Felidae - Ich denke, ich bin bereits Co abhängig

  • Hallo Feli,

    du solltest versuchen deine Beiträge mit fremden Augen lesen. Dann würdest du vielleicht feststellen, dass du dich in einem Fahrwasser befindest und nicht in den Hafen steuern kannst. Dein Mann weiß wie er dich einfangen kann und welche Worte er wählen muss, damit du beginnst an dir zu zweifeln. Ich spreche aus Erfahrung. Mein Mann hat zwar nicht getrunken, wir hatten andere Probleme, aber es sind im Prinzip die gleichen Verhaltensweisen.

    Ich bin seit 10 Jahren geschieden und noch heute schafft er es manchmal (wenn wir wegen der gemeinsamen Kinder - Zum Glück selten-Kontakt haben) mich in die Ecke zu drängen.

    Ich muss dann immer sehr an mir arbeiten, um wieder Oberhand zu gewinnen.

    Denk an dich selbst und deine Kinder. So ist das Leben für dich nicht lebenswert. Werde aktiv und versuche unabhängig zu werden. Es ist ein schwerer Weg. Aber das bist du DIR schuldig….und es gibt auch für dich wieder ein schönes Leben. Und du bist auf keinen Fall Schuld, dass dein Mann trinkt….Auf keinen Fall. Schuld ist seine Sucht.

    Liebe Grüße

    Claudi

  • Hallo Felidae,

    viele nützliche, mutmachende Worte sind schon geschrieben, und ich kann meinen Vorschreiber/innen nur Recht geben.

    Was brauchst DU um glücklich zu sein,

    was brauchst DU um fröhlich zu sein,

    was brauchst Du, um DEIN Leben,

    das Leben DEINER Kinder menschenwürdig gestalten zu können ?

    Diese Fragen solltest Du verinnerlichen und für Dich beantworten.

    Am Ende eines Lebens zählen die Summen schöner Momente, glücklicher Tage, ein mit Freude und Dankbarkeit gelebtes Leben.

    An der Seite eines schwerst alkoholabhängigen, uneinsichtigen, gewaltbereiten Menschen, wie es Dein Partner zu sein scheint, kann das Leben Dich und Deine unschuldigen Kinder nur in den Ruin führen.

    Ich hoffe sehr, dass Dir die Suchtberatungsstelle für Angehörige gezielte, eventuell auch therapeutische Unterstützung/ Hilfestellung anbietet,

    Du diese annehmen lernst, um Dir Deine Augen der Co- Abhängigkeit zu öffnen.

    Alles erdenklich Gute und liebe Grüße,

    Christrose

  • was sich so festgefahren hat ist zb, dass selbst wenn er so viel intus hat, er immer noch Reden kann, ohne zu lallen....meistens.

    Das weist doch aber nur auf eine hohe Alkoholtoleranz hin, sprich das der Körper an sehr hohe Mengen an Alkohol gewöhnt ist.

    Das ist also ein Hinweis auf seinen hohen Alkoholkonsum! Und keine Stärke oder gar ein Hinweis, das er doch nicht so viel trinkt und Du ihm Unrecht tust.

    "was ist, wenn ich übertreibe?" "Was ist, wenn es zur Trennung kommt und er die anderen davon überzeugt, ich bin der Aggressor?!"

    Das ist doch völlig egal!

    Ja, wahrscheinlich wird er es versuchen...aber willst Du denn Dein Leben und das der Kinder von der Denke anderer Menschen abhängig machen??

    Es ist völlig Latte was andere denken und reden, es geht DIR doch schlecht in dieser Situation und zwar schon lange.

    Und wenn es jemanden schlecht geht in einer Beziehung, hat er alles Recht der Welt, sich daraus zu befreien.

    Du musst da nix vor anderen rechtfertigen!

    Mir wäre es völlig egal, ob er mich als Aggressor darstellt oder peng. Soll er doch...Hauptsache ich bin da weg und kann in Ruhe leben.

    Alles andere ist erstmal komplett unwichtig.

    Und...es ist auch nicht so, das es im Freundes-und Bekanntenkreis unbemerkt bleibt, wenn jemand säuft. Die haben sich oft längst ihr eigenes Bild gemacht...und werden vielleicht sogar sagen " Gott sei Dank Feli, das Du da weg bist! Du hast genau das Richtige getan."

    Kann ja auch sein...

