Danke für deinen Beitrag Ste,
ja es ist zum Verrückt werden. Ich dachte sie wäre schon am Boden, ganz unten angekommen. Sie hat vor kurzem den Führerschein verloren, wurde mit 2,4 Promille angehalten. Allein die Vorstellung, Wahnsinn.
Sie hatte die Kurve bekommen, so dachte ich. Hatte einen neuen Job und war durch die 6 Monatsgehalts Probezeit. Rückfälle gab es an Wochenenden, bzw. Abstürze … dann begann sie auch wieder in der Woche zu trinken, auch in der Arbeit, wo sie dann Heim geschickt wurde. Jetzt ist sie schon ca. 8 Wochen „krank“ geschrieben. Ob man in ihrer Arbeit weiß was Sache ist, ich bezweifle. Sie denkt an eine Wiedereingliederung, aber das schafft sie niemals.
Ihren Freund hat sie ebenfalls vor kurzem verloren. Sie trauert ihm sehr hinterher, macht sich noch Hoffnungen. Aber Alkohol war der Grund, warum er sie nach unendlich vielen Eskapaden hat sitzen lassen.
Und trotz all dem, macht sie weiter. Ich weiß es ist eine Krankheit, jeder Apell an ihre Vernunft ist vergebens. Aber ich kann nicht loslassen.
Wenn sie das Haus verlässt, da bin ich mir sicher, holt sie sich immer etwas zu trinken.
Jetzt ist sie gerade wieder los. Sie wird sich wieder irgendwo betrinken. Sie wollte zu ihrem Ex. Bisschen quatschen. Vorher vermutlich Mut antrinken. Um nachher wieder die komplette Kontrolle zu verlieren. Mein Mann und ich sitzen zu Hauye, angespannt und voller Sorgen, wie diese Nacht endet. Meldet sich heute wieder die Polizei? Liegt sie irgendwo im Krankenhaus weil jemand den Notruf alarmiert, wenn sie irgendwo volltrunken auf der Straße liegt? Oder ist sie nachher wieder so frustriert, dass sie mir schreibt, dass sie sich das Leben nehmen möchte?
Mein Mann wird sie nachher sicherlich wieder suchen und die bekannten Adressen abfahren. Er bringt sie dann, widerwillig nach Hause oder sie ist schon so voll, dass sie das gar nicht mehr richtig mitkriegt.
Zu Hause kann es dann im Streit eskalieren oder sie legt sich direkt schlafen. Ich nehme ihr dann all den Alkohol weg und schütte alles weg. Wenn sie einigermaßen nüchtern aufwacht, akzeptiert sie das und bleibt dann völlig deprimiert in ihrem Zimmer. Oder sie ist noch so stark alkoholisiert, dass sie Stress macht.
Gefühlt dreht sich mein Leben nur noch um sie. Ich verlasse das Haus am besten nur mit ihr, damit sie nicht die Gelegenheit hat, sich etwas zu holen. Verlässt sie das Haus ohne mich, drehen sich meine Gedanken wieder darum, was sie tun könnte. Ich kann nichts planen. Ist sie am Abend vorher unterwegs ist der nächste Tag gelaufen. Lasse ich sie allein, habe ich sorge um sie. Und auch um die Wohnung, schläft sie betrunken ein und lässt etwas auf dem Herd stehen?
Einerseits wäre es richtig, sie rauszuwerfen. Aber ich hätte dann keine Ruhe. Und tut sie sich dann etwas an, würde mich das bis an mein Lebensende verfolgen. Aber klar ist, so kann es auch nicht weitergehen. Mein Mann und ich gehen an diesem Terror kaputt. Und es gibt gefühlt keinen Ausweg. All Ihre Versprechen sind leere Worte.
Ich wüsste nicht, was passieren soll, dass es Klick macht. Gefühlt bringt sie jedes Tal nur noch weiter da rein …