Beiträge von Zwan

    Hallo Hartmut,

    ich war einige Tage offline. Danke dir für deine Rückmeldung.

    Das mit den Formulierungen ist ein guter Weg. "Ich kann nicht mehr trinken" hört sich viel positiver an als "Ich darf nicht mehr trinken". Dazu fällt mir die Formulierung "Ich möchte nicht mehr trinken" ein. Das hört sich für mich nach freier Entscheidung an und ist dadurch für mich positiv.

    Das eine zufriedene Trockenheit noch kein zufriedenes Leben macht kann ich mir gut vorstellen. Meine bisherige Erfahrung in der Zeit meiner Abstinenz ist, dass meine Probleme sich durch die Abstinenz nicht in Luft auflösen. Die Probleme sind immer noch da, nur der Blickwinkel wird ein anderer und dadurch findet sich besser eine Lösung.

    LG Sven

    Hallo zusammen,

    danke euch für eure Rückmeldungen und Denkanstöße. Es hilft mir sehr zu lesen wie es bei euch war, welche Steine sich auf dem Weg zu einem zufriedenen trockenen Leben legen und das es mit der Zeit auch besser wird ja bis zu einem Punkt an dem sich eine Zufriedenheit einstellt. Ich merke, dass mich der Alkohol gedanklich noch beschäftigt und die Abstinenz noch nicht so gefestigt ist wie ich es mir wünsche. Das ist auch der Grund weswegen ich mich hier im Forum angemeldet habe und vor allem um mein Ziel eine stabile Abstinenz zu erreichen.

    LG Sven

    Hallo Hartmut,

    wenn ich ehrlich bin beides. Die Verzichts-Gedanken kommen inzwischen nur noch selten, aber sie kommen noch vor. Du scheinst eine gute Antenne zu haben, dass du mir diese gute Frage stellst. Wie war das bei dir? Hattest du noch lange Verzichts-Gedanken?

    LG Sven

    Hallo achelias,

    stimmt, das ist wirklich ein großer Vorteil dieser Erkrankung und das ich dabei einen klaren Kopf behalte.

    Das ist einfach nur Skandalös.

    Oh ja und schlimm finde ich es, dass der Bildungsstand auch unter Ärzten erschreckend niedrig ist. Meinem Opa und Vater haben Hausärzte doch glatt empfohlen ein Glas Wein am Abend zu trinken, das sei gut und bei einem Facharzt habe ich schon die Bemerkung gehört sie schauen aber nicht wie eine Alkoholiker aus und das war bei ihnen doch nur social drinking. Da fehlen mir glatt die Worte, so erschreckend ist das.

    LG Sven

    Hallo Bolle,

    herzlichen Glückwunsch zu 8 Jahren Trockenheit. Das ist eine starke Leistung :thumbup:

    Das du versehentlich Mundwasser mit Alkohol gekauft hast ist nicht schön aber du hast darauf dann sehr gut reagiert. Ich denke diese Reaktion im Moment der Erkenntnis, dass du da was mit Alkohol gekauft hast, ist mit ein Grund weswegen du auf 8 Jahre Trockenheit zurückblicken kannst. Beim nächsten Einkauf wird das bestimmt nicht passieren ;)

    Schönen Sonntag noch.

    LG Sven

    Hallo zusammen,

    den Satz von dir Elly "Es kann gar nicht so wie früher werden." ist erstmal hart zu lesen aber so wird es, wenn ich richtig drüber nachdenke, wohl sein. Das ist dann wie bei chronischen Erkrankungen wo es auch ein davor und ein danach gibt und es in den meisten Fällen auch nicht mehr so sein kann wie vorher. Die Alkoholsucht zählt ja auch zu den chronischen Erkrankungen. Gleichzeitig macht ihr mir auch Hoffnung, dass es leichter, ja sogar besser wird und das finde ich gut. Danke!

    In den 21 Monaten die ich bisher trocken bin, habe ich versucht, meine Aktivitäten unter Menschen nicht einzustellen und stattdessen an den Umständen der Aktivitäten was zu ändern. Zum Beispiel treffe ich mich nicht mehr mit Freunden nur zum Trinken sondern bevorzuge mich zum Essen und Trinken oder tagsüber auf einen Kaffee. Auch treffe ich mich nicht mehr mit Bekannten oder Freunden mit denen ich früher sehr exzessiv getrunken habe und meide Kneipen aber sonst versuche ich alles was mir früher und heute Spaß bereitet wie z.B. Kino, Konzerte, Reisen usw. zu machen. Nur eben ohne Alkohol.