    LG Sunshine

  • Guten Morgen Sunshine_33 ,

    was er über mich bei irgendwelchen Leuten erzählt, ist mir auch egal. Es geht mir dabei nicht um irgendwelche Menschen, sondern um Behörden etc. Es geht dabei um seine Drohung, mir die Kinder wegnehmen zu wollen.

    Ich werde jetzt erst mal Schritt für Schritt das tun, was mir hier und bei der bzga geraten wird.

    Ich wünschte es ginge alles so von heute auf morgen.

  • Hallo Feli,

    Es geht dabei um seine Drohung, mir die Kinder wegnehmen zu wollen.

    warum sollte irgendeine Behörde einem nassen Alkoholiker die Kinder geben? Dokumentier den Mist, den er im Suff verzapft einfach für Dich und dann hast Du immer Argumente in der Hand.

    Ich wünschte es ginge alles so von heute auf morgen.

    Von allein geht das nicht, da musst Du schon aktiv werden und wenn ich Deine Zeilen so lese, ist es höchste Zeit dafür. Trau Dich, trau Dir was zu. Mach Dir einen Plan, guck nach Unterstützungen ganz praktischer Art, vielleicht schon nach Wohnungen. Das wäre mein Vorschlag.

    Wünsche Dir viel Kraft und Geduld

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Grundsätzlich sei erstmal gesagt, dass dir niemand die Kinder wegnehmen kann, außer das Jugendamt.

    Dokumentiere alle was bei euch abläuft, wann er wieder getrunken hat, wie sein Zustand ist usw. Und lasse es, wie schon gesagt, ihn vor sich selbst zu schützen. Und rufe auch die Polizei, sollte es durch Gewaltandrohung oder auch Anwendung eskalieren. Eben einfach auch, damit das Ganze auch von offizieller Seite aus mal dokumentiert wird.

    Du kannst dir auch einen Termin bei einem Fachanwalt für Familienrecht holen. Es gibt die Möglichkeit eines ersten Beratungsgespräches. Das ist zwar auch nicht umsonst, wird aber in der Regel pauschal mit einem festen Preis in Rechnung gestellt und sind keine Unsummen.

    Der kann dich auch über weitere Schritte und einen möglichen Ablauf, sollte das Sorgerechtsthema usw. vor Gericht landen, beraten. Auch was eine Scheidung betrifft, solltet ihr verheiratet sein.

    Ich würde auch aufhören seine Schulden zu bezahlen. Die hat er verzapft, also soll er sie auch zahlen.

    Zur Not schnapp dir die Kinder und geh ins Frauenhaus. Da ist zwar auch nicht Heiterkeit und Sonnenschein, aber allemal besser, als die Zustände Zuhause. Von dort aus könntest du dich auch nach einer neuen Bleibe für euch umsehen, ohne Angst zu haben, dass er davon Wind kriegt. Die dortigen Sozialarbeiter stehen einem auch beratend zur Seite. Du wärst jedenfalls nicht die erste und nicht die letzte, die mit ihren Kindern vor ihrem alkoholsüchtigen Partner flieht.

    Aber tun musst du es. Pack dir eine Tasche mit den nötigsten Sachen inkl. Wichtiger Dokumente und dann schnapp dir bei der nächsten Gelegenheit die Kinder und dann weg da. Was danach kommt, und ob er seine Drohung, die so schnell und von so vielen geäußert wird, wirklich wahr macht, wirst du ja dann sehen. Aber Hauptsache ihr seid erstmal raus dort.

  • Ist Nele84 `s Rat nicht etwas zu überstürzt?

    Alles hinschmeißen und zu fliehen, gerade noch mit Kindern. Das macht die Situation nicht besser, im Gegenteil, es eskaliert immer mehr.

    Ist es nicht klüger, sich zu beruhigen, ja – erst Mal „die Klappe zu halten“, jeglicher Konfrontation aus dem Wege zu gehen?

    Sich in aller Ruhe, sich zu informieren, alle Für und Wider abzuwiegen. Alle Möglichkeiten zu ergründen, besonders das Rechtliche, wie das Leben dann -ohne ihn- weitergehen kann.

    Was bringt es jetzt, „kopflos“ zu agieren?

    Ich kann mich nur wiederholen, es ist wie im Krieg und Kriege wurden noch nie mit Verzweiflung gewonnen.

    Mit List und Tücke aber schon, also mit wohlüberlegtem Handeln.

    Wenn man jetzt nicht gerade Millionär ist, ist es doch sicher von Vorteil, wenn man erst Mal alle finanziellen Aspekte auslotet, ggf. eine neue Wohnung mit allem was daran hängt.

