Beiträge von liv

    Hey Nys,

    ich hab diesen Thread lange nicht mehr verfolgt und daher auch verpasst, dass Du am 14. Juli mit dem Rauchen aufgehört hast. Ich bin seit dem 16.07. rauchfrei.
    Schade, dass Du zwei Rückfallwochen zu verbuchen hast. Aber immer noch besser, als die 9 Rückfallmonate von mir :wink: .

    Ich bin zurzeit auch frei von deftigen Rückfall-Gedanken. So lässt sich das gut aushalten.

    Bleiben wir dran!

    gruss liv

    Lieber zerfreila,

    ich war im Kurzurlaub, daher komme ich erst heute dazu, Dir ganz, ganz herzlich zu 5 trockenen Jahren zu gratulieren.
    Ich wünsche Dir auf Deinem weiteren trockenen Weg alles Gute und freue mich immer wieder, hier von Dir zu lesen.

    Gute Besserung!

    gruss liv

    Huhu Hartmut,

    als ich noch trank/Drogen konsumierte, dachte ich, wenn ich dieses Dauerbeschissen meiner Gedanken durch diese immense unfreiwilllige Konsumgier nur irgendwie wegbekomme, habe ich keine wirklichen Probleme mehr. Nun ganz so ist es nicht gekommen :wink: . Aber heute habe ich die Möglichkeit, mich meinen Problemen zu stellen und klar und nüchtern Entscheidungen zu fällen.

    Ich erwarte von meiner Trockenheit, wieder einigermassen lebenstüchtig zu sein und zu bleiben. Ich bin auf jeden Fall wesentlich freier in meinen Entscheidungen. Das Leben und die Chancen stehen mir wieder offen. Das ist doch schon ganz schön viel.

    War das jetzt am Thema vorbei? :lol:

    gruss simi

    Na dann liebe Tina ...

    ... mach ich mal den Anfang; auch wenn ich meine Rückfallgeschichte gefühlt schon mindestens 30 mal erzählt habe und schon fast Angst habe, damit allen auf den Senkel zu gehen. Aber ich werde nicht müde von meinen Erfahrungen zu erzählen ... vielleicht kann ja jemand was für sich dabei rausziehen. Und wenn nicht, hab ich`s für mich mal wieder aufgedröselt :wink: . Leider kann ich es nicht gut in diese vier "Unterthemen" gliedern.

    Meinen Rückfall baute ich vier Tage nach meinem zweiten Trockengeburtstag ... habe mich irgendwie noch über dieses Jubiläum rübergeschleppt. Ich mag es jetzt nicht mehr nachlesen, aber ich schätze mein Rückfall hat sich mindestens über zwei, drei Monate intensiv aufgebaut. Vielleicht auch schon seit meinem damals ersten trockenen Tag?
    Ich bekam bis zum Rückfall das Gefühl nicht aus dem Kopf, Trinken hätte was mit Erleichterung zu tun. Ich träumte von dem ersten erleichternden Schluck ... wie er mir früher Erleichterung von den Entzugserscheinungen beschert hat.

    Ich und alle im Forum sahen damals den Rückfall auf mich zukommen. Er war beileibe keine Überraschung. Doch noch heute kann ich nicht sagen, wie ich ihn wirklich hätte verhindern können. Wochenlang habe ich gestrampelt und mich versucht zu wehren; hab gejammert, geschimpft, geweint und geflucht. Aber da war der Gedanke schon zu tief in meinem Kopf - das Gefühl, anders keine Erleichterung zu erreichen. Ich glaubte, wenn ich mich nur genug tief damit auseinandersetzte, wenn ich meine Begierde analysiere und die Rückfallsituation x mal im Kopf durchspiele, durchschaue ich es und kann ihn verhindern. Ich wollte es logisch entschlüsseln und lösen. Doch ich liess dadurch den Alk immer weiter in meinen Kopf, in meine Gedankenwelt. Ich glaube heute, ich hätte mich früher einfach ablenken sollen; mich nicht so tief in den Rückfall hineinfühlen wollen. Ich dachte, wenn ich es mir nur schrecklich genug vorstelle, vergeht mir die Lust darauf ... aber in jeder Vorstellung rann dieser erleichternde erste Schluck die Kehle runter.

