollte erleichtert sein, weil es nicht das Ende ist, weil es weitergehen kann.Ich fühle mich aber nicht besser. Kein bisschen. Ich bin nicht erleichtert.
Mir geht es beschissen, und ich kann das überhaupt nicht einordnen.Ich hab riesigen Suchtdruck. Gestern war es schon verdammt schwer, durchzuhalten.
Und heute denk ich schon seit dem Aufstehen nur daran, wie verdammt gut es tun würde.Dann hab ich nächste Woche auch noch frei, ohne dass ich darauf wirklich Lust hätte und ohne zu wissen, was ich mit der Zeit überhaupt anfangen soll. Ich muss halt meinen Resturlaub nehmen, weil wir nicht übertragen dürfen, aber auch nicht verfallen lassen sollen.
Ganz ehrlich... es wäre ein wahrhaftiges Wunder, wenn das gut ginge.
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Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich hatte gestern Morgen einen langen Beitrag getippt, aber noch nicht abgeschickt, und bin dann zum Seminar... wusste nicht, dass unsere NC's automatisch runterfahren, wenn sie längere Zeit nicht bedient werden. War dann später alles weg.
Also auf ein Neues und das wichtigste zuerst - bin nach wie vor nüchtern.
Und zum ersten Mal regt sich sogar ein leiser Stolz in mir.
Es ist nämlich wirklich eine harte Zeit gerade. Sieht so aus, als würde meine 16-jährige Beziehung auseinanderbrechen.Seit Montag Morgen haben wir uns nicht gesehen, nicht mal telefoniert, und eigentlich sperrt sich in mir auch alles dagegen.
Dennoch habe ich mir ein Herz gefasst und T. vorhin per E-Mail gebeten, dass wir heute Nachmittag einen Cappuccino trinken gehen.
Reden müssen wir ja mal, da führt kein Weg dran vorbei, aber ich möchte neutrales Terrain und die Möglichkeit, aufzustehen und zu gehen, wenn ich merke, dass es nicht funktioniert. Bei ihm in der Wohnung hätte ich gerade das Gefühl, in der Falle zu sitzen.Ich habe kein gutes Gefühl.
Die jetzige Situation hatten wir zwar schon viele Male (das kann ich nicht so kurz mal erklären), aber im Gegensatz zu sonst fühle ich mich seltsam abgeklärt, und das ist kein gutes Zeichen. Da ist keine Panik bei dem Gedanken, dass es vielleicht zu Ende geht, nur eine tiefe Traurigkeit.
Gleichzeitig bin ich wie betäubt und habe ein ganz unwirkliches Gefühl, als würde ich einen halben Meter über dem Boden schweben.
Ich bin eigentlich gar nicht richtig da. Körper und Kopf fühlen sich ganz wattig an. Wahrscheinlich eine Schutzreaktion meiner Psyche.Ich bin keine (Beziehungs)-Dramaqueen, und wir führen auch keine so genannte On-off-Beziehung. In den über 16 Jahren stand eine Trennung nie ernsthaft im Raum. Nur zur Erklärung der Situation. Es geht um sehr viel.
Vielen Dank für eure lieben Worte, Thalia und Barthell!
Wer mag und Zeit hat... ich könnte heute Nachmittag ein paar gedrückte Daumen gebrauchen.
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Guten Morgen, Forum.
Melde mich nach wie vor nüchtern vom Wochenende zurück.
Mein Geb. war ganz schön, angestoßen wurde im Restaurant mit Majacujaschorle.Leider hat T. das Wochenende gestern Abend noch gründlich gegen die Wand gefahren und es endete mit hilflosem Schweigen beider- und einer Menge Tränen meinerseits. Wir konnten es auch heute Morgen nicht in Ordnung bringen. Es ist nicht wieder gut.
Mir geht's richtig dreckig. Sitze im Büro und knirsche mit den Zähnen vor Anstrengung, nicht wieder loszuheulen. Bei mir sieht man jede Träne, meine Augen schwellen sofort an, die Nase wird knallrot... ich kann nicht heimlich weinen. Und ich will nicht gefragt werden. Will nicht reden.
Von der Kollegin gab es noch Geschenke, voll lieb, aber es ist so schwer gerade, mich über Wasser zu halten.Was das heute Abend dann gibt, keine Ahnung. Ganz ehrlich, keine Ahnung. Der Druck ist riesig.
Ich bin traurig und hoffnungslos.
Ich will das heute Abend trotzdem hinkriegen, aber mehr als versuchen geht nicht. Wenn es kippt, bevor ich einkaufen gehe, wenn der Schalter mal umgeschnappt ist, ist es gelaufen. Dann spult sich das Programm ab und ich komm nicht mehr raus.
