Beiträge von Christrose

    Hallo aniram,

    ich bin es noch einmal.......

    In meinem Bekanntenkreis befindet sich eine junge Frau, die seit ihrer Kindheit mit alkoholabhängigen Eltern aufwuchs.

    Mittlerweile ist ihre Mutter an der Alkoholerkrankung verstorben, der Vater lebte fortan alleine in der Wohnung.

    Alle Bemühungen, eine gesetzliche Betreuung für ihn anzuregen, schlugen fehl, obwohl er sich in einem katastrophalen Zustand innerlich und äußerlich befand, vom Zustand der Wohnverhältnisse ganz zu schweigen.

    Grund war, dass er noch als " Herr seiner Sinne" von dem beauftragten Gutachter beurteilt wurde, der Vater eine gesetzliche Betreuung glaubhaft ablehnen konnte.

    Erst als er, nach einem schweren Sturz in seiner Wohnung im Delirium, ins Krankenhaus gebracht wurde, regten die behandelnden Ärzte in einem medizinisch- psychiatrischen Gutachten gemeinsam mit der Tochter eine gesetzliche Betreuung an, die endlich zum Erfolg führte.

    Der Vater lebt seit einem Jahr in einem psychiatrischen Pflegeheim für alkoholabhängige Menschen.

    Die Idee von achelias, sich bei der Pflegekasse Informationen einzuholen, halte ich erstmal für eine unterstützende Möglichkeit.

    Viel Erfolg wünscht,

    Christrose

    Hallo aniram,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Leider kann ich die Ausführungen von Nele zum Thema "gesetzliche Betreuung" nur unterstreichen.

    Ich habe zwar keine beruflichen Erfahrungen, aber war durch Angehörige in verschiedenen Betreuungsverfahren involviert.

    Letztendlich würde eine gesetzliche Betreuung aus meiner Sicht das komplexe, schon jahrelang bestehende Suchtsystem in deiner Familie auch nicht verbessern oder gar auflösen.

    Eine Alkoholabhängigkeit ist eine schwere Erkrankung und nur der Betroffene selbst muss die Einsicht gewinnen, daran etwas ändern zu wollen.

    Passiert das nicht, bleibt die schlimme belastende Situation für Angehörige aussichtslos, es sei denn, der Partner oder die Partnerin/ die Angehörigen steigen aus dem Suchtsystem durch Distanz, Trennung oder andere Konsequenzen aus.

    Darin liegt die einzige Chance für sich einen Weg zu finden, ohne im Strudel der Alkoholerkrankung mitgerissen zu werden.

    Es ist sehr schade, dass sich deine Mama mit ihrer verzweifelten Lebenssituation leider abgefunden hat.....für dich als Tochter bestimmt doppelt belastend.

    Ich bin Angehörige eines alkoholerkrankten Partners und habe meinen erwachsenen Kindern immer signalisiert, dass sie nur für ihr Leben verantwortlich sind, nicht für das Leben ihres Vaters, die Bewältigung seiner Alkoholerkrankung nicht in ihren Händen liegt.

    Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, viel Kraft und vielleicht die Möglichkeit, an deine Selbstfürsorge denken zu dürfen.

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Hallo liebe Rosanna,

    es tut mir sehr leid, dass Deine Muttergefühle auf so eine harte Probe gestellt werden......bin auch Mama von vier erwachsenen Kindern und weiß, wie es sich anfühlen kann, wenn Sorgen und Ängste erdrücken.

    Sein eigenes Kind so "untergehen" zu sehen, bricht einem fast das Herz.

    Du wirst die Situation mit Deinem alkoholerkrankten Sohn nicht ändern können, solange er keine Einsichtsfähigkeit gewinnt, die Sucht glaubwürdig zu bekämpfen.

    Es gibt deshalb leider nur eine Möglichkeit, damit Du emotional nicht mit untergehst....... räumliche Distanz......solange, er noch bei Dir wohnt, fühlt er sich durch Deine " Fürsorge " immer wieder weich aufgefangen.

    Er braucht dann nicht über sein weiteres Leben nachzudenken, denn Mama ist ja noch da und wird es vielleicht richten.

