Beiträge von Lamiaceae

    Liebe Lamiaceae,

    beim Jugendamt gibt es übrigens auch eine kostenlose Rechtsberatung. Ich wurde von einer Freundin, die Sozialarbeiterin ist, darauf hingewiesen, das war mir auch nicht klar.

    Ich war bei einer Rechtsberatung, es steht ganz klar das Kindeswohl im Vordergrund. Und das ist bei einem alkoholkranken Elternteil nicht gegeben. Mein Mann bagatellisiert auch, zwischendrin gibt er zu, dass er zu viel trinkt, aber normalerweise bin ich in seinen Augen die, die völlig dramatisiert. Ich habe aber mittlerweile viele im Boot, die Bescheid wissen.

    Wenn wir Cos uns Hilfe holen und anfangen, uns zu befreien, werden wir unbequem. Seit der Trennung noch mehr, weil von meiner Seite ja auch kein Interesse mehr besteht, die Beziehung weiterzuführen. Da traue ich mich auch noch mehr Dinge anzusprechen. Ich wünsche mir sehr, dass er den Kindern und sich zu Liebe den Absprung schafft und trocken wird, aber ich mache ihm ganz deutlich, dass er als Vater nur dasein und Verantwortung übernehmen kann, wenn das passiert.

    Liebe Grüße

    Danke für die Tips und den Zuspruch. Ich frage mich nur wie ich das "beweisen" soll. Die großen Kinder decken ihn und denken das sei alles nicht so schlimm. Sie kennen ihn ja auch nicht anders. Und sie teilen sich kein Ehebett mit ihm. Am Ende spielt er beim Jugendamt den tollen Vater, der er ohne den Alkohol auch meistens ist. Für ihn steht Familie an erster Stelle, ausgenommen vom Alkohol natürlich. Und es funktioniert ja alles oberflächlich betrachtet. Er geht bald wieder arbeiten, er kümmert sich um die Kinder. Meistens geht es ja auch erst Abends los.

    Was waren deine ersten Schritte raus aus der Co Abhängigkeit?

    lg

    Bei mir waren die Kinder schon aus dem Haus als das mit dem Alkohol zu tage kam, in meinem bekanntenkreis war eine ältere Frau von der ich wußte das sie in eine Angehörigen Gruppe ging und der habe ich mich angeschlossen und diese Gruppe hat mich verändert. Es hat gedauert und ist manchmal nicht einfach an sich zu arbeiten durch die Erkenntnis nur sich selbst kann man ändern in dem man sich in den Fokus stellt. Ja mein mann bemerkte die Veränderung und die gefällt ihm natürlich nicht denn die Co wird weniger. Es ist gut wenn du zuerst rechtliche Beratung suchst und du dann entscheidest ob du dich an das Jugendamt wendest. Trau dich eigene Entscheidungen zu treffen. Mir hat es gut getan dass in der Gruppe einige ältere Frauen waren mit viel Erfahrung die mich unterstützt haben ,eine wird jetzt 91 J. und die kann ich immer noch anrufen wenn es mir nicht gut geht. Sie lebt heute noch im Program , bedingt durch körperliche Einschränkung können wir uns nur noch über's Handy sprich WatsUp unterhalten.

    Marie

    Ja das mit der Gruppe will ich im neuen Jahr unbedingt angehen. Danke für die Ermutigung.

    Hat jemand Erfahrungen damit? Hat jemand schon einmal dafür eine Rechtsberatung aufgesucht?

    Was kann ich noch tun?

    Ich habe schon eingeführt, dass wenn er trinkt, ich nicht mit ihm in einem Bett schlafen möchte. Er fühlt sich dann ausquartiert und schmollt. Dass er in der Hand hat mit/bei mir zu schlafen, das sieht er nicht ein. Ich hätte diese blöde Idee gehabt. Dass er nicht trinkt und dafür die Zeit mit mir verbringt das sieht er so nicht. Und dadurch fühle ich mich dem Alkohol ganz klar unterlegen. Der ist halt der bessere Freund :(

    Ja, ich erzähle mittlerweile meinen engsten Freunden und auch einer Verwandten davon. Meistens höre ich, ich solle auf mich selbst achten, dass es ihnen leid tut und dass sie das nicht von ihm erwartet hätten, dass er es wirklcih gut vertuschen kann. Wirkliche Hilfe oder Angebote habe ich bisher dadurch nicht erfahren. Es sind alle eher hilflos und ratlos. Daher wende ich mich ans Forum. Ich will wieder für mcih zur Suchtberatung gehen und vielleicht eine Angehörigengruppe aufsuchen. Ich habe auch schon nachgedacht mich ans Jugendamt zu wenden. Ich befürchte, dass es schwierig werden würde mit dem Kleinen auszuziehen, da hier im Haus noch große Kinder meines Mannes leben, die ihren Vater decken oder einfach alles verschweigen und nicht gegen ihn aussagen würden. Somit hätte das Kind hier ja das bekannte Umfeld und die Geschwister und das bekannte Haus. Da mein Mann so gut im Vertuschen ist und im Alltag nach außen funktioniert befürchte ich, dass ich es nicht einmal "beweisen" kann und am Ende noch nicht mal das Kind bekomme.

    Mein Mann trinkt regelmäßig, offensichtlich nicht viel aber heimlich wahrscheinlich mehr. Er ist super sozial nach außen und keiner würde denken dass er ein Problem hat. Wir haben einen kleinen Sohn, 4 Jahre alt. An manchen Tagen erkennt er dass sein Konsum nicht gut ist und beteuert weniger trinken zu wollen. An anderen Tagen will er davon nie was gewusst haben und macht mich an ich soll ihn so akzeptieren wie er ist und das Trinken gehöre dazu. Er wird dan schnell gereizt, beleidigend, ignorant, verbal verletzend, kognitiv eingeschrönkt...

