Beiträge von Nachtschicht

    Das tut mir ehrlich Leid für dich :(

    Pff..."7 Jahre besoffen ertragen", er hätte jeder Zeit gehen können. Du hast es wirklich nicht nötig dir sowas sagen zu lassen. Wir alle fallen einmal, aber nur die Besten stehen immer wieder auf. Du hast es ohne ihn geschafft trocken zu werden, du wirst dein Leben auch ohne ihn meistern!

    Hallo Abby,

    ich bin Krankenschwester und habe leider einmal zu oft völlige fertige Angehörige betreut, die an der enormen Belastung der Pflege ihrer Angehörigen zerbrochen sind. Häufig sind es auch noch Berufstätige, deren Tage gerne 20h und länger gehen, 1 oder 2h Schlaf pro Nacht sind keine Seltenheit.

    Meine persönliche Meinung ist tatsächlich, dass man bestimmte Kranke nicht zu Hause pflegen kann, es sei denn man hat eine 24h Betreuung. Eine Heimunterbringung ist ja eigentlich auch nichts anderes. Krankenpflege ist anstrengend, zeitaufwendig und nervenaufreibend - aus genau diesem Grund haben wir ja auch ein so extremes Personalproblem. Der Unterschied ist aber, ich habe nach 8h Feierabend und kann dann nach Hause gehen. Bei dir klingt es hingegen so, dass du nach 8h Arbeit nach Hause gehst und dann nochmal 16h dran hängst. Das ist einfach zu viel, so eine Belastung hält KEIN Mensch durch.

    Du brauchst dich deswegen nicht schuldig zu fühlen. Obendrein verlierst du deinen Partner ja nicht. Im Gegenteil kannst du ihn sooft du willst besuchen und dann könnt ihr eine viel schönere, qualitativ bessere Zeit miteinander verbringen, als wenn du ihn zwar jeden Tag zu Hause hast, du dort aber nur überlastet, müde und gestresst bist.

    Obendrein kann ich auch aus persönlicher Erfahrung sagen: Pflegeeinrichtungen sind fast immer besser als ihr Ruf.

    Lass dich nicht unterkriegen.

    Ja Cadda, blöd sind wir ja alle eigentlich nicht. Legt uns jemand unsere eigene Geschichte vor, ohne, dass wir wissen um wen es geht, können wir rational sehr schnell das Problem erfassen und sehen die Lösung.

    Du bist adipös? Iss weniger und beweg dich mehr.

    Dein Partner macht dir das Leben zur Hölle? GEH!

    Dein Beruf macht dich fertig? Such dir einen anderen.

    Nur sind wir zwar alle nicht blöd, aber es bewahrt uns nicht davor, uns zu benehmen wie Idioten ^^'

    Hallo Mexico,

    ich frage mich nur, ist es ausreichend wenn jemand ANDERES will, dass man aufhört? Irgendetwas in mir zweifelt. Was, wenn man sich mal streitet? Wütend oder fristriert mit seinem Partner ist. *seufz* Entschuldigung. Danke für deine Antwort :)

    Dankeschön Cadda fürs verschieben :)

    Danke fürs Antworten Lütte <3

    Mein Plan vom Leben ist tatsächlich recht simpel, nach dem ewig langem Terror mit meiner Mutter bin ich aktuell einfach nur glücklich, dass Ruhe eingekehrt ist. Oder eingekehrt war. Das ist auch genau der Knackpunkt. Ich bin gerade sehr bequem, will eigentlich generell nichts ändern. Das Gerüst meines Lebens ist schön gemütlich, die Verkleidung hat vielleicht ein paar Macken, aber wie schlimm sind die wirklich? Ich meine, mein Partner trinkt zwar, aber er ist dabei nicht aggressiv. Ganz im Gegenteil, eigentlich bleibt er der selbe nette Kerl, das einzige was nervt ist eben das ewige Gelalle. Und, dass er betrunken Auto fährt. Und wir seit fast schon einem Jahr keinen Sex mehr hatten, weil der ewige glasige Blick ein besseres Verhütungsmittel ist als jedes Kondom. Und der Knoten in meinem Bauch, aber daran ist ER ja nicht Schuld. Er ist die Liebe meines Lebens und falls diese Beziehung vor die Wand fährt werde ich wahrscheinlich A) sehr lange allein bleiben bevor ich überhaupt mal wieder an etwas wie eine Beziehung denke und B) wohl nie wieder mit einem Mann zusammen ziehen. Ich bin ein Sensibelchen mit Vertrauensproblem und entsprechend sofern einmal im Schneckenhaus richte ich mich dort auch häuslich ein. Ist die Trinkerei den wirklich SO schlimm? Ich liebe ihn doch, will ihn nicht verlieren. Das Beenden der Beziehung erscheint mir sehr radikal...

