Beiträge von Blizzard

    Hallo ihr beiden,

    danke zunächst für die Glückwünsche.

    Was den regelmäßigen Austausch hier betrifft: Nein, den werde ich nicht leisten können. Andererseits stimmt es auch nicht, dass ich nur hier im Thread geschrieben hätte, um mich quasi jährlich "abfeiern" zu lassen. Letztes Jahr hatte ich z.B. etwas zum Thema "Rauch-Rückfall" geschrieben, was sicherlich nicht gänzlich uninteressant war. Aber sei's drum.

    Ich würde gerne meinen Nicknamen hier behalten und ab und an vorbeischauen und gegebenenfalls hier wieder einen intensiveren Austausch suchen.

    @Karsten: Du kannst also die "4" stehen lassen. Letztlich vergeht die Zeit so schnell....und schon nächstes Jahr wäre ja die "6" auch nicht mehr aktuell;-)

    Hallo Leute,

    gestern habe ich meinen 6. Trockenheitsgeburtstag gefeiert. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht - und wenn ich mir anschaue, was in den letzten 6 Jahren alles passiert ist, kann ich mir immer nur wieder verwundert die Augen reiben.

    Mir gehts nach wie vor prächtig. Wie auch jeder andere, hatte ich in den letzten Jahren Höhen und Tiefen - aber die Höhen haben bei weitem überwogen. Letzten Herbst hatte ich eine schwere Phase, als für mich feststand, dass ich nach fast 5 Jahren meinen Arbeitgeber wechseln werde. Aber auch hier gelang es mir gut, mich abzugrenzen und meinen Weg zu finden.

    Jetzt arbeite ich mit Jugendlichen und Familien, wobei die Suchtproblematik aber nicht mehr im Mittelpunkt steht. Daneben bin ich jetzt kurz davor meine Doktorarbeit abzugeben und - "trommelwirbel" - Ende September kommt der 2. Nachwuchs (Geschlecht steht noch nicht fest).

    Ich kann nur immer wieder und wieder allen noch Unentschlossenen empfehlen, sich für das abstinente Leben zu entscheiden. Wenn ihr konsequent an euch arbeitet (z.B. mit Hilfe dieses Forums) dann habt ihr eine gute Chance ein neues Leben zu finden!

    Viele Grüße,

    Johannes (aka Blizzard)

    P.S. Bitte an die Moderatoren: Könntet ihr den Titel dieses Threads auf "6 Jahre trocken" aktualisieren?

    Zitat von zerfreila

    Hi Blizzard,

    Liebe Grüße, zerfreila, unterwegs im fünften Jahr :D

    Hallo Zerfreila,

    ja danke für die Glückwünsche, die ich nur erwidern kann. Ich kann mich noch gut an dich erinnern und an deine ersten Schritte hier (waren ja relativ kurz nach meinen eigenen). Schön, dass du es auch bisher so gut geschafft hast.

    Die Abstinenz vom Alkohol, das habe ich auch nach 5 Jahren nicht vergessen oder verdrängt, muss immer an erster Stelle stehen, da sonst alles andere gefährdet wird. Es ist wunderbar zu sehen, wie auf dieser Grundlage Leben gelingen kann.

    Herzlichst,

    Blizzard

    @Uwe,

    mir liegt es vollkommen fern, mein Handeln durch Verweis auf die Neurobiologie zu "entschuldigen". Im Gegenteil: Ich bin mir wohl bewusst, was ich tue, wenn ich eine Zigarette anzünde.

    Der Punkt ist einfach der: In Sachen Alkohol und andere berauschende Drogen habe ich für mich selber eine absolute, felsenfeste und unumstößliche Abstinenzentscheidung getroffen. Hier gibt es für mich eine rote Linie, wo ich mir nicht im geringsten irgendwelche Experimente erlauben würde. Niemals.