    Inzwischen hat sich auch schon meine Wahrnehmung geändert und ich nehme überhaupt es richtig wahr wie Präsent der Alkohol im öffentlichen Raum ist und wie verherrlicht dieser an allen Ecken und Enden wird. Ich habe den Eindruck, dass es anscheinend auch keinen Interessiert wenn Werbung für Alkohol häufig für hochprozentige Getränke an den Haltestellen der Straßen- und U-Bahnen hängen, dieser bei Sportveranstaltungen beworben wird oder die Supermärkte mit Alkohol zu gepflastert sind wo überall auch noch Kinder vorbei gehen. Darüber habe ich mir, bevor ich Abstinenz geworden bin, gar keine Gedanken gemacht und da läuft meiner Meinung nach was in unserer Gesellschaft grundlegend schief. So, das war zum Schluss das vorgezogene Wort zum Sonntag und ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

    LG Sven

    Hallo zusammen,

    danke euch für eure Antworten und vor allem für die Warnungen. Ich hatte mir schon die Hoffnung gemacht, dass Suchtgedächtnis schnell zu überspielen und alles wird wieder wie Vorher nur ohne Alkohol aber dem ist wohl nicht so. Vielleicht sollte ich mich mehr mit den Gedanken anfreunden, dass es eben nicht mehr so wird wie es vorher war. Das ist nicht einfach und braucht bestimmt seine Zeit.

    LG Sven

    Hallo Carl Friedrich,

    danke dir für deine Antwort.

    Der Vergleich mit einer Software die nicht deinstalliert werden, sondern nur überschrieben werden kann finde ich echt super. Die Lösung heißt für mich dann, mich mehr und mehr früheren Situation aussetzen nur eben ohne Alkohol, sodass nach und nach die Verknüpfungen erneuert werden und die Software überschrieben wird :)

    LG Sven

    Hallo zusammen,

    es ist erstaunlich wie schnell sich das Suchtgedächtnis zurück melden kann.

    Gestern habe ich den Feierabend im Freibad verbracht. Bis vor meiner Abstinenz war das Freibad auch ein Ort an dem ich gerne Bier getrunken habe. Nach einigen Bahnen im kühlen Nass hatte ich gestern hunger auf eine Portion Pommes. Also stelle ich mich an dem Freibad Kiosk an und als ich gesehen hatte wie vor mir das Bier für die Kunden gezapft wurde, hatte ich einen kurzen Flash. Ich musste einen kurzen Moment an die Zeit denken an der ich im Freibad Bier getrunken hatte. Diese Szene lief wie ein Film vor meinem inneren Auge ab, zeigte die damalige Szene und die Emotionen (Entspanntheit und Gelassenheit) die ich damals dabei empfunden hatte nach. Ich habe diesen Film (Gedanken) dann schnell abgeschüttelt und mich auf meine Pommes gefreut, die habe ich damals auch schon sehr gerne gegessen. Es war meiner Einschätzung nach keine brenzlige Situation, diese zeigt mir vielmehr wie tiefgreifend das Trinken Einfluss auf das Gedächtnis und wie das Trinken an den positiven Gefühlen anknüpft.

    Entspannt und Gelassen empfand ich den gestrigen Besuch im Freibad auch ohne Bier und jede positive Erfahrung die ich ohne Alkohol mache trägt bestimmt dazu bei, dass das Suchtgedächtnis weniger anspringt.

    Mich würde mal interessieren wie das bei euch ist?

    Liebe Grüße

    Hallo tuvalu,

    vielen Dank für deine Geschichte und herzlichen Glückwunsch zu 8 Wochen Nüchternheit. Das ist eine starke Leistung :thumbup:


    Es gab in meinem Leben auch eine Zeit in der ich neben Alkohol mit verschiedenen Drogen experimentieret habe. Das ist schon lange her. Hängen geblieben bin ich dann aber beim Alkohol. Der übelsten aller Drogen.

    Ich finde es gut, dass du viel Unterwegs bist und du dabei kein Suchdruck verspürst. Das ist ein gutes Zeichen.

    Das mit der Suchtverlagerung zu Kaffee und Süßkram kommt mir bekannt vor und ich finde es gerade in der Anfangszeit auch nicht so schlimm. Das sehe ich eher pragmatisch. Koffein und Zucker ist beides nicht so optimal aber immer noch tausend mal besser als Alkohol, Drogen und Rauchen ;)

    Liebe Grüße

    Hallo Pueppchen76,

    da schließe ich mich Bubonic-Irrwitzer an. Das ist wirklich der reine Wahnsinn und es grenzt an ein Wunder, dass du es bis heute ausgehalten hast. Ich kann dir nur den Rat geben, dich an den Sozialer Dienst in deiner Stadt oder Gemeinde zu wenden, teilweise bieten das auch größere Unternehmen für ihre Mitarbeitenden an. Der Soziale Dienst bietet dir Hilfestellung an, kann mit dir zusammen schauen welche Möglichkeiten es für dich gibt und an welche Stellen du zusätzlich Unterstützung bekommen kannst.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.