    Es stand ein Zahnarzttermin an .. und ich muss sagen, ich war damals echt Angstpatientin ... und kam damit einfach nicht klar. Da holte ich mir dann noch kurz quasi die Absolution meines Freundes ein, der ja eh immer dachte, ich könnte es schon kontrollieren, wenn ich nur wollte :roll: . Und das Bier war im Einkaufskorb und schon bald der erste Schluck in meiner Kehle. Und weisst Du, was das besch.ssendste und gleichzeitig für mich allerbeste daran war? Es stellte sich in keinster Weise eine Erleichterung ein. Es war ein Sch.issgefühl von Anfang an. Trotzdem trank ich meine paar Büchsen. Das schwammige Gefühl ekelte mich dann aber so an, .... entschuldigung jetzt wird`s eklig .... dass ich mit aller Kraft versuchte, mich zu übergeben, um diesen Dreck so schnell wie möglich wieder aus dem Körper zu bekommen.

    Mir war augenblicklich klar, dass es nicht das ist, was ich wollte, erwartete, ersehnte und suchte - es gab mir genau das Gegenteil. Ich ging ins Forum und wurde da aufgefangen (mit sehr einfühlsamen, aber auch sehr direkten Worten ... ich wurde nicht geschont, darüber bin ich heute dankbar). Seit dem Tag darauf trank ich keinen Schluck mehr ... unterdessen über vier Jahre zufrieden. Ich hatte seither keinen Druck mehr, weil ich mir dieses elende schale Gefühl, welches ich während dem Rückfall hatte, jederzeit in Erinnerung rufen kann, wenn eine Stimme in mir sagt, Alkohol könnte doch irgendetwas positives bringen.

    Ich bemühe mich seither, Alkgedanken nur bis zu einem gewissen ganz kleinen Grad zuzulassen. Sobald ich merke, sie nehmen immer mehr Platz ein, versuche ich mich auf Biegen und Brechen abzulenken. Alkgedanken sollen sich in MEINEM Kopf nicht mehr breit machen dürfen.

    Naja, ob das jetzt eine Hilfe war, sei dahingestellt. Aber ich fühlte mich angesprochen :wink: .

    Liebe Grüsse, liv

    Huhu Frank,

    ich kenn Dich noch, auch wenn`s umgekehrt wahrscheinlich nicht so ist ... bin ja selten schreibend im offenen unterwegs.

    Ich heisse Dich hier ganz herzlich willkommen zurück!
    Es wurde schon von jemand nachgefragt, ob Du nicht in den geschützten Bereich herüberwechseln möchtest. Dort findet der Austausch halt schon viel intensiver statt ... . Ich würde mir das mal genau überlegen.

    Ich wünsche Dir für Deinen Restart alles Gute!

    gruss liv

    Huhu Erik,

    ich bin eher selten im Offenen Bereich und ich kenne Deine Geschichte daher nur sehr vage.
    Deine letzten Beiträge haben mich aber sehr angesprochen, da ich selber auch oft in so einem Gefühl der Unzufriedenheit und Aussichtslosigkeit stecke.
    Ich bin nun ein paar Jahre rückfallfrei; trotz allem kenne ich so ein Gefühl der Leere und Unbefriedigtheit in meinem Leben noch immer sehr gut. Manchmal denke ich, es wäre einfacher, dorthin zurückzugehen wo ich herkomme (schwerst alkohol- und drogensüchtig auf der Strasse lebend), als weiterhin an mir zu arbeiten und mich dem Leben immer und immer wieder nüchtern zu stellen. Das trockene/cleane Leben sollte doch bitte massenweise Zufriedenheit, Gelassenheit, Zuversicht, Glück, Partnerschaft, Unternehmungslust, tiefe Freundschaften, ... bescheren; schliesslich hätte ich es doch wirklich verdient (und ich meine das relativ ernst! :wink: ). Da strenge ich mich an, trocken und clean zu bleiben; stelle mein halbes Leben auf den Kopf, achte so gut es geht auf mich, gehe arbeiten, versuche meine Kinder zu erziehen, .... .
    Und als Gegenleistung bekomme ich im Glücksfall das Gefühl "weder-gut-noch-schlecht". So ein bisschen mehr Glücklichsein sollte doch schon drin liegen ... 8) .

