Beiträge von Sardine1986

    Hallo Sare,

    ich bin ehrlich: deine Worte treffen mich hart und ich frage, mich ob ich sein Verhalten vor mir selber soo krass verharmlose.

    Bisher ist er mal angetrunken mit ihr draußen gewesen oder hat sie im Haus gehütet, wenn ich einfach auch mal zu Terminen musste oder selbst mal durchatmen musste. Aber er ist nicht immer blau. Und ja, ich hab ein massiv schlechtes Gewissen dabei ihr gegenüber. Aber ich habe bisher vor Ort keine andere Möglichkeit, meine Tochter mal kurz abzugeben.

    Und andererseits bin ich mir doch sehr sicher, dass es definitiv schlimmere Situationen für ein Kind gibt. Ich halte diese Situationen schon so knapp wie möglich.

    Du schreibst, woanders ist es schlimmer, aber ich finde, schlimmer als bei Dir kann es ein Kleinkind fast nicht haben.

    Heute ist Sonntag und ich hoffe sehr, dass Du dein Kind nicht wieder alleine mit einem alkoholkranken Vater, von dem Du weißt, dass er dort Alkohol trinkt, zum See gehen lässt.

    Du schreibst, du hoffst, dass bei diesen Gelegenheiten nicht "mal was passiert". Aber dass Du das unterbindest kommt Dir nicht in den Sinn?

    Guten Abend Elly,

    er sagt, er kann das auch nicht mehr und fühlt sich fitter und besser, wenn er nicht getrunken hat. Und dann kommt wieder irgendwer vorbei (seine Freunde trinken selbstverständlich auch gern, nur weiß ich nicht, ob die auch allein weitermachen) mit Bier oder es wird schnell was geholt.

    Oder - so wie letzte Woche - wir reden darüber, dass es si nicht wirklich weiter geht und er selbst sagt: „warum bin ich so? Warum sage ich, ich trinke nix und trinke dann doch einfach so was…“ und ich komme etwas später wieder raus zum ihm und sehe ihn ein Bier leeren… 🤦‍♀️ er meinte auch, seine größte Angst vor dem nicht mehr Alkohol trinken sei, dass er seine Freunde verlieren würde. Auch schon starke Aussage.

    An Tagen, wie dem, an dem ich mich hier angemeldet hab, schaue ich nach Wohnungen und stelle meine Finanzen zusammen für mich und die Kleine. Und plane ein Trennungsgespräch. Dann weiß ich felsenfest, es geht nicht mehr. Er wird sich nicht auf die Schnelle ändern & ich habe keine Kraft für meine Tochter UND ihn bzw will sie nicht in dem Umfeld aufwachsen lassen.

    An Tagen wie heute: er ist nüchtern und nicht verkatert, der Typ, in den ich mich verliebt hab, frage ich mich, ov ich nicht doch übertreibe und hat er sich nicht doch schon irgendwie gebessert?! Er trinkt doch auch nicht jeden Abend…Blablabla

    Ich bin völlig überfordert mit der gesamten Situation.

    Ich denke derzeit über eine Deadline für mich nach - Ende des Jahres zB. Wenn bis dahin die Situation unverändert ist, muss ich darunter einen Schlussstrich ziehen. Und ich bin gerade dabei mir Unterstützung zu suchen - dass ich immer wieder denke, das wird schon besser hat ja auch einen Grund in meiner Psyche.

    habt ihr denn in den, scheinbar zahlreichen, Gesprächen auch mal über Konsequenzen gesprochen, wenn sein Trinkverhalten sich nicht verändert (nein ich rede nicht von Trennung). Wie reagiert er darauf, wenn Du ihm erzählst, wie es Dir dabei geht? Das du vielleicht sogar Angst hast, wenn er allein mit der gemeinsamen Tochter unterwegs ist

    Konsequenzen im Sinne von Trennung, weil ich den Menschen, den ich vor mir hab, wenn er getrunken hat, überhaupt nicht mag. Meinst du gesundheitlicher Art? Er hat neulich Blutwerte bestimmen lassen - alles bestens! Er hat allerdings in den letzten Jahren 20 kg zugenommen. Wenn er trinkt, isst er nicht; dafür aber exzessiv, wenn er nicht trinkt. Ich denke, die Wurzel allen Übels liegt in dem völlig ungebremsten ADHS mit dem er lebt…eine erhöhte Anfälligkeit für Abhängigkeiten von jeglichen Substanzen kann auch daher kommen.