    LG

    Sven

    Hallo Elly, hallo Seeblick,

    vielen Dank für eure freundliche Aufnahme :)

    Gut zu wissen, dass immer geöffnet und irgendwer fast immer online ist. Das gibt mir und ich denke auch allen hier im Forum ein Stück Sicherheit. Das klingt vielleicht blöd aber wenn ich mal das Bedürfnis verspürte zu trinken habe ich in diesem oder in anderen online Foren gelesen oder ich habe mir ein Buch zum Thema Alkohol (z.B. Nüchtern von Daniel Schreiber) zur Hand genommen. Ich dachte es wäre mal an der Zeit, dass ich auch mal anfange zu schreiben und nicht nur in der passiven Position verbleibe.

    LG

    Sven

    Hallo Elly,

    vielen Dank, ja, das hatte ich gelesen.

    Mir geht es auch um den Austausch. Vor allem um den Austausch mit Menschen die das selbst erlebt habe und dadurch sehr gut nachvollziehen können wie es ist ein Alkoholproblem zu haben, welche Schwierigkeiten sich auf den Weg der Trockenheit in den Weg stellen und welche Lösungen diese für sich gefunden haben.

    Ich werde gleich mal die Bewerbung schreiben.

    LG

    Sven

    Hallo Elly,

    danke dir für das herzliche Willkommen und für den passenden Artikel über den Notfallkoffer. Super der Koffer und da sind so viele Dinge drin. Ein paar hatte ich bereits genutzt wie z.B. ein Buch über Alkohol lesen oder im Forum lesen.

    Den Einstieg in der Trockenheit habe ich nach einem Gespräch mit einer Verkehrspsychologin gestartet. Vorher hatte ich verschiedene Bücher zum Thema Alkohol gelesen und mich mit der Thematik auseinander gesetzt. Das Gespräch war für mich der Start in die Abstinenz. Das Gespräch war die Vorbereitung auf die MPU Maßnahme. In dieser setzt du dich intensiv mit der eigenen Trinkbiografie auseinander. Ich habe keine Suchtherapie gemacht und keine Selbsthilfegruppe besucht. Meine Hausärztin, mit der ich über meine Sucht geredet habe, hat mir eine Selbsthilfegruppe Empfohlen, besucht habe ich diese aber nicht. Das hat einen Grund weswegen ich diese nicht besucht habe, welchen ich aber nicht im offenen Bereich schreiben möchte.

    Ja, etwas habe ich mich schon umgeschaut.

    Danke, mache ich :)

    Hallo zusammen,

    mein Name ist Sven und ich habe ein Alkoholproblem. Inzwischen bin schon seit fast 21 Monate trocken und mir geht es gut dabei. Getrunken habe ich überwiegend in Gesellschaft, wenn ich Unterwegs war also meist an den Wochenenden aber auch mal unter der Woche und auf Reisen sogar täglich. Getrunken habe ich am liebsten Bier, habe aber zu anderen alkoholischen Getränken auch nicht nein gesagt und diese auch gerne getrunken. Mit den Jahren wurde das Verlangen nach dem Rausch immer größer und mir fiel es zunehmend schwerer beim Trinken ein Ende zu finden. Eskaliert ist das ganze im Mai 2020 als ich an einem Abend kein Ende fand und nach vermutlich 12 großen Flaschen Bier (kann mich nicht mehr an den Abend erinnern) der Polizei in die Arme geradelt bin und dadurch meinen Führerschein verloren habe. Dieses Ereignis hat für mich alles geändert und wie ich heute feststelle zum positiven. Ich fing an auch im Rahmen eines MPU Kurses aber auch durch das Lesen verschiedener Bücher und das Hören von Podcasts mich mit dem Thema Alkohol, meine Beziehung zum Alk und die Gründe weswegen ich Getrunken habe auseinander zu setzen. Es war für mich kein leichter Prozess und erforderte viel Kraft aber ich habe es geschafft. Nach 25 Jahren die ich getrunken habe, habe ich den Eindruck, dass ich mich erst jetzt richtig kennenlerne vor allem in Gesellschaft. Ich bin froh, dass ich schon so lange keinen Alkohol getrunken habe. Trotzdem gibt es Situationen die ein Verlangen nach Alkohol bei mir auslösen. Inzwischen ist es weniger geworden und meist geht es so plötzlich wie es gekommen ist auch wieder weg, trotzdem merke ich das ich Wachsam sein muss, denn mit jeden Monat den ich nicht trinke zugleich die Gefahr wächst, das ich den Alkohol nicht mehr als so gefährlich ansehen könnte wodurch auch die Gefahr eines Rückfalls steigt. Ich möchte mich weiter mit dem Thema Alkohol auseinander setzen und erhoffe mir durch den Austausch mit euch an die Gefahren des Alkohols regelmäßig erinnert zu werden und so die Gefahr eines Rückfalles zu reduzieren.

    Liebe Grüße