Beiträge von SoLa1704

    Liebe Community,

    ich hatte ja schon mal etwas geschrieben zu meiner Situation. Nachdem ich mich hier eingelesen hatte und mein Partner, nach dem Versuch das Trinken zu reduzieren, es wieder mit doppelt soviel Enthusiasmus fortgeführt hat (um mir dann am Telefon zu sagen, dass ICH ja ein Alkoholproblem hätte, welches nur nicht so schlimm wäre, weil ich so viel mit dem Studium zu tun hätte.... und einiges mehr, natürlich sternhagelvoll), hatte ich eigentlich beschlossen, mich zu trennen. Ich kann mir meine Zukunft so nicht vorstellen.

    Da er in der Vergangenheit schon Dinge im Suff zerstört hat und einige meiner wenigen Wertsachen bei ihm sind, wollte ich noch 2 Tage durchhalten und dann meinen Kram bei ihm abholen. Leider hat sich am Tag vorher herausgestellt, dass ich mnit einem Omikron-infizierten in Kontakt gekommen bin. Ich musste dann sofort in Quarantäne (nur noch für 7 Tage, dann wären 14 Tage rum gewesen). Da dachte, ich das schaffe ich wohl irgendwie.

    Meine Quarantäne hat mein Partner zum Anlass genommen, wieder um einiges mehr und eigentlich fast durchgehend zu trinken, mit allen Folgen. Ständiges Nachrichten schreiben und anrufen, viele bescheuerte Diskussionen über Kleinigkeiten etc. etc.

    Gestern kam dann mein zweiter PCR-Test positiv wieder, da ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Ich hatte Montag noch zu einer Freundin gesagt, dass ich es JETZT dann auch durchziehen muss, bevor ich mich wieder belabern lasse usw und er sich von seiner besten Seite zeigt. Mal davon ab, dass er am 24. Geburtstag hat und ich dasb gern vorher erledigt hätte.

    Nun sitze ich hier fest und die Situation quält mich massiv. Wenn ich in Quarantäne bleiben muss, dann bis JANUAR. Sachen rausholen von wem anders geht nicht, da er einen "aggressiven" Schäferhund hat, der niemanden in die Bude lässt. Seine Mutter verharmlost eh alles und wird keine Hilfe sein.

    Ist gerade alles nicht so umsetzbar und super doof gelaufen. Wollte mich auch nur mal auskotzen und das irgendwo hinschreiben, damit sich der Frust nicht so doll aufstaut.

    LG Solveig

    :lol: Müsste eigentlich möglich sein, so lange eine nach der anderen zu qualmen, bis man kotzt. Ist das dann ein ähnlicher Effekt?

    Ganz ganz viel Spaß, jede Menge Schnee und einen halbwegs geraden Baum mit heilem Christbaumständer wünsche ich dann schon mal. Und toi toi toi.

    Wenn das Buch gut ist, gib mal bescheid (wobei du recht hast, klingt sehr nach super-duper-alles-kein-ding).

    Hey ihr Lieben,

    also, ich hatte im Studium Chemie/Pharmakologie und so ein Zeug. Nikotin ist ein starkes Nervengift und greift an einigen Rezeptoren an. Es gibt sogar welche, die danach benannt worden sind (Nikotinerge Rezeptoren), allerdings nur, weil man mit Nikotin an denen was nachweislich auslösen konnte.

    Nikotin, bzw. Spuren davon, fnden sich bis zu 8 Stunden im Blut, ergo müsste man theoretisch nur alle 8 Stunden die "Reserven" wieder auffüllen. Meist ist das Rauchen dann ja eher eine Sache von "Pausen", Langeweile, Gewohnheit, Geselligkeit.

    Nikotin schüttet natürlich auch das ganze gute Zeug im Gehirn aus, ABER eine echte körperliche Abhängigkeit ist nicht möglich. Man kann schwitzen, Herzrasen haben, Craving, Insomnia usw., das sind alles klassische psychische Entzugssymptome, somit leicht zu bewältigen. Ich bin gerade leider selbst noch leidenschaftlicher Raucher, war aber schon mal lange rauchfrei, und kann sagen, dass das im Nachhinein betrachtet halb so wild war. Nicht angenehm, etwas stressig, am Ende aber nach einigen Tagen ok.

