Beiträge von Malerin

    Vor einiger Zeit habe ich eine Geschichte gelesen, die mir hier passend scheint:

    Der Elch im Wohnzimmer

    "Stell dir vor, bei euch stünde ein ausgewachsener Elch im Wohnzimmer. Das Tierchen riecht recht streng, beansprucht eine Menge Platz, und sobald es sich bewegt, geht jede Menge Zeug zu Bruch. Der Elch ist Dauergast bei euch.

    Stell dir vor, dass es in deiner Familie ein geheimes Abkommen gibt, dass niemand jemals darüber sprechen darf, dass da ein Elch im Wohnzimmer steht. Bei Strafe strengstens verboten! Alle müssen so tun, als wäre der Elch nicht da. Und alle halten sich auch daran. Wenn er auf den Boden scheißt ... Husch, husch, wird der Mist beseitigt, ohne Aufsehen zu erregen.

    Die Familie hat keinen Platz mehr, um gemeinsam zu Abend zu essen, weil der Elch so riesig ist. Jeder quetscht sich in eine Ecke und tut so, als wäre alles in bester Ordnung. Kannst du dir vorstellen, wie sich die Kinder in der Familie nach einer Woche fühlen? Nach zwei Wochen? Nach drei? Wahrscheinlich würden sie ihre Eltern am liebsten laut anschreien: "Schafft endlich den verdammten Elch raus!" Aber: Es gilt ja die geheime Regel: kein Wort über den Elch!"

    (Quelle: https://nacoa.de/der-elch-im-wohnzimmer)

    Eine Abhängigkeit ist ungesund. Sei es nun der, der vom Alk abhängig ist, oder der der vom Alki abhängig ist. Für beide ist es schwer, sich einzugestehen, dass sie abhängig sind.

    Loslassen ist eine der schwersten Aufgaben, denke ich. Es kann ganz schön weh tun. Es muss manchmal sein.

    Liebe traumgeplatzt79

    Ich bin noch nicht lange hier im Forum und habe gerade von dir gelesen. Vieles was du schreibst, kann ich sehr gut nachempfinden aus meinen eigenen Erfahrungen. Dazu möchte ich dir sagen, ich verstehe wie es dir geht und es tut mir leid, dass du das durchmachst.

    Du schreibst, dass du gerade nicht arbeiten kannst und einen Tiefpunkt erlebst. Es klingt so, als schämst du dich dafür. Vielleicht kannst du versuchen, es anzunehmen, wie es halt ist. Gib dir die Zeit die du brauchst, mach möglichst viel, das dir guttut. Stell dir einfach vor du hast eine Grippe und päppelst dich gesund. Setz dich nicht unter Druck, es ist wirklich in Ordnung nicht immer stark und belastbar zu sein.

    Gerade wir brauchen viel Kraft im Alltag, es ist wichtig, dass es uns gut geht und wir für unsere Kinder da sein können. Deshalb ist eine gesunde Portion Egoismus sicher nicht falsch.

    Liebe Forum*ler*Innen

    Nach der Selbstmorddrohung habe ich mir viele Gedanken gemacht. Im Austausch mit einem Freund habe ich folgendes geschriben. Es hat mir geholfen dies auszusprechen um selber klarer zu denken.

    Ich habe sehr lange und intensiv mit xxx gelebt, dadurch ist unser Schicksal ein Stück weit verknüpft. Ich bin sogenannt co-abhängig, das bedeutet, dass mein Handeln immer abhängig von seinem Handeln war/ oder noch ist.

    Beispiel: Er ist morgens hungover schlecht drauf. Also sage ich das Treffen mit meiner Mutter ab und sage eins der Kinder sei krank.

    Damit mache ich es ihm leichter, entschuldige sein Verhalten. Gleichzeitig schäme ich mich für sein Verhalten und lüge deshalb meine Mutter an.
    Er wiederum als Süchtiger bagatellisiert das ganze und findet ist ja nicht so tragisch mal hungover zu sein.

    So entstanden bei uns ganz viele solcher Situationen, die letztendlich durch die Sucht gesteuert waren.

    Ich kann das mittlerweile etwas verstehen und versuche dieses Verhalten zu ändern. Also auch ich mache eine Art „Entzug“. So versuche ich immer möglichst vorsichtig auf xxx Worte und Taten zu reagieren. Ich kann fast nicht mit ihm sprechen und wir kommen ganz schnell beide wieder in unsere „Muster“.