    Beim Rauchen, das gebe ich zu, ist das etwas anderes. Natürlich ist auch das eine Sucht. Mir gelingt es zum Glück relativ leicht, wieder davon wegzukommen, da das Rauchen einfach nicht mit meinem Lebensstil und Selbstverständnis kompatibel ist. Ich habe in den vergangenen Jahren das Rauchen immer auf ein paar Wochen eingeschränkt und das wird auch dieses Mal nicht anders sein. Beim Alkohol sowie bei anderen bewusstseinsverändernden Drogen würde ich sowas verrücktes natürlich nicht machen.

    Trotzdem lassen sich natürlich Analogien zwischen der Nikotinsucht und jeder anderen Sucht aufstellen. Und da finde ich es immer noch sehr faszinierend, zu sehen, wie man doch auch durch seine Leiblichkeit, d.h. auch durch seine neurobiologischen Grundlagen geprägt ist. Das man sich zu diesen Grundlagen verhalten kann, ist selbst meine tiefste Überzeugung;-)

    Hallo liebe Forumsgemeinde,

    ich habe mich schon längere Zeit hier nicht mehr gemeldet, der eine oder andere wird sich vielleicht noch an mich erinnern.

    Ich führe seit mittlerweile mehr als 5 Jahren ein glückliches, abstinentes Leben und bin jeden Tag dankbar dafür, keinen Alkohol mehr trinken zu müssen. Viel positives hat sich seitdem getan, ich führe eine glückliche Ehe, stehe zufrieden im Berufsleben und habe überdies mittlerweile eine gesunde, 14 Monate alte Tochter. Das Leben ist schön!

    Warum ich mich heute melde, hat folgende Bewandnis: Ich habe zur Zeit einen Rückfall mit Nikotin. Wie schon bei den letzten Veranstaltungen dieser Art (EM 2008, WM 2010) habe ich mal wieder für die Zeit des Turniers mit dem Rauchen begonnen. Bislang habe ich es immer geschafft, damit auch wieder aufzuhören, denn eigentlich passt das Rauchen gar nicht in meinen Lebenstil und wirkt sich auf das Verfolgen - insbesondere meiner sportlichen - Ziele negativ aus. Was mir dieses Mal aber wieder deutlich bewusst geworden ist, ist hier die Fatalität des Suchtgedächtnisses.

    Am Anfang wollte ich eigentlich nur beim Public Viewing der Deutschland Spiele rauchen, dann waren es plötzlich die Stunden davor und danach, dann der ganze Spieltag und jetzt ertappe ich mich selbst wie ich nach dem Spiel gestern Abend auf meinem Balkon sitze und eine nach der anderen qualme.

    Die Zeit seit dem letzten Konsum, das lehrt mich diese Erfahrung wieder einmal sehr eindringlich, spielt letztlich ÜBERHAUPT KEINE ROLLE! Das Suchtgedächtnis schlägt sofort wieder gnadenlos zu. Das ist nun alles nichts Neues, aber es zeigt sich mir wieder mal wie unabhängig diese neurobiologische Komponente von Lebensumständen funktioniert. Alle die vielleicht denken, dass ihr Suchtverhalten "nur" mit ihren derzeitigen Lebensumständen zusammenhängt sollen gewarnt sein. Der Suchtprozess vollzieht sich insofern vollständig unabhängig davon, ob ich mein Leben im Griff habe oder nicht.

    Soweit in aller Kürze!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo liebe Forumsgemeinde,

    nach langer Zeit schaue ich mal wieder hier rein. Am 19.3. habe ich meinen 4. Trockenheitsgeburtstag gefeiert. Was in diesen 4 Jahren passiert ist, kommt mir unfassbar vor. Ich bin froh und dankbar diesen Weg gegangen zu sein und nun der zu sein, der ich bin.

    Bei mir läufts weiterhin hervorragend: Psychotherapeutische Zusatzausbildung abgeschlossen. Grundstudium der Philosophie abgeschlossen. Promotion begonnen. Arbeit top. Im Sport läufts gut und last but not least werde ich mit meiner Frau demnächst eine neue Erdenbürgerin begrüßen dürfen :D

    Herzliche Grüße an euch alle von einem rundum glücklichen Blizzard!

