Christrose
Liebe Christrose,
über deinen Post bin ich um ehrlich zu sein sehr enttäuscht, das gerade Du mir sowas schreibst.
Du bist doch auch immer noch bei Deinem Mann!
Liebe Nudeltante,
vielen Dank für deine Antwort. Es tut mir sehr leid, wenn mein Beitrag dich enttäuschte. Ich wollte dir damit nicht zu Nahe treten, dich eigentlich nur " wachrütteln " und Denkanstöße bieten.
Nur liest man sich deinen Chat von Anfang an durch, dann bekomme ich leider aus meiner Sicht den Eindruck, dass du zwar viele Hilfen für dich und deinen Sohn installiert, aber nicht konsequent durchgezogen hast.......mein gelesener virtueller Eindruck.....den ich natürlich revidieren möchte, sollte ich falsch damit liegen.....virtuelle und reale Welt treffen halt zusammen!
Dein Fokus beschränkt sich aus den Beiträgen meist auf die Bedürfnisse und Bekämpfung in der Suchterkrankung deines Mannes, weniger auf deine eigenen Ziele und Vorstellungen von einer Partnerschaft mit einem alkoholerkrankten Menschen.
Letztendlich muss auch jeder Angehörige für sich entscheiden, wo seine Grenzen liegen, was er erdulden, ertragen kann, ob er sich trennen, weiter verharren oder einen " Neuanfang " mit dem Partner/in wagen möchte.
So ein Forum kann zur Entscheidungsfindung ganz gleich in welche Richtung beitragen, unterstützend tätig werden, im realen Leben liegt es an einem, was man von allem umsetzen möchte.
Auch wenn sich viele Geschichten hier ähneln, sind doch die Menschen, die es betrifft individuell.....in ihrer Lebensweise, in ihrer Persönlichkeit, in den Erfahrungen aus der Kindheit und vielen anderen Faktoren.
Wir bekommen nur einen Teil hier vermittelt , kennen die Hintergründe und Beweggründe meist nicht, weshalb sie ihre Entscheidung so oder so fällen.
Als mein Mann rückfällig wurde, entschloss ich mich, eine psychologische Begleitung in Anspruch zu nehmen, weil mir bewusst war, wie sehr mich meine CO Abhängigkeit " krank " machte.
Durch engmaschige kontinuierliche Gespräche bekam ich jede Menge " Handwerkzeug " mit, um mich innerlich und äußerlich von meiner Abhängigkeit zu distanzieren.......sicherlich gelang mir das nicht von heute auf morgen, war ein Prozess der ständigen Selbstreflexion und natürlich in der Herausforderung mit der zunehmenden Suchterkrankung meines Mannes........letztendlich war ich aber soweit in meiner Klarheit, dass ich mich zum Schluss auch hätte trennen können.
Meine Geschichte, warum ich diesen Schritt zum momentanen Zeitpunkt nicht vollzog, kennst du ja.
Sicherlich habe auch ich keine Garantie, ob mein Mann seine jetzige gewonnene Einsicht behält, konsequent seine Suchterkrankung zu therapieren, nicht wieder rückfällig wird.......trotzdem wollte ich unserer gemeinsamen langjährigen Ehe von fast 40 Jahren noch einmal eine Chance geben.
Die Zukunft wird es zeigen......wir "arbeiten" jeden Tag hart daran.....von beiden Seiten und dazu gehört für mich eine lebenslange vollkommene Abstinenz und der absolute Fortbestand meiner Selbstfürsorge.
Einen Rückfall dulde ich nicht mehr und hat die Konsequenz der Trennung, dessen ist sich mein Mann sehr bewusst.
Körperliche Gewalt, als auch die gemeinsame Erziehung eines kleinen schutzbedürftigen Kindes spielten in den Zeiten der Alkoholerkrankung meines Mannes keine Rolle, und hätte mich auf jeden Fall sofort dazu bewogen, eine Trennung einzuleiten......wobei auch die psychische Gewalt natürlich nicht zu unterschätzen ist, ebenso verherrend in seinen Auswirkungen sein kann.
Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Glück der Welt,
liebe Grüße Christrose