    Immer im Frühling kommt bei mir so ein Gefühl des Ausbrechen-wollens hoch. Der Wunsch, wie früher die Tage (kiffend und trinkend) am See zu verbringen; nach Freiheit, Unbekümmertheit und Freundschaft. Doch mir wird meistens relativ schnell klar, dass es nie wieder so sein wird (wäre) wie früher. Ich habe mich verändert und auch meine Bedürfnisse sind nicht mehr die gleichen. Ich bin ungerne mit alkoholisierten Menschen zusammen und erst recht mit Menschen, die sich gerade harte Drogen reingepfiffen haben. Es ist einfach nicht mehr meine Welt. Oft denke ich, früher sei alles einfacher gewesen. Aber es gibt für mich kein Zurück mehr .... zu sehr habe ich mich mit meiner Krankheit auseinander gesetzt und zu gut kenne ich jetzt die Mechanismen der Sucht. Ich könnte nicht mehr sorglos ein paar Bier trinken. Die Zeit, als ich voll aufgeputscht an einer after-after-party rumgezappelt bin ist sowieso vorbei.

    Wir entwickeln uns (iin der Regel :wink: ) immer weiter und nie wird wieder was genau wie früher sein. Wir haben mehr (Lebens-) Erfahrung und mehr (Hintergrund-) Wissen.

    Mein Impuls ist, Dir zu raten (was ich sonst nicht oft tue), Dich ganz bewusst vom Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu trennen. Dieses war bei mir auch Anfang allen Übels. Mich hat das Kaputte und Selbstzerstörerische auch schon immer angezogen. Das Buch sollte wohl mal abschreckend wirken, hat bei mir aber das Gegenteil ausgelöst. Ich fände es ein wichtiges Zeichen von Dir an Dich selber, dieses Buch als Symbol des Hanges an Kaputtsein und Selbstzerstörung hochoffiziell zu verbrennen oder im Mülleimer zu versenken. Was ist es, das Dich dieses Buch so hüten lässt? Darin steht viel Junkie-Romantik. Die tatsächliche Härte, Kälte, der Dreck ist in der Realität ja eh anders.

    Ob Dich das jetzt irgendwie weiterbringt, bezweifle ich, ich wollte Dir nur sagen, dass ich alles, was Du schreibst (sogar die Unmengen an RedBull) sehr gut nachvollziehen kann; dass ich versuche meine Entwicklung und Veränderung zu akzeptieren und damit haushalte, was ich habe. Ich lerne jetzt nach all den Jahren erst, zu mir und meiner Meinung zu stehen. Das erscheint von aussen wohl als längst überfällig und selbstverständlich. Aber für mich ist`s ein weiterer kleiner Schritt in die richtige, gesunde Richtung und das macht mich stolz. Ich versuche mich mehr auf die kleinen Fortschritte und hübschen Dinge zu konzentrieren, als auf all meine Defizite. Es gibt immer Menschen, denen es noch schlechter geht ... aber das festzustellen hilft mir ja nicht weiter - ich stecke in MEINEM Leben drin und es ist MEIN Empfinden und somit ist mein Leiden auch berechtigt und niemals falsch. Ich sollte mich nur nicht allzulange darin suhlen, um`s nicht noch zu verstärken.

    Du bist ganz richtig Erik, genau so wie Du bist! Du bist mit uns auf dem Weg und ich würde mir sehr wünschen, dass Du das auch weiterhin (vielleicht sogar etwas öfters) bleibst.