    Hallo Karsten,

    bitte, gerne geschehen. Habe ja immer gesagt, dass das Forum für mich zu Beginn meiner Abstinenz ein absoluter Dreh- und Angelpunkt war. Insofern durfte es in meinem Buch ja auch gar nicht fehlen:.)

    Hallo Spanijoggel,

    danke für dein Interesse und die Gratulation. Ja, auch die persönlichen Rückmeldungen waren bis jetzt durchaus positiv, was mich wahnsinnig glücklich macht. Bin gespannt, was sich jetzt als nächstes so entwickelt. Als erste "Konsequenz" bekam ich jetzt vorgestern das Angebot, eine Lehreinheit an der Universität Wien im logotherapeutischen Seminar zu halten. Unfassbar!

    Viele Grüße,


    Johannes

    Vielen, vielen Dank an euch alle! Ich freue mich, von euch zu lesen. Es ist unglaublich wie die Zeit vergeht - und wie großartig die letzten 3 Jahre in meinem Leben waren. Natürlich - es hat eine Zeit gedauert, bis man langsam einen Weg begehen konnte, bei welchem man spürte, das es langsam aber sicher "bergauf" geht. Das war bei mir Ende 2007 - also nach etwa 9 Monaten Trockenheit der Fall. Was danach passierte - das kommt mir bisweilen jetzt noch surreal vor.

    Ich kann an jeden Alkoholiker der ernsthaft trocken werden will nur appellieren: Gebt euch die Chance. Wenn euer Gefühl euch sagt "da muss es doch noch mehr im Leben geben als die Sucht" - dann trügt es euch nicht. Und es lohnt sich, dies zu entdecken. Ich wurde reich beschenkt und bin dafür jeden Tag dankbar.

    Viele Grüße an euch alle!


    Johannes

    Hallo liebe Forumsgemeinde,

    der eine oder die andere werden mich sicherlich noch kennen. Seit Anfang 2007 bin ich Mitglied hier im Forum und seit 19. März 2007 trocken. Das aus diesem anfänglichen "nur nicht mehr trinken" schließlich eine richtig zufriedene Abstinenz wurde, habe ich maßgeblich auch diesem Forum zu verdanken. In ungezählten Stunden habe ich hier die Beiträge gelesen und für mich viele wertvolle Anregungen und Hinweise erhalten. Nach und nach war ich dann auch in der Lage, selber meine Erfahrungen einzubringen.

    Mittlerweile lebe ich seit fast dreieinhalb Jahren ein zufriedenes und rundum glückliches Leben. Als Sozialarbeiter bin ich auch direkt in der Suchthilfe mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen tätig und kann so auch auf direktem Wege persönliche Erfahrungen und professionelles Handeln einbringen.

    Wie lange angekündigt, habe ich nun meine Erfahrungen mit der Alkoholsucht in einem Buch veröffentlicht. Ich beschreibe darin meinen Weg in die Alkoholsucht hinein und wie ich letztlich den "Ausstieg" geschafft habe. Unter folgendem Link findet ihr eine Beschreibung beim Buchversand Amazon:

    Mein Buch

    Natürlich habe ich mir mit dieser Veröffentlichung selber gewissermaßen einen "Herzenswunsch" erfüllt - hoffe aber ebenso, das andere von meinen Erfahrungen profitieren können oder auch Mut und Kraft schöpfen. Die bisherigen Rückmeldungen zu meinem Buch waren durchweg positiv und lassen mich hoffen.

    Soviel erstmal für den Moment. Für Fragen stehe ich hier gerne zur Verfügung.

    Viele Grüße,


    Johannes

    @Schattenspringer

    Bezüglich des Buches: Ich arbeite weiter daran. Das Lektorat ist abgeschlossen, ich stehe gerade in Verhandlungen mit 2 Verlagen. Sobald das ganze spruchreif ist, werde ich mich auch hier wieder melden.

    Zieht sich halt alles viel länger hin, als ich ursprünglich dachte. Aber gut Ding braucht Weile:.)

