Beiträge von Frau mit 2 Kids

    Heute ist Tag 13 ohne Mann. Und er hat seine Kinder noch nicht ein einziges mal seither gesehen. Das macht mich unfassbar traurig.

    Gleichzeitig schreibt er, wie sehr er uns vermisst und liebt. Passt das überhaupt zusammen? Oder vermisst er nur sein all-inklusive- Zuhause?

    Er versucht nun zu entziehen. Er weiß, dass das unter ärztlicher Aufsicht und Begleitung erfolgen sollte, aber es ist seine Entscheidung, sein Leben.

    Ich fühle mich bisweilen unfair, weil ich hart bleibe und ihn nicht mehr unterstütze. Aber meine Kraft darf auch mal am Ende sein. Ich trauere glaube ich einfach den vergangenen Zeiten hinterher. Wir haben 18Jahre unseres Leben zusammen verbracht, da waren auch viele schöne Zeiten dabei.

    Er muss sich erst beweisen, um wieder Teil dieser Familie sein zu können, sonst sind wir zurück im Kreislauf von Sucht, Verstecken und Rückfällen befürchte ich.

    Ich hoffe, bald Termine beim Psychologen für mich zu bekommen, habe jetzt einen vielversprechenden Kontakt und warte auf Rückruf. Habe natürlich auf den AB geheult ...

    Ich fühle mich immer wieder verunsichert, das Richtige zu tun, weil mein Herz nicht hinterher kommt. Das Begreifen des Geschehenen fällt schwer.

    Euer Zuspruch tut gut und stärkt.

    Danke Siri, Mollyfisch und Hope92.

    Ich bin heute wieder 2 Schritte weiter: Habe mit meinem Mann telefoniert, der wirklich noch Hoffnung hatte, hierher zurückkommen zu können, und ich habe ihm klar gemacht, dass er jetzt auf eigenen Beinen stehen muss, trocken werden und sich beweisen muss. Ich werde ihn so nicht bei mir und den Kindern dulden, wir haben ein gutes Leben verdient. Ohne schlecht gemacht zu werden und ohne Vorwürfe. Ich habe das Gefühl, er möchte zurück ins all-inclusive Hotel, ohne etwas verändert zu haben. Ihr habt Recht, sonst geht das Hamsterrad wieder von vorne los, selbst wenn er eine erneute Trinkpause schaffen würde, wird er wieder rückfällig. Und das will ichvweder mir selbst, noch den Kindern antun. Ich habe ihm gesagt, jetzt ist MEIN Leben wieder dran. Ich habe auch nur eins. Und ich werde es nicht im Alter am der Trinkbude verbringen.

    Mein 2.Schritt: ich habe dem Jugendamt eine Mail geschrieben, zwecks Ungangsrechte und Unterhalt. Dann bekomme ich fachliche Informationen und hab auch den Fuß in der Tür, für was auch immer kommen kann. (Der Vorstellung, er hat irgendwann eine neue Frau und möchte dann die Kinder bei sich, da ich so viel arbeite und er ja viel weniger und deshalb mehr Zeit hat, der Vorstellung muss ich einen Riegel vorschieben, dem muss ich vorbeugen, dass so etwas nicht passieren kann.)

    Ich bin fix und fertig, bekomme zu wenig Schlaf,und meine Arbeit bleibt auch liegen...und trotzdem denke ich rein rational, dass ich mich gerade befreie.

    Danke für euren Support, die Rückmeldungen und das Mitlesen bei euch anderen ist sehr gewinnbringend, stärkt die Gedanken und gibt Aufwind!

    Vor 8 Tagen hat mein Mann die Entscheidung für seine Sucht und gegen seine Familie getroffen. Statt in eine Klinik zu gehen, ging er lieber aus dem gemeinsamen Haus.