    So wie ich das mit dem Alkohol nur als Angehörige erlebe, ist das ein massiver Unterschied zur "Nikotinsucht" und wahrscheinlich nicht gut vergleichbar. Mal davon ab, dass Nikotin nichts mit deinem Wesen anstellt und dich enthemmt usw. (also ggf. soziale Vorteile, Betäuben) bietet o.ä.

    Ich finde es toll, wenn Menschen es schaffen zu reduzieren und ich kenne einige, die so aufgehört haben und nach Jahren noch erfolgreich Nichtraucher sind. Hat bei mir nie gut geklappt, ich muss es auch ganz bleiben lassen.

    Viel Erfolg beim durchhalten :)

    LG Sola

    Mit dieser Frage habe ich mich auch lange herumgeschlagen. Viele Freunde/Familienmitglieder, die keinen missbräuchlichen Konsum haben, hat man sich ja schon so ranerzogen, dass sie ungefragt ein Bier hinstellen.

    Wenn es gemeinsame Freunde und gemeinsame freie Zeit ist, empfinde ich das als absolut problematisch. Die unterstützen das ja unwissentlich.

    Vielleicht bin ich gerade auch einfach zu frustriert und wütend, aber nur um, mal wieder, einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, weil es den Alkoholkranken Partner, der das gerne als guten Grund zum saufen nimmt, mit dem man selber im schlimmsten Fall heim muss um dann die Launen zu Hause zu ertragen oder der dann angesemmelt heim kommt um da weiter zu machen, stören könnte...

    Keine Ahnung, aber ich habe einen ganz ausgewählten Kreis eingeweiht und bin gut damit gefahren, damit auch ich mal einen guten Abend haben kann mit gemeinsamen Freunden. Die ersticken jede Diskussion, die dann aufkommt, total freundlich und unterstützend im Keim oder helfen, indem alle erstmal was alkoholfreies trinken usw.

    Wenn das Krieg bedeutet, dann ist das so. Aber ich nehme ja auch noch an diesem Leben teil und gehöre auch dazu.

    Interessant, ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Parallelen sich auftun. Ich war auch kurz davor, hysterisch zu lachen, als er meinte, dass die Sucht ja nicht das Problem sei und er das erstmal prüfen müsste ob das überhaupt schlimm ist. Traurige Wahrheit, leider. Am Ende wird gar nichts angegangen, trotz Therapie und es ist wieder nur ein Versuch, die Sucht aufrecht zu erhalten und das Umfeld mundtot zu machen.

    Ganz bitterer Schlag ins Gesicht.

    Hey Hanseat,

    die Idee mit dem kontrollierten Trinken hab ich ihm eher verehentlich an die Hand gegeben. Nachdem es mal richtig heftig gekracht hat und ich mit Trennung gedroht habe, habe ich ihm eine Broschüre der BzGA weitergeleitet (die nicht für Menschen mit einer Sucht bestimmt war, sondern mit einem problematischen Trinkverhalten), in der die ein Trinktagebuch abgedruckt haben, Davon war er sehr begeistert und hat es eine Zeit lang gewissenhaft geführt (so kam es mir vor), aber schon nach einiger Zeit kam ein übler Vollabsturz und danach wurde das ganze eigentlich nicht weiter verfolgt, im Gegenteil, jetzt trinkt er wieder täglich und auch am nächsten Tag weiuter nach einem Vollrausch. Wenn er arbeiten muss sind es so 3-4 Bier pro Abend. Ich muss aber dazu sagen, dass er mir das nicht ehrlich sagt, sondern die Mengfe oft runterspielt und ich viel nicht weiß, kann also auch durchaus mehr sein. Auch alle anderen Maßnahmen, wie erstmal was alkoholfreies bestellen, wenn man essen geht, befolgt er gar nicht mehr.

    Seine Therapie ist Einzelsitzungen plus Gruppentherapie einmal die Woche. Er hat mir jetzt aber gesagt, dass er in erster Linie wegen einer Impulskontrollstörung die Therapie macht, nicht wegen der Sucht. Er würde jetzt gerade erstmal "prüfen ob ich recht habe" mit der schwere der Alkoholsucht und solang die Impulskontrolle nicht unter Kontrolle ist kann er auch am Konsum nichts machen. Das ist wie ein Freifahrtsschein.