    Hallo zusammen,

    und schon wieder ist ein Jahr vorbei - 3 Jahre bin ich nun trocken! Wie die Zeit vergeht! Das Leben ist schöner denn je und ich freue mich weiterhin über jeden trockenen Tag.

    Es ist unfassbar, was in diesen 3 Jahren alles in meinem Leben passiert ist - was alles voran gegangen ist. Ich hätte nicht gedacht, dass die Trockenheit dermaßen Energie frei setzen kann...

    Durch meinen Beruf ist das Thema Sucht ja jeden Tag präsent. Ich kann nun einiges von dem, was ich gelernt habe (auch und vor allem hier!) weitergeben. Das erfüllt mich mit tiefer Freude und Zufriedenheit.

    Ich freue mich auf viele trockene Jahre und bin Gott jeden Tag dankbar dafür, dass ich den Weg aus dem Teufelskreis der Sucht gefunden habe.

    Viele Grüße an euch alle und viel Erfolg für alle, die sich auf ihrem Weg Richtung Nüchternheit vielleicht noch eher am Anfang befinden!


    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo Leute,

    schon wieder sind fast 4 Monate seit meinem letzten Posting vergangen. In dieser Zeit ist wiederum viel - positives - passiert. Die Arbeit läuft gut, wenngleich sie manchmal auch in ziemlichen Stress ausartet - das "beißt" sich dann etwas mit dem ebenfalls ernster werdenden Studium der Philosphie, wo ja - wie schon im letzten Beitrag von mir erwähnt - nun die Zwischenprüfungen anstehen. Am 1., 3.,5. und 9. Februar sind meine Prüfungstermine. Bis dahin wirds nochmal richtig hart, weil an den nächsten Wochenenden zugleich die Logotherapie-Ausbildung in ihre erste, entscheidende Phase geht. Nach der letzten mündlichen Prüfung am 9.2. wird dann aber erstmal Ruhe einkehren - dann kann ich mich wieder verstärkt meinen sportlichen Ambitionen widmen.

    Und der Umgang mit meiner Krankheit? Dieser ist weiterhin ganz oben auf meiner Prioritätenliste - natürlich nicht zuletzt aufgrund meiner Arbeit in der Suchthilfe bin ich ja sowieso täglich mit der Thematik konfrontiert. Auch jetzt, nach bald 3 Jahren Trockenheit lerne ich noch immer wieder neue Aspekte kennen, erkenne Zusammenhänge und kann diese für mich und für meine Klienten fruchtbar machen. Daraus ergibt sich eine große Zufriedenheit und eine manchmal mir selbst unheimlich werdende Energie.

    Viele Grüße an euch alle da draußen!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo zusammen,

    ich habe gerade das Buch von Oliver Ameisen gelesen. Sehr interessant.

    Vorweg: Ich selber nehme keine Medikamente gegen Suchtdruck und bin auch der Überzeugung, dass mein trockener Weg ein Ergebnis vielfältiger Bemühungen und dem von uns hier im Forum skizzierten Weg der "Trockenbausteine" ist.

    Trotzdem ist diese verblüffende Erfahrung dieses Mediziners jetzt da und nun wird - wie ich im Internet gerade lesen konnte - in breiten Feldstudien die Wirksamkeit dieses "Wundermittels" erforscht.

    Fest steht, dass niemand, der das Buch von O. Ameisen gelesen hat, leugnen wird, dass der Autor ein schwerer Fall von Alkoholismus war (ist). Er hatte dutzende Entgiftungen und ein halbes Dutzend Langzeittherapien in den besten Suchtkliniken der USA hinter sich. Man muss also davon ausgehen, das er weiß, wovon er spricht.

    Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass Ameisen da eine revolutionär-wirkende Entdeckung gemacht hat. Revolutionär im Sinne einer ergänzenden Behandlung zur Vermeidung von starkem Craving, also Suchtdruck.