Muss irgendwie die Entschlossenheit solange aufrecht halten, bis ich den Laden betrete... spontan werde ich nichts kaufen.
Aber der Wunsch nach Betäubung ist sehr groß heute.
Dabei weiß ich ja, dass ich nach der nüchternen Zeit gar nichts mehr vertrage. Dass ich garantiert irgendwann kotzend überm Klo hängen würde und morgen früh ein totales Wrack wäre. Und natürlich noch genug übrig wäre, um dann direkt weiter zu machen. Was ich mir gar nicht leisten kann, weil ich morgen den ganzen Tag Seminar hab.ZitatDu schriebst neulich, dass du einen Termin in der Suchtambulanz vereinbart hast. War der schon?
Der ist diesen Mittwoch.
Hab mir auch mal vorsichtig vorgenommen, diesen Freitag vielleicht zur Gruppe zu gehen.
Weiß nicht. Ist grad alles tendenziell irgendwie... egal oder so.Und jetzt heule ich doch... und versuche, mich notdürftig hinter dem Monitor zu verstecken.
F*ck. -
Zitat
Sieh zu, dass du trocken bleibst, bis du auch wirklich trocken bleiben willst. So irgendwie. Nur leider ist das Trockenbleiben bis zu diesem Punkt echt schwer.
Will man denn automatisch irgendwann nüchtern bleiben, wenn man lange genug nüchtern war?
Und was, wenn nicht?ZitatIch bin so froh, dass ich es irgendwie geschafft habe, nicht mehr trinken zu wollen.
Das ist der Klick, und wenn er nicht da ist, dann wird es sehr sehr schwer. Dann entscheidet sich jemand aus Vernunftgründen, aus Liebe, aus Angst, was weiß ich, nicht mehr zu trinken. Aber es bleibt die Hintertür offen, und dann bleibt es ein Kampf, mal mit Saufdruck, mal ohne, aber es bleibt ein Kampf.
Davor hab ich im Moment am meisten Angst, denn an dem Punkt, dass ich es wirklich will, bin ich noch längst nicht... und den Kampf, wenn es einer bleiben sollte, halte ich nicht unbegrenzt durch.Thalia, ich hoffe es ist ok, dass ich dich hier zitiere.
Du hast es einfach so exakt auf den Punkt gebracht. -
Guten Morgen Thalia,
du glaubst gar nicht, wie gut es mir getan hat, hier gerade deinen lieben Eintrag zu finden!
Hat ein ganz warmes Gefühl im Bauch gemacht. Vielen Dank dafür!
(Hier fehlt mir jetzt ein Wangenküsschen-Smilie)Auch dass du dich in vielem wiedererkennst, was ich schreibe, tut echt gut... ich fühle mich nicht so alleine.
Das Forum war definitiv eine gute Entscheidung. Ohne wäre ich vielleicht schon wieder eingeknickt.
Immer wieder lesen zu können und zu dürfen, dass es machbar ist, und Mut zugesprochen zu bekommen, ist eine Riesenhilfe!Deswegen werde ich das mit der realen SHG früher oder später bestimmt angehen - weil ich mir inzwischen echt gut vorstellen kann, was für eine tolle Hilfestellung das ist. Und Hilfe brauche ich definitiv, sonst wird das nix.
Ich muss halt noch Anlauf nehmen. Aber das ist ok. Ich mag mich da nicht unter Druck setzen... Druck hab ich zurzeit schon genug.
----------Der gestrige Nachmittag war stimmungsmäßig ok. War ja Donnerstag, und donnerstags geht's nach der Arbeit immer zu meinem Schatz. ***
Donnerstag ist also kein Feierabend-Sauftag, insofern kam da auch kein Druck auf.
Bis Montag bin ich jetzt sowieso durchgehend bei ihm, ausnahmsweise, weil ich morgen Geb. hab. Das ist gut so.
Ich bin im Moment eh bestrebt, so wenig wie möglich allein zu Hause zu sein und so viel wie möglich bei ihm. Da bin ich halt "sicher", weil es erstens sauffreie Zone ist (wenn auch nicht alkfreie, mein Freund ist kein Anti, trinkt aber nur ganz selten was und dann nur ganz wenig) und ich zweitens bei ihm kaum Druck habe. Er ist schon ganz glücklich, weil ich sonst nie so lange am Stück bei ihm sein wollte. *lach*Klar, es ist schon umständlich, ich muss für die Tage einen Haufen Zeug mit zur Arbeit nehmen etc., aber seit ich nüchtern bin überwiegen die Vorteile und ich nehme das gerne in Kauf. In Saufzeiten wollte ich ja dann auch irgendwann nach Hause, damit ich wieder trinken kann, logisch.