    Es ist auch so, dass einige trockene Alkoholiker nie Suchtdruck hatten und haben - ich hatte lange deftigen Suchtdruck und auch heute kommt noch immer mal wieder ein Gefühl des Verzichts auf. Trotzdem ist meine Trockenheit, meine Arbeit an mir nicht minderwertiger ... einfach anders.
    Und je mehr ich mich mit meinen veränderten Bedürfnissen anfreunde, und diese ernst nehme, desto öfter habe ich jetzt auch ein Gefühl des "bisschen-besser-als-weder-gut-noch-schlecht" :wink: .


    Jetzt habe ich Dich aber wacker vollgelabert :oops: .

    tschüss, liv

    Lieber zerfreila,

    auch wenn ich nicht soo oft hier schreibe, denke ich doch immer mal wieder an Dich und wie es Dir wohl gerade geht.

    Mir hilft auch so manches Mosaiksteinchen in fremden Beiträgen mehr, als alle klugen Weisheiten. Es sind oft ganz kleine Worte, für den Schreiber vielleicht gar nicht bewusst platziert und doch für mich so wertvoll sind. Von Dir konnte ich schon oft was mitnehmen.
    Dein Beitrag über die riesige Tour lässt in mir z.B. die Frage aufkommen, ob es wohl Dinge gibt (für mich die Vorstellung einer solchen Tour :wink: ), die mir so unheimlich beängstigend erscheint, dass ich glatt die Angst davor verlieren würde. Das macht jetzt wohl keinen Sinn, aber es hilft mir gewisse Dinge in Etappen zu betrachten und nicht als übergrosses Ganzes. So ist wohl manches zu schaffen, was vorher als unerreichbar fern erschien. Liv-Gedanken halt :lol: .

    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und grüsse Dich herzlich, liv

    Guten Abend ... naja schon eher gute Nacht Cora :D ,

    ich bin einfach der Meinung, dass gewisse Gefahren nicht verharmlost werden sollten. Was ich meine: Ich habe früher gefixt ... einmal nahm ich aus lauter Verzweiflung das Wasser aus einer Pfütze ... ich hatte keine Folge-Probleme deswegen. Trotzdem würde ich das niemals jemandem empfehlen. Und schon gar nicht in ein offenes Forum schreiben, das viele unsichtbare Mitleser informiert.
    Tatsache ist doch, dass hier viele mitlesen, deren Namen und Situationen wir nicht kennen. Viele nasse oder frisch trockene Alkoholiker, die naturgemäss den einfachsten Weg suchen - das scheint meist der Weg zu sein, der am wenigsten Aufwand benötigt und der die wenigsten Veränderungen im Leben mit sich bringt. Das ist meistens: Den Arzt für den Entzug nicht aufzusuchen, Umfeld nicht über unsere Krankheit informieren, Job behalten (egal wie gefährlich er in Bezug auf unsere Krankheit ist). Das mag bei einem reichen - bei einer grossen Anzahl nicht. Und da halte ich mich lieber einmal mehr zurück und mache keine Hoffnung, dass mein Gegenüber DIE Ausnahme ist. Vielleicht kostet ihn eine falsche Entscheidung die Gesundheit ... .

    Wenn ich hier im offenen Bereich schreibe, versuche ich mir dessen immer bewusst zu sein. Vielleicht sind da draussen Menschen, die die Möglichkeit hätten, eine stationäre Therapie zu machen, aber Dein Abraten als gelegene Rechtfertigung sehen, diese Chance in die Tonne zu kloppen und den bequemeren - aber vielleicht auch aussichtsloseren - Weg zu gehen.

    Ich glaube, wir müssen uns unserer Verantwortung, wenn wir hier schreiben, einfach immer bewusst sein.

    Mag sein, dass ich zu weit denke und übertreibe. Aber so sehe ich das nunmal.

    gruss liv

    Hallo Tine,

    herzlich willkommen im Forum!