    Du schreibst, Dir ginge es mental mit der zweiwöchigen Auszeit, Trennung, wesentlich besser. Dann weißt Du eigentlich schon, was Du für Dein Leben brauchst.

    Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft, bald eine Entscheidung treffen zu können. Du lässt Deinen Sohn ja nicht fallen, sondern Du hilfst ihm dabei, sein Leben endlich eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen.

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Sorry, meinte natürlich aufzuhalten, aber auszuhalten passt auch irgendwie. :/

    Hallo Api,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Dann genießt den wunderschönen Frühling und den Familienfrieden, wünsche euch weiterhin alles Gute.

    Was kommen wird, ist sowieso nicht auszuhalten, den Moment leben!

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Hallo Api,

    Kontrolliertes Trinken funktioniert nicht. Es ist leider eine Illusion. Es kann sein, dass er im Moment dir zu liebe weniger trinkt. Aber die Sucht nagt an ihm, wird nicht Ruhe geben. Er wird irgendwann übel abstürzen. Und du musst für dich entscheiden, ob du das erleben willst.

    Mein Partner meinte ebenfalls durch kontrolliertes Trinken seine Sucht, nach fast zweijähriger Abstinenz, wieder in den Griff zu bekommen.

    Sein zweiter Führerscheinentzug war das Endergebnis.

    Kontrolliertes Trinken ist keine Alternative, sondern nur der Weg einer lebenslangen Abstinenz ist das Ziel.

    Ich merke halt wie er leidet und das ist für mich ganz ganz fürchterlich. 20 Jahre gabs uns nur im Doppelpack, wir haben uns nach und nach alle Träume erfüllt.

    Ihn da einfach so alleine zu lassen in dieser Situation kommt mir wie verrat vor

    Hallo liebe Bella,

    hat Dein Mann schon einmal gemerkt, wie Du seit langer Zeit unter seiner Alkoholsucht mit all den schlimmen katastrophalen Auswirkungen leidest?

    Glaubst Du, er fand sein Trunkenheitsverhalten jemals fürchterlich für Dich?

    Wenn ja, dann hätte er schon frühzeitiger etwas in seinem Leben verändern können.........

    Denk mal daran, welche Energie, Kraft und immer wieder aufs Neue, Du Hoffnung auf eine glückliche Wende investiert.......Dich Illusionen hingegeben hast.

    Wo blieb Dein Leben?????

    Mein Mann und ich sind seit über 45 Jahren ein Paar.....eine Jugendliebe.....meisterten viele Herausforderungen mit Bravour, verbrachten wunderschöne, von großer Liebe getragene Zeiten miteinander, die ich nicht missen möchte.

    Im Laufe der Jahrzehnte des gemeinsamen Lebens erfüllten wir uns ebenfalls viele Träume und Wünsche.

    Mittlerweile sind wir im Rentenalter, mehrfache Großeltern von herzallerliebsten Enkelkindern, finanziell sehr gut abgesichert, haben uns einiges erschaffen.

    Und trotzdem musste ich mich vor einigen Monaten der schwierigsten und für mich herausfordernsten Tatsache meines Lebens stellen, über eine Trennung nach so langer Zeit intensivst nachzudenken, weil die Alkoholerkrankung meines Mannes mein/ unser Leben zu zerstören drohte.

    Nachdem ich schon einmal die leidvolle Erfahrung durchlebte, dass unsere bislang getragene Lebensphilosophie " gemeinsam sind wir stark......in guten, wie in schlechten Zeiten" sich im Nirwana auflöste, ließ ich meinen Mann im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem Alkoholproblem knallhart fallen, kümmerte mich fortan nur noch um mich und meine Bedürfnisse.

    Als Verräterin kam ich mir dabei im Leben nicht vor.......Verrat an wen?

    An einen Menschen, der mir schon lange nicht mehr auf Augenhöhe begegnet ????!!!!

    Dieses konsequente "Fallenlassen" bewirkte im Gegenteil Klarheit in mir, sortierte meine verzweifelten Gedanken durch eine innere und äußere Distanz, gab mir mentale Kraft, eine eventuelle Trennung auch durchzuziehen.