    So. Das dort oben sind die Gedanken meines harmoniebedürftigen Ichs. Es beschwichtigt und spielt herunter, will sich anpassen und gewöhnen. Tatsächlich ist das Verhalten meines Partners mir gegenüber wirklich nicht aggressiv. In 10 Jahren Beziehung gab es keine einzige Situation in der er mir auch nur Angst gemacht hätte. Die Furcht ihn zu verlieren ist dagegen aktuell überlebensgroß. Das ich ihn dadurch verlieren könnte, dass ich diese Beziehung beende zerreisst mich, denn ich WILL ihn nicht verlassen. Leider steht meinem Traumwelt-Ich, das sich gerne belügen möchte mein Rationales-Ich gegenüber und deren Einschätzung ist spürbar weniger rosarot.

    Fakt ist nämlich: Mein Mann TRINKT. Allein diese Tatsache ist an und für sich schon ein Dealbreaker. Nicht, dass er Alkoholiker ist, nicht, dass er ein Problem hat, aber er trinkt und tut augenscheinlich nichts um diesen Umstand zu ändern. Ich will nicht 6-7 Tage die Woche einen an- bis betrunken Kerl bei mir in der Wohnung haben. Das ist super lästig, anstrengend und ein echtes Problem. Auch wenn er aktuell dabei friedlich ist und was soll das überhaupt für ne Aussage sein? "Sei froh, dass er dir keine knallt?" Was ist das für ein Maßstab, mein eigener sicher nicht. Dann eben auch das Damoklesschwert "Bisher ist er friedlich." Alkohol ist ein Nervengift, zerstört in seinen Eigenschaften als solches unter anderem das Gehirn. Alkoholiker sind absolut gefährdet über kurz oder lang gewaltätig zu werden, gerade in Stresssituationen, wenn sie nicht ihren Willen bekommen. Mein Mann ist 10cm größer als ich und wiegt über 20kg mehr. Wenn er mich angreift habe ich keine Chance gegen ihn. Das sind Fakten. Und die Welt ist voller Frauen, die Stein und Bein geschworen haben, dass ihre Männer ihnen niemals etwas tun würden, bis es das erste Mal passierte. Man redet sich zwar gerne ein, dass man selbst die große Ausnahme von der Regel ist, aber Tatsachen ist es egal, für was ein besonderes Gänseblümchen man sich selbst hält.

    ER FÄHRT BETRUNKEN AUTO. Er ist ein erwachsener Mann, er ist nicht blöd. Und trotzdem ist er so unsagbarer fahrlässig, stumpf und ignorant, dass er schon an diesem Punkt nicht mehr genug Kontrolle und Einsicht zeigt.

    Und wo wir jetzt so ausführlich darüber gesprochen haben, was er für ein großer Arsch und ich für ein armes Mäuschen bin drehen wir doch mal die Lampe und leuchten auf mich. Das arme Opfer, unverschuldet in eine unglaublich schwere Situation geraten und ach was hasse ich Selbstmitleid. Ich bin 33 Jahre alt, berufstätig, mündig und im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte. Ich bin für mein Leben selbst verantwortlich und um ehrlich zu sein, wenn ich ein Problem mit dem Alkoholismus meines Partners habe ist das in erster Linie mein Problem - und nicht seins. Ich denke mein Lebensgefährte sieht das ähnlich, würde man ihn fragen, was ihn im Leben im Augenblick belastet wäre seine Antwort vermutlich "Meine Frau denkt ich trinke zu viel." oder "Ich trinke zuviel und meine Frau macht mir deswegen Druck."

    Mich zwingt niemand bei ihm zu bleiben, wenn ich es tue, dann muss ich eben auch mit den Konsequenzen leben. Die wohl unangenehmste Wahrheit von allen. Die Verantwortung, die Handlungsgewalt liegt bei mir selbst. Wenn ich mein Leben von einem Alkoholiker bestimmen lasse trifft mich durchweg eine Mitschuld. Quasi schuldig durch Unterlassung.