    Liebe Sarah,

    ich erkenne mich darin auch gut wieder und kann absolut nachvollziehen, dass man sich wieder in den Teufelskreis begibt.

    Mein Partner hat zwar eine Therapie angefangen und mir das ganz toll verkauft, das trinken angeblich auch schon massiv reduziert, nur damit jetzt wieder die ganzen Lügen rauskommen und die Gespräche wieder destruktiv werden und er mich mit reinzieht in das Ganze. Hatte fest vor mich zu trenne, bin aber leider einen Tag vor dem Datum in Quarantäne geschickt worden und kann so nicht garantieren, dass ich meinen Kram aus seiner Wohnung holen kann ohne das was zu Bruch geht. Ich habe davor noch zu meiner besten Freundin gesagt, dass ich das jetzt eigentlich durchziehen muss, weil mich sonst mein schlechtes Gewissen voll packt und ich mich wieder belabern lasse. Und, was soll ich sagen, genau das passiert gerade.

    Ich kann ihm kritisch begegnen und er bleibt ganz ruhig und sachlich (das ist sonst auch nicht so), verspricht mir, dass alles besser wird etc.

    ABER wenn man GANZ GENAU zuhört, dann hört man trotzdem die Widersprüche, das leugnen, die Schuldzuweisungen heraus. Ganz unterschwellig, und natürlich versuchen sie das auf nachfragen noch umzuformulieren, aber das schreibe ich mir jetzt immer auf um das nicht zu vergessen und mich nicht einwickeln zu lassen. Aber es ist unfassbar schwer.

    Stark bleiben, nicht belabern lassen. Du hast nur ein Leben um die Dinge zu tun, die du tun möchtest. Dein Alkoholkranker Partner wird immer viel Support brauchen und ggf. sogar einfordern und man ist kein besserer Mensch, wenn man sich das mit aller Gewalt antut.

    Ganz ganz viel Kraft!!!

    Ich habe tatsächlich noch ein paar konkrete Fragen:

    Wie viel von diesem destruktivem Verhalten ist tatsächlich auf den Alkohol zurück zu führen? Hört das auf, wenn sie den Alkohol im Griff haben? Er hat ja jetzt eine Therapie begonnen, aber die kleinen Sticheleien über den Tag (Kontrolle wo/mit wem/wie lange ich wo bin, Sätze wie "Wie kann man nur so dumm sein?", "Ich rede erst wieder mit dir, wenn du dies/das/jenes tust", "das war doch alles nur ein Spaß, du bist überempfindlich") bleiben doch irgendwie, wenn auch in abgeschwächter Form und viel weniger als vorher.

    Sein Umfeld tut so, als wäre das was ganz neues, obwohl er mit seiner Mutter ähnlich umgeht und sie häufig zum weinen bringt um ihr danach zu erzählen das sei ja lles nur Spaß gewesen. Die kommen abends auch mal mit nem Bier vorbei, weil denen die Problematik gar nicht bewusst ist. Soll ich die mit ins Boot holen? ich habe mit denen noch nei darüber gesprochen, was da so vorfällt und wie aggressiv er ist und als das mal zur Sprache kam schienen beide massiv erstaunt zu sein, dass mein Freund irgendwie nicht nett sein könnte. Ich kann mir das aber absolut nicht vorstellen, dass die noch nie das Gefühl hatten, dass da was schief läuft.

    Wenn ich Flaschen finde, soll ich ihn irgendwie konfrontieren? Wenn er betrunken ohne Fahrerlaubnis Auto fährt mit dem Wagen der auf seine Mutter angemeldet ist, soll ich die Polizei rufen? Soll ich wortlos gehen? Was soll ich tun?

    Er verunglimpft gern Menschen in meiner Umgebung. Wenn ich mit meinem Vater essen gehe und deshalb einen Tag früher wieder Heim fahre bekomme ich zu hören, dass ich meinem Vater ja total hörig sei und er es als äußerst problematisch empfinden würde, dass ich direkt springe wenn mein Vater mich anruft. Außerdem zeige ich damit, dass alleds andere wichtiger ist. Das ist nur ein Beispiel. Wie grenze ich mich da am besten ab?