    Ab und zu schreibt er, wie sehr er uns vermisst und liebt, dass er für uns kämpfen möchte. Aber gleichzeitig trinkt er weiter sein Bier. Mein Herz ist immer wieder wehmütig, in Erinnerung an die "gute alte Zeit ". Und dann schreibt er Nachrichten, die eher in die Richtung gehen, dass er einen finanziellen Ausgleich von mir haben möchte. Dann rege ich mich über ihn auf. Wie kann er so etwas auch nur andeuten, wo ich jetzt in allen Belangen alleine seine Kinder großziehe, ihnen zu essen mache und sie umsorge.

    Nächste Woche habe ich einen Anwaltstermin, da werde ich über meine Rechte aufgeklärt werden.

    Alles alleine zu managen, Haushalt, Kinder und Arbeit, ist wirklich viel. Und abends alleine ins Bett zu gehen ist so neu... na gut, ich darf zur Zeit gnädiger Weise bei meinen Kindern schlafen, da hab ich Glück. :)

    Aber immer wieder überkommt mich die Traurigkeit und Zweifel, ob ich alles richtig mache. Alleine mit den Kindern. So hat man es sich einfach nicht vorgestellt.

    Ich hoffe, die schwere Zeit wird bald leichter. Und dass meine Kinder es mir danken werden bzw es mir wenigstens nie vorhalten werden, dass ihr Vater nicht mehr da ist.

    Und wieder bin ich ein kleines Stückchen weiter: ich habe, zusammen mit einer Freundin, die ersten Kartons gepackt mit Dingen, die mein Mann bald brauchen könnte (ich möchte nicht, dass er selbst zum Packen kommt, sich dann ewig im Haus aufhält und die Kinder ihn dann sehen und ihm heulend am Hals hängen).

    Die Reaktion meines Mannes auf meine Nachricht, wann er diese Kartons holt, war, dass er sich nun eine eigene Wohnung suchen wird (zur Zeit schläft er bei seiner Mutter). Es ist das Ende eines gemeinsamen Traumes, eines Lebenswegs, den man dachte, gemeinsam bis zum Ende zu gehen. Deshalb bin ich so traurig darüber. Und ich bin traurig, weil ich weiß, dass unsere Kinder traurig darüber sind. Die 5jährige hat heute so arg geheult, weil sie möchte, dass ihr Papa wieder kommt. Er "war doch schon so lange weg". Das zerbricht mein Herz.

    Ich weiß, ich tue das Richtige. Warum kann es sich dann so falsch anfühlen?

    Gleichzeitig kann ich nicht formulieren, was ich an meinem Mann vermisse. Ist es nur die physische Abwesenheit jetzt, die sich so schlimm anfühlt? Die ungewohnte Leere auf dem Sofa?

    Es macht mich auch traurig, dass mein Mann in den 3 Tagen, die er nun weg ist, nicht einmal gefragt hat, wie es den Kindern geht damit. Ist er immernoch darauf fokussiert, sich in seinem Leid zu suhlen? Ich hoffe, diese Traurigkeit schlägt bald in Wut um. Ich möchte lieber wütend sein auf ihn, dass er sich nicht um seine Kinder sorgt. Wütend, dass er so egozentrisch ist.

    Die große 8jährige ist ganz oft unterstützend, so süß, bastelt mir Verwöhngutscheine und macht sich Gedanken, wie es mir geht - dabei möchte ich darauf achten,dass sie ihre Kindheit behält und sie nicht zu sehr mit Sorgen belasten. Ich wiederhole jeden Tag gegenüber der Kinder, dass es nicht ihre Schuld ist,dass ihr Papa weg ist, und dass er sie liebt. Und dass er sie vermisst. Aber er muss sich nun um sich selbst kümmern und seine Krankheit mit dem Alkohol in den Griff bekommen. Und wir können ihm dabei nicht helfen. Hartes Brot für Kinder...

    Sie sollten das nicht durchmachen müssen, aber ich kann sie nicht davor schützen. Nur da sein für sie.

    Danke Hope.

    Ich denke, ich habe das Recht das Schloss auszutauschen (ist jetzt eh schon geschehen, meine Freunde hätten sonst keine ruhige Nacht mehr) : mein Mann hat sich gegen die Familie entschieden und ist ausgezogen (er hat nur noch seine Sachen hier) , da kann ich hier doch walten, wie ich möchte.

