Beiträge von treibsand

    Aurora

    Guten Morgen, ich danke Dir für Deine klaren Worte. Bin sehr dankbar für ein Feedback.

    Evtl. ist dieses "Ich möchte mich bislang nicht erklären müssen" von mir selbst auch nur eine Art Schutzbehauptung und ja, ich denke, Du hast vollkommen recht.
    Bei mir kam in dem Moment, als ich eingeladen wurde, ein Anflug von Panik auf, den ich aber gestern noch nicht richtig einordnen konnte. Ich möchte das Gefühl nicht, auf den Alk verzichten zu müssen. Ich möchte leben und mich frei fühlen. Wenn ich trinken würde, würde ich auf so vieles mehr verzichten, nämlich auf ein selbstbestimmtes und freies Leben, aber genau das möchte ich so gerne kennenlernen.

    Ich habe heute Nacht miserabel geschlafen, bin ständig aufgewacht und meine Muskel fühlen sich an, als ob ich Stunden Kraftsport betrieben hätte. Aber gut, das gehört wohl zum Heilungsprozess dazu. Krone richten und ab zur Arbeit.

    Ich wünsche Euch einen schönen, stressfreien Tag. Bis später

    Ein liebes Hallo in die Runde,

    nachdem es mir gestern richtig gut gegangen ist, hatte ich schon die Hoffnung, dass es vielleicht ohne Nebenwirkungen gehen könnte. Da habe ich mich aber etwas getäuscht. Ich bin heute müde und habe Muskelschmerzen und unterschwellige Kopfschmerzen. Dennoch bin ich glücklich mit meiner Entscheidung. Die Schmerzen kommen ja nicht davon, dass ich nicht mehr trinke, sondern davon, dass ich immer viel zu viel getrunken habe.
    Was mir allerdings positiv auffällt; ich hatte immer einen viel zu niedrigen Blutdruck, zum Teil lag dieser bei 80/60, nun ist er im normalen Bereich 120/80. Jetzt muss sich wohl nur noch mein Körper an den normalen Blutdruck gewöhnen :). Psychisch geht es mir aber richtig gut. Wurde heute sogar schon gefragt, was ich denn geschnupft hätte, weil ich so gut gelaunt sei.

    Tag 3 hätte ich somit auch geschafft.
    Eine Einladung in den Biergarten habe ich heute allerdings ablehnen müssen. Ich glaube zwar nicht, dass ich dann was getrunken hätte, sondern ich hätte mich erklären müssen, warum ich nichts trinke und das möchte ich bislang nicht tun. Es reicht, wenn es mein Mann weiß. Wobei ich glaube, dass ihm die Tragweite bisher nicht so ganz bewusst ist.

    Ich wünsche Euch einen schönen Abend und vielen Dank, dass ich hier sein darf.

    Zitat

    Ich habe angefangen erst trocken zu werden

    Wenn ich mich entscheiden muss, zwischen einer Zigarette und einem Glas Wein, dann hoffe ich inständig, dass ich die Zigarette wählen werde ?(

    War heute Morgen beim Arzt. Er schaute mich schief an und sagte dann, er hätte wohl bei mir etwas genauer hinsehen sollen. Er hatte es nie bemerkt.
    Danach hat er mir jegliche Unterstützung angeboten, die ich irgendwie gebrauchen kann. Eine engmaschige Betreuung wurde zugesichert, zudem bekam ich eine Notfallnummer, unter der ich ihn jederzeit erreichen kann. So ein älterer Dorfarzt ist nicht die schlechteste Wahl.

    Den ersten Tag habe ich jetzt ohne Probleme geschafft. Habe geschlafen wie ein Stein und fühlte mich heute Morgen komplett fit und ausgeruht. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, wie es ist, ohne Kopfschmerzen aufzuwachen. Danach bin ich ganz normal zur Arbeit gefahren. Allerdings habe ich früher Feierabend gemacht, um meinen Körper nicht überzustrapazieren. Ich werte das mal als gutes Zeichen, auch wenn ich weiß, dass die nächsten Tage echt heftig werden könnten. Die Ruhe vor dem Sturm? Auf alle Fälle fühle ich mich glücklich mit meinem Entschluss.

    Hallo Hera,

    ja, ich weiß. Ich habe für morgen schon einen Termin bei meinem Hausarzt. Allerdings möchte ich es gerne ohne ambulante Begleitung und ohne Medikamente schaffen. Wenn es nicht anders geht, dann aber auch mit weiterer ärztlicher Unterstützung.
    Mir ist hier einfach nur der Austausch und die Erfahrungen von und mit Menschen, die es schon geschafft haben, wichtig. Ich fühle mich in meinem persönlichen Umfeld so unverstanden mit meiner Problematik.

    Hallo FredvomJupiter

    vielen Dank für Deine Antwort.
    Bei mir hängt das alles irgendwie ziemlich zusammen. Wenn ich es mal ein paar Tage ohne ausgehalten hatte, dann hab ich dafür aber mehr gesoffen und wenn ich dann mehr gesoffen habe, bin ich auch fast kriechend zum Automaten und hab mir wieder welche gezogen. Ab und an habe ich dann aber auch meinem armen Mann eine solche Szene gemacht, dass er mir freiwillig gleich 3 Päckchen gebracht hatte.
    Ich muss beides gleichzeitig eliminieren ansonsten werden ich bei beiden kleben bleiben.
    Hab schon gefühlt alle Bücher zum Thema gelesen ;).
    Der Ansatz, ich rauche nicht mehr und dann kümmere ich mich um mein Trinkverhalten, hat also nicht funktioniert.

    Ich hatte schon öfters den Wunsch einfach mit dem Trinken und dem Rauchen aufzuhören. Wobei es dann immer nur bei dem Wunsch geblieben ist.
    Ich rauche und trinke seit meinem 13. Lebensjahr. Nun bin ich 52 Jahre alt, habe erwachsene Kinder und ein ganz süßes Enkelkind, einen festen Job der anstrengend aber auch sehr erfüllend ist und trotzdem, zieht es mich jeden Tag nach Feierabend sofort nach Hause um gleich zum Kühlschrank zu gehen, mir mein erstes großes Glas Weißwein einzuschenken. Seit mehr als einem Jahr gehen pro Tag 2 Flaschen Wein drauf und ich kann es einfach nicht mehr steuern.
    Ich habe so lange geraucht und getrunken, dass ich mich ohne den Mist, selbst nicht mehr kenne. Ich weiß einfach nicht mehr wer ich tatsächlich bin.
    So viele Filmrisse, so viele Situationen die durchaus sehr gefährlich für mich waren. Inzwischen habe ich durch mein Suchtverhalten körperliche und psychische Problematiken entwickelt, die ich so einfach für mich nicht hinnehmen kann. Ich möchte raus aus der Sucht, ich möchte mich endlich selbst kennenlernen und ich möchte lernen, ein nüchternes Leben genießen zu können.
    Ich weiß, ein langer Weg, der vor mir liegt aber ein Weg, der sich sicherlich lohnen wird, wenn ich erstmal meine Angst vor einem Leben ohne diesen Mist verloren habe.
    Ist schon paradox das Ding mit der Sucht: Angst vor einem Leben mit dem Stoff und Angst vor einem Leben ohne dem Stoff. Durch eine der Ängste muss ich wohl einfach durch.
    Ich hoffe hier Unterstützung zu finden um diese irre Angst vor einem nüchternen leben zu verlieren.

    Viele Grüße
    Treibsand