    Wenn er wieder so massiv mies drauf ist und so non-sense Disskussionen anfängt, soll ich einfach auflegen? ich hab Angst, dass es dann nur noch schlimmer wird.

    Ehrlich gesagt, kann ich mir eine Zukunft mit einem nassen Alki nicht vorstellen, auch von Berufswegen her nicht. Ich hab noch großes vor, meinen Doktor machen, in einer Klinik anfangen zu arbeiten etc. da kann ich das nicht stemmen.

    Ich freue mich sehr über Erfahrungsberichte und es fühlt sich gut an zu wissen, dass andere Menschen ähnliches erlebt haben. Ich dachte einige Zeit lang, ich würde verrückt werden, oder wäre ein Narzisst oder irgendwie anders pathologisch Erkrankt an der Psyche.

    LG

    Hallo liebe Aurora,

    wir leben noch nicht zusammen, telefonieren aber mehrmals täglich via Videotelefonie, das ist aber massiv weniger geworden, v.a. abends ist er nicht mehr zu erreichen, obwohl er vorher massiv Wert darauf gelegt hat (und auch ausgerastet ist, wenn es mal später wurde). Wenn wir telefonieren merkt man natürlich ob er was getrunken hat, oder nicht. Die versteckten Flaschen finde ich bei meinen Besuchen, v.a. wenn ich relativ spontan vorbei komme.

    Schlimme Situationen hat es schon viele gegeben, aber vor zwei Monaten hat er jeden Tag, teilweise schon morgens getrunken und das auch nicht versteckt. Da war er natürlich über längere Zeit sehr unangenehm, es gab viel heftigen Streit, auch in der Öffentlichkeit mit Beleidigen, Bedrohen, Sachen aus der Hand schlagen etc. und an dem Tag hab ich morgens auf mein Handy geschaut, die vielen Anrufe und Nachrichten gesehen und beschlossen, dass ich das nicht mehr mitmache. Da hab ich ihn angerufen und ihm alles vorgeworfen, was sich so angestaut hat. Seitdem erkenne ich auch an, dass wir wirklich ein großes Problem haben. Darauf hin hat er erstmal ein Trinktagebuch geführt, aber schnell auch wieder Vollabstürze gehabt, sodass er nicht arbeiten gehen konnte. Dies hat er mir erst auf Nachfrage gestanden. Jetzt versteckt er, wie gesagt, Flaschen im Keller usw.

    Ich hoffe, das ist etwas klarer :) Vielen Dank für deine Zeit

    LG

    Hallo liebe Community,

    ich stelle mich einmal vor. Ich bin 32 Jahre alt, gerade mitten im Staatsexamen Tiermedizin (zweiter Bildungsweg), und hoffe hier auf Erfahrungsberichte, Tips etc. von Angehörigen. Vor etwas über einem Jahr bin ich in einer ziemlich turbulenten Fernbeziehung gelandet und habe mich sehr lange gefragt, was damit (und mit mir) nicht stimmt. Über die Monate spitzte sich das Verhalten meines Partners immer weiter zu und wurde destruktiver, je mehr und häufiger er trank. Vor ca. 2 Monaten kam dann der Bruch, wo ich ihm sagte, dass das so nicht mehr geht nachdem ich dann wieder eine Nacht lang mit Anrufen malrätiert, per Nachricht beleidigt und abgewertet wurde.

    Mittlerweile macht er eine Therapie (Gruppensitzung wöchentlich und Einzelsitzung nach Absprache im Durchschnitt alle 2 Wochen) und sehe da aber folgende Probleme: Er ist auch mit dem Therapeuten nicht so 100 % ehrlich, was den Konsum angeht (wie viel, wie aggressiv er dann ist), er trinkt jetzt einfach heimlich und hofft, dass ich es nicht merke (versteckt auch Flaschen im Keller, ist wieder unausstehlich am Tag danach etc.).

    Ich habe jetzt länger nach Selbsthilfegruppen in der Umgebung gesucht und mir eineige Angebote angesehen, mich aber doch sehr gewundert wie religiös das oft angehaucht ist unbd für mich beschlossen , dass das nicht so meins ist. Ich habe schon ein bisschen gelesen und gemerkt, dass viele ähnliche Verhaltensweisen beschreiben und das hilft mir sehr.

    LG an alle