Beiträge von Lisa-am-Meer

    Vielen Dank Morgenrot und Elly! Ich habe schon viel gelesen hier und einiges erfahren und Tipps bekommen.

    Elly : Ich möchte nicht so viel in Kneipen sein und lieber etwas anderes machen. Für uns beide würde das bedeuten, dass wir weniger Zeit miteinander verbringen. Ich habe den Eindruck, dass ihn das nicht stören würde. Mich schon, denn dann entfernen wir uns mehr und mehr voneinander.

    Ja, es stört mich, wenn er betrunken ist.

    Ich werde versuchen, genauer herauszufinden, wie ich leben möchte und das entsprechend umzusetzen versuchen.

    Im Moment bin ich auf Reisen und er hat den Kontakt zu mir abgebrochen, weil ich ziemlich abwertend über seinen Alkoholkonsum gesprochen habe.

    Guten Abend,

    ich bin seit 16 Jahren mit meinem Lebensgefährten zusammen und vor einem Jahr zu ihm gezogen. Seit wir uns kennen, ist in die Kneipe gehen und dort einiges an Alkohol zu trinken, etwas, das wir machen, weil er es gerne macht und es mir auch Spaß macht, aber nicht so viel wie ihm. Anfangs habe ich mit ihm getrunken, aber mittlerweile trinke ich nur noch wenig und außerdem langweile ich mich oft bei diesen Kneipenabenden. Daher gehe ich entweder früher nach Hause oder er geht mit. Wobei er dafür sorgt, dass er möglichst schnell - wenn klar ist, wir bleiben nicht lange - 3-4 Gläser Wein trinkt. Ich trinke in der Zeit eins.

    Schon früher habe ich thematisiert, dass ich mich bei dieser stundenlangen Herumsitzerei und dem zum Teil oberflächlichen Gerede mit anderen Leuten langweile. Deshalb haben wir das reduziert. Er trinkt dann häufig zuhause Wein. Er kann aber durchaus auch mal ein paar Tage nichts trinken.

    Wenn ich verreist bin, was ich öfters aus beruflichen Gründen muss, dann geht er länger und mehr aus, so wie früher, als wir noch nicht zusammen wohnten. Er geht dann auch in die zwei Kneipen, die in unserer Kleinstadt noch auf haben, wenn alles andere geschlossen ist und trinkt dort Bier. Er steht immer spät auf und falls wir mal vormittags telefonieren, hat er diese verrauchte und vertrunkene Stimme.

    Insgesamt ist er ein sehr lieber und umgänglicher Mensch. Wenn er betrunken ist, wird er noch lieber und zugewandter. Aber er kriegt nicht mehr alles mit und hat diesen betrunkenen Blick in den Augen.

    Er verträgt den Alkohol sehr gut, leidet nicht am nächsten Tag und seine Leberwerte sind ok. Er muss aber Blutdruck-, Cholesterin- und Altersdiabetesmedikamente nehmen.

    Ich meine, dass so viel Alkohol nicht gesund ist und ich mag es nicht, so viel Zeit des Lebens in Kneipen zu "verschwenden", was außerdem noch teuer ist. Ihm gefällt es, in Gesellschaft zu sein und dort abzuhängen. Er mag es einfach. Und Geld ist kein Problem für ihn. Für mich schon, deshalb kann ich nur mitgehen, wenn er für mich zahlt, was er gerne tut, weil er sich freut, wenn ich dabei bin.

    Er ist der Meinung, nicht alkoholabhängig zu sein. Ich "darf" das auch nicht sagen, d.h. immer wenn ich was sage, streiten wir uns. Er mag es nicht, wenn ich mich abwertend über die Trinkerei äußere. Wer mag es schon, Abwertendes über sich zu hören. Ich lehne dieses übermäßige Trinken aber ab und finde, man lebt nicht richtig, wenn man an- oder betrunken ist. Für ihn ist ein Leben ohne Wein trinken nicht lebenswert, das hat er mir deutlich gesagt. Das Wein trinken sei Lebensqualität und Genuss.

    Ich frage mich, ob ich übertreibe oder mich anstelle. Ist er nicht einfach nur ein lieber Mann, der gerne Wein trinkt? Warum kann ich das nicht akzeptieren? Ich denke, ich mäkele an ihm herum und gönne ihm seinen Lebensstil nicht.

    Vor meinem Umzug war ich bei zwei Beratungsstellen, die mir beide anrieten, ich solle keinesfalls zu ihm ziehen. Ich würde mich dann aufgeben und verlieren. So ein Typ bin ich aber nicht, meine ich. Unsere Beziehung ist wie immer. Bevor wir zusammen wohnten, gab es dasselbe Problem. Außer dass er mehr trinken konnte, weil ich nicht immer da war.

    Tja, so sieht's aus.

    Bin auf eure Meinungen gespannt.

    Danke und viele Grüße

    Lisa