Beiträge von Paula_R

    Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Ich glaube ich kann die Zeit nach der Geburt erstmal so überbrücken. Zur Not schicke ich meinen Mann vor, und der soll ihr sagen, dass ich Ruhe brauche. Sie kann ja auch mal vorbeikommen und hallo sagen.

    Wahrscheinlich ist es so wie du sagst, so kurz vor der Geburt dieses Fass aufzumachen (bei mir im Kopf und auch in meiner Beziehung zu ihr), ist einfach so kräfteraubend. Und ich brauche die Energie eigentlich für die Geburt...

    Ja den Link habe ich gesehen, ich weiß aber nicht genau was jetzt passiert. Soll ich diesen Beitrag irgendwie verschieben oder ist es okay sich weiter im Vorstellungsforum auszutauschen?

    EDIT: Ah, ich sehe gerade, der Beitrag wurde schon von Elly verschoben, vielen Dank!

    Danke für deine Nachricht liebe Lea.

    Ja, für mich kam auch vieles einfach wieder an die Oberfläche als ich selbst Mutter wurde. Ich reagiere sehr stark auf betrunkene Menschen im Umfeld meiner Tochter. Mein Mann trinkt zum Glück so gut wie nie, und vor Allem respektiert er absolut meine Grenzen im Umgang mit unserer Tochter. Bis heute dachte ich das eben von meiner Mutter auch :( Sie weiß ja um meine frühe Kindheit, sie hat sich dafür entschieden ein Kind aus einer Drogen/Alkoholikerfamilie zu adoptieren. Ich bin deswegen irgendwie auch so sauer auf sie, sie weiß ja ganz genau was bei mir für Ängste hochkommen können, ich bin dann wie in Schockstarre und fühle mich wieder wie 3 Jahre alt... Gleichzeitig tut sie mir auch leid. Ich kann mir vorstellen, dass es für dich total schwer gewesen sein muss die Entscheidung zu treffen den Kontakt abzubrechen. Ich weiß nicht ob ich das schaffen würde. Ich bin ja gerade nicht mal sicher ob ich es schaffe sie darauf anzusprechen.

    Hallo liebes Forum.

    Ich suche bei euch Rat. Mein Name ist Paula, ich habe eine kleine Tochter (2,5 Jahre) sowie ein Baby im Bauch was jeden Moment auf die Welt kommen kann (ich bin im 9ten Monat (40ste Woche) schwanger)

    Meine Kindheit war geprägt von negativ-Erlebnissen durch Alkohol/Drogen. Meine leiblicher Vater war alkoholabhängig und außerdem des öfteren auch auf anderen Drogen unterwegs (Heroin und Cannabis hauptsächlich). Er war sehr gewalttätig mir und meiner Mutter gegenüber. Ich bin ins Kinderschutzhaus gekommen, dann zu einer Pflege- und später Adoptivfamilie. Ich war zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt.

    Als meine Adotiv-Eltern sich haben scheiden lassen, war ich dann knapp 11 Jahre alt. Meiner Mutter ging es zu der Zeit sehr schlecht (meinem Vater auch, aber das spielt jetzt nicht so eine große Rolle). Sie hatte immer schon viel getrunken aber zu dieser Zeit wurde es unerträglich. Ich war alleine mit ihr (mein Vater war schon ausgezogen, ich habe keine Geschwister), und sie hatte sich oft nicht im Griff, weinte viel wenn sie getrunken hatte und torkelte durch die Wohnung. Durch die Erlebnisse mit meinem Vater in der frühen Kindheit hatte ich große Angst vor ihr in diesem Zustand und auch generell vor dem Geruch nach Alkohol. Ich muss allerdings dazu sagen, dass sie zu keiner Zeit handgreiflich wurde und sich auch eigentlich noch um vieles ganz gut kümmern konnte (die Wohnung sah immer tiptop aus, sie ging regelmäßig einkaufen und konnte ganz normal arbeiten gehen). Sie trank vor allem Abends, dann aber sehr viel. Ich musste aber fast nie etwas vor Freund:innen/Nachbar:innen kaschieren oder so, was ich rückblickend als sehr gut empfinde.

    Ich bin dann relativ früh (mit 16) im Streit mit ihr ausgezogen, habe mich nach einigen Jahren mit ihr aber wieder angenähert und habe mitlerweile eine sehr gutes Verhältnis zu ihr. Ehrlich gesagt dachte ich bisher einfach, dass diese Zeit damals vor allem eine Phase war, wegen der Scheidung von meinem Adoptivvater. Sie trinkt zwar seitdem immer noch relativ regelmäßig (etwa jeden 2ten Abend eine halbe bis eine Flasche Wein), aber selten mehr (soweit ich das beurteilen kann, wir leben etwa eine Stunde mit dem Auto voneinander entfernt). Nur auf Feiern ist es leider immer noch so, dass sie viel zu viel trinkt und ihr Verhalten mir dann sehr unangenehm ist (zum Beispiel auf der Geburtstagsfeier des Vaters meines Mannes, wo sie am Ende kaum noch zurechnungsfähig war) :rolleyes:

    Jetzt aber endlich zum eigentlichen Punkt: Seit einigen Monaten finde ich sie nur schwer erträglich. Sie ist in meiner Wahrnehmung total aufgekratzt und streitsüchtig, besserwisserisch und vorlaut. Ich komme mit ihr einfach nicht mehr gut klar. Ich habe das zuerst auf die Schwangerschaft geschoben und auf meinen Stress (schwanger mit Kleinkind und Job, mein Mann arbeitet außerdem im Schichtdienst). Außerdem hat sie große private Probleme. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und war einfach nur genervt von ihr.

    Heute saß ich dann aber längere Zeit neben ihr in der Bahn und leider hatte sie eine starke Alkoholfahne. Es war 12:00 Uhr. Ich war total geschockt. Sie ist regelmäßig mit meiner Tochter am See (auch im Wasser) und macht auch andere Ausflüge alleine mit ihr, Und natürlich war auch der Plan, dass sie auf das Neugeborene aufpassen soll/darf. Ich bin jetzt total verunsichert.

    Ich habe eine Riesenangst das Thema mit ihr anzusprechen weil sie alles abstreiten wird. Sie kann auch echt gemein werden und unter der Gürtellinie austeilen. Sie weiß auch genau, dass ich eine sehr niedrige Toleranzschwelle mit Alkohol und dem Ungang mit meiner Tochter habe. Es kommt einfach zu viel hoch wenn ich betrunkene Leute im Umgang mit meiner Tochter erlebe. Ich schätze aber, dass sie deshalb noch weniger "zugeben" wird, wenn sie wirklich morgens schon trinken sollte, weil sie Angst hat, dass ich ihr dann den Umgang mit meiner Tochter einschränke.

    Danke fürs Lesen, entschuldigt, es ist etwas länger geworden. Hat irgendjemand vielleicht eine Idee oder Gedanken dazu, wie ich aus dieser Situation herauskomme? Nächste Woche ist mein Stichtag, ich habe eigentlich wirklich gerade andere Sorgen und würde mich gerne nicht mit so einem Mist beschäftigen. Aber es blockiert gerade alle anderen Gedanken und Gefühle. So will ich nicht in das Leben des neuen Babys starten :cry:

    Ganz liebe Grüße, Paula