Guten Morgen Rezi,
Meine Entschluss habe ich zum großen Teil aus reiner Wut getroffen und in die Tat umgesetzt. Ich bin gerne Mama, ich bin auch gerne Hausfrau und ich liebe meine Arbeit und alles. Mir hat es auch nie viel ausgemacht, den Großteil mit den Kindern und im Haushalt alleine zu machen, weil er viel und lange arbeiten muss und auch eine recht anspruchsvolle Position in seinem Unternehmen hat, die viel fordert (da trinkt er übrigens keinen Tropfen und er würde, derzeit zumindest, auch nie angetrunken ins Auto steigen).
Aber wenn er dann Zuhause ist, erwarte ich auch da, zumindest ein bisschen, Unterstützung. Und wenn es nur mal die Wäsche abnehmen ist oder mal die Spülmaschine ausräumen. Kleinigkeiten, die schnell gemacht sind, die mich in der Masse, aber eben irgendwann aufhalten.
Bei 5 Personen kommt nunmal einiges zusammen. Oder mir mal am Wochende vormittags die Kinder für wenigstens ein paar Minuten abnehmen, damit ich in Ruhe das Mittagessen vorbereiten kann.
Aber nein. Nichts dergleichen. Stattdessen waren andere Dinge wichtiger, nicht zuletzt auch der Alkohol durch den seine Wesensveränderung und das Verhalten js gegenüber,.sein übriges tat.
Und irgendwann platzte bei mir innerlich die Bombe und der ganze aufgestaute Frust musste raus.
Ich war es Leid wie eine Magd behandelt zu werden, sein Verhalten uns gegenüber weiterhin zu dulden, mir ständig wüste Unterstellungen anhören zu müssen, die völlig an den Haaren herbeigezogen waren, noch weiterhin in meinem Tun, egal ob privat oder beruflich, klein machen zu lassen.
Dieser ganze Prozess, der ja nicht innerhalb von wenigen Minuten abgehandelt war, geschah auch nur unter diesem Gefühl.
Also dieses Sachen packen, den Brief zu verfassen, die Kinder ins Auto laden und bei meinen Eltern Unterschlupf finden, dort natürlich auch endlich mal los werden was Sache ist usw. .
Zu diesem Gefühl gesellte sich erst am Abend des vorübergehenden Auszugs die Traurigkeit und das Wissen im Hinterkopf, dass es das nun womöglich endgültig gewesen ist, sollte von ihm partout keinerlei Einsicht kommen, dass die ganze Trinkerei überhand genommen hat und er für sich ein für alle Mal damit aufhören muss.
Wir werden sehen was die Zeit bringt.
Ich denke schon, dass er weiß, dass sein Konsum alles andere als gesund ist und meine einmalige Ansage damals hat ihn in dem Moment auch sehr getroffen und er entschuldigte sich für sein Verhalten am Vorabend mir und dem großen Kind gegenüber.
Er ist sich auch durchaus bewusst, dass es nicht okay ist, kurz danach wieder in alter Muster verfallen zu sein, wenngleich die Attacken uns gegenüber aus blieben, was aber dem sich aus dem Weg gehen geschuldet ist.
Seitdem ist es eher ein nebenher laufen gewesen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Das missfiel ihm genauso wie mir. Geändert hat sich dennoch nichts von seiner Seite und er trank munter weiter, kaum das er Zuhause war und fiel irgendwann in einen komatösen Schlaf.
Jetzt ist er am Zug und muss sich beweisen. Nüchtern ist er der Mann, den ich damals kennengelernt und lieben gelernt habe.
Ich vermute, dass es ihm nichts ausmachen würde, auf seinen täglichen Konsum zu verzichten. Vielmehr wäre es dir Tatsache, dass ich im Haus absolut gar keinen Alkohol mehr sehen will und den Konsum hier auch generell nicht mehr dulde von seiner Seite aus.
Heißt, würde im Sommer Mal mit der Familie oder so gegrillt, finden irgendwelche Geburtstage statt, weihnachten, Silvester etc., können die sich ihr Zeug selber mitbringen, wenn die unbedingt was trinken möchten, aber hier wird kein Bierkasten rangeschleppt und er hat an deiner Cola oder was auch immer zu nuckeln.
Das wird es sehr wahrscheinlich sein, wo ich aber rigoros bin und sage, entweder ganz oder gar nicht.
Aber ich werde es wie gesagt sehen, was die Zukunft bringt. Die Konsequenzen sind ihn bewusst und nun muss er aktiv werden.
Bis dahin genießen wir unser Leben zu viert und lassen erstmal Ruhe einkehren.
Auch wenn mich oft die Traurigkeit überkommt und auch ich manches Mal in Zweifel Falle. Ich muss das jetzt einfach durchziehen. Allein der Kinder schon wegen.