    Entschuldigung für den schon wieder so ewig langen Roman, aber danke an jeden, der sich da durchkämpft. Ich ordne aktuell vor allem noch mich und meine Gedanken.

    Liebe Grüße von der Nachtschicht.

    Dankeschön für das liebe Hallo :)

    Ich denke, das Schlimmste aktuell ist einfach die Frage, ob unsere Beziehung seine Sucht überlebt oder nicht. Beim lesen der Beiträge hier habe ich mehrfach heftig angefangen zu weinen, weil man in allen Geschichten recht schnell ein Muster erkennt, gewissermaßen der "rote Faden der Abwärtsspirale".

    Man liest ja auch viel über Coabhängigkeit, ein Phänomen, das fürchte ich an mir komplett vorbei geht. Nicht, weil ich so doll viel cleverer bin als andere, sondern, weil ich (emotional) missbräuchliches Verhalten mit meiner narzisstischen Mutter durch habe, dort nach einem extrem schmerzhaften Prozess erkennen musste, dass ich andere nicht ändern und ich Verantwortung nur für mich übernehmen kann. Ich bin Halbwaise und habe trotzdem seit 8 Jahren keinen Kontakt mehr mit meiner Mutter. Traurigerweise die beste Entscheidung meines Lebens. Zusätzlich bin ich dann auch noch Krankenschwester. Ich war schon in verschiedenen Fachrichtungen unterwegs, unter anderem in der Geriatrie und Intensivmedizin. Die Geriatrie ist ein Augenöffner in Sachen Belastungsgrenze. Wie viele Zusammenbrüche von völlig fertigen Angehörigen ich gesehen habe, die den dementen Vater oder die demente Mutter allein zu Hause gepflegt haben, kann ich nicht zählen. Die Antwort bei Demenz ist immer an einem bestimmten Punkt Heimunterbringung, die Betreuung ist irgendwann zu Hause einfach nicht mehr machbar, sofern man nicht das Geld für eine 24h Betreuung hat. Auf Intensiv hat man dann in regelmäßigen Abständen auch immer mal einen Alkoholkranken im Leberversagen. Diese Patienten sind oft jung: Der Mittvierziger ist nicht ungewöhnlich. Und ich persönlich hatte keinen einzigen Patienten, der es geschafft hat.

    Gott, ein ewig langer Absatz. Aber das zu meinem Hintergrund. Zusammengefasst: Ich bin wohl schon durch meine Lebenserfahrungen ein gutes Stück desillusioniert und gehe früher in den Selbstschutzmodus. Ich bin 1000% bereit mit meinem Partner in den Kampf gegen seine Erkrankung zu ziehen. Er braucht nicht mal zu bitten, sobald er mich will stehe ich parat bei Fuß. Aber mitkämpfen muss er. Selber laufen auch, ich kann ihn nich tragen. Leider sehe ich da aktuell keinen Ansatz. Die Frage, die mir das Herz zerreisst, ist, ob unsere Beziehung als Signalschuss untergehen muss, bevor er etwas ändert.

    Sry, man merkt es herrscht einfach Redebedarf.

    Hallo zusammen, ich hoffe ihr habt bisher einen schönen Tag.

    Ich aktuell nicht so sehr, es ist Sonntag, 04:50 Uhr und ich habe mal wieder nicht geschlafen. Der Grund liegt neben mir. Mein Partner, der Mann, mit dem ich seit mittlerweile fast 10 Jahren zusammen bin und der nun schon wieder die ganze Woche durchgetrunken hat.

    Ich kann gerade nicht mehr und suche einfach nur einen Ort, an dem ich mal mit jemandem reden kann.

    Es tut mir Leid, der ganze Text ist schwerfällig und anstrengend zu lesen, was leider gerade auch gut meinen derzeitigen Zustand definiert. Ich bin müde, emotional wund, traurig, wütend, enttäuscht...ein harter Klumpen negativer Gefühle. Nicht unbedingt also diejenige, auf die alle sehnsüchtig gewartet haben. Ich hoffe trotzdem, dass sich hier irgendwo ein Plätzchen findet, wo ich mich selbst vielleicht ein kleines bisschen ordnen kann.

    Allen einen schönen Sonntag (und Muttertag, für den das gilt)