    Was aber den Rest unserer komplexen Krankheit betrifft, so bleibt es auch künftig niemanden erspart, sich geistig mit seiner Sucht auseinander zu setzen, sein Leben zu überdenken und neu zu ordnen usw. Das Phänomen der Suchterkrankung lässt sich auf rein neurobiologischer Ebene nicht lösen - davon bin ich überzeugt.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo Leute,

    schon wieder habe ich 2 Monate nichts mehr von mir gegeben - wie doch die Zeit verinnt. 2 1/2 Jahre bin ich jetzt schon trocken und das Leben macht so richtig Spaß. :D

    Die letzten Monate waren geprägt von einem wunderschönen Urlaub am Bodensee, einer arbeitsintensiven Zeit im Büro, diversen Seminararbeiten für das Studium und die Fortbildung und fast täglichem sportlichen Training. Im Herbst wird es jetzt, v.a. was das Studium betrifft, noch intensiver. Anfang Februar 2010 stehen da die Zwischenprüfungen an - und der Stoffumfang ist enorm, das wird eine richtige Herausforderung. Aber ich freue mich darauf. :wink:

    Bei meiner Buchveröffentlichung bin ich auch einen Schritt weitergekommen. Eine freie Lektorin und eine Sachbuchagentur lasen das Manuskript und beurteilten es positiv, nannten mir aber auch einige Punkte, wo ich noch mal Überarbeitungen machen soll. Das war sehr produktiv. In den nächsten 3 Monaten hoffe ich, das überarbeitete Manuskript dann einreichen zu können. Dauert zwar alles in allem viel länger als ich dachte, dafür wird es aber dann hoffentlich auch richtig gut. :)

    Ach ja: Kurz nach meinem letzten Posting habe ich ja meinen Vortrag über logotherpeutische Interventionen in der Suchthilfe gehalten. Nach Ende gab es von den Gästen - darunter zahlreiche besorgte Eltern und Schullehrer - viele Fragen die sich nicht zuletzt auch auf meine persönlichen Erfahrungen bezogen. Kurz nach Ende der Veranstaltung kam dann eine Gemeindemitarbeiterin auf mich zu und bot mir an, in ihrer Gemeinde Vorträge für Elternvereine, an Schulen usw. zu machen. Ich sagte zu. Kurz danach meldete sich schon das Büro des Bürgermeisters. Das wird also auch nochmal eine Herausforderung auf die ich mich freue.

    Es bleibt also spannend.

    In diesem Sinne - viele Grüße an euch alle - und bleibt trocken, es zahlt sich tausendfach aus!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo Leute,

    ich melde mich - nach langer Abwesenheit - mal wieder.

    Es geht mir weiterhin prima. Arbeit, Studium, Weiterbildung, Training - das alles nimmt mich zeitlich sehr in Beschlag, macht aber auch wahnsinnig viel Spaß. Morgen halte ich meinen ersten öffentlichen Vortrag!!! :D Es geht um logotherapeutische Interventionen in der Alkohol- bzw. Suchtkrankenhilfe. Fühle mich gut vorbereitet.

    Freitag nächste Woche habe ich meinen letzten Arbeitstag vor dem Urlaub. Dann geht es erstmal über das Wochenende nach Ulm, wo mein sportlicher Saisonhöhepunkt in Form des Jedermann-Zehnkampfes auf mich wartet. Danach 10 Tage Urlaub am Bodensee. Hoffentlich spielt das Wetter halbwegs mit. Obwohl...ist eigentlich egal. Wenn man die rechte Einstellung zum Leben hat, dann kann einem auch das Wetter nicht viel anhaben :D

    Viele Grüße an euch alle - und bleibt ja trocken - es zahlt sich so wahnsinnig aus!!!!!!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo zusammen,

    also ich möchte für mich behaupten, dass ich weiter als eine Handbreit oder einen Arm weg vom nächsten Glas (Alkohol) bin. Schon alleine deswegen, weil es in meiner Umgebung grundsätzlich keine Alkohol gibt (alkoholfreier Haushalt).

    Aber nicht nur im physischen Sinne kann man weit mehr als "eine Handbreit" vom Rückfall entfernt sein, sondern natürlich - und gerade - im psychischen Sinne.

