Frau mit 2 Kids - Mein Mann war trocken und trinkt jetzt wieder

  • Liebe Frau mit 2 Kids,

    es ist ein Zeichen von großer Stärke, dass Du ihm die Grenzen klar aufzeigst. Du kannst stolz auf Dich sein.

    Ich befürchte, dass er das nicht schafft.

    Ich kann diese Angst gut nachvollziehen. Aber bedenke, was hier so viele aus Erfahrung immer wieder schreiben: Viele Alkoholiker müssen den Tiefpunkt erreichen, um sich klar und eindeutig gegen den Alkohol und für das Leben zu entscheiden. Deine klare Abgrenzung ist auch eine Chance für ihn. Er kann sie nutzen oder auch nicht. Bleib stark und bei Dir und Deinen Kindern. Warte nicht mehr auf ihn. Es ist seine Entscheidung. Er allein ist für sein Leben verantwortlich.

    Viel Kraft für Dich und Deine Kinder auch von mir.

    Liebe Grüße Siri

  • Hallo Frau,

    deine Gefühle momentan gehören irgendwie erstmal dazu. Eine Trennung tut weh, egal warum es dazu kam.

    Diese Gefühle ihn im Stich zu lassen, sich schuldig zu fühlen, die hatte ich auch. Das ist ja ein Teil, der zur Coabhängigkeit dazugehört und die geht ja mal eben nicht sofort weg.

    Das ist ein Prozess, den du aussitzen musst, anders funktioniert das leider nicht.

    Du kannst dich mit Dingen ablenken, die dir und auch den Kindern gut tun.

    Vielleicht was in der Wohnung verändern, Freunde treffen oder was auch immer. Das lenkt davon ab, dass deine Gedanken dauernd um ihn kreisen.

    Und wie Hartmut schon schrieb, ein Abhängiger kann leider seine Prioritäten nicht anders mehr setzen. Nicht, solange er seine Sucht nicht zum Stillstand gebracht hat. Es ist nicht so, dass er euch nicht liebt aber seine Sucht hat mehr Macht über ihn. Er ist für sich jetzt am Zug. Entweder er schafft den Absprung und wird trocken oder er gibt sich weiter der Sucht hin.

    In beiden Fällen ist es gut, dass er für sich ist und sieht ( oder auch nicht), dass ER jetzt handeln sollte ( oder auch nicht) .

    Und du und die Kinder habt Zeit und Ruhe, um euch zu regenerieren.

    Also: noch schööön heulen, das muss sein und tut gut, dann Rotz abwischen und denken, dass du den richtigen Schritt gemacht hast. Dass deine Kinder in Ruhe und Geborgenheit leben können, dass du eine mutige Frau und gute Mutter bist und nun nach vorne schaust.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Du hast alles richtig gemacht, ihn vor die Wahl zu stellen.

    Und er hat sich entschieden zu gehen.

    Win-Win-Win für dich und deine Kinder.

    Du hast zusätzlich den Vorteil eine Frau zu sein, da finden diese Entscheidungen eher Zuspruch, ich als Mann habe genau so gehandelt, meiner alkoholkranken Ehefrau gegenüber, dafür wurde ich hier beinahe gelyncht.

    Es ist gut, dass du viel geweint hast, das reinigt die Seele. Irgendwann vergeht das, und die Sicht wird klarer, deine Entscheidung werden sich dann als richtig herausstellen.

    Du hast die Sorgfaltspflicht für deine Kinder, du und die Kinder stehen ganz oben, dann kommt eine lange Zeit nichts.

    Dein Ehemann ist ein erwachsener Mann, der kann für sich selbst sorgen.

    Und hab keine Angst um Ihn, er findet ein Plätzchen.

    Lange wird er vermutlich nicht weg bleiben, er wird zurückkommen und viele Versprechungen machen.

    Jedoch bedenke:

    10% der Bevölkerung haben ein Alkoholproblem/ riskanten Umgang.

    Sie haben ein Problem mit Alkohol.

    4 % der Bevölkerung sind chronisch abhängig, diese Menschen haben ein Problem OHNE Alkohol. Das ist ein Unterschied.

    Das sind die Suchtetkrankten.

    Von diesen 4% Suchterkrankten, welche eine Abstinenz überhaupt in Erwägung ziehen, schaffen es 50%, für die nächsten 5 Jahre abstinent zu bleiben.

    Das sind die Fakten, die muss du erst mal verdauen.

