Beiträge von Alex68

    Hallo liebe Rennschnecke, liebe Cadda, liebe aufzuneuenUfern, liebe Lütte,

    auch an Euch einen herzlichen Dank für Euren Zuspruch und für die freundliche Aufnahme hier im Forum.

    Da meine Frau wegen ihrer Essstörung im Moment nicht gut zu Fuß ist bin ich derjenige, der sie überallhin begleitet. Somit entfällt eine Schweigepflichtentbindung und wir können uns gegenseitig ergänzen, falls einer von beiden irgendwas nicht richtig verstanden hat. Wir werden uns jedoch einen neuen Hausarzt suchen. In Anbetracht des Krankheitsbildes meiner Frau erscheint mir sein Engagement zu sehr zurückhaltend. Mir ist schon klar, dass man von seinem Hausarzt keine Rundumbetreuung à la "Der Bergdoktor" erwarten kann, nur etwas mehr kümmern außer nicht mehr aktuelle Flyer mitzugeben, sollte er sich schon.

    Mag ja sein, dass die WHO ihre Empfehlungen zum Alkoholkonsum gecancelt hat, liebe aufzuneuenUfern . Aber irgendeinen Anhaltspunkt für einen Grenzwert braucht der Mensch, um argumentieren und an die Vernunft appellieren zu können. Und bei einem GGT-Wert im Blutlabor von über 800 bei einer Obergrenze von 18 U/l bei Frauen läuten bei mir die Alarmglocken. Nicht so bei unserem Hausarzt...

    Krankheitseinsicht zeigt sie ja, meine Frau, und sie will diese Entgiftung. Sagt sie mir zumindest. Was da wirklich daran hängt und wie die Konsequenz aussieht, danach auf jeglichen Alkohol verzichten zu müssen, scheint ihr im Moment noch nicht so richtig klar zu sein.

    Was mich noch interessieren würde, weil ich mir große Sorgen mache und nachvollziehbarerweise meine Frau auch überall gut aufgehoben wissen möchte: Wie läuft so eine Entgiftung ab? Ist das einigermaßen erträglich weil man vielleicht medikamentös ruhiggestellt wird oder geht man dabei buchstäblich "durch die Hölle"? Gibt's Einzel- oder Mehrbettzimmer? Sind Männlein und Weiblein getrennt untergebracht? Gibt es Unterschiede in der Qualität der Behandlung zwischen Einrichtungen, die von der Kasse bezahlt werden, und solchen, die man privat bezahlt?

    Fragen über Fragen und die vage Hoffnung, dass meine Frau diese Entgiftung gut wegsteckt und bestenfalls nahtlos ein anschließender Therapieplatz zur Verfügung steht, und - danach wieder den Weg zurück ins Leben findet.

    Danke für's Zuhören und vorab schon mal für Eure Anregungen!

    Herzliche Grüße!
    Alex

    Danke liebe Linde, liebe Elly und liebe Seeblick,

    für die freundliche Aufnahme hier im Forum.

    Danke auch für die deutlichen Worte in Bezug auf alkoholfreien Wein, liebe Seeblick, die ich beherzigen werde. Einigermaßen ernüchternd ist für mich die Erkenntnis, dass es entgegen der im Web verbreiteten Optionen tatsächlich wohl doch keinen Weg zurück auf eine verträgliche Tagesdosis Alkohol gibt, sondern nur die konsequente Abstinenz. Bleibt zu hoffen, dass die sich ebenso im Web verbreitete Rückfallquote im ersten Jahr von 95 % realistisch vermeiden lässt.

    Herzliche Grüße!

    Alex

    Hallo zusammen,

    ich bin sehr froh darüber, dass es auch eine Austauschmöglichkeit für mitleidende Lebenspartner gibt.

    Ich mache mir große Sorgen um meine Frau, Anfang fünfzig, ein engagiertes zierliches Persönchen, das die letzten Jahre gesundheitlich immer mehr abgebaut hat und seit etwa 1 1/2 Jahren ununterbrochen krankgeschrieben ist. Diagnose Anorexie (Essstörung/Mangelernährung), jedoch lassen diverse Arztbriefe auch immer wieder einen Alkohol-Abusus durchklingen. Aus dem Gläschen Wein am Abend sind, seitdem sie nicht mehr arbeitet, immer mehr Gläschen geworden, gleichmäßig über den Tag verteilt.

    Nachdem sie keine einzige der auf Essstörungen spezialisierten Kliniken aufnehmen wollte, haben wir nun in Eigeninitiative einen BMI erreicht, der nicht mehr ganz so kritisch ist. Allerdings hat sich ihr Weinkonsum währenddessen auf 1 bis 1,2 Liter gesteigert, am Tag.

    Meine Frau ist meine große Liebe, wir kennen uns bereits aus der Schulzeit und wir haben früh geheiratet. Ich mache mir große Sorgen um sie, zumal es nicht unwahrscheinlich ist, dass sich bei der täglichen Menge an Alkohol bereits schwere Organschäden manifestiert haben. Wir sprechen und streiten nahezu täglich über dieses Thema, ich lese ihr vor was auf einschlägigen Websites zum Thema zu finden ist, jedoch ohne jede Einsicht.

    Für mich ist das Thema Alkohol inzwischen so unerträglich geworden, dass ich auf alles verzichte und keinerlei Anreize zur Rechtfertigung schaffen möchte. Kein Weißbier mehr am Abend, keine Weißweinschorle mehr zum Anstoßen, gar nichts.

    Wir haben einen lieben netten Hausarzt, den man nur anzurufen braucht, um eine AU verlängern zu lassen. Allerdings teilt er meine Sorgen um meine Frau nicht und sieht die ganze Situation eher gelassen, spricht davon dass es bei Menschen in dieser Situation einen Auslöser braucht, um irgendwann den Schalter umzulegen… Bei einem Psychotherapeuten stehen wir auf der Warteliste.

    Wie seht Ihr das, reagiere ich übertrieben, wenn ich die 10 bis 12-fache Menge des für Frauen maximal empfohlenen Limits an Wein pro Tag besorgniserregend finde? Um eine Entgiftung mit anschließendem Totalverzicht unter Umständen zu vermeiden - funktioniert ein schrittweises Herunterfahren des Weinkonsums auf irgendwann mal wieder 1 Gläschen pro Tag? Ich überlege, meiner Frau ohne ihr Wissen alkoholfreien Wein anzubieten. Nicht die zuckersüßen „Traubensäfte“ aus dem Supermarkt, sondern schon was anspruchsvolleres mit entsprechenden Bewertungen aus Österreich. Was meint Ihr, „merkt“ der Körper den deutlich reduzierten Alkoholgehalt, oder fällt das gar nicht auf, wenn’s ähnlich schmeckt wie normaler Wein?

    Ich danke Euch schon mal für’s Reinlesen und Mitdenken und freue mich auf jede Anregung.

    Herzliche Grüße!

    Alex