Beiträge von *Rina*

    Hi Topfmann,

    ich strukturiere und organisiere die ‚gefährliche‘ Zeit durch. Vielleicht könnten Dir Notfallkontakte helfen? Freunde bei denen Du notfalls aufschlagen könntest. Vielleicht ist es hilfreich den Blickwinkel zu verändern, von ‚jetzt bin ich ganz allein‘ zu ‚endlich habe ich Zeit für mich und meine Projekte‘. Du könntest Deine Frau auch mit einem renovierten Zimmer überraschen. Also, ich hätte Lust Deine Zeit zu verplanen:D

    Liebe Grüße Rina

    Hallo Emmi,

    ich bin da ganz bei Dir. Meine Eltern sind nett, lieben mich, möchten für mich da sein und machen mich wahnsinnig. Ich schaffe es nicht ein erwachsener Mensch in Gegenwart meiner Eltern zu sein, ich bin sofort im Kleinkind Modus und könnte mich brüllend auf den Boden werfen. Ich werde so wütend. Ganz schrecklich!
    Ich verlasse dann die Situation. Ich möchte mit meinen Eltern nicht über Politik reden, was wir aber jedes Mal tun. Ich sage dreimal, ich möchte das nicht und dann fahre ich nach Hause.
    Tja, wir sitzen halt im Familiensystem fest, no way out. Ich versuche auf meine Eltern mit Liebe zu gucken, schaffe das aber nicht immer, obwohl mir bewusst ist, dass unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist.
    Ich habe vor ca. 1,5 Jahren 750€ bei der Aktion Mensch gewonnen und mein Vater meinte sofort ‚Jetzt kannst Du das nicht mehr feiern‘. Unglaublich oder? Ich finde Eltern muss man mit Humor und mit Liebe nehmen.
    Liebe Grüße Rina

    Vielen Dank Ihr Lieben! Euer Zuspruch und Eure netten Worte tuen sehr gut.

    AnnaBlume Leider habe ich den Stichtag Weltfrauentag knapp verfehlt. Ich hatte nur unter der Woche keine Zeit zum Schreiben. Der 05.03. ist es. Schade, das wäre schon cool gewesen.

    Hallo Zusammen,

    Juchuuu! Trommelwirbel! Ich lebe nun seit zwei Jahren abstinent. Ich schmeiße eine selbstgemachte Limonade in die Runde.

    Ich bin sehr stolz auf mich und ein bisschen verwundert, dass ich das geschafft habe. im Nachhinein bin ich auch entsetzt darüber, dass ich wirklich dachte ohne Alkohol gäbe es keine Spaß bringende Freizeitbeschäftigung.
    Im Großen und Ganzen läuft mein Alltagsleben rund. Natürlich ist nicht alles automatisch gut, aber in vielerlei Hinsicht einfacher. Nicht mehr verkatert wach werden und angstvoll den Abend Revue passieren lassen ist für mich eine ungeheuere große Bereicherung. In meinem Kopf ist es viel leiser geworden, kein Rumgezeter mehr und ich muss nicht ständig mein Suchthirn bedienen. Stille, wie angenehm!
    Früher habe ich alle Menschen in Schubladen gepackt. Mache ich immer noch, aber andersrum. Ich habe nur Menschen kennengelernt mit denen ich gemeinsam saufen konnte, alle anderen fand ich langweilig. Jetzt liegt mein Fokus auf Menschen, die eben nix oder wenig trinken. zum Beispiel gehe ich jetzt gerne auf Familienfeiern, früher empfand ich das als zeitraubende Pflichtveranstaltung. Und tatsächlich ergeben sich jetzt spannende Gespräche.
    Mein abstinentes Selbstbewusstsein wird besser, steckt aber immer noch in den Kinderschuhen. Was ich schaffe ist selbstbewusst ( eher leicht agressiv) zu fragen ‚Ist da Alkohol drin‘. Da ist noch deutlich Luft nach oben, eines Tages möchte ich so sein wie @ Alex auf dem Weg.
    Was ich noch ändern möchte ist, dass ich die gewonnene Qualitätszeit mehr für Freizeit nutze und nicht um mehr zu arbeiten. Mal sehen, wie sich das im dritten Jahr umsetzten lässt.
    Ich blicke zuversichtlich und optimistisch in die Zukunft. Das Lesen hier im Forum hat mir sehr geholfen. Vielen Dank an Alle, die Ihren Weg teilen und natürlich an die Mods für die Sicherstellung der Qualität.

    Ich wünsche Euch ein sonniges Wochenende
    Liebe Grüße Rina8):saint:

    Hallo Blendi,

    ich glaube jedes Suchtgedächtnis ist individuell auf jeden einzelnen zugeschnitten. Es sucht nach Lücken in Deiner Abwehr. Ich habe Live Style Alkoholismus geliebt. ( Das war ja schon nur eine Ablenkung vom Wesentlichen, nämlich sich einfach abschießen). Also habe ich wochenlang auf dem Gedanken rumgekaut kein Cocktail mehr am Strand bei Sonnenuntergang trinken zu können. Vollkommen albern, als gäbe es nichts wichtigeres. Mein Fazit, meine Suchtstimme ist sich für nichts zu schade. Ich habe auch eine Hitliste der dümmsten Vorschläge gemacht. Der Strandcocktail hat es unter die top Five geschafft. Und ja meine Emotionen werden auch korrumpiert.
    Mir hilft es die Situation zu verlassen, ablenken und das Wissen, das es nur eine Phase ist und vorbei geht.
    Liebe Grüße Rina

