Beiträge von Eva 1972

    Meiner Krankheit bin ich mir bewusst und ich werde auch keinen Alkohol mehr trinken. Und trotzdem als bodenständiger, kleinkarierter (so bezeichnet uns meine Tochter) dem System und Mitmenschen angepasster Mensch fällt es mir schwer "anders" zu sein, sprich bei uns kann kein Rum gelagert werden .... als Unternehmerin ist der Druck von außen sehr groß da ich auch gesellschaftlich Verpflichtungen habe und einen "Schein" zu wahren habe. Nachd

    Meine Mama war 23 und ich 3, ein lediges Kind und dann kam ein Kolleriker dazu ... gefürchtet ist nicht der richtige Ausdruck, Respekt vor einer Person der anfängt zu schreien wenn "etwas, was auch immer" nicht passt. Im Tagebuch in welches ich damals schrieb, kann ich jetzt heraus lesen, täglich ein Eintrag ich hasse ihn. Heute mag er gerne meinen Kontakt und meine Besuche, er ist ja mittlerweile alt und hat keine Erinnerung an früher .... vielleicht bin ich deswegen hinter den Alkohol gekommen? Wenn mein Freund nicht anspringt frage ich ihn, wofür soll ich mich heute rechtfertigen? Verrückt oder?

    Die Gedankenkreise dieses Tages ... @ Seeblick , mein Büro, in meinen ehemaligen Verstecken und teilweise sichtbaren Stellen, wo Alkohol gebunkert und abgestellt wurde, stehen jetzt Wasserflaschen, danke für deinen Tip, muss ab und zu schmunzeln darüber. Meine Arbeitsqualität ist nicht mehr die selbe seit ich mich vom Aklkohol getrennt habe. Verzettle mich wenn ich zu einer Aufgabe eine zweite Aufgabe dazu bekomme, dann muss ich wieder von vorne anfangen, weil ich nicht mehr weiß was ich genau tun wollte und mich sehr konzentrieren, sehr mühsam aber dafür bin ich nüchtern. Die Energie meinen selbsternannten Verpflichtungen nachzukommen fehlt. (Haus fertig bauen, so mühsam da rührt sich gar nichts). Manchmal habe ich das Gefühl mein Gehirn ist ein Nudelsieb ....Mein Nachbar hat wieder eine Party (jetzt schon Diemstags ;)) findet meistens mit lauter Liveband statt. Und mir wird bewusst sowas könnte ich aktuell gar nicht auf die Beine stellen. Fühle mich aus dem Leben gerissen und etwas fremd. Mich entfremdet auch der Gedanke einfach ganz "normal" wie mein Umfeld weiter leben zu können (Partys, Konzerte usw.) Einfacher war trinken als nicht zu trinken. Ich hoffe das stellt sich wieder ein! Liebe Grüße an alle

    Schönen Nachmittag Nayouk, du bist sehr aufmerksam und ich freue mich dass ich so herzlich aufgenommen bin. Ich lebe gerade von einem Tag auf den anderen, jeder trockene Tag ist ein Geschenk. Ich schäme mich sehr für meine Jahre vorher, wann immer mich meine Tochter mittags beim Essen gefragt hat, trinkst du jetzt wieder? Das tut mir im Herzen weh, bin sehr stolz auf sie hat gerade die Matura gemacht, ich habe sie die letzten Jahre dabei wohl kaum unterstützt ..... mein Freund ein wenig trinker, weil er es gar nicht sucht, war auch sehr überfordert dass es ein heimlich trinken gibt und dass man überhaupt süchtig vom Alkohol sein kann.

    Aber hauptsächlich schäme ich mich was ich die letzten Jahre gelebt habe, soviel Blödsinn gelabert und vermeintlich gemacht.

    Mein Haus ist alkoholfrei, meine Tochter hat sich angepasst, die eine oder andere Party muss ich wohl dulden, kann nicht alles auf 0 drehen.

    Ich gehe zum Sport bin aber mittlerweile etwas kontakt scheuer geworden, ist auch schade, der Kontakt zu mir wird immer noch sehr gesucht.

    Arbeite viel und gerne , die Belohnung bleibt aus ...

    Ich halte durch und freue mich auf ein alkoholfreies Leben.

    Liebe Seeblick, ich hatte wochenddienst, wohne in einem touristengebiet und auch dort beruflich verankert. Verbringe sehr viel Zeit im Büro in meinem Privathaus. Dort habe ich am liebsten getrunken neben meiner Büroarbeit. Das Büro kann ich leider nicht aussiedeln. Meine Tochter war am Wochenende unterwegs und mein Freund war auch nicht da. Das wäre die beste Kombination zum feiern. Bin immer mit dem Auto zwischen Büro und Betriebsstätte unterwegs es bietet sich an einen Abzweiger auf die Tankstelle zu machen. Den Abzweiger habe ich nicht gemacht, aber die Gedanken waren sehr präsent.

    Danke Alex für deinen Beitrag. Die Theorie kenne ich in und auswendig. Die Praxis ist schon schwieriger. Mein Entzug hat stationär stattgefunden, Medikamente vom Psychiater und war nicht besonders aufregend, schwitzen mit schlechter Stimmung. Die schlechte Stimmung hat sich leider gehalten und ist etwas mühsam. Hätte soviel zu tun und schiebe alles nach Irgendwohin. Würde mir wünschen dass ich ewig lebe um meine offene Baustellen zu organisieren, dann der Gedanke ob die denn das wichtigste sind? Bin gerade etwas vergesslich, hoffe dass es wieder besser wird.

    Ich gehe schlafen und freue mich auf den nächsten Tag morgen

    Im Herbst 2023 habe ich mich freiwillig in die Psychiatrie im Krankenhaus eingewiesen, Alkoholkonsum nicht mehr tragbar, mein drumherum (Freund und Tochter) überfordert. Bin da eingelaufen mit Notebook, Ordner und Sportklamotten. Das waren schöne 10 Tage ;) keine Verpflichtungen. Ich habe gearbeitet, bin gelaufen, fein geschlafen und wurde dort bekocht ....

    und dann die Preisverteilung,

    Ich habe dort keine Erfahrung mitgenommen, raus aus der Station und später dann wieder rein ins Vergnügen.

    Jetzt weiß ich, da steckt Arbeit dahinter. Seit 5 Wochen trinke ich keinen Alkohol mehr und in diesem Forum lese ich auch schon eine Zeit mit.

    Bin Alokoholikerin und möchte in diesem Leben keinen Alkohol mehr trinken.