Übrigens hat er mich gestern Abend gefragt, ob wir uns ein Bier zum Vesper teilen sollen. Ich hab dann nur gesagt "Och nö, das is so kalt, lieber Tee". Wie gesagt... kleine Mengen und in Gesellschaft reizen mich eigentlich gar nicht.Früher oder später werde ich natürlich noch offen mit ihm sprechen müssen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er nicht ahnt, dass ich da ein ernstes Problem habe, er ist ja nicht blöd.
Vor ein paar Jahren hab ich ihm auch mal gestanden, dass ich oft aus Frust alleine daheim trinke.
Das hat ihn ganz schön verstört und ich werde nie vergessen, wie komisch er mich an dem Abend gefragt hat, ob ich ein Bier zum Vesper möchte.
Zu der Zeit war es aber noch nicht so ausgeprägt bei mir wie in den letzten Jahren, und soweit ich mich erinnere, hab ich danach auch für eine relativ lange Zeit aufgehört und er hat wohl lange gedacht (oder gehofft), es hätte sich erledigt.Ich möchte nun gerne eine längere nüchterne Zeit vergehen lassen, bevor ich mit ihm rede, einfach damit er gleich weiß, ich bin da schon dran, und nicht das Gefühl haben muss, dass die Hütte brennt. Da fühlt er sich immer schnell hilflos und überfordert.
In der Zwischenzeit ist es kein Problem, weil er es von mir ja gewöhnt ist, dass ich zum Vesper oder beim Essen gehen so gut wie nie Alkohol trinke. Das ist nichts, was ihm besonders auffallen würde.Ok, genug gelabert für heute.
Ist ja schlimm! *lach*Habt einen guten Tag alle miteinander.
LG, Inka
*** Ab jetzt nenne ich ihn hier T., damit ich nicht immer "mein Freund" schreiben muss.
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Guten Morgen zusammen!
Vielen Dank für's Editieren, Morgenrot.
Also wegen der Selbsthilfegruppe... ich glaub eigentlich nicht wirklich, dass ich da jemand bekanntes treffen würde.
Persönlich kenne ich in meiner Wohngegend kaum Leute, außer vom Sehen halt. Peinlich fände ich es, wenn da dann z.B. eine Kassiererin aus einem der Supermärkte sitzen würde, wo ich immer meinen Stoff gekauft hab. Au weia.
Das Problem bei einer entfernteren Gruppe ist, dass ich kein Auto habe und es mit den Öffentlichen abends halt auch nicht mehr so doll aussieht, wenn man nicht gerade in einer Großstadt lebt.Schiss hab ich hauptsächlich, weil ich mich mit Gruppen und fremden Leuten grundsätzlich furchtbar schwer tue. Schlimmes Mobbing in der Schule früher... das hat mich echt richtig traumatisiert. Zumal ich damals psychisch eh schon am Boden war, da gab mir das den Rest.
Suizidversuch, Jugendpsychiatrie, Schulabbruch, blah.Also das könnte jetzt auch ein offener Spieleabend sein oder eine Umweltschutzgruppe oder so, und ich hätte fast genauso viel Angst.
Klar, offen auszusprechen, dass ich Alkoholikern bin, stellt schon auch eine gewisse Hemmschwelle dar, aber das würde ich schon schaffen.
Ich geb mir jetzt eh noch eine Woche Schonfrist, denn morgen Abend ist mit meinem Freund verplant, da kann ich nicht.
------Themawechsel...
Meine Gefühlswelt ist eine einzige Achterbahn.
Gestern Nachmittag wurde ich wieder zunehmend unruhig und grantig, weil ich mich mittwochs sonst immer schon ab Mittag auf den ersten Schluck nach Feierabend gefreut hab, und gestern war da halt wieder nix zum drauf Freuen. Also hatte ich weder Lust, weiter zu arbeiten, noch Lust auf zu Hause. Außerdem war ich extrem genervt und innerlich gestresst durch den ganzen Kram, den man halt nach Feierabend noch so zu erledigen hat.
Dazu konnte ich mich auch immer ausschließlich unter Alkoholeinfluss einigermaßen motivieren. Der war das Benzin für meinen Motor.
Schwer gefallen ist es mir trotzdem immer, aber jetzt ist es noch viel schlimmer. Sch*** Depression, Sch*** Antriebslosigkeit.Gestern Abend dann gemütlich eingekuschelt im Bett und mit einer interessanten Doku auf Netflix war ich dann eigentlich ganz ruhig und zufrieden und bin irgendwann friedlich weggeduselt.