    Hallo Zusammen,

    ich habe mich heute total gefreut über eine Kleinigkeit und das möchte ich gerne teilen. An Silvester und Karneval werden bei uns traditionell Berliner Ballen gegessen. Irgendwann kamen dann Berliner Ballen mit Füllung und Deko obendrauf in Mode. Ich stand total auf diese Dinger mit Eierlikörfüllung (Beschwippste)und war dann letztes Jahr ein wenig bedröppelt, so nach dem Motto. ,Mist, DIE habe ich echt gerne gegessen, aber egal, jetzt halt nicht mehr.‘
    Und dieses Jahr ist eine ganze Palette an nichtalkoholischen Ballen dazu gekommen. Juchuuu! Apfel schmeckt herrlich nach Bratapfel, mit Pistazienfüllung, mit Nusscremefüllung, Salted Caramel und noch einige andere. Ich bin ganz aus dem Häuschen vor Freude. Ich habe mir fest vorgenommen alle auszuprobieren und mich dann auf einen neuen Lieblings Berliner festzulegen.
    Jetzt ist mir leicht schlecht aber ich bin hochgradig zufrieden. 8)
    Liebe Grüße Rina

    ich würde ein Jahr warten. Dann hast Du Routine in Deiner Abstinenz und kannst den nächsten Entzug angehen. Das Rauchstop war für mich die Hölle, Alkohol fand ich, nachdem mein Mindset stimmte, relativ leicht. Ich glaube das hängt davon ab, wieviel Emotionen man mit dem Suchtstoff verknüpft hat. Da hat wohl jeder Süchtling seine eigene Nemesis.

    UPS, ich bin auch gedanklich bei der Schoki kleben geblieben. herzlichen Glückwunsch zum halbjährigen Jubiläum. :)
    Ich habe anfangs auch viel Süßkram gegessen und mich dann sehr geärgert, das ich nicht abnehme, durch den Wegfall der Alkoholkalorien…. Ich habe die Ernährung umgestellt und jetzt sind es 16 Kilo weniger. Mein jetztiges Gewicht habe ich zuletzt mit 20 gewogen, fühlt sich gut an8)

    Das ist alles eine Sache der individuellen Festigung und Vorplanung. Suchtverlangen hatte ich nicht. Ich hatte mir im Vorfeld ausgemalt, wann es mich ereilen könnte, ja und dann kam es nicht. So unterschiedlich können Dinge verlaufen.

    Guten Morgen Carl Friedrich,

    das habe ich auch gemacht. Wir hatten eine FeWo gemietet und einen Wanderurlaub gemacht. Die Fährsituation hatte ich nicht auf dem Schirm. Im ersten Urlaub hatte ich mit meiner Vorplanung überhaupt keine Probleme. Dinge laufen manchmal ganz anders als geplant. Ich besuchte letztes Jahr ein Yogaretreat. Ich sah uns abends gemütlich einen Kräutertee schlürfen. Von wegen. Die Ladies hatten Lust auf einen Sundowner in der Strandbar. Pech gehabt. Ich habe mich dadurch ausgegrenzt gefühlt. Es lässt sich nicht alles planen.
    Liebe Grüße Rina

    insgesamt merke ich gerade wieder, dass die sucht immer da ist und bleiben wird und jede phase und jede veränderung eine neue chance , aber auch neue herausforderungen und gefahren birgt.

    Hallo Paul, herzlichen Glückwunsch zu Deinen 16 Monaten. Für mich hast Du es mit Deiner Aussage auf den Punkt gebracht. Da sehe ich mich auch.
    Weiterhin viel Erfolg!
    Liebe Grüße Rina

    Mache ich ähnlich. Bei mir im Kopf erscheint dann ausgerechnet Hartmut als eine Art Geist aus der Flasche. Wahrscheinlich weil er mich hier am Anfang am meisten ‚gefordert‘ hat. Natürlich meine Vorstellung von ihm- groß, breit, strenger Blick. Der sagt dann sowas wie ‚merkste selber, ne?‘.

    :D, für mich ist Hartmut auch der gute Forumsgeist. In dieser Situation habe ich zum ersten Mal verstanden, was die Armeslänge entfernt vom Alkohol bedeuten soll….

    Guten Morgen Nayouk,

    normalerweise verlasse ich sofort Situationen, die mir nicht gut tun. Auf der Fähre konnte ich das nicht, also bin ich erstarrt. Blick geradeaus, Hände am Geländer und Gedanken ans Forum gerichtet. Das mache ich häufig gedanklich einen Forumsbeitrag formulieren, meistens schreibe ich es dann aber nicht real, das dran denken reicht schon. Auch überlege ich mir die möglichen Antworten. In dieser Situation ‚Wir raten von Urlaubsfahrten in den ersten zwei Jahren ab…..‘

    Mein größtes Rüstzeug ist mich gedanklich auf möglicherweise schwierige Situationen vorzubereiten. Beim nächsten Urlaub wird mich die selbe Situation nicht mehr so kalt erwischen. Einmal durchgestanden ist es wesentlich einfacher. Dafür kommen dann andere Situationen, die ich nicht auf dem Schirm habe.

    Was mich sehr erschüttert hat, war die Intensität der Gefühle und in meinen Augen die Hinterhältigkeit meines Suchthirns. Ganz schön perfide.

    Liebe Grüße Rina