Beiträge von OleGunnar

    Mal einen Zwischenstand zu unserer Geschichte. Sie hat tatsächlich seit dem Krankenhausaufenthalt keinen Tropfen mehr getrunken und ich seit dem Pokalfinale (gleiches WE) auch nicht mehr, in Berlin im Stadion vor dem Spiel tatsächlich der letzte Schluck.

    Für sie lebenswichtig, sie sieht auch deutlich besser aus. Sie schüttelt sich, wenn sie nur an Alkohol oder den Zustand denkt, der sie ins Krankenhaus gebracht hat.

    Ich will hier immer mal die aktuelle Lage festhalten:

    Am Montag ist sie aus dem KH entlassen worden. Die Krankenschwester, welche zuletzt am Freitag bei der Einlieferung da war, meinte sie kaum wiederzuerkennen. Sie ist recht fit, hat bis Donnerstag Baldrian und Beruhigungsmittel aufgeschrieben bekommen. Organe alle in Ordnung, einzig die Leberwerte im Blut leicht erhöht.

    Sie ist aktuell recht fit, gestern konnten wir einen sehr langen Spaziergang unternehmen. Sie hat am Montag sofort alle Verstecke gezeigt, wo noch Reserven waren, die haben wir vernichtet - im Ausguss. Sie scheint sehr zielstrebig.

    Das ist ja gerade nochmal gut gegangen, ich wünsche dir starke Nerven und ganz viel Kraft.

    Eine Frage stelle ich mir, ist das tatsächlich so, dass jemand, der so viele Jahre trocken war, nach nur wenigen Wochen wieder auf 2.5 Promille kommen kann?

    Ja, die Frage stelle ich mir auch und auch der Arzt hat etwas die Stirn gerunzelt. Sie hat im Februar erstmals wieder die Hand am Glas gehabt und so volle Pulle ab Anfang Mai, was ich gefühlsmäßig so bestätigen würde.

    Sie bleibt nun erstmal bis Montag in der Klinik, damit sie die ersten Tage überwachen können und suchen parallel einen Therapieplatz.

    Ja, ich habe jemanden zum Reden, sogar mehrere Freunde, die sich auskennen.

    Die Perle hat gestern morgen noch Bier und Jägermeister getrunken und dann wohl klammheimlich kalten Entzug gewählt. Zumindest war sie vorhin auf Null. Sie konnte nicht mehr aufstehen, kaltschweissig, gezittert und irgendwann wurde es mit Zucken immer mehr, sie aber immer ruhiger. Dann habe ich die Rettung gerufen, bevor wir hier nen Anfall haben. Am Land sehr zeitkritisch hier...

    Nun weiß ich tatsächlich mehr, weil ich ganz klar gesagt habe, dass ich die Wahrheit über die Vergangenheit möchte, sonst trennen wir uns. Es ist so, dass sie tatsächlich trockene Alkoholikerin war und das seit 2007. Wir haben uns kennengelernt und sie war völlig trocken, nur hat sie mir davon nix gesagt. Ich habe ihr dann irgendwann unwissentlich etwas auf einer Veranstaltung gegeben und nun hatte sie Angst, dass sie mich verliert, wenn sie es sagen muss. Sie hat getrunken und dann wisst ihr ja, was passiert...

    Ich habe sogar das äußerst dumme Gefühl, dass ich sie "nass" gemacht habe. Wir waren vor unserem Zusammenzug auf einer Veranstaltung und da hab ich hier - unwissentlich der möglichen Situation - Apfelwein-Cola hingestellt, was sie auch recht zügig getrunken hat. An dem Abend gab es einige Dinge und ich war etwas überrascht, wie sie abgegangen ist. Man denkt sich ja auch erstmal nix dabei, aber seitdem wurde es anders...

    Hi Elly, so ähnlich dachte ich mir das auch. Gleichzeitig würde es aber bedeuten, dass sie trocken sein kann und dies bereits geschafft hat.

    Sie hat extrem viel Angst um ihren Vater Nähe Charkiw, schaut viel aus der Ukraine an (habe ich auch schon kritisch angesprochen), muss eine Wohnung verkaufen, die jeden Moment in die Luft fliegen kann, kein Job in Deutschland (Lehrerinnen dürfen hier nicht so einfach lehrend tätig sein) - das hat sie vermutlich mal wieder in Versuchung gebracht und schwupps ist innerhalb von zwei, drei Wochen erstmal alles an Erfolg zunichte...

    Ich habe mich nun auch etwas länger eingelesen und stelle mir so die Frage, ob die kranken Menschen nicht irgendwie doch eine Chance bekommen sollten, wohlwissend, dass es vermutlich mehrere sein werden. Meine Perle hat bisher keine Randale gemacht, nicht betrunken in der Ecke gelegen oder sonst etwas. Sie ist im April zu mir gezogen, die Ladys aus ihrer WG meinten, dass sie im Zeitraum des Zusammenlebens von Juli bis April, überhaupt keinen Tropfen getrunken hat, nicht mal eine Weinbrandbohne wollte sie. Deshalb frage ich mich auch, wie in der Zeit von Anfang April bis heute so 2,5 Promille zusammenkommen und sie keine Ausfallerscheinungen hat.

    Sie ist zu Doktor, Klinik, Therapie und Selbsthilfegruppen bereit, aber als Ukrainerin stellt sich natürlich die Kostenfrage. Doktor und Entgiftung macht die Krankenkasse, beim Rest ist es erstmal unklar.

    Tatsächlich lieben wir uns und eigentlich will sich niemand trennen, vielmehr bin ich überfordert. Was meint Ihr dazu?

    Hi, meine Freundin (43) kommt aus der Ukraine und hat dort schreckliche Dinge erlebt. Sie hat Waisenkinder in Deutschland betreut, wir haben uns im Dezember online kennen- und lieben gelernt. Sie ist im April zu mir gezogen und alles war gut. Dann habe ich vor 2 Wochen ein verändertes Verhalten festgestellt und habe sie irgendwann mit einem Glas Schnaps auf der Terrasse erwischt. Ich meinte noch, dass dies keine Lösung ist und wurde etwas misstrauisch. Dann entdeckte ich kurz danach ein halb volles Glas Schnaps/Cola im Kleiderschrank. Nach und nach weitere Dinge, auf alles gab es perfekte Ausreden, aber sie roch stets nach Alkohol. Ich fragte mehrfach, ob sie damit ein Problem hätte, was sie stets verneinte.

    Ich habe mir dann ein hochwertiges Alkoholmessgerät gekauft und sie vor dem Auspacken gefragt, ob sie etwas an dem Tag getrunken hat, was sie verneinte. Ihr Verhalten war völlig normal, sie hatte nur eine Fahne. Es war Freitag Nachmittag - sie hatte 2,5 Promille - das hat mich fast aus den Schuhen gehauen, sie hat auch 15 Anläufe gebraucht, um korrekt zu blasen.

    Und seitdem ist nix mehr wie es war. Sie hat ständig das Gerät angezweifelt, sie trinkt nix - ich hab sie mittlerweile 15 x blasen lassen. Immer wieder "ich habe nix getrunken" und ich finde Bierdosen im Schrank, meine privaten Schnapsflaschen waren mit Wasser aufgefüllt und längst geleert. Immer wieder Werte zwischen 1-2,8 Promille.

    Aktuell bin ich am rätseln wie es weiter geht, weil wir uns lieben, aber jeder rät mir, dass ich schnell die Reißleine ziehen soll. Das also erstmal zu mir.