Vor einiger Zeit habe ich eine Geschichte gelesen, die mir hier passend scheint:
Der Elch im Wohnzimmer
"Stell dir vor, bei euch stünde ein ausgewachsener Elch im Wohnzimmer. Das Tierchen riecht recht streng, beansprucht eine Menge Platz, und sobald es sich bewegt, geht jede Menge Zeug zu Bruch. Der Elch ist Dauergast bei euch.
Stell dir vor, dass es in deiner Familie ein geheimes Abkommen gibt, dass niemand jemals darüber sprechen darf, dass da ein Elch im Wohnzimmer steht. Bei Strafe strengstens verboten! Alle müssen so tun, als wäre der Elch nicht da. Und alle halten sich auch daran. Wenn er auf den Boden scheißt ... Husch, husch, wird der Mist beseitigt, ohne Aufsehen zu erregen.
Die Familie hat keinen Platz mehr, um gemeinsam zu Abend zu essen, weil der Elch so riesig ist. Jeder quetscht sich in eine Ecke und tut so, als wäre alles in bester Ordnung. Kannst du dir vorstellen, wie sich die Kinder in der Familie nach einer Woche fühlen? Nach zwei Wochen? Nach drei? Wahrscheinlich würden sie ihre Eltern am liebsten laut anschreien: "Schafft endlich den verdammten Elch raus!" Aber: Es gilt ja die geheime Regel: kein Wort über den Elch!"
(Quelle: https://nacoa.de/der-elch-im-wohnzimmer)
Eine Abhängigkeit ist ungesund. Sei es nun der, der vom Alk abhängig ist, oder der der vom Alki abhängig ist. Für beide ist es schwer, sich einzugestehen, dass sie abhängig sind.
Loslassen ist eine der schwersten Aufgaben, denke ich. Es kann ganz schön weh tun. Es muss manchmal sein.