    Wenn Du trocken bleiben willst, wäre es wahrscheinlich wirklich klüger, Dich nach einem anderen Job umzuschauen. Die permanente Konfrontation mit Alkohol, den Gerüchen, dem Anblick und dessen Konsumenten, wäre mir auch heute noch ein viel zu grosses Risiko. Es mag vielleicht irgendwo einen trockenen Grossneffen der Schwester eines Bekannten eines Freundes :wink: geben, der trocken in einer Brauerei arbeitet und das täglich mit einem Lächeln wegsteckt ... . Aber ich bin realistisch und ginge nicht von Grund auf davon aus, dass ich DIE Ausnahme schlechthin sein würde.

    Meine Erfahrung ist, dass Saufdruck sehr oft zeitverzögert einsetzt. Also, dass ich in unmittelbarer Nähe dem Alkohol zwar widerstehen kann, ich aber Tage danach Saufdruck bekomme und mich wundere woher.

    Und das mit der Therapie ... . Würde, wie Tina schreibt, erstmal die nächsten Termine abwarten und gedanklich offen bleiben. Ich hatte weder eine stationäre noch eine ambulante Therapie in Bezug auf Alkohol ... aber ich würde die Chance heute sofort ergreifen, wenn ich zu Beginn meiner Abstinenz eine dieser Möglichkeiten bekäme. Stationär hat halt den Vorteil, dass Du Dich absolut nur auf Dich konzentrieren könntest und nicht nebenher noch Familie, Kinder, Haushalt und Arbeit managen müsstest ... . Wenn ich heute wählen könnte, würde ich eine stationäre machen und mich mal für ein Weilchen aus dem Alltag herausnehmen.


    Daher finde ich Coras Beitrag fast durchwegs sehr bedenklich ... manchmal frage ich mich, woher User nach wenigen trockenen Tagen die Überzeugung
    her haben, so gut Bescheid zu wissen und andere so gut zu kennen, dass sie solche gefährliche Dinge behaupten. Nichts für ungut, Cora! :wink:

    gruss liv

    Hallo Carmelita,

    ich glaube, ich habe Dich noch gar nicht begrüsst. Hiermit hole ich das nach: Herzlich willkommen bei uns im Forum! Ich hoffe, Dich nicht gleich wieder verabschieden zu müssen :wink: .

    Ich habe aus gegebenem Anlass mal zurückgeblättert und meine Anfänge hier im Forum gelesen. Vieles deckt sich mit dem, was ich hier lese. Ich zweifelte auch an der Sinnhaftigkeit mancher Grundbausteine. Manches war mir einfach unangenehm/unbequem und daher versuchte ich darüber zu diskutieren (bei mir ist es anders ... :roll:). Doch mir wurde zum Glück sehr schnell klar, dass meine Denke mich jahrelang hat saufen und Trinkpausen machen lassen. Die Worte der Langzeittrockenen damals waren wirklich klar und kompromisslos. Mir wurde von ihnen ein gerader, vielfach erfolgreicher Weg aufgezeigt und ich habe zum Glück begriffen, dass sie schlichtweg mehr Erfahrung haben und es ein tolles Angebot ist, von diesen zu profitieren.
    Manches, was mir anfangs nicht in den Kram passte, versuchte ich trotzdem durchzuziehen und teilweise wurde mir erst im nachhinein klar, warum mir dieser Weg aufgezeigt wurde.

    Zitat

    wo's weh tut, da sollte man ansetzen...

    Genau! Wenn ich mich daher heute wo angepiekst fühle, versuche ich es erstmal sacken zu lassen und meine Gedanken dazu zu sortieren. Oft empfinde ich dann das geschriebene anders, als im ersten Moment.

    Zu Beginn habe ich kurz aufgemuckt, weil mir geschrieben wurde, dass ich Veranstaltungen, wo getrunken wird, erstmal meiden sollte. Ich hab`s trotzdem getan und entging nur haarscharf einem Rückfall. Heute habe ich schon gar keine Lust mehr, mich mit trinkenden Menschen zu unterhalten. Aber eben, erst setzte ich es um, bevor ich wirklich begriff, dass das was ich anfangs als Einschräkung sah, sich mit der Zeit als totale Befreiung anfühlt.