    Bei der Selbstmord Drohung von xxx glaube ich, dass es sich auch um eine solche Situation handelt.

    Trotzdem denke ich, dass er nicht in einem klaren Zustand ist, es geht ihm nicht gut. Es könnte sein, dass er im Wahn oder im Suff sich dann doch verletzt und etwas „schiefgeht“.

    Das macht mir Sorgen.

    Ich habe xxx geschrieben, er soll bitte die Notfallnummer anrufen, oder jetzt ins Krankenhaus gehen. Ich habe ihm gesagt, dass es mir Sorgen macht wenn er solche Drohungen ausspricht.

    Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich seine Nummer wieder blockiere weil es uns nicht gut tut miteinander zu sprechen.

    Ich glaube fest, dass es besser ist, wenn ich mich zurückhalte und die „böse“ bin. Ich werde an meiner Entscheidung festhalten und die Kinder schützen, wie ich es für richtig halte.


    Ja, drei Jahre sind es jetzt dann. Ich finde es auch wahnsinnig, wenn ich es mir so überlege.

    Der Grund ist, dass er sich nicht scheiden lassen möchte. Da wo ich lebe, muss dann von Gesetzes wegen eine zweijährige Wartefrist eingehalten werden, bis eine Scheidungsklage (also Scheidung auf einseitiges Begehren) eingereicht werden kann. Und weil diese ganzen Behördenprozesse ja auch immer etwas Zeit brauchen, hat es jetzt so lange gedauert. Nächsten Monat ist unser Termin bei Gericht.

    In der Zwischenzeit gab es aber eine sog. Eheschutzverhandlung, wo die Umstände der Trennung gerichtlich festgelegt werden, wenn sich die Parteien nicht einigen können. Es gab zweimal ein Kontaktverbot, ein Rayonverbot wegen häuslicher Gewalt. Aber offenbar ist das gerichtlich noch "zumutbar", also nicht Grund genug das Trennungsjahr wegzulassen...

    Hallo ihr Lieben!

    Mir geht es heute besser. Ich konnte wieder etwas Distanz schaffen, emotional.

    Leider ist die Überweisung nicht mehr rückgängig zu machen, ich werde es diese Woche genauer mit meiner Anwältin besprechen. Ich habe mich damit abgefunden, dass jetzt dieses Problem noch zu den vielen anderen auf die Liste kommt. Nun ja, schlussendlich bin ich froh, ist es "nur" ein Geldproblem. Im Vergleich zu anderen Dingen, die ich erlebt habe mit ihm, ist das aushaltbar.

    Am Wochendende war mein Telefon sehr still, ich hatte wieder mein Stimmlein im Hinterkopf. Und ich habe mich gefragt, ob ich nicht mehr hätte tun sollen, z.B. versuchen seine Freunde zu erreichen oder ähnliches..

    Doch gestern Abend kamen dann wieder Nachrichten von ihm, aller Art. Von "ich liebe dich" bis "du hast alles kaputt gemacht". Heute Morgen gings dann weiter, heute habe ich bereits fast 30 Nachrichten bekommen. Ausserdem schreibt er auf fb, wie schlimm es ist, dass er die Kinder nur in Begleitung sehen darf. Ja und dann gibt es sogar Leute, die ihn in seinem Selbstmitleid unterstützen und meinen: "ich solle wieder zu Sinnen kommen".

    Ich blockiere jetzt seine Nummer wieder (erst vor einer Woche habe ich die Blockierung versuchsweise aufgehoben..).

    ok, das Handy ist aus, danke Anni!

    Ehrlich gesagt, habe ich keine Angst um ihn, ich glaube nicht, dass er sich etwas tut. Er hat es schon öfter angedroht um mich unter Druck zu setzten. Es ist eine Art Strategie. (Und.. er hätte nicht den Mut)

    Meine Gedanken schwirren um die Geldprobleme, es ist doch unfassbar, dass mir sowas passiert! Ich habe mich so gut gehalten und erfolgreich Grenzen gesetzt, auf meinem Weg geblieben. Ich dachte ich hätte es geschafft - eine Unabhängkeit und ein stabiles Leben.

    Das Geld ist so dringend nötig und ausgerechnet er hat es jetzt in der Hand. Ich könnte weinen.

    Hallo Malerin, du kannst doch die Bank beauftragen das Geld zurückzuholen.

    Echt? Es war aber mein Fehler, ich habe die falsche Kontonummer angegeben... nicht richtig aufgepasst...