    Frauenhaus scheint nicht ein idealer Rückzugsort zu sein.

    Wenn du mit deinem Mann nicht reden kannst, dann lass es.

    Was nützt es, Recht zu haben und trotzdem immer wieder zu verlieren?

    Was nützt es, wenn du deinem Mann immer wieder „neues Material“ lieferst, um dich dann `runterputzten zu lassen?

    Ist es nicht besser, erst ein Mal (!) in Frieden zu leben, wenn auch leidend?

    Gibt deinem Mann nicht so viele Angriffspunkte, handle nicht überstürzt. Du kannst deinen Mann nicht ändern, wie du bereits feststellen musstest.

    Benutze dein Gehirn, überlege …

    … ich hoffe, ich war nicht zu direkt.

  • Hallo achelias,

    wie lebt man denn leidend und zugleich zufrieden?

    Das eine schließt für mich das andere aus.

    Natürlich soll sich Feli in Ruhe informieren! Und einen Plan zu haben ist auch nie von Nachteil.

    Aber achelias, CO's neigen auch zum jahrelangen Ausharren, Du bist hier lange genug dabei und auch im CO Bereich aktiv, um das zu wissen.

    Feli harrt auch schon jahrelang aus...wie lange soll es denn Deiner Meinung nach so weiter gehen? Noch ein paar Jahre, oder wie?

    Desweiteren ist es keine Flucht, sich aus einer unglücklichen Beziehung zu verabschieden. Das ist Selbstfürsorge und in diesem Falle ein sich-in-Sicherheit- bringen vor einem besoffenen Tyrannen.

    Feli, habe keine Angst, das er Dir die Kinder wegnehmen kann. Nasse Alkoholiker sprechen ganz schnell auch Drohungen aus, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Das ist geradezu typisch.

    Erst Säuselei, zieht das nicht, folgen Drohungen und Anschuldigungen.

    Kommt es zu Streitigkeiten wegen den Kindern, schaltet sich eh das Jugendamt ein. Und die Mitarbeiter dort sind auch nicht alle blöd.

    Auch wenn er gut argumentieren kann, das wirkliche Wesen bricht doch früher oder später durch.

    Ich würde beim Gespräch mit dem Jugendamt alles sagen, was passiert ist.

    Und das Dein Mann alkolabhängig ist.

    Beweise vorlegen können ist noch besser.

    Dazu gehören im übrigen auch eigene niedergeschrieben Gesprächsprotokolle mit Datum und Uhrzeit.

    Das Jugendamt wird nicht zulassen, das Kinder zu einem saufenden Elternteil müssen.

    Es wird eher darauf hinauslaufen, das er sie sehen darf, allerdings unter Betreuung eines Mitarbeiters.

    Wir haben diese ganze Nummer selbst durch im Familienkreis. Ich weiß also ziemlich genau, wie sowas abläuft.

    Dir werden ganz sicher nicht die Kinder weggenommen.

    Aber Du wirst sie ihm auch nicht ganz entziehen können, das sollte Dir auch klar sein. Er ist nun mal der Vater, und letztendlich muss es allen einigermaßen gut gehen mit den getroffenen Regelungen.

    Das Jugendamt unterstützt dabei, ansonsten geht's vor das Familiengericht.

    Aber auch dort sitzen Richter/Richterinnen, denen es um das Kindeswohl geht.

    Denn um die geht es und nicht um Zoff zwischen den Eltern.

    LG Sunshine

  • Hallo Achelias,

    Ist es nicht besser, erst ein Mal (!) in Frieden zu leben, wenn auch leidend?

    Das sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Denn selbst WENN die Schmerzgrenze von Felidae noch nicht erreicht ist und sie es noch weiter aushalten würde, um besser vorbereitet zu sein,... Bei den beschriebenen Zuständen, wie ihr Mann sich im Suff verhält, würde ich das meinen Kindern keinen einzigen Tag weiter zumuten wollen, dass sie ihren Papa so erleben.

    Ich weiß, dass Du es gut meinst, nach dem Motto "Besser vorbereitet sein", aber als Kind spielt das keine Rolle. Die leben im Hier und Jetzt.

    Hallo Felidae,

    ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie Du darauf kommst, dass Dein Mann, der Alkoholiker ist und solche Dinge abzieht, Dir die Kinder wegnehmen lassen könnte, die keine Alkoholikerin ist und das Beste für ihre Kinder will. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Du davor wirklich Angst hast, denn das wäre wirklich so unlogisch wie nur irgendetwas. Versuche bitte mal ganz genau in Dich hineinzuhören, ob diese Angst vor seiner Drohung Dir nicht ein wenig Recht kommt, um eine Trennung erst einmal weiter hinaus zu schieben.