    Habe heute auch versucht, rechtliche Beratung zu bekommen, da hängt ja noch so viel mehr dran, zB auch, dass ich nicht möchte, dass er seine Kinder betrunken aus dem Kindergarten und der Schule abholt. Der Kindergarten ist zum Glück auf meiner Seite, schließlich müssen die ja auch die Kinder schützen. Aber ich habe nicht das alleinige Sorgerecht...

    Da kommt noch einiges auf mich zu. :(

    Vielen Dank für euren Zuspruch. Ich ziehe hier ganz viel Stärke heraus.

    Habe gerade ein Telefonat für heute Nachmittag mit meinem Mann vereinbart, dass die Kinder ihn hören können. Ich hoffe, er ist dann einigermaßen nüchtern. Bestimmt wird dann wieder viel geweint, aber Verdrängung und Kontaktstop nützt ja auch nichts. Die Kinder sollen gerne mit ihrem Papa weiter in Kontakt bleiben.

    Mein Papa tauscht heute das Hausschloss aus, damit wir auch wenn er weg ist keine blöden Überraschungen erleben,man weiß ja nie.

    Und meine Freundin kommt und hilft mir abends Kartons zu packen für meinen Mann, damit er nur noch kommen braucht um sie abzuholen.

    Zu guter letzt habe ich einen Anwaltstermin, um die wichtigsten finanziellen Dinge zu klären und zu wissen, was auf mich zukommt...

    Es ist SO viel.... und so schwer...

    Wenn ich ruhige Minuten habe und zur Ruhe komme,muss ich immer heulen.

    Ich frage mich: wann kommt mein Mann endlich zur Vernunft? Und wie kann eine Sucht jemanden so beherrschen? Und warum gibt es ÜBERALL Alkohol, stets verfügbar? Und wie kommen Politiker darauf, noch mehr Drogen legalisieren zu wollen?

    Alkohol ist ein Arschloch.

    Meine Erkenntnisse des Tages. :(

    Grüße, Frau

    Hallo in die Runde.

    Heute ist kein guter Tag: ich habe meinen alkoholkranken Mann vor die Wahl gestellt: entweder in eine Suchtklinik,oder er soll seine Tasche packen. Er hat eine Tasche gepackt und ist nun erstmal weg... die Kinder haben geweint, es war schrecklich. Ich habe natürlich auch geweint. Wie kann man sich bei der Wahl Alkohol oder Familie nur für das 1. entscheiden?!

    Ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich, dass ich stark genug war,der Abwärtsspirale zu entkommen. Meine Kraft war am Ende, seit 2 Wochen weine ich jeden Tag.

    Ich muss mir immer wieder sagen: Ich bin nicht Schuld daran, was mein Mann aus seinem Leben macht. Ich hoffe, er kommt irgendwann wieder auf die Füße.

    Ich befürchte, dass er das nicht schafft.

    Ich versuche, mich und die Kinder zu sehen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, das ich falsch handel, dass ich sein Leben zerstöre, weil ich mich und die Kinder sehe.

    Ich muss stark sein... für mich und meine Kinder... und fühle mich gleichzeitig auch so,als ob ich ihnen ihren Vater wegnehme. Und mir eine Stütze (die ja schon länger keine mehr ist so wirklich).

    Heute hat mein Mann wieder getrunken. Er hat immerhin in der Klinik angerufen, aber bis zur Aufnahme hat er es nicht geschafft. Vorher hat ihn doch wieder der Mut verlassen, "es hilft ja eh nix".

    Die Dame dort hat uns mit auf den Weg gegeben: jeder hat nur EIN Leben. Und jeder entscheidet selbst, ob er es im Suff verbringen will oder noch mit schönen Dingen füllt.