    Natürlich schaffen es viele dem Strudel zu entkommen, wie das Forum hier beweist, aber es gibt auch eine Dunkelziffer welche es nicht schaffen, die sind nicht hier, die haben andere Prioritäten.

    Ich hoffe ich bin nicht schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten.

  • Hallo Fred,

    tut mir leid, wenn ich da meinen Finger heben muss:

    Du hast zusätzlich den Vorteil eine Frau zu sein, da finden diese Entscheidungen eher Zuspruch, ich als Mann habe genau so gehandelt, meiner alkoholkranken Ehefrau gegenüber, dafür wurde ich hier beinahe gelyncht.

    wenn du dabei auf diese Aktion anspielst:

    "Ich komme gerade von der Spätschicht nach Hause 22:30 und sie liegt betrunken auf der Couch, der Hund nix gefressen, rannte sofort raus als ich die Tür öffnete weil er musste.

    Hab sie geweckt und rausgeschmissen ohne Schlüssel."


    sorry, bekomme ich als Zitat hier nicht rein. Das ist vom 15.08. aus deinem Faden.

    Dein Handeln hat sich etwas anders gelesen und ich hoffe, du kannst den Unterschied erkennen. Und das meine ich ganz unabhängig vom Geschlecht.

    Es hätte auch nicht meine persönliche Zustimmung, wenn eine Frau ihren besoffenen Mann nachts aufweckt und ohne Schlüssel so ansatzlos vor die Tür setzt.

    Sorry - gehört eigentlich nicht an diese Stelle...

    Ansonsten kann ich deinem Beitrag nur zustimmen ;)

    Viele Grüße

    Volka

  • Du hast zusätzlich den Vorteil eine Frau zu sein, da finden diese Entscheidungen eher Zuspruch, ich als Mann habe genau so gehandelt, meiner alkoholkranken Ehefrau gegenüber, dafür wurde ich hier beinahe gelyncht.

    Hallo Fred,

    ich kann mich Volka nur anschließen. Zudem fällt mir noch ein Unterschied ins Auge. Mir ist nirgendwo aufgefallen, dass Frau mit 2 Kids verächtlich oder herablassend von ihrem Mann geschrieben hätte.

    LG Siri

  • Hallo Frau,

    bitte zieh dir den Schuh nicht an. Du hast ihm eine Wahl gelassen. Zu gehen war ganz allein seine Entscheidung. Somit ist auch er für seine Zukunft verantwortlich und NICHT du.

    Ansonsten kann ich mich auch für den Tipp …. ganz viel weinen …. aussprechen. Irgendwie reinigt das.

    Vielleicht auch zusammen mit deinen Kindern. Vielleicht hilft es wenn sie merken, dass sie mit der Trauer nicht alleine sind.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit

    Lieben Gruß

    Hope

  • Vielen Dank für euren Zuspruch. Ich ziehe hier ganz viel Stärke heraus.

    Habe gerade ein Telefonat für heute Nachmittag mit meinem Mann vereinbart, dass die Kinder ihn hören können. Ich hoffe, er ist dann einigermaßen nüchtern. Bestimmt wird dann wieder viel geweint, aber Verdrängung und Kontaktstop nützt ja auch nichts. Die Kinder sollen gerne mit ihrem Papa weiter in Kontakt bleiben.

    Mein Papa tauscht heute das Hausschloss aus, damit wir auch wenn er weg ist keine blöden Überraschungen erleben,man weiß ja nie.

    Und meine Freundin kommt und hilft mir abends Kartons zu packen für meinen Mann, damit er nur noch kommen braucht um sie abzuholen.

    Zu guter letzt habe ich einen Anwaltstermin, um die wichtigsten finanziellen Dinge zu klären und zu wissen, was auf mich zukommt...

    Es ist SO viel.... und so schwer...

    Wenn ich ruhige Minuten habe und zur Ruhe komme,muss ich immer heulen.

    Ich frage mich: wann kommt mein Mann endlich zur Vernunft? Und wie kann eine Sucht jemanden so beherrschen? Und warum gibt es ÜBERALL Alkohol, stets verfügbar? Und wie kommen Politiker darauf, noch mehr Drogen legalisieren zu wollen?

    Alkohol ist ein Arschloch.

    Meine Erkenntnisse des Tages. :(

    Grüße, Frau

  • Mein Papa tauscht heute das Hausschloss aus, damit wir auch wenn er weg ist keine blöden Überraschungen erleben,man weiß ja nie….

    das sind doch gute Neuigkeiten.

