Hallo zusammen,
den Satz von dir Elly "Es kann gar nicht so wie früher werden." ist erstmal hart zu lesen aber so wird es, wenn ich richtig drüber nachdenke, wohl sein. Das ist dann wie bei chronischen Erkrankungen wo es auch ein davor und ein danach gibt und es in den meisten Fällen auch nicht mehr so sein kann wie vorher. Die Alkoholsucht zählt ja auch zu den chronischen Erkrankungen. Gleichzeitig macht ihr mir auch Hoffnung, dass es leichter, ja sogar besser wird und das finde ich gut. Danke!
In den 21 Monaten die ich bisher trocken bin, habe ich versucht, meine Aktivitäten unter Menschen nicht einzustellen und stattdessen an den Umständen der Aktivitäten was zu ändern. Zum Beispiel treffe ich mich nicht mehr mit Freunden nur zum Trinken sondern bevorzuge mich zum Essen und Trinken oder tagsüber auf einen Kaffee. Auch treffe ich mich nicht mehr mit Bekannten oder Freunden mit denen ich früher sehr exzessiv getrunken habe und meide Kneipen aber sonst versuche ich alles was mir früher und heute Spaß bereitet wie z.B. Kino, Konzerte, Reisen usw. zu machen. Nur eben ohne Alkohol.
Inzwischen hat sich auch schon meine Wahrnehmung geändert und ich nehme überhaupt es richtig wahr wie Präsent der Alkohol im öffentlichen Raum ist und wie verherrlicht dieser an allen Ecken und Enden wird. Ich habe den Eindruck, dass es anscheinend auch keinen Interessiert wenn Werbung für Alkohol häufig für hochprozentige Getränke an den Haltestellen der Straßen- und U-Bahnen hängen, dieser bei Sportveranstaltungen beworben wird oder die Supermärkte mit Alkohol zu gepflastert sind wo überall auch noch Kinder vorbei gehen. Darüber habe ich mir, bevor ich Abstinenz geworden bin, gar keine Gedanken gemacht und da läuft meiner Meinung nach was in unserer Gesellschaft grundlegend schief. So, das war zum Schluss das vorgezogene Wort zum Sonntag und ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.
LG Sven