    Pauschalisierungen, wie die im Threadtitel beschriebenen sind genauso undifferenziert wie falsch. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass solche Formulierungen gefährlich sind. Denn sie tragen im Unterton (zwischen den Zeilen gelesen) eine fatalistische Botschaft mit, die in etwa wie folgt interpretiert werden könnte: "Ganz egal was du für deine Trockenheit auch tun magst, du bist und bleibst trotzdem nur soweit vom Rückfall entfernt, wie jeder andere." Das halte ich für gefährlichen Unfug und zeugt davon, dass man seinen eigenen Weg noch nicht gefunden bzw. in diesen kein Vetrauen hat. Man sollte aber nicht von sich auf andere schließen.

    Und noch eine letzte Anmerkung: Wenn wir tatsächlich alle immer gleich weit vom nächsten Rückfall entfernt wären, dann gäbe es sowas wie "Langzeitrockene" gar nicht, denn nach den Maßstäben der Wahrscheinlichkeitsrechnung müssten wir dann ja auch alle früher oder später innerhalb eines zu bestimmenden Zeitraumes mit 99,9999 %iger Wahrscheinlichkeit einen Rückfall haben.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Hallo Leute,

    ich wollte mich mal wieder melden, damit ihr nicht denkt, ich hätte euch vergessen!

    Mir gehts prima. Ich genieße den wunderbaren Frühling hier in München und ganz allgemein mein trockenes Leben. Die Arbeit läuft weiterhin gut. Seit einem Monat studiere ich ja jetzt nebenbei Philosophie was sich gut mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren lässt, da ich in deren Ausgestaltung sehr viel Freiraum habe. Außerdem ist mein Arbeitsplatz und die Uni nur 4 U-Bahnhaltestellen voneinander entfernt, sodaß ich schnell mal "zwischendurch" zu den Vorlesungen kann.

    In Sachen Sport komme ich jetzt langsam in Hochform. Letztes Wochenende war der Zehnkampf in Berlin. Obwohl ich erst seit einem guten Monat draußen Technik trainieren kann, bin ich guten Mutes in das Flugzeug Richtung Bundeshauptstadt gestiegen. Schön war es auch, im Rahmen des Wettkampfes wieder meine alten Freunde zu sehen - das erste Mal seit meinem Umzug nach Bayern letzten Sommer.

    Die Veröffentlichung meines Buches wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Ich habe im letzten halben Jahr - vor allem durch meine Arbeit hier in der Suchthilfe - dermaßen viele und wichtige Dinge gelernt und Eindrücke gesammelt, dass es geradezu fahrlässig wäre, diese nun nicht in ein solches Buch (das man ja nur einmal im Leben schreibt) einfließen zu lassen.

    Morgen und übermorgen habe ich wieder meine Fortbildung. Nächste Woche heißt es noch mal richtig "Gas" geben in der Arbeit - danach habe ich eine Woche Urlaub. Darauf freue ich mich schon, denn dann kann ich mich mal ein paar Tage voll auf die Uni konzentrieren.

    Ich wünsche allen hier weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit an einer zufriedenen Trockenheit und werde mich sicherlich bald wieder bei euch melden! Viele Grüße,

    herzlichst,

    Blizzard

    Hallo Kerstin,

    auch von meiner Seite aus alles Gute und herzlichen Glückwunsch zu deinem 2. Trockenheitsgeburtstag.

    Wir beide haben unsere Threads hier im offenen Bereich ja ungefähr zeitgleich gestartet - deshalb habe ich gerade zu Beginn ja auch oft bei dir gelesen und auch geschrieben. Immer wieder habe ich so deinen Weg hier mitverfolgt und auch für mich was daraus lernen können. In gewisser Weise bist du mir ein Vorbild - denn, z.B. im Gegensatz zu mir, musstest du in den vergangenen 2 Jahren mit Schicksalsschlägen klar kommen, die wirklich nicht ohne sind - und hast dich tapfer durchgekämpft und dabei weiter deinen Weg verfolgt. Das ist nicht selbstverständlich.

    In diesem Sinne: Meine Hochachtung!

    Herzlichst,

    Blizzard