    Das mit dem Schloss ging mir gleich durch den Kopf, so hättest du Ruhe und Sicherheit, dass er nicht nachts vorm Bett steht…..

    Aber ich habe es mir nicht getraut, dass zu schreiben, um so besser das du selber drauf gekommen bist.

  • Liebe Frau,

    mit den Hausschlössern am besten noch direkt mit einer Anwältin sprechen, jemanden aus seiner Wohnung aussperren kann rechtlich problematisch werden, auch wenn ich deinen Ansatz total nachvollziehen kann und dein Schutz wichtig ist. Nur das es dir im Nachgang nicht auf die Füße fällt.

    Habe gerade ein Telefonat für heute Nachmittag mit meinem Mann vereinbart, dass die Kinder ihn hören können. Ich hoffe, er ist dann einigermaßen nüchtern.

    Wenn er nicht nüchtern ist, dann lege auf und erkläre deinen Kindern, dass es eine wichtige Grenze ist. Lass dich zum Kontaktrecht unbedingt anwaltlich beraten. Jenachdem wie alt deine Kinder sind, kannst du oder jemand anderes den Kontakt begleiten.

    Und ganz wichtig: tu dir viel Gutes! Du schaffst das!

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Frau,

    wow, ich bewundere wie weit du schon bist und ich finde es vollkommen okay, dass du in den Momenten, wo du mal nichts erledigst, einfach weinst.

    Bis du das mit dem Schloss geklärt hast, kannst du ja zumindest wenn ihr zu Hause seid, den Schlüssel von innen drauf lassen. Dann kommt er auch nicht rein, ohne vorher zu klingeln.

  • Danke Hope.

    Ich denke, ich habe das Recht das Schloss auszutauschen (ist jetzt eh schon geschehen, meine Freunde hätten sonst keine ruhige Nacht mehr) : mein Mann hat sich gegen die Familie entschieden und ist ausgezogen (er hat nur noch seine Sachen hier) , da kann ich hier doch walten, wie ich möchte.

    Habe heute auch versucht, rechtliche Beratung zu bekommen, da hängt ja noch so viel mehr dran, zB auch, dass ich nicht möchte, dass er seine Kinder betrunken aus dem Kindergarten und der Schule abholt. Der Kindergarten ist zum Glück auf meiner Seite, schließlich müssen die ja auch die Kinder schützen. Aber ich habe nicht das alleinige Sorgerecht...

    Da kommt noch einiges auf mich zu. :(

  • Da kommt noch einiges auf mich zu.

    Das wird es, aber auch das wirst du schaffen. Hol dir alle Unterstützung die du bekommen kannst.

    Ich hatte auch die Kita im Boot und sensibilisiert. Solange es keinen gerichtlichen Beschluss gab, haben sie mir zugesagt mich anzurufen und zu warten, bis ich vor Ort bin. Ich habe mittlerweile das alleinige Sorgerecht - es ist möglich! Aber auch mit gemeinsamen Sorgerecht gibt es Mittel und Wege die Kinder zu schützen und trotzdem den Kontakt zum Vater zu ermöglichen.

    Du hast mutige Schritte gesetzt und du musst nicht morgen gleich die Lösung für alles haben.

    Hier ist auch immer jemand, der ähnliches durchgemacht hat. Du bist nicht allein.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Und wieder bin ich ein kleines Stückchen weiter: ich habe, zusammen mit einer Freundin, die ersten Kartons gepackt mit Dingen, die mein Mann bald brauchen könnte (ich möchte nicht, dass er selbst zum Packen kommt, sich dann ewig im Haus aufhält und die Kinder ihn dann sehen und ihm heulend am Hals hängen).

    Die Reaktion meines Mannes auf meine Nachricht, wann er diese Kartons holt, war, dass er sich nun eine eigene Wohnung suchen wird (zur Zeit schläft er bei seiner Mutter). Es ist das Ende eines gemeinsamen Traumes, eines Lebenswegs, den man dachte, gemeinsam bis zum Ende zu gehen. Deshalb bin ich so traurig darüber. Und ich bin traurig, weil ich weiß, dass unsere Kinder traurig darüber sind. Die 5jährige hat heute so arg geheult, weil sie möchte, dass ihr Papa wieder kommt. Er "war doch schon so lange weg". Das zerbricht mein Herz.

    Ich weiß, ich tue das Richtige. Warum kann es sich dann so falsch anfühlen?

    Gleichzeitig kann ich nicht formulieren, was ich an meinem Mann vermisse. Ist es nur die physische Abwesenheit jetzt, die sich so schlimm anfühlt? Die ungewohnte Leere auf dem Sofa?