    Das Gefühl hatte ich schon, als Du sagtest, dass Du Angst hast, dass Deine Kinder es Dir übel nehmen könnten, wenn Du Dich trennst. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit doch viel höher, dass sie es Dir übel nehmen werden, wenn sie mit einem Alkoholiker aufwachsen müssen, der sich so aufführt, wie Dein Mann. Zumindest langfristig gesehen. Auch das finde ich so logisch wie nur irgendetwas.

    Dass Du vielleicht nicht jetzt sofort mit einer gepackten Tasche los kannst, das kann ich noch nachvollziehen. Aber von diesen "Drohungen und Ängsten" solltest Du Dich frei machen, denn sonst wird es sich vermutlich noch sehr lange hinauszögern, was vor allem für die Kinder wirklich traurig wäre.

    Ich wünsche Dir nach wie vor, dass Du genügend Stärke aufbringen kannst und genügend Selbstbewusstsein, um zu erkennen, dass Du vollkommen richtig liegst mit Deinen Wahrnehmungen.

    LG Cadda

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Du davor wirklich Angst hast, denn das wäre wirklich so unlogisch wie nur irgendetwas. Versuche bitte mal ganz genau in Dich hineinzuhören, ob diese Angst vor seiner Drohung Dir nicht ein wenig Recht kommt, um eine Trennung erst einmal weiter hinaus zu schieben.

    Feli, ich habe genau das Gleiche wie Cadda gedacht, als ich das mit Deiner Angst vor Drohungen las.

    Ich konnte es nur nicht so gut in Worte kleiden wie Cadda.

    CO-Abhängige finden oft "Gründe", warum sie doch nicht gehen können, da spielt dann auch oft Angst vor der eigenen Courage mit rein gekoppelt mit Ängsten, es nicht zu schaffen.

    Dann ist alles plötzlich doch nicht so schlimm und es wird zurück gerudert.

    Oft wird dann auch dieses Forum verlassen, um wieder fest die Augen zusammen kneifen zu können.

    Leider wird nichts dadurch besser, es wird nur immer schlimmer mit einem schwer alkholkranken Menschen.

    Feli, ich bin nicht sicher, aber fragtest Du nicht, wann es bei mir Klick gemacht hat?

    Das ich ein Alkoholproblem habe, wusste ich jahrelang. Mir wurde auch irgendwann klar, das ich abhängig geworden bin, aber selbst dann habe noch jahrelang weiter gesoffen.

    Klick gemacht hat es im Grunde nicht bei mir...ich landete auf der Intensiv und wäre bei der Entgiftung beinahe gestorben.

    Ich war nur endlos dankbar, doch noch Hilfe zu bekommen und habe sie komplett bedingungslos annehmen können.

    Ich wollte nie wieder trinken müssen, das war mein einziger Wunsch.

    Ich habe dem ALLES untergeordnet, meine Trockenheit zur Prio 1 gemacht.

    In meiner Saufphase habe ich niemanden mehr an mich ran gelassen, alles abgestritten, habe heimlich gesoffen, war verbal aggressiv, habe auch diverse Drohungen ausgesprochen..die ganze Säufernummer.

    Wie lange das so lief vom Alkoholproblem bis hin zu schwerster Abhängigkeit? Ich kann es nicht genau sagen...ca. 15 Jahre, vielleicht auch länger...

    Mach Dir also mal keine großen Hoffnungen, das er plötzlich einsichtig wird, und alles würde gut...meine Säuferkarriere ist kein Einzelfall, viele andere machten es genau so.

    Und meine schlechten Charaktereigenschaften gibt es ebenso nach wie vor, ich bin kein perfekter Mensch geworden, nur weil ich nicht mehr saufe.

    Tyrannei gehörte zum Glück aber nie zu meinen Charaktereigenschaften.

    LG Sunshine

  • Ich schrieb such nicht, dass sie sofort alles stehen und liegen und mit den Kindern abhauen soll, sondern dass sie im Ernstfall mit den Kindern ins Frauenhaus soll. Ernstfall heißt bei mir, wenn er ihr Gewalt androht oder antut. Polizei rufen und, selbst wenn die ihn dann erstmal mitnehmen und/ oder ihm einen Platzverweis für xy Tage aussprechen, Kinder nehmen und weg da.