    Ich war inkonsequent, am Ende hat mein Mann doch hier seinen Rausch wieder ausgeschlafen. :(

    Unsere Kinder waren nicht dabei, sie waren bei Freunden. Aber bestimmt bekommen sie auch so viel zu viel mit. Wie kann ich mit ihnen ein Gespräch suchen? Denn ich denke, das sollte ich tun, ihnen signalisieren, dass ich für sie da bin, wenn sie Sorgen haben.

    Ich denke, du hast Recht Elly. Er möchte sich nicht eingestehen, dass er Alkoholiker ist, und ein Leben lang ohne Bier zu leben ist wohl auch außerhalb seiner Vorstellungskraft.

    Was meinst du mit dem Termin? Hier ist ab sofort alk-freie Zone. Hier darf kein Betrunkener mehr rein. Und wenn er mit einer Fahne hier auftaucht, kann er nur noch in die Klinik oder sucht sich bitte einen anderen Ort, bis er wieder nüchtern ist. Ich hoffe, ich ziehe das auch durch und knicke nicht ein, denn der Gedanke, den Kindern ein sicheres zu Hause zu bieten, ist befreiend.

    Vielen Dank für eure Denkanstöße und Meinungen. Es ist so hilfreich, hier und in Foren zu lesen!

    Ich habe meinem Mann gestern, als auch er einen klaren Moment hatte, ganz deutlich gesagt, dass ich SO nicht weiterleben kann. Meine Kinder sollen nicht aufwachsen mit einem Vater, der jeden Tag betrunken ist, und auch ich habe einen verlässlichen Partner verdient. Dieses Haus ist ab sofort eine nüchterne Zone. Wenn er den Weg aus seiner Krankheit raus nicht alleine schafft (ich weiß um die möglichenFolgen eines kalten Entzugs, meine hier auch v.a. den Ungang mit dem psychischen Suchtdruck) , muss er zurück in die Klinik. Oder hier raus.

    Es war erleichternd, dies auszusprechen, und ich fühle mich gut dabei, meinen Kindern ein verlässliches Zuhause zu bieten.

    Nun ist er einen Tag nüchtern. Ich weiß, Rückfälle gehören zur Krankheit dazu. Aber nun beginnt mein Selbstschutz, und der meiner Kinder.

    Mein Mann trank seit mindestens 3 Jahren täglich unzählige Bier. Sogar auf der Arbeit trank er es statt Wasser, was dort toleriert wurde. Im Suff wird er verbal aggressiv , schiebt mir für alles die Schuld zu (typisches Sucht-verhalten, das prallt quasi an mir ab, da ich mir bewusst bin, dass jeder nur selbst für sein Verhalten Verantwortung trägt) , ist ungeduldig mit den Kindern und hat eine kurze Zündschnur. Als er seinen Führerschein verloren hat, wurde er einsichtig und ging endlich in eine Entzugsklinik, die tat ihn gut, er war wieder ausgeglichener und ein harmonisches Zusammenleben war wieder möglich. Er war verlässlich, auch für die Kinder da. Leider hat er jetzt nach 10Wochen Abstinenz einen Rückfall- und dieser dauert nun eine Woche an. Er ist wieder voll drin , den Tag mit Trinken und betrunken sein beschäftigt, und nicht dazu bereit, erneut in den Entzug zu gehen. Ich habe mittlerweile enge Freunde und Verwandte eingeweiht in meine Situation. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so aufwachsen, den Vater immer nur betrunken und zu oft schimpfend erleben. Und ich möchte mich auch nicht sorgen, wenn ich arbeiten muss, ob mein Mann es schafft die Kinder abzuholen und von A nach B zu bringen. Ich wünsche mir einen verlässlichen Partner, was mein Mann einst jahrelang war, aber im Moment nicht (mehr) ist. Mein Mann macht das Trinken ja nicht aus freiem Willen, sagt er, es ist halt eine Krankhheit, und er möchte ja auch lieber nicht trinken. Im nächsten Moment besorgt er sich aber wieder Bier. Wird er jetzt wieder jahrelang weiter trinken? Oder kann er es alleine schaffen, davon wieder loszukommen? Wie merke ich, dass ich bereit bin für eine Ternnung, und wie schafft man den Absprung?