    Es macht mich auch traurig, dass mein Mann in den 3 Tagen, die er nun weg ist, nicht einmal gefragt hat, wie es den Kindern geht damit. Ist er immernoch darauf fokussiert, sich in seinem Leid zu suhlen? Ich hoffe, diese Traurigkeit schlägt bald in Wut um. Ich möchte lieber wütend sein auf ihn, dass er sich nicht um seine Kinder sorgt. Wütend, dass er so egozentrisch ist.

    Die große 8jährige ist ganz oft unterstützend, so süß, bastelt mir Verwöhngutscheine und macht sich Gedanken, wie es mir geht - dabei möchte ich darauf achten,dass sie ihre Kindheit behält und sie nicht zu sehr mit Sorgen belasten. Ich wiederhole jeden Tag gegenüber der Kinder, dass es nicht ihre Schuld ist,dass ihr Papa weg ist, und dass er sie liebt. Und dass er sie vermisst. Aber er muss sich nun um sich selbst kümmern und seine Krankheit mit dem Alkohol in den Griff bekommen. Und wir können ihm dabei nicht helfen. Hartes Brot für Kinder...

    Sie sollten das nicht durchmachen müssen, aber ich kann sie nicht davor schützen. Nur da sein für sie.

  • Frau, Du regelst das alles großartig! Du bist eine starke Frau!

    Die auch mal schwach sein darf, hier bei uns in der Selbsthilfegruppe. Und Du darfst

    wütend sein!

    Doch für Deine Kinder bist Du der Fels und Du regelst das alles in Eurem Sinne. Die Kinder

    können das alles nicht begreifen und verstehen, aber dafür bist Du da. Und dass es Euch

    bald besser geht, daran glaube ich fest!

    Du übernimmst die Verantwortung und Dein Mann zieht sich aus allem raus. Die Sucht

    hat das Regiment übernommen, so bitter das ist.

    Hier findest Du immer jemanden, der Dich liest und wahrnimmt. Lass Deine Gedanken

    hier bei uns.

    Ich drücke Dich in Gedanken ganz fest!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Frau,

    so eine Trennung ist nie leicht. Du machst das richtige.

    Auch wenn die Kinder ihn jetzt total vermissen, es ist für sie besser als immer ihren alkoholisierten Vater zu sehen.

    Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Zuversicht für die nächsten Wochen und das ihr drei ganz schnell an den Punkt kommt, die gemeinsame Zeit genießen zu können.

    lieben Gruß

    Hope

  • Hallo,

    meine Kinder haben bei der Trennung von ihrem Papa (er ist kein Alkoholiker doch es war trotzdem unvermeidbar und musste sein) auch gelitten, sie waren noch klein und weinten so oft, wollten dass Papa kommt. Wenn ich dran denke, kommen mir heute noch die Tränen.

    Heute sind meine Söhne 15 und 16 und IHNEN würden die Tränen kommen, wenn ihr Papa bei uns einziehen würde :S

    Vielleicht ist diese Portion Humor gerade unangebracht, aber ich will damit nur sagen:

    Deine Kinder wissen heute nicht, was gut oder schlecht für sie ist. Sie sind die Situation gewohnt und was der Mensch kennt und normal findet, möchte er nicht missen als Kind.

    Meine Söhne haben Kontakt zu ihrem Vater. Ich auch. Aber sie haben mir schon so oft gesagt, dass sie froh sind, dass wir nicht zusammen leben.

    Kinder werden älter und erleben ihren Vater ja aus der Ferne weiterhin. Sie werden irgendwann verstehen, weshalb es so kommen musste. Gib Euch Zeit das zu verarbeiten!

    Du wirst irgendwann erleichtert sein. Du handelst richtig für Dich und die Kinder.

    LG Cadda

  • Ganz genau, du machst das Richtige! Und natürlich fühlt sich das falsch an, es ist so schwer einen Traum und auch die Gewohnheit aufzugeben!

    Mit den Kindern war und ist es mit meinem Mann ähnlich. Er fährt 12 Tage auf Geschäftsreise, telefoniert einmal kurz mit beiden, fragt mich einmal wie es ihnen geht und das reicht ihm Dann. Ich weiß nicht, ob das typisch Mann ist oder ob man als Mutter doch viel enger mit den Kindern verbunden ist. Ich kann das auch nicht verstehen, wie man so wenig Interesse an den Kindern haben kann.

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