    Die Wohnung überwacht niemand wenn er einen Verweis ausgesprochen bekäme. Hieße, taucht er da vor Ablauf der Frist auf, ginge es auch nur wieder über die Polizei, die dann kommen müsste.

    Und wer weiß wie er sich dann nach sowas verhält.

    Bevor das gänzlich eskaliert, lieber früher als später weg da. Keiner hat was davon, wenn er ausflippt und sie ins Krankenhaus prügelt oder noch schlimmeres passiert.

    Auch sowas wäre ja nicht das erste Mal was so passieren kann.

    Dann lieber eine gepackte Tasche mit den nötigsten Dingen und Dokumenten griffbereit haben um im Ernstfall, ohne erst zig Sachen Zusammenklauben zu müssen, direkt mit den Kindern gehen zu können.

    Alle weiteren Dinge in der Bude würd ich dann nur noch in Begleitung, notfalls mit der Polizei, da rausholen.

    Bis dahin, sollte das überhaupt möglich sein, dokumentiere alles, schreibe Gesprächsprotokolle, mach zur Not Fotos, wenn er Mal wieder im Suff in seinem eigenen Siff liegt und kümmere dich nicht weiter um ihn. Allerhöchstens rufst einen Krankenwagen, wenn er wirklich Mal besoffen die Treppe runtersegelt und sich dabei verletzt oder meinetwegen auch nur unten liegen bleiben sollte, um an Ort und Stelle seinen Rausch auszuschlafen.

    Schau, was sie dir bei den Beratungsstellen sagen, lass dich evtl. Von einem Anwalt unverbindlich beraten, auch wenn's was kostet und schau nebenbei auch nach Wohnungen für dich und die Kinder.

  • Hallo ihr Lieben,

    Jeder hat so seine Gedanken dazu, ich finde auch nichts zu direkt oder unpassend. Keine Sorge, nehme hier niemandem etwas übel. Sind doch irgendwie alle mit dem selben Thema verbunden.

    Die Dame gestern von der bzga hat mir auch in ein paar Punkten die Augen geöffnet, Selbstmord auf Raten etc was er da treibt. Auch mal detaillierter aufgeführt, was er, obwohl ich schon einiges wusste, seinem Körper antut.

    Ich hab bereits die Nummer hier vom Frauenhaus unter einem Pseudonym im Handy abgespeichert.

    Falls es soweit kommt...

    Und ja, ich hab es Jahre mitgemacht, aber innerhalb von ner Woche bekomm ich das nicht alles so geregelt, ohne Geld und ohne etwas, wo ich bleiben kann. Da ist das wohl überlegte schon gut gesagt.

    Wenn ich nicht mit ihm verheiratet wäre und wir keine Kinder hätten... Dann ab mit mir. Nur unsere Tochter hängt (wie das halt trotzdem so ist) sehr an ihm. Das alles von jetzt auf gleich klappt nicht.

    Das wäre auch nicht im Sinne des jugendamtes.

    Habe übernächste Woche ein paar Tage frei, da hab ich mehr Luft um da mehr auch rechtlich in Erfahrung zu bringen.

    Habt ihr Erfahrungen mit narzissten?

    Da informier ich mich derzeit auch drüber, so wie es scheint, ist er nämlich einer. Hat mich auch die Dame gestern mal vor Augen gehalten.

    Die Vermutung war da.

    Ich danke euch wirklich von Herzen, dass ihr da seid.

    Ganz liebe Grüße

    Feli

  • Erfahrungen mit Narzissten habe ich. Zweimal habe ich solche Menschen in meinem Leben getroffen und war mit ihnen zusammen. Mit dem einen länger, aus heutiger Sicht, jugendlicher Naivität, mit dem anderen deutlich kürzer.

    Bei solchen Menschen kann man eigentlich nur, aus reinem Selbstschutz, das Weite suchen und das ganz schnell.

    Der erste war ähnlich den Schilderungen deines Mannes, auch wenn er nicht betrunken war. Mit Alkohol intus wurde es nur noch schlimmer, aber so, wie du deinen Mann beschreibst bzw. über sein Verhalten schreibst, so war er auch nüchtern drauf.

    Der zweite war auch Narzisst durch und durch, aber auf eine andere Weise, die aber nicht weniger schlimm war, wenngleich er im Gegensatz zu dem ersten keine physische Gewalt angewendet hat.

