Beiträge von Nele39

    Ja, Spedi,

    die Warnung ist angekommen. Ich versteh auch, was du mir sagen willst.

    Das macht das Neue ja für mich aus, dass ich endlich nicht mehr nur feststelle, dass es so nicht weiter gehen kann, sondern ausspreche, was passiert, wenn Absprachen nicht eingehalten werden.

    Hätte ich nicht Menschen wie dich Spedi, dich Odin und euch alle anderen hier gefunden, wär ich wieder resigniert zum Tagesablauf übergegangen und hätte mich in mein Schicksal ergeben. :oops:

    LG
    Nele

    Hallo Spedi,

    das klingt bei dir so mhh, na ja irgendwie nach sinnlos, was ich tu.

    Weißt du, für euch, die ihr schon so vieles hinter euch habt, mag vieles Kinkerlitzchen sein.
    Aber ich habe so etwas noch nie hinter mich gebracht. Jeder muss dass für sich allein begreifen. Da hilft es nicht, zu sagen, das hat keinen Sinn und jenes hat auch keinen Sinn.

    Um meine Unsicherheit abstreifen zu können, muss ich nun mal austesten, was überhaupt noch geht um dann sagen zu können, dass hatte keinen Sinn und jenes hat mir auch nichts gebracht.

    Ich habe meinem Mann noch nie, so wie jetzt, eine Konsequenz angedroht. Immer nur gesagt, dass ich das so nicht mehr will.

    Oder glaubst du nicht, dass ich die Ankündigung wahr mache? :wink: Wirst es hören, in, na, -Sarkasmus an- schätzungsweise 7 Tagen -Sarkasmus aus-.

    LG
    Nele

    Einen schönen guten Morgen euch allen,

    ja, ich habs getan!
    Gleich, nachdem er gestern von Arbeit kam, bevor er sein Bier aufmachen konnte.

    Hab ihm gesagt, dass sein Versprechen gerade 1 Woche gehalten hat. Da wollte er kurz aufbegehren und abschwächen.
    Nur, mich hat das überhaupt nicht interessiert. Ruhig und bestimmt hat von mir zu hören bekommen, dass ich nach noch so einem Abend aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausziehen werde und auch nicht zurückkomme, wenn sich nicht radikal etwas ändert.
    Eigentlich wollte ich sagen „wenn du nicht professionelle Hilfe annimmst“, aber das kann ich ja immer noch, wenn ich ins Gästezimmer ziehe.

    Er hat dann außer einem „ja“ nichts mehr geantwortet. Da ein einfaches „ja“ auch sinngemäß heißt „Biste fertig mit dem Palaver?“ hab ich das Gespräch beendet mit dem Hinweis, dass es mir bitter, bitter ernst ist :!:

    Danach hab ich draußen Zaunriegel gestrichen und in mich hineingehorcht.
    Tja, euphorisch bin ich nicht, aaabeeer…stolz auf mich und ich habe das Gefühl, als könnte ich besser Luft holen, also atme nicht mehr so flach.
    Uuuund, ich hab ihm den Ball wieder zugespielt.

    Und ganz nebenbei (ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine) ist der Himmel nicht eingestürzt und die Sonne hat sich auch nicht verdunkelt. :shock:

    Ich weiß durch die vielen Geschichten hier, dass ich nur einen ganz kleinen Schritt gemacht habe, aber glaubt mir, für mich ist das völlig Neuland und