Beiträge von Achillea

    Liebe Meggie, wie gut, dass du hierher gefunden hast. Por, da hattest du bis jetzt ja einiges zu tragen, und im Moment schaut es für dich aus, dass der Rucksack immer schwerer wird und du immer weniger Kraft dafür hast. Was ja normal ist, wenn man jahrelang schön so zu kämpfen hat, schwinden die Kräfte.

    Wenn du dich hier ein wenig umsiehst, haben wir CO's genug Gründe, um unsete Alkoholiker nicht zu verlassen. Sie haben neben dem "Alkoholikergesicht" halt auch noch andere Gesicher, gütige, hilfsbereite, liebenswerte, schützenswerte... Und ich bin froh, dass sie auch diese Eigenschaften haben. Sie sind keine Monster, per se keine Verbrecher, sie haben eine Erkrankung. Blöderweise eine Erkrankung, die halt eine Selbsterkenntnis und ein selber Trocken Sein Wollen als Grundvoraussetzung einer Veränderung benötigt. Da du ja nicht erst seit kurzer Zeit eine Beziehung mit ihm lebst, hast du ja schon bemerkt, dass sich die Probleme dirch Abwarten, Gern haben, Verständnis usw. nicht in Luft auflösen. Sogar eine räumliche Trennung hat auf Dauer deinen Leidensdruck nicht verbessert, sondern im Moment ziemlich auf die Spitze getrieben. Nutz diese so belastende Spitze um jetzt dranbleiben. Such dir professionelle Hilfe, tausch dich hier aus und gibt dem Leben eine Chance. Du deutest zwischen den Zeilen an, und bitte verzeih mir, falls ich es falsch interpretiere. Du hast vielleicht Sorge, dass sie nie mehr jemand in dich verlieben könnte. Das ist deine subjektive Sorge. Es gibt nicht den Typ Frauen, auf den die Männer stehen. Zum schnell mal anschauen vielleicht. Doch auch damit dann den Alltag leben. Da kommt ja noch ein Universum an anderen Eigenschaften dazu, Weichheit, Einfühlungsvermögen, Treue, ähnliche Interessen und sooooo vieles mehr. Liebe Meggie, auf was es jetzt einmal ankommt, einen Schritt nach den anderen zu setzen. Zuerst einmal schauen, dass du dich stärken kannst. Nimm an, was du brauchst und kriegen kannst. Sei es dir wert. Es ist ein schwerer Weg und auch ein langer. Aber er lohnt sich! (Ich habe es geschafft, einen Spiegeltrinker zu verlassen). Und ich kann es sagen, es war die beste Entscheidung meines Lebens. Obwohl ich es traurig finde, dass sowas überhaupt nötig sein muss. Aber so ist es im Leben.

    Hab Mut, deine Schritte zu setzen!

    Liebe Dagmar, wie traurig, was du bisher alles erleben und erleiden musstest. Ich kann es so nachempfinden, dass alles einmal so viel wird, dass man gerne "flüchten" würde. Dass dieses Flüchten nicht nur keinen Sinn hat, sondern sogar zerstörerisch in so vielen Situationen ist, hast du am eigenen Leib erfahren müssen und wahrscheinlich auch bei so vielen Berichten hier im Forum auch gelesen.

    Umso mehr möchte ich dir zu deinem gesetzten Schritt gratulieren. Der Erste ist oft der Schwierigste. Viele weitere Schritte in die Richtung Freiheit für Körper, Geist und Seele wünsche ich dir. Da können mit der Zeit gut auch Therapien eingebaut werden, die deine Vergangenheit aufzuarbeiten helfen.

    Auch ich hatte gar kein Feines Aufwachsen, in einer Familie, wo ich ganz früh Verantwortung übernehmen musste.

    Ich habe ganz viel aufgearbeitet, wirklich viel und lange. Auch wenn ich als Co-Mutter noch nicht ganz in meiner Freiheit bin, meine Kindheit ist so heil, wie sie nur sein kann! Obwohl ich keinen Augenblick davon vergessen habe und ganz sicher nicht verdrängt. Bis zum Sterben meiner Eltern war noch nicht alles in Ordnung. Doch, und das gelingt nicht jedem, kann ich wirklich sagen, ich liebe meine Eltern und bin froh, dass sie meine Eltern waren.

    Ich erzähle es dir, dass Aufarbeitung wirklich was bringen kann. Der Weg ist halt oft lang, doch es lohnt sich, ihn zu gehen.

    Ich freue mich, weiter von dir zu lesen und es reihen sich immer mehr Tage in die Reihe deines "Neue Lebens".

    Sei gestärkt durch die riesengroße Gemeinschaft, in der wir uns befinden dürfen.