    Ich war bei der Suchtberatung und habe auch ihn "gechickt" was aber nicht so gut lief. Weil er ja nicht ehrlich sagt wie oft und wieviel er trinkt und alle ihm glauben und ihn ja nicht Zuhause erleben.

    Er war in Reha (Corona) und hat auch dort allen etwas vorgemacht und kam was den Alkohol betrifft unverändert zurück.

    Das Ganze belastet unsere Ehe sehr und ich würde am liebsten gehen, wenn ich nicht finanziell und emotional abhängig wäre. Ich hänge an ihm , danke aber immer öfter, dass so mein Leben nicht weitergehen kann und ich mich (und den Kleinen) retten muss bevor wir noch mehr darunter leiden.

    Liebe Grüße

    Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 4 Jahren verheiratet. Wir sind eine Patchworkfamilie. Er hat Kinder im Teenageralter mitgebracht. Gemeinsam haben wir einen Sohn, der jetzt 4 Jahre alt ist. Ich habe nie an ein Alkoholproblem gedacht, obwohl ich ihn in der Anfangszeit ein paar Mal betrunken erlebt habe. Habe mir nichts weiter dabei gedacht. Auch als wir zusammengezogen waren hat er es ganz gut verheimlichen können oder ich war einfach blind oder wollte es nicht wahrhaben. Oder es ist seit Corona und den Schicksalsschlägen in den letzten 2 Jahren mehr geworden (er war ein Jahr arbeitsunfähig, ich war sehr krank, ich hatte einen Verkehrsunfall, der jüngere Sohn aus erster Ehe stand vor der Tür und zog bei uns ein, ...). Ich weiß es nicht. Jedenfalls: Er findet für alles einen Anlass zu trinken. Beim Sport mit der Mannschaft, am Abend zur Belohnung, beim Kochen um zu testen ob der Wein gut genug für die Soße ist, bei einer Magenverstimmung einen Schnaps, wenn er seinen Freund trifft immer etwas, wenn Freunde zum Grillen kommen das Bier (bzw. mehrere), auf dem Weihnachtsmarkt der Glühwein, es gibt immer einen Grund für ihn und wenn nicht dann zum Fernsehen, zum Fussball, weil er Lust darauf hat,...

    Ich habe schon mehrfach gesagt dass ich das nicht mehr will, darunter leide und ihn nicht wiedererkenne. Vor allem weil der Alkohol ihn verändert. Wenn er nüchtern ist steht ein ganz anderer Mann vor mir als alkoholisiert. Er ist super schnell gereizt, ist langsam im Denken und zieht komische Grimassen beim Sprechen. Er ist wackelig und wird schnell beleidigend und verletzend. Das sind ständige auf und abs. Ich versuche ihm aus dem Weg zu gehen wenn er getrunken hat aber da er an 5-7 Tagen die Woche trinkt ist das gar nicht so einfach. Und eine Partnerschaft stelle ich mir auch anders vor. Ich leide sehr unter der Situation.

    Ich war bei der Suchtberatungsstelle und habe auch ihn "genötigt" dorthin zu gehen. Er war ein paar Mal dort - halt als Geschickter und nicht weil er es wollte. Die in der Suchtberatung hat sich wahrscheinlich von ihm "einlullen" lassen, denn sie meinte wohl zu ihm (so seine Erzählung) er habe ja gar kein Problem und beim Sport gehöre das ja dazu. Wahrscheinlich hat er ihr etwas anderes als die Wahrheit erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen dass eine Suchtberaterin einem Geschickten sagt es sei alles tippt toppi. Nun fühlt er sich bestärkt das bei ihm alles in bester Ordnung sei. Er sollte noch ein Trinktagebuch führen um mir zu zeigen dass alles gut sei. Das hat er aber nie gemacht, ich denke, er würde dann ja feststellen dass es doch nicht so ist. Vor einigen Wochen haben wir uns geeinigt dass er nur noch an 3-4 Tagen trinkt. Jetzt ist es wieder mehr und er behauptet diese Vereinbarung hätte es nie gegeben und er lasse sich das nicht vorschreiben wann er trinken darf und wann nicht. Ich hätte ein Problem - nicht er. Schließlich funktioniere er ja und wäre nicht gewalttätig oder ausfällig. Als ob es erst dann ein Alkoholproblem wäre... Die großen Kinder sagen nichts und nehmen die Situation so hin. Vielleicht kennen sie ihn nicht anders, vielleicht weil sie sich zur Loyalität verpflichtet fühlen (es ist ja ihr Vater).

    Ich bin selbst noch nicht wieder richtig arbeitsfähig weil ich vor 2 Jahren selbst einen krassen Infekt hatte der mich noch immer lähmt. Das bedeutet, ich traue mich auch nicht meine Drohnung ernst zu machen zu gehen weil ich nicht wüsste wie ich das Leben mit dem Kleinen finanzieren und stemmen sollte. Ich frage mich außerdem, ob ich schon alles versucht habe. Wir erleben ja auch schöne Momente und manchmal gibt es Hoffnungsschimmer. Aber am Ende werde ich dann doch immer wieder enttäuscht weil ihm das Trinken wichtiger zu sein scheint als mir dieses Leid zu ersparen.

    Ich hoffe hier guten Austausch zu finden und zu lesen, was andere in ähnlichen Situationen unternommen haben, damit sie nicht selbst zugrunde gehen.

    Liebe Grüße