    Ich kenne keinen hier im Forum (und manche kenne ich schon ein ganzes Weilchen :wink: ), der aus Boshaftigkeit oder Langeweile auf anderen herumhackt. Wir sind hier in der Selbsthilfe und jeder zeigt halt seine eigenen Erfahrungen auf.

    Ich wünsche Dir für Dich, dass Du hier bleibst und Dir damit die Chance lässt, weiterhin vom Forum zu profitieren.

    gruss liv

    Lieber zerfreila,

    uff, da hattest Du wirklich enormes Glück am Freitag :shock: . Ich bin dankbar dafür, dass Du keinen Schaden genommen hast. Verrückt, wie manchmal Hundertstel-Sekunden darüber entscheiden, wie und ob das Leben weitergeht. Mir ist echt gerade etwas schwammig, wenn lese, wie knapp es bei Dir war :? .

    Gut, dass Du anscheinend die Möglichkeit hast, Dich über dieses Erlebnis auszutauschen.

    Den Filmtip werde ich mir merken.

    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!

    gruss liv

    Hallo Tyler,

    ich finde es auch nicht verkehrt, diese Frage zu stellen.

    Ich hatte nach zwei abstinenten Jahren - und fast zwei Jahren Forum - einen eintägigen Rückfall. Bei mir kündigte sich dieser tatsächlich schon lange vorher an. Ich habe jetzt in meinem ersten Tagebuch im geschützten Bereich nachgelesen, um mir nochmals vor Augen zu führen, wie es tatsächlich war.

    In Erinnerung habe ich am besten, die Gedankenspiralen, in welche ich geraten bin. Ich habe Alkgedanken zugelassen und sie im Kopf durchgespielt ... ich dachte, dadurch kann ich sie aufdecken und richtig angehen. Aber ich habe nicht gemerkt, dass ich sie dadurch immer weiter in meinen Kopf eindringen liess. Ich glaubte, mit Logik und genau angucken kann ich sie entlarven und dann eliminieren. Aber ich liess ihnen dadurch immer mehr Platz in meinem Kopf - bis sie sich dann soweit ausgebreitet haben, dass sie mich "geistig lähmten". Ich begann Machtspielchen mit dem Alkohol: ging bewusst durch die Alkregale im Geschäft, nahm dort manchmal ein Bier in die Hand, um zu testen, ob ich wohl stark genug bin, es zurückzustellen. Ich roch an leeren Bierdosen im Zug, ... .

    Wenn ich jetzt so "zurücklese", erkenne ich auch sonst starke Verhaltensrückschritte. Bei mir keimten wieder Ängste auf, wie zu nassen Zeiten und ich reagierte oft nicht angepasst und "selbstschützend" genug darauf (trotz massiver Panik vor einem Zahnarztbesuch und dem Bauchgefühl, ihn verschieben zu müssen, versuchte ich es durchzuboxen. Ich hatte wieder Ängste schwer krank zu sein und verstrickte mich darin ... ). Schon seit Monaten war ich beruflichem und familiärem Stress ausgesetzt und dem Gefühl beidem nicht gleichzeitig gerecht werden zu können. Ich ärgerte mich über Arbeistkolleginnen, brachte dies aber nur unzureichend zum Ausdruck.
    Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mir nur Alkohol Erleichterung und ein Abschalten herbeibringen könnten. Von da an war`s in Verbindung mit den Gedankenspiralen quasi ein Selbstläufer. Ich zögerte den Rückfall noch Monate hinaus.

    Daher finde ich den Satz von Samsara auch total passend: Achte auf Deine Gedanken, denn sie sind der Beginn Deiner Taten".