    Aber auch nur am rumjammern wenn es nicht nach seiner Nase ging, Fehler bei sich suchen kam überhaupt nicht in Frage, immer waren andere, meistens ich, an irgendwas Schuld usw. . Es ging soweit das er mich zeitweilig versuchte zu erpressen. Es endet letztlich darin, dass ich meine Arbeit verlor und es mir anschließend sehr schwerfiel deswegen etwas neues zu finden.

  • Oh gott... Das tut mir leid. Zumindest hast du es erkannt. Ich bin da jetzt erst seit kurzer Zeit auf dem Weg ans Licht.

    Ich hab Sowas halt auch schon mit meiner Mutter durch. Aber auch das wird mir erst seit kurzem alles klar.

    Man stelle sich das so vor, als ob täglich die Vorhänge ein Stückchen weiter aufgezogen werden.

    .... bei mir war es erst die große Liebe, erst nach der Hochzeit nach fast 4 Jahren Beziehung fing das so richtig an...und als das Trinken so richtig anfing und so intensiv wurde... Brauch man nicht erwähnen. Manchmal tue ich so, als ob ich mit den Kindern beim ins Bett bringen (ich kuscheln da immer noch mit den beiden kurzen zusammen) einschlafe und warte, bis er einschläft.

    Dann habe ich zumindest noch etwas Zeit für mich und zum Durchatmen.

    ☹️

    Schön finde ich es auch nicht.

    Einfach dann ins Schlafzimmer zu gehen und diesen Geruch ertragen zu müssen, ich bin auch nur noch dabei zu lüften, zu sprühen, der Dampfreiniger und die Waschmaschine haben dauerbetrieb, und überall sind lufterfrischer.

    Da entwickelt man echt einen spleen.

  • Hallo liebe Felidae,

    ein Mensch mit einer ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeitsstörung entwickelt oftmals eine Alkoholerkrankung oder andere Süchte / psychische Probleme.

    Im innersten seines Herzens ist dieser eigentlich zu tiefst verunsichert, sehr selbstunsicher, leidet unter einem mangelnden Selbstwertgefühl, angelegt meist in der Kindheit.

    All das führt zu einem großen Leidensdruck, welcher z.B. durch Alkoholmissbrauch kompensiert wird.

    Grandiosität, Selbstdarstellung, Aufmerksamkeitsdrang, Machtausübung wird durch den Rausch verstärkt, hebt das geringe Selbwertgefühl und steigert somit das eigene Wohlbefinden.

    Narzissmus und Alkoholsucht triggern sich deshalb gegenseitig......wobei Narzissmus, nicht gleich Narzissmus ist, sondern auch darin in Abstufungen und Unterteilungen unterschieden werden sollte, bzw. erst durch eine fachkompetente Diagnose gesichert werden kann.

    Fakt ist aber....."narzisstisches Verhalten" und Alkoholsucht ist eine gefährliche Kombination.

    Darin könnte auch u.a. die Gewaltbereitschaft Deines Mannes begründet sein.......eine gemeinsame Zukunft ohne therapeutische Behandlung ist undenkbar.

    Die Abwärtsspirale für Dich und Deine Kinder wird sich leider weiterdrehen.

    Ich kann Deine Bedenken, sich nicht überstürzt trennen zu wollen, durchaus nachvollziehen.

    So bin ich auch eher ein Mensch der wohldurchdachten, sortierten Planungen........

    Dennoch befürchte ich in Deinem Fall die körperliche Übergriffigkeit Deines Mannes, die ein rasches Handeln deinerseits dann erfordert.

    Deshalb ist es gut, dass Du Dir die Telefonnummer für die Unterbringung in einem ein Frauenhaus organisiert hast.

    Rücksicht auf die Kinder zu nehmen, um mit der Trennung aber zu warten, weil sie an ihrem Vater so hängen....... Deine geschriebenen Worte.....halte ich für absolut falsch.

    Ich frage mich die ganze Zeit, was ihnen von einem Papa vorgelebt werden kann, der sich in so einem desolaten Zustand befindet........bestimmt nichts Gutes!!!

    Welche kindlichen Bedürfnisse nach Nähe, Liebe, Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit kann dieser Papa ihnen noch erfüllen......für mich keine!!!

    Ein Vater, der nur noch "körperlich" und im schlechtesten Sinne anwesend ist, hätte für mich seine Vaterrolle verwirkt.


    Viel Mut und Kraft für Deinen Weg aus der CO - Abhängigkeit wünscht Dir,

    Christrose

  • Hallo Christrose ,

    darf ich fragen, woher du so viel darüber weißt? Klingt so, als wärst du vom Fach.