Heute Morgen dann wieder Land unter und Weltuntergangsstimmung. Ich hätte sonst was für ein bisschen Stoff gegeben.
Morgens ist es immer besonders schlimm, jedenfalls wenn ich alleine, also daheim aufstehen muss.
Ich fühle mich dann richtig nackt und schutzlos und den ganzen negativen Gefühlen hilflos ausgeliefert.
Der Kokon, in den ich mich immer eingesponnen habe, fehlt.
Und dann kommen solche Gedanken wie: "Vergiss es doch, das schaffst du sowieso nicht, jeden Tag diesen Kampf. Gib lieber gleich auf, wozu die Quälerei? Du hältst doch eh nicht durch".
Überlegungen, wann und wo ich wieder was kaufen könnte (nicht so bald, weil ich jetzt bis Montag bei meinem Freund bleibe).
Gleich wieder verworfen. Wieder rausgekramt. Genervt Wasser und heiße Brühe getrunken, weil ich nicht mal Cola oder Energy da hatte.Dann komm ich ins Büro und wär am liebsten gleich rückwärts wieder raus - Fenster sperrangelweit offen, knapp 18°C. Geht's eigentlich noch??
Irgendwann raste ich noch aus wegen dem Frischluftwahn meiner Kollegin.
Kommentarlos und mit zusammengebissenen Zähnen, damit ich nicht los maule, das Fenster zu gemacht.Joah, und jetzt sitze ich hier und bin einfach nur leer. Will nichts und niemanden und hab einfach keine Lust mehr.
Aber noch geb ich mich nicht geschlagen. Weiter geht's. Immer einen Tag nach dem anderen.
Wann wird das leichter...? -
Shit, das war mein RL-Name! Hab ich grad gepennt, weil meine Kollegen mit mir gesprochen hat. Kann das bitte jemand editieren?
erledigt. lg Morgenrot
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So ihr Lieben,
ich mach dann mal hier weiter.
Der Vergleich mit den Tagen, die ich wie Perlen aneinander reihe, gefällt mir gut, weil Perlen ja etwas Schönes, Wertvolles sind.
So möchte ich das jetzt versuchen zu betrachten - jeder nüchterne Tag ist wertvoll, und ich wünsche mir, dass es möglichst viele werden.Ich mach mir nichts vor... die Wahrscheinlichkeit, dass ich früher oder später auf die Nase falle, ist relativ groß.
Aber ich möchte jetzt dran bleiben. Dieses "ich will" kriege ich gedanklich noch nicht hin, davor hab ich einen Riesenrespekt.
Meine Hoffnung ist, dass es mit jedem Tag ein bisschen leichter wird, und dass ich irgendwann denke: hey, jetzt hast du schon XXX Tage geschafft, das willst du doch jetzt nicht wegwerfen!Nächste Woche hab ich den Termin in der Suchtambulanz. Dem sehe ich völlig gelassen entgegen, weil mich die Ärzte da erstens nicht kennen und die ja zweitens ausschließlich mit Sucht zu tun haben und das für die Alltag ist. Da habe ich keine Hemmungen oder Angst davor, die Karten auf den Tisch zu legen. Die medizinische Untersuchung schreckt mich auch nicht. Meine Hausärztin macht bei mir regelmäßig alle paar Monate ein großes Labor, weil ich eine Autoimmunerkrankung habe und man das da im Auge behalten muss. Da waren zumindest die Leberwerte immer total unauffällig.
Bauchspeicheldrüse war mal nicht so doll, da wurde dann auch eine Sonographie gemacht, die aber nichts ergeben hat.Aber auch das Thema SHG steht ja im Raum, und da hat es sich dann mit der Gelassenheit.
Die Rahmenbedingungen wären super, es gibt eine Freitagsgruppe ganz in meiner Nähe... da könnte ich locker zu Fuß hingehen (hab kein Auto), und Freitag finde ich auch gut, so zum Wochenabschluss, und freitags ist es ja auch egal, wenn man ein bisschen später ins Bett kommt.
Aber ich hab so einen Schiss!!
Ich kenn doch da (hoffentlich?!) keinen, und ich bin doch so schüchtern... ich kann doch da nicht einfach so hingehen und sagen "Hallo, ich bin die Inka und Alkoholikerin, kann ich bei euch mitmachen?" Schon bei dem Gedanken wird mir ganz schlecht.Ok, ich sollte jetzt eigentlich mal was arbeiten... *hust*
Habt einen schönen Tag!Liebe Grüße, Inka