    Während seines Aufenthaltes in der Suchtklinik zum Entzug, hatten mein Mann und ich zweimal Kontakt......kurz zum Wäschewechsel und ein Telefonat zwecks Paargespräch mit seiner Psychologin, welches ich strikt ablehnte.

    Ich kann Lindes Beitrag nur unterstützen.....versuche Dich von Deiner Co- Abhängigkeit zu lösen, nötigenfalls mit therapeutischer Hilfe.


    Liebe Grüße,

    Christrose

    Hallo Bella,

    das liest sich doch erst einmal positiv für Deinen Mann.

    Nun kann er zeigen, ob diese Chance in der Entzugsklinik auch wirklich glaubwürdig von ihm genutzt wird.

    Abschalten, Abstand gewinnen, auf Dich schauen, sich nicht ständig in sorgenvollen Gedanken über den Partner verlieren, ist nach der stressigen Zeit aus meinen Erfahrungen absolut überlebenswichtig........Dein Urlaub wird Dir bestimmt dabei helfen.

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Hallo,

    ich kann die Denkanstöße von Hanseat aus menschlicher Sicht gut nachvollziehen.

    Ganz gleich ob im Forum für Angehörige oder Alkoholerkrankte, man möchte jedem seine Hilfe und Erfahrungen anbieten und hofft natürlich auf eine dementsprechende positive Resonanz von den Betroffenen.

    Nur, es gibt bei allem Verständnis auch Grenzen......

    Genau, wie in einer Selbsthilfegruppe im realen Leben, sollte eine Online-Selbsthilfegruppe ebenfalls klare Regeln aufzeigen, um ein gemeinsames Miteinander respektvoll möglich zu machen.

    In der Selbsthilfegruppe meines Mannes darf z.B. kein Mitglied betrunken erscheinen....das ist ein absolutes No Go!......würde sofort mit Ausschluss bestraft werden.

    Weshalb sollte hier im Forum dann ein Gespräch mit einem vermeindlich betrunkenen Menschen geführt werden?

    Was ergibt das für einen Sinn, wenn der oder diejenige nicht klar bei Verstand ist ?

    Für mich keinen.....da vertraue ich ganz auf die Intention der Moderatoren und kann es verstehen, wenn der Chat geschlossen wird.

    In einem nüchternen Zustand würde keinem User oder keiner Userin das Forum verwehrt werden.

    Im Angehörigenforum ist es jedem individuell überlassen, was von den Hilfestellungen der User übernommen werden möchte.

    Klare Worte, auch wenn diese auf den ersten Blick zuerst einmal hart erscheinen mögen, sind aus meiner Sicht oft am hilfreichsten, um die eigene schwierige Situation besser verstehen zu lernen, neu zu überdenken, Denkanstöße aufzunehmen und gesunde Verhaltensmuster entwickeln zu können.

    Aus diesem Grund meldete ich mich u.a. auch hier an......oft befindet sich der oder die Betroffene in einer Sackgasse mit Tunnelblick oder benötigt noch emotionale Unterstützung für den letzten Entscheidungsschritt.

    Da können deutliche Worte ein Segen sein und wenn nicht, dann bleibt eben alles beim alten "Weiterleiden".....es liegt in den Händen jedes einzelnen, seinen Weg aus dem Suchtsystem selbstkritisch zu finden.

    Klar musste auch ich schon einmal bei dem einen oder anderen geschriebenen Text schlucken, aber letztendlich sind sie alle wohlgemeint, ehrlich und authentisch gedacht, sollen die Betroffenen aus ihrem Tunnelblick helfend herausführen, Augen und Ohren für ihre Problematik öffnen, zum Nachdenken anregen.

    Von den Erfahrungen und den Meinungen hier im Forum zu profitieren, sich öffnen zu dürfen, bedarf Mut, Ehrlichkeit, Toleranz für Verschiedenartigkeit und vor allem eine gehörige Portion Selbstreflexion.