    Nicht falsch verstehen, will da kein Hobbypsychologe sein und ihm ne Diagnose anhängen. Hab mich da nur falsch ausgedrückt. Wäre besser mit "narzisstische Verhaltensweisen" beschrieben gewesen.

    Und zu dem Thema Kontakt zu den Kindern....Das wünsche ich mir sogar! Ich will nicht das alleinige Sorgerecht, wenn das passiert, ist das nicht auf meinem Mist gewachsen.^^. Ich will aber, dass dies ein gesunder Kontakt wird und ich mir nicht nach einem Wochenende beim Papa anhören muss, dass er da nur Bier getrunken und gezockt hat :( .

    Ich habe, ich hoffe das klingt nicht komisch, vor etwa einem Jahr, auf den Rat meines besten Freundes gehört und angefangen, einiges zu dokumentieren. Weil er so einen ähnlichen Fall im Freundeskreis hatte. Ich hab das niemanden gezeigt, hab ich auch nicht vor, wenn ich nicht muss.

    Ich hab halt nur keine Ahnung, wie viel sowas Wert ist. Bin damit sehr vorsichtig.

    Mein Mann hatte vor etwa 2 Jahren mit Panikattacken zu kämpfen und hat vom Arzt Überweisungen erhalten (Therapie, Psychiater....etc.). Mittlerweile weiß ich, warum er diese nie genutzt hat, warum er nie zu diesen Fachärzten hin ist. Er Hätte ja evtl erwähnen müssen, was wirklich anbach ist.

  • Diagnostiziert wurde es bei beiden nicht. Narzisstische Verhaltensweisen treffen es besser, ja.

    Die Beschreibung warum und wieso, wie Christrose es beschrieb, trifft auf beide zu.

    Der erste Scheidungskind. Gut, das sind Millionen anderer Kinder auch, ohne das sie später zu A******Löchern mutieren, aber da lief das, seinen damaligen Erzählungen nach, doch alles recht unschön ab (Vater beim Fremdgehen erwischt in aller Öffentlichkeit usw., Was die Kinder voll mitbekommen haben). Auch eine, für mich jedenfalls, schon fast ungesunde Beziehung zur Mutter, jedenfalls für das Alter. Auf ihn ließ sie nie was kommen und betüddelte ihn von vorn bis hinten. Im Grunde aber hatte er einfach nur eine große Klappe und nichts dahinter, weil er eigentlich null Selbstwertgefühl hatte und auch sonst total unsicher war.

    Bei meiner Nachfolgerin lief es nicht anders ab und auch die danach hielt es irgendwann nicht mehr aus.

    Der andere, ähnlich. Keine allzu leichte Kindheit, die ältere Schwester wurde immer vorgezogen, später gar kein Kontakt mehr zu den Eltern, obwohl alle nah beieinander wohnten. Familienstreitigkeiten ohne ende, bei denen keiner gewillt war nachzugeben.

    Beruflich in leitender Position, nur am protzen und angeben gewesen, so zwar völlig unscheinbar, gute Manieren, nett und freundlich, aber wehe man sagte mal ein Treffen ab oder sagte kurzfristig ab, weil einem was dazwischen gekommen ist...oh Gott, oh Gott...

    Er redete einem permanent ein schlechtes Gewissen ein, es war nicht auszuhalten.

    Rückblickend betrachtet bin ich mehr als froh, dass ich es nicht soweit hab kommen lassen und mit ihm zusammengezogen bin, sondern jeder noch sein eigenes hatte.

    Dennoch war der Preis den ich am Ende bezahlen durfte sehr hoch und es war alles andere als leicht, beruflich wieder Fuß zu fassen. Im Grunde büße ich dafür heute noch, weil ich hier in der Gegend, die ich auch nicht verlassen möchte, nie wieder einen so gut bezahlten Job bekommen werde, wie ich ihn seinerzeit einst hatte. Selbst wenn ich nebenbei noch auf 450€-Basis arbeiten gehen würde, käme ich an das Gehalt von damals nicht heran.

    Das war seine Retourekutsche, weil ich ihn verlassen und auf sämtlichen Kanälen blockiert hatte, nachdem ich ihm in aller Ruhe die Gründe für meine Entscheidung mitteilte und ihn ganz ruhig darum bat, mich zukünftig in Ruhe zu lassen. Das konnte sein Ego nicht vertragen und dann ging der Terror erst richtig los, bis er seine"Genugtuung" bekommen hat.

  • Das Sorgerecht, mit allem was da mit dranhängt, wird auch erstmal bei euch beiden bleiben, auch wenn ihr geschieden seid und jeder seine eigene Wohnung hat.