    Wenn ich ihm meine Gefühlslage dazu mitteile, reagiert er je nachdem reuig und gesteht ein Problem ein (was ihn nicht vom weiter trinken abhält) oder weißt mich darauf hin, dass er doch aber jetz immerhin 7 Tage (die längste Trinkpause seit langem) nix getrunken hätte & ich Spielverderber ihm jetz nicht den Drink zu Anlass xyz gönne. Es bleibt natürlich bei dem einen - und holt sich beim nächstbesten Späti ein neues Bier. Oder es artet in Streit aus, bei drm er mir dann auch plötzlich mal etwas „ankreidet“, wie ich zu ihm bin.

    Wenn ich ihn bitte wenigstens dannnivvtvzu trinken, wenn er unsere Tochter hat, bestätigt er mir ganz selbstverständlich, dass er das natürlich sein lässt…um es dann doch zu tun. Es passiert doch auch nix! Er passt doch schließlich auf!

    Auf mein Misstrauen reagiert er oft gespielt verzweifelt, was er denn (noch) tun müsse, damit ich ihm glaube, dass es besser wird… || wenn’s nicht so traurig wär, könnte man es für ne Komödie halten!!!

    Warst Du vor der Schwangerschaft berufstätig

    Ja, ich bin noch in Elternzeit. Ab Januar werde ich aber wieder arbeiten. Es ist schon schräg, wenn man selbst arbeiten geht und der Partner unter der Woche um 4 Uhr nachts mit Fahne ins Bett kommt.

    Das verändert die Persönlichkeit.

    Ich merke ja meist schon an einer irgendwie veränderten Art wie er redet, dass da schon wieder Alk im Spiel ist. Bevor er lallt, ist er meist schon komisch und fahrig und durcheinander.

    Dann leugnet er auch erstmal richtig dreist..:

    Hallo!

    Ich bin seit inzwischen fast 8 Jahren mit meinem Partner zusammen. Unser Anfang war eine Fernbeziehung, bei de wir uns aber fast jedes Wochenende gesehen haben. Er ist die ersten Jahre fast ausschließlich zu mir nach Berlin gependelt. Erst nach 2/3 Jahren haben wir auch mal Zeit bei ihm (lebt im Haus mit seiner Mutter) verbracht, wo wir inzwischen gemeinsam mit unserer Tochter leben (9 Monate) leben.

    Irgendwann - genau kann ich das nicht mehr rekonstruieren - fiel mir auf, dass er immer wenn er freitags bei mir ankam, bereits eine mal mehr ml weniger starke Alkoholfahne hatte. Darauf angesprochen- ich mochte schlicht diesen Bier-Atem einfach nicht, über ein Alkoholproblem hab ich zu der Zeit noch nicht nachgedacht - hat er immer nur betont, sinngemäß es ist doch Wochenende oder er habe noch irgendwelche Freunde getroffen, bevor er in den Zug gestiegen sei. So als ob das schließlich Gründe sind, die das trinken am Freitagnachmittag natürlich rechtfertigen. Ich hatte ihn mehrfach gebeten, doch bitte einfach ohne Fahne zu mir zu kommen. Das hat, so wie ich mich erinnere, eher selten bis nie geklappt.

    Irgendwann fiel mir auf, dass er, wenn wir unter der Woche telefonierten, auch mal lallte. Meist habe ich dann das Telefonat eher kurz gehalten und beendet. Dass es hier ein richtiges Problem geben könnte, habe ich erst realisiert, als wir zusammengezogen sind. Wenn wir davor am Wochenende feiern waren, haben wir beide ordentlich getrunken - da nehm ich mich nicht aus. Nur hatte ich am nächsten Tag einen Kater und konnte keinen Alk sehen, wohingegen er auch schon wieder was trinken konnte.