    In den Selbsthilfegruppen für Angehörige im realen Leben oder in psychologischen Sitzungen wird ebenfalls oft Klartext gesprochen und nicht weichgespültes Allerlei, Kritik am eigenen Verhalten oder in der Persönlichkeit geübt.

    Diesen Herausforderungen muss man sich stellen, ansonsten gibt es keine Chance auf Fortschritt und Weiterentwicklung, kann sich den Besuch in Selbsthilfegruppen, online oder real, sparen.

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Lianes Ausführungen zum Buchvorschlag kann ich nur bestätigen. :thumbup:

    Ein sehr nützliches, neues Buch für alle Betroffenen zum Thema " CO-ABHÄNGIGKEIT", welches ich hier im Forum schon einmal in einem anderen Chat vorstellte.

    "Die Autorin gibt durch ihre eigenen bewegenden Erfahrungen mit einem alkoholerkrankten Partner zu erkennen, wie Betroffene unbewusst das Suchtsystem unterstützen und sich dadurch in eine Co- Abhängigkeit verstricken.

    Sie hilft u.a. durch praktische Tools, die zerstörerische Dynamik von Alkoholsucht und Co-Abhängigkeit zu durchbrechen und den Fokus wieder auf sich selbst zu lenken." .....zitiert aus dem Inhalt.

    Ein absolut empfehlenswertes, erkenntnisreiches Buch für alle Angehörige, die sich nicht mehr in der Sucht des Erkrankten mitfangen lassen wollen.

    Für mich bislang eines der Besten!

    Hallo Bella,

    kein Angehöriger kann das alkoholabhängige Familienmitglied in seiner nassen Phase aufhalten.

    Der Druck zu trinken ist so groß, dass es meist heimlich geschieht......Symptom der Alkoholerkrankung.

    Es nutzt deshalb nichts, zu kontrollieren, zu konfrontieren, zu schimpfen, alle Verhaltensweisen, die vor lauter Verzweiflung, Angst und Sorge von uns Angehörige losgetreten werden.

    Was hilft, ist sich Unterstützung zu suchen, um nicht in den CO- Abhängigkeitssog des Alkoholabhängigen zu versinken.

    Deshalb schau auf Dich und nicht auf Deinen Partner.....das kann ich Dir aus eigenen Erfahrungen nur anraten.......in Liebe " Loslassen ", wie es oft so heißt.

    Nimm den zweiten Beratungstermin für Dich wahr.

    Was Dein Mann daraus macht, liegt nicht mehr in Deinen Händen.

    Die Gleichgültigkeit entwickelt sich aus der tiefen Enttäuschung, den leeren Versprechungen, den vielen geweinten Tränen, der verzweifelnden Wut......und ist meist ein Zeichen der aufkeimenden inneren Distanz.

    Jedenfalls konnte ich das gleiche Gefühl bei mir beobachten, erfühlen und erspüren.

    Es half mir aber auch dabei, meinen Weg zur Selbstfürsorge, zur Verarbeitung des Ganzen zu finden.....etwas Positives, so paradox das klingen mag.

    Fahr in Deinen wohlverdienten Urlaub, sammel Kraft und schöne Momente, all Deine Sorgen und Ängste werden es nicht verhindern.

    Es kommt, was kommen wird!

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Hallo Jenny,

    herzlich Willkommen im Forum. Es ist gut, dass Du Dir hier einen Austausch mit Gleichgesinnten suchst.

    Könntest Du Dir auch vorstellen, parallel zur Online-Selbsthilfegruppe, einen Beratungstermin für Angehörige in einer Suchtberatungsstelle zu vereinbaren?

    Viele soziale Einrichtungen wie z.B. Caritas oder Pro Familia bieten Beratungen an.

    Dort erfährst Du vor Ort nützliche Informationen zum Thema Alkoholerkrankung , CO Abhängigkeit usw., kannst auch da Deine Ängste und Sorgen offenbaren, bekommst gezielt Möglichkeiten aufgezeigt, wie Du mit der Problematik, unabhängig von Deinem alkoholerkrankten Partner, umgehen kannst und lernst, Dich zum Eigenschutz abzugrenzen.

