Beiträge von Marli47

    Hallo Zusammen,

    Mit großer Erleichterung und vielen Tränen bin ich auf dieses Forum gestoßen.

    Ich bin 30 Jahre alt/jung, lebe in einer Großstadt 500km entfernt von meiner Familie, zu der ich ein gutes Verhältnis habe - mein Vater ist (aktuell trockener) Alkoholiker. Ich bin ledig, habe keine Kinder, beruflich gebeutelt durch die Corona-Krise und fühle mich aktuell psychisch nicht gesund.

    Da mir depressive Phasen schon bekannt sind, und ich es nicht schlimmer werden lassen möchte, habe ich morgen einen ersten Termin in einer psychotherapeutischen Sprechstunde.

    Und was soll ich sagen? Hier sitze ich, grüble über morgen und über die Fragen, die mir der Therapeut stellen wird.

    Immer wieder blitzte bei mir mal der Gedanke auf, ob ich wohl einen nennenswerten Schaden aus meiner Kindheit, also aus der aktiven Trinkerphase meines Vaters davongetragen habe. Und genauso schnell war der Gedanke auch wieder weg.

    Als ich gerade eben die Seite von NACOA gefunden habe, habe ich bitterlich angefangen zu weinen, weil so vieles auf mich zutrifft.

    Ich hab es all die Jahre nicht geschafft, die Verbindung zwischen meinen Problemen und der Tatsache, dass ich das Kind eines Alkoholikers bin, zu sehen.

    Here we go:

    • mangelnde Selbstannahme
    • Probleme, Partnerschaften einzugehen und zu leben
    • Neigung zur Überverantwortlichkeit und Kontrolle gegenüber anderen Menschen
    • Schwierigkeiten, gesunde Grenzen zu setzen
    • selbstschädigendes Verhalten
    • Selbstzweifel
    • Ängste
    • Depressionen
    • psychosomatische Beschwerden
    • Suchtprobleme
    • Co-Abhängigkeit

    All das ist mir nicht fremd, einiges begleitet mich in meinem Alltag, mal mehr und mal weniger.

    Gerade fühle ich mich unfassbar beschädigt, und schäme mich dafür.

    Ich freue mich ebenso, dass ich offenbar nicht allein bin.

    Liebe Grüße