    Hinzukommt, dass er so lange ich ihn kenne keinen Job hat. Er lebt ganz ok von Mieteinnahmen & hat keine abgeschlossene Ausbildung. Er hat also Zeit und muss nicht für einen Job unter der Woche funktionieren. Im übrigen hatte er als Teenie diagnostiziertes ADHS. Er leugnet an manchen Tagen die Existenz von ADHS komplett, jedenfalls aber habe er kein ADHS. Seine Mutter hatte lange Zeit (inzwischen nach Schlaganfall trocken) ein klares Alkoholproblem - deren Vorrat hat er in kurzer Zeit vernichtet.

    Inzwischen gibt es von 7 Tagen mindestens an 5 Tagen Alkohol. Meist mit Freunden in live oder im Chat beim zocken am Rechner, mal „ein/zwei Bier“, mal Dosen mit Whisky Cola, mal einfach so jägermeister, mal (meinen) Wein - völlig wahllos. Ich finde immer wieder leergut, das er inzwischen auch mal versteckt. Ich bin ein richtiger Kontrollfreak geworden. Den Portwein (nur ein Beispiel von vielen) zum kochen hat er getrunken & die leere Flasche in Schrank gelassen. Darauf angesprochen, wird das als Schusseligkeit abgetan a La „Achso, ja, hab ich vergessen“

    Problem ist, dass er nicht einfach nur ein/w

    zwei Bier trinkt, sondern einmal angefangen quasi endlos trinken könnte. Er ist auf jeder Party der vollste, völlig euphorisch und trinkt zügig, was er so in die Finger bekommt. Manchmal trinkt er einfach ab morgens schon Bier. Dann isst er nix und lallt am Mittag bereits. Manchmal ist es, als ob er einfach tagelang trinken würde, wenn ich nicht da wär.

    Mit unserer Tochter (!) fährt er sonntags mit dem Kinderwagen zu einem nahe gelegenen See und trinkt nachmittags aperol Spritz, so dass er in meinen Augen offensichtlich angetrunken nach Hause kommt. Ich habe also auch Angst, dass bei solchen Tagen auch mal etwas schief geht.

    Unsere Diskussionen drehen sich abwechselnd darum, dass er einsieht, dass er ein Problem hat oder das er wieder meint, es sei doch nur „ein Bier“ (was meistens definitiv mehr waren!) und ein Bier ist doch schließlich ok und er trinke ja keine harten Sachen etc. …ich kann nicht mehr. Ich stille noch und denke drüber nach, auch danach keinen Alkohol mehr zu trinken. Ich habe gern mal ein Glas Rotwein getrunken, aber wenn ich immer im Hinterkopf habe, dass er dann auch wieder eine Gelegenheit mehr zum trinken hat, vergeht mir der Appetit.

    Ich weiß, es geht alles schlimmer…insbesondere, wenn ich mir hier eure Beträge durchlese. Er pöbelt nicht, er wird nur manchmal etwas motzig und ist meist defensiv. Nur einmal hatten wir nach einer Party seiner Freunde eine ricvtug schräge Situation, in der er mich zu Boden gerungen hat. Da konnte er nicht mehr reden und ich weiß bis heute nicht, was das sollte… Och will aber unserer Tochter dieses Thema ersparen, das in seiner Familie quasi Tradition hat (auch seine Oma hat getrunken). Ich will auch für ihn einen anderen Weg! Ich merke aber so langsam, dass ich nichts machen kann… meist bin ich nur der „Spielverderber“.

    Alle drei Tage heißt es, er trinkt nicht mehr. Dann kommt das „eine Bier“ und am nächsten Tag hör ich wieder die Flaschen klirren oder Dosen. Und es ist, als ob wir noch nie darüber gesprochen haben…