    Soviel vorerst von mir :wink: .

    gruss liv

    Hallo,

    mein Zeitfenster von 18:00 bis 20:00 könnte ich auch abtauschen und dafür ein anderes an diesem Tag nehmen; wenn jemand dann besser könnte. Notfalls spring ich schon irgendwie ein ... aber einfach nicht gleich 6 Stunden am Stück :wink: . Also mich kann man hin und her schieben, aber höchstens vier Stunden im gesamten ... . Hilft das irgendwie weiter?

    gruss liv

    Hallo Stefan,

    herzlich willkommen im Forum! :D

    Ich wünsche Dir für Deinen Aufenthalt von Herzen alles Gute! Find ich gut, dass Du gleich Nägel mit Köpfen machst!

    Es würde mich freuen, wieder von Dir zu lesen.

    gruss liv

    Hallo Berta,

    willkommen zurück! Toll, dass Du nach wie vor trocken bist. :D

    Beim "das Schönste kommt noch" musste ich breit grinsen ... hat mich wieder an jemanden erinnern lassen.

    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!

    gruss liv

    Hallo Prinzessin,

    auch von mir Herzlichen Glückwunsch zu 18 stolzen Tagen ohne Alkohol.
    Ich möchte Dich hier ermuntern, im geschützten Bereich wirklich ein Tagebuch zu eröffnen. In den Tagebüchern findet, wie Du wohl schnell erkennen konntest, der intensivste Austausch statt.

    Die von viola zitierten Sätze von Dir, finde ich ganz gut reflektiert. Es geht nicht darum, perfekt zu sein und immer richtig zu reagieren. Ich habe hier bei Dir vielleicht auch nicht einwandfrei reagiert, aber es war in diesem Moment mein Empfinden zum Gelesenen. Und somit war es für mich in diesem Moment richtig und wichtig.
    Das Forum ist ein super Übungsfeld in vielen Belangen. Das wichtigste ist wohl Ehrlichkeit sich selber gegenüber und eine kritische Betrachtung der eigenen Gedanken und Handlungen. Der Vorteil im Forum ist, auch Anregungen zu bekommen, auf die ich selber gar nicht gekommen wäre. Hilfe zu erkennen und anzunehmen fiel mir anfangs hier auch manchmal schwer.

    Ich freu mich auf Dich im geschützten Bereich.


    Dir einen gemütlichen Abend und liebe Grüsse, liv

    Guten Tag Prinzessin,

    es war nicht meine Absicht, Dir Deine Freude an der Abstinenz madig zu machen; auch wollte ich Dich weder verunsichern noch beleidigen.
    Ich habe einfach ein/zwei Tage hier nicht gelesen und beim Lesen erschienst Du mir plötzlich so ganz anders. Bei mir schrillten die Alarmglocken und da kann ich nicht einfach über gefährliche Gedanken hinweglesen und denken, dass es mich ja nichts angeht. Das fände ich unpassender, als vielleicht mal zu dirket zu sein. Ich bin dann Deinen Thread von A bis Z nochmals durchgegangen und daher über die verschiedenen Sätze gestolpert, die ich dann zitiert habe, weil`s mir einfacher erschien.

    Du schreibst (sinngemäss), dass Du in Deinem Tempo und Schritt für Schritt gehen möchtest. Das find ich gut. Doch dann sollte auch die Schrittreihenfolge angepasst sein :wink: . Mich an Orte begeben, wo getrunken wird (egal wieviel und von wem und wer da noch dabei ist), gehört bestimmt nicht zu den ersten Schritten. Ich würde erstmal die Balance suchen. Gucken, was macht die Abstienz mit mir, Gefahrenpotentiale erkennen, mir für sowas Strategieen aneignen, mich nüchtern neu kennenlernen, bei mir bleiben. Eben kleine Schritte und nicht gleich die "Gefahr zu suchen", aus Angst mich zu outen.

    Erfahrungsaustausch ist halt leider nicht immer schön verpackt. Wir sind ja alles "nur" trockene Alkoholiker und haben keine Psychologie studiert :wink: .

    Ich wünsche Dir alles Gute!

    gruss liv