    Man hat dann bei bestimmten Dingen eben immer die Rennereien, sich das Okay vom anderen einzuholen. Kita, Schulauswahl, medizinische Behandlungen usw. bedürfen der Einwilligung beider Sorgeberechtigter.

    Gibt es da Streit, kann man den in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt schlichten, schlimmstenfalls landen dann eben auch solche Dinge vor Gericht. Bestimmte Bereiche des Sorgerechts, kann man gerichtlich auch nur einen Elternteil überlassen, sei es die Gesundheitssorge oder das Aufenthaltsbestimmungsrecht.

    Das sind aber momentan alles noch ungelegte Eier, über die ich mir derzeit keinen Kopf machen würde.

    Vielleicht passiert ja von seiner Seite aus auch gar nichts. "Wenn du...., dann nehm ich dir die Kinder weg!", ist schnell gesagt, gerade wenn Alkohol im Spiel ist.

    Vielleicht will er ja auch in Ruhe weiter saufen und zocken wenn ihr weg seid.

    Und wenn nicht, dann bekommt er die Kinder eben regulär alle 2 Wochenenden und später hälftig in den Ferien und wenn's nicht anders geht, muss das ganze eben erst einmal begleitet stattfinden, bis er wieder klare Linie hat und was ändert.

    Wichtig ist, dass du dem Jugendamt gegenüber ruhig und sachlich die Lage schilderst und auch ganz ruhig deine Bedenken äußerst, wenn er Umgang mit den Kindern hat, du dann Angst hast, dass er sich betrinkt und dann gar nicht mehr in der Lage ist, sich adäquat zu kümmern, du ihn aber nicht vollends aus dem Leben der Kinder streichen willst.

    Am Ende entscheidet erst einmal das Jugendamt, wie es dann mit dem Umgang abläuft.

    Auch regeln die alles was Unterhalt angeht. Nimm dir diesbzgl. wenn es so weit ist, eine Beistandschaft vom Jugendamt, dann brauchst du dich mit ihm, was das Thema Unterhalt angeht, selbst gar nicht auseinandersetzen. Das übernehmen die dann und rennen ihm wegen der Nachweise die er zur Berechnung erbringen muss, hinterher.

    Unterhaltsvorschuss bekommst du definitiv. Zurückzahlen darf er den dann, sollte er die Voraussetzungen dafür erfüllen.

    Das du früher schon einmal Situationen dokumentiert hast ist gut. Tue es wieder. Ob es wert hat oder nicht, spielt jetzt erstmal keine Rolle. Und wenn du es nur als Gedankenstütze den entsprechenden Behörden gegenüber nutzt. Es kann nicht verkehrt sein, diese Dinge als Erinnerung zu notieren, um später, wenn nötig, Beispielsituationen ausführen zu können.

  • Hallo liebe Felidae,

    ich bin nicht vom Fach, sondern erhielt die Informationen in einem Gespräch zum Thema "Narzissmus" von einem Menschen aus meinem Freundeskreis, der als Psychologe arbeitet.

    Anlass war vor Monaten eine familiäre Aufarbeitung in der Vergangenheit meines Mannes, die auch mich betraf.

    Ich habe Dich bestimmt nicht falsch verstanden und wollte Dich auf keinen Fall korrigieren.....sondern lediglich auf die Besonderheiten und Feinheiten dieser psychischen Verhaltensauffälligkeit hinweisen.....wie eigentlich bei jeder Erkrankung......oft rätselt man auch, sind es " nur" auffällige Züge in der Persönlichkeitsstruktur oder eine richtige Störung im Verhalten, die von der Norm abweicht. Alles nicht so einfach.

    Ich wünsche Dir alles Gute!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • bei vielen (fast allen), die einen alkoholkranken Partner haben, höre ich immer wieder Argumente, warum sie sich nicht von ihm trennen wollen, egal wie kritisch es bereits zu Hause ist.

    Würde der Partner sich so benehmen, ohne Alkohol, wäre die Entscheidung klar.

    Hallo achelias,

    danke für den letzten Satz.

    Das macht mit das Festhalten an meiner Entscheidung leichter.

    Ich habe jetzt seit 12 Tagen nichts von meinem Mann gehört.

    Ich überlege viel, wie er wohl über die aktuelle und evtl künftige Situation denkt.

    Mir hilft das Lesen der Beiträge der User und besonders denen der Mod in diesem Forum sehr.

    Schönen Abend.

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