    Es ist sehr wichtig, dass Du Dir, auch zum Wohl Deiner Kinder, fachkompetente Hilfe und Unterstützung im realen Leben suchst. Kindern leiden mit !!!

    In allen Beratungen besteht Schweigepflicht.

    Die Eltern oder andere Familienmitglieder ins Boot zu holen, ist meist keine gute Idee.

    Das schambehaftete Thema " unser Sohn/ unsere Tochter ist Alkoholiker/in " wird oft verleugnet, unter den Teppich gekehrt......" man will sich nicht einmischen ".

    Dein Mann ist für die Bewältigung seiner Suchterkrankung selbst verantwortlich.

    Solange er keine Einsichtsfähigkeit gewinnt, wird es aussichtslos, da nutzt auch die größte Liebe, all das Hoffen und Flehen nichts.

    Ich kann mich meinen Vorschreiber/ innen und aus leidvollen Erfahrungen, als Angehörige eines alkoholabhängigen Partners, dahingehend nur anschließen.

    Die Suchtspirale mit seinen verheerenden Auswirkungen wird sich leider immer weiter nach unten drehen.

    Ich kann Dir wirklich nur empfehlen, auf Dich zu achten.

    Kein Mensch hat das Recht, so respektlos und verachtend mit einem anderen umzugehen.

    Du musst nur Dir und Deinen Kindern eine gute Unterstützung sein, Dein Mann hat sie nicht verdient!

    Wenn er seine Familie lieben würde und ihm etwas daran läge, könnte er sich therapeutische Hilfe suchen.

    Mit einem nassen Alkoholiker kann es aus meiner Sicht keine gemeinsame Zukunft geben, es sei denn, Du möchtest ohne Lebensqualität für Dich und Deine Kinder so weiterleben.

    Liebe Grüße und alles Gute,

    Christrose

    In der schwierigen Rückfallzeit meines Mannes half mir das gemeinsame Spielen mit meinen Enkelkindern zur Ablenkung auch sehr, den Kopf zwischendurch frei zu bekommen........ein kleines Stück "Normalität" zu leben.

    Was haben wir bei Schokohexe, Schwarzer Peter & Co gelacht, denn

    Kinder sind so herrlich unbedarft, leichtlebig und voller Lebensfreude, geben tausendfach ihre lebendigen Gefühle zurück. Das munterte meine traurige Seele oft auf..........

    Abwechslung und leichte Themen, gerade auch im Alltag, sind für die Selbstfürsorge überlebenswichtig.

    Ich nahm mir in dieser Zeit sehr oft bewusst Auszeiten, die mir und meinem Gefühlschaos positive Energien gaben.

    Weiter so, liebe Nudeltante......lass dich nicht unterkriegen!

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Es müssen aber beide wollen sonst wird’s nichts.

    Das ist die wichtigste Voraussetzung!

    Wenn der alkoholerkrankte Partner keine Einsicht gewinnt, seine Sucht ernsthaft therapieren zu wollen, kann der Angehörige nichts, rein gar nichts bewirken.

    Dann wird es Zeit, eine Entscheidung zum eigenen Wohl zu treffen, damit man nicht im Alkoholsumpf mit versinkt......das könnte man als " Fallen lassen" definieren, um selbst zu überleben, Eigenschutz!

    Manchmal ist die Situation, dass der alkoholerkrankte Mensch endlich Einsicht gewinnt, aber die Liebe auf der Strecke geblieben ist, aufgrund vieler Enttäuschungen, Verletzungen, Kämpfe, die zermürbten......

    Dann hat auch ein weiterer gemeinsamer Weg keinen Sinn mehr......das wäre aus meiner Sicht kein " Fallen lassen ", sondern ein gegenseitiges "Loslassen", dem anderen Entwicklungsraum für ein neues selbstbestimmtes und glückliches Leben zu geben.

    Nur, wenn beide Seiten wirklich bereit und willens sind einen " Neuanfang " zu wagen, jeder an den täglichen Herausforderungen mit viel Selbstreflexion arbeitet, hat die gemeinsame Zukunft überhaupt eine Chance.....kann die Liebe wieder wachsen, stark werden.