    Wenn es für dich vorgesehen ist, dass du so etwas erlebst, dann wird er es machen und du kannst es nicht verhindern.

    Das ist wirklich ein sehr hilfreicher Rat, danke! Ich merke mir diesen Satz

    Jetzt habe ich eine Sprachnachricht bekommen. Er sagt, es liege in meiner Hand, ob er lebt oder stirbt, er werde für mich sterben.

    Er macht viele solche Spielchen und hat mich schon oft auf diese Art unter Druck gesetzt. Er will, dass ich ihn anrufe, dann wird er womöglich weinen, sich entschuldigen und mir seine Liebe beteuern. Und zum Schluss wird er mich wieder beschuldigen für Dinge, die in seiner Einbildung passieren. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist sein Pegel schon recht hoch.

    Ich finde es nicht gut, so zu denken, das heisst, ich weiss ja nicht was er tun wird. Aber bisher war es immer so. Und er weiss, dass er mich in der Hand hat mit der Geld-Situation. Er versucht mich wieder in so eine Verstrickung reinzuziehen. Ich weiss gerade nicht was ich machen soll...

    Danke Mona für deine Worte.

    Gerade aber habe ich einen schwachen Moment. Ich habe bei einem Zahlunsauftrag nicht genau hingeschaut, ich ärgere mich so. Und jetzt hat meine Bank Geld an meinen Exmann überwiesen anstatt an mich. Darum musste ich mit ihm sprechen. Er hat das natürlich prompt ausgenutzt, versucht mich jetzt hinzuhalten und will das Geld nicht hergeben. Das heisst, so sagt er es nicht, er wechselt einfach immer das Thema. Ich frage mich ob es bereits weg ist...

    Wir haben vorhin telefoniert, ich habe immer wieder versucht zum Punkt zu kommen. Er hat aber immer wieder davon gesprochen, dass ich einen Freund hätte, er diesen besuchen werde und ihm mal so richtig die Meinung sagen. Alles Hirngespinste. Am Ende habe ich das Telefonat beendet, weil er nicht mehr aufhören konnte mit seinen Beschuldigungen. Und jetzt schreibt er mir, dass er sich umbringen wird.

    Ich werd verrückt! Ich glaube wirklich nicht, dass er sich umbringt. Es ärgert mich, wie er Druck auf mich ausübt. Ich weiss nicht, was ich machen soll, weil ich das Geld so dringend brauche und er es jetzt hat (Ich lebe alleine mit den beiden Kindern, er zahlt keinen Cent)

    Und dann ist da noch das leise Stimmlein im Hinterkopf.. was wenn er es doch macht..?

    Liebe Saphira,

    Ja ich hoffe, dass ich hier auf Menschen treffe, die mich verstehen und das Wellenbad der Gefühle..

    Die Kinder sind jetzt 6 und 3. Als ich damals ausgezogen bin, war meine Tochter 3 und mein Sohn 10 Monate alt. Es war ein riesen Sprung ins Ungewisse. Zurückschauend war es einen Moment lang eine Art freier Fall. Dann war da aber ein unglaubliches Sicherheitsnetz, dass uns aufgefangen hat. Ich bereue es keine Sekunde, dass ich gegangen bin, doch manchmal schmerzt es immer noch sehr.

    Malerin

    Hey,

    Mein Grund hier zu schreiben ist die co Abhängikeit. Ein Leben, mit einem alkoholsüchtigen Menschen.

    Zum jetztigen Zeitpunkt lebe ich mit den gemeinsamen zwei Kindern an einem neuen Ort, wir haben einen neuen Weg gefunden. Meine physische Ablösung ist schon weit fortgeschritten, ich habe viel Hilfe angenommen und bin sehr dankbar dafür.

    Im Englischen gibt es den Ausdruck: "can't wrap my head around it". Wenn ich an seine Sucht denke und an unser Leben dann trifft dieser Ausdruck zu. Es fällt mir so schwer, diesen Teil meines Lebens als meinen eigenenen anzunehmen. Ich fühle mich verletzt, gedemütigt und als Versagerin. Ich habe Liebeskummer und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, weil ich ja froh sein muss, dass er weg ist. Immer noch habe ich manchmal das Gefühl, ich sei die Verrückte und er ist ganz normal.

    Ich bin weiblich, 38 Jahre alt, alleinerziehend mit 2 Kindern, bald geschieden. Mein Exmann ist alkoholsüchtig.