    Damit meine ich auf keinen Fall, eine erneuerte "CO-ABHÄNGIGKEIT", das wäre fatal, sondern eine gegenseitige Hilfe und Unterstützung ohne Bevormundung, unter Bewahrung eigener Interessen, der Selbstfürsorge, Respekt und Achtung von Grenzen, Offenheit, Ehrlichkeit, ein neu gewonnenes tiefes Vertrauen....ja, das wäre (m)eine Wunschvorstellung.

    Ich merke momentan, wie sehr ich noch an mir arbeiten muss....."Vergeben und Verzeihen" ist mein Thema.....alte Wunden gehen immer wieder auf, bin emotional oft noch sehr "hart" zu meinem Mann, der sein Bestes im positiven Sinne gibt......alles braucht seine Zeit!

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Guten Morgen liebe Bella,

    es freut mich zu lesen, dass Euer 1.Termin ein positiver Anfang war und das es Dir gut tut, Deine Gedanken, Gefühle, Ängste und Sorgen hier niederzuschreiben. Dafür ist u.a. ein Forum auch da.....gegenseitige Unterstützung.

    Durch Deine Hilfe konnte der erste Schritt auf dem langen Suchtbewältigungsweg getan, sein anfängliches Schamgefühl, ihm genommen werden.

    Die nächsten Schritte liegen nun in der Hand Deines Mannes, denn er muss jetzt zeigen, dass er gewillt ist, an seiner Alkoholerkrankung glaubwürdig zu arbeiten.

    Du kannst ihn im Rahmen der Suchtberatung begleiten und bestärken, aber seinen zukünftigen Therapieweg sollte er alleine gehen.

    Deshalb, schau auch genau auf Dich!

    Ich wünsche von Herzen viel Kraft,

    liebe Grüße Christrose

    Christrose

    Liebe Christrose,

    über deinen Post bin ich um ehrlich zu sein sehr enttäuscht, das gerade Du mir sowas schreibst.

    Du bist doch auch immer noch bei Deinem Mann!

    Liebe Nudeltante,

    vielen Dank für deine Antwort. Es tut mir sehr leid, wenn mein Beitrag dich enttäuschte. Ich wollte dir damit nicht zu Nahe treten, dich eigentlich nur " wachrütteln " und Denkanstöße bieten.

    Nur liest man sich deinen Chat von Anfang an durch, dann bekomme ich leider aus meiner Sicht den Eindruck, dass du zwar viele Hilfen für dich und deinen Sohn installiert, aber nicht konsequent durchgezogen hast.......mein gelesener virtueller Eindruck.....den ich natürlich revidieren möchte, sollte ich falsch damit liegen.....virtuelle und reale Welt treffen halt zusammen!

    Dein Fokus beschränkt sich aus den Beiträgen meist auf die Bedürfnisse und Bekämpfung in der Suchterkrankung deines Mannes, weniger auf deine eigenen Ziele und Vorstellungen von einer Partnerschaft mit einem alkoholerkrankten Menschen.

    Letztendlich muss auch jeder Angehörige für sich entscheiden, wo seine Grenzen liegen, was er erdulden, ertragen kann, ob er sich trennen, weiter verharren oder einen " Neuanfang " mit dem Partner/in wagen möchte.

    So ein Forum kann zur Entscheidungsfindung ganz gleich in welche Richtung beitragen, unterstützend tätig werden, im realen Leben liegt es an einem, was man von allem umsetzen möchte.

    Auch wenn sich viele Geschichten hier ähneln, sind doch die Menschen, die es betrifft individuell.....in ihrer Lebensweise, in ihrer Persönlichkeit, in den Erfahrungen aus der Kindheit und vielen anderen Faktoren.

    Wir bekommen nur einen Teil hier vermittelt , kennen die Hintergründe und Beweggründe meist nicht, weshalb sie ihre Entscheidung so oder so fällen.

    Als mein Mann rückfällig wurde, entschloss ich mich, eine psychologische Begleitung in Anspruch zu nehmen, weil mir bewusst war, wie sehr mich meine CO Abhängigkeit " krank " machte.

    Durch engmaschige kontinuierliche Gespräche bekam ich jede Menge " Handwerkzeug " mit, um mich innerlich und äußerlich von meiner Abhängigkeit zu distanzieren.......sicherlich gelang mir das nicht von heute auf morgen, war ein Prozess der ständigen Selbstreflexion und natürlich in der Herausforderung mit der zunehmenden Suchterkrankung meines Mannes........letztendlich war ich aber soweit in meiner Klarheit, dass ich mich zum Schluss auch hätte trennen können.

    Meine Geschichte, warum ich diesen Schritt zum momentanen Zeitpunkt nicht vollzog, kennst du ja.

    Sicherlich habe auch ich keine Garantie, ob mein Mann seine jetzige gewonnene Einsicht behält, konsequent seine Suchterkrankung zu therapieren, nicht wieder rückfällig wird.......trotzdem wollte ich unserer gemeinsamen langjährigen Ehe von fast 40 Jahren noch einmal eine Chance geben.

    Die Zukunft wird es zeigen......wir "arbeiten" jeden Tag hart daran.....von beiden Seiten und dazu gehört für mich eine lebenslange vollkommene Abstinenz und der absolute Fortbestand meiner Selbstfürsorge.

    Einen Rückfall dulde ich nicht mehr und hat die Konsequenz der Trennung, dessen ist sich mein Mann sehr bewusst.

    Körperliche Gewalt, als auch die gemeinsame Erziehung eines kleinen schutzbedürftigen Kindes spielten in den Zeiten der Alkoholerkrankung meines Mannes keine Rolle, und hätte mich auf jeden Fall sofort dazu bewogen, eine Trennung einzuleiten......wobei auch die psychische Gewalt natürlich nicht zu unterschätzen ist, ebenso verherrend in seinen Auswirkungen sein kann.


    Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Glück der Welt,

    liebe Grüße Christrose

    Ich hole mir jetzt Hilfe, weil ich auch nicht weiss, wie es weitergehen soll, oder wie ich reagieren soll.. damit meine ich nicht, meinen Mann und mich, sondern den kleinen.

    Hallo liebe Nudeltante,

    ich bin es noch einmal...........

    Wieviel Hilfe möchtest du dir noch einholen?

    In deinen vergangenen Beiträgen las ich Hilfestellungen von einer Kinderpsychologin, die deinen Sohn und dich begleitete, von Gesprächen mit dem Jugendamt, der Suchtberatung für Angehörige, Terminen bei einer Psychologin.......

    Da frage ich mich momentan doch sehr ernsthaft, fruchteten oder halfen sie dir in deiner Problematik nicht?

    Eine " krankhafte " CO Abhängigkeit ist eine tiefgreifende Beziehungsstörung, aus der du nur herauskommmst, wenn du dir und zum Wohl deines Kindes kontinuierliche, engmaschige therapeutische Hilfe suchst.

    Solange du in dem selbstschädigenden Beziehungsgeflechts der CO Abhängigkeit verstrickt bleibst, kannst du auch deinem Sohn keine verantwortungsbewusste, schützende Mama sein.......da nutzen ihm zig Hilfen nichts.

    Du bist jetzt gefragt und musst erkennen, den nächsten so wichtigen Schritt für dich in die Wege zu leiten.........bevor alles in einer absoluten Katastrophe endet.

    Die vielen Forumsmitglieder hier gaben schon unzählige Hilfestellungen.

    Ich hoffe nicht, dass du zur Kategorie " beratungsresistent " gehörst.

    Ich kann deine Gefühle und dein Leid aus eigenen Erfahrungen in vielen Bereichen sehr gut nachfühlen, nur irgendwann muss man für sich erkennen, wann ein Umdenken zwingend erforderlich ist.......Dein Sohn hat das Recht auf eine glückliche, unbeschwerte Kindheit und auf eine im momentanen Rahmen noch mögliche gesunde Entwicklung.

    Von Herzen wünsche ich euch beiden alles erdenklich Gute und die wichtige Einsicht, Erkenntnis, aufgrund deines letzten Berichtes endlich zu handeln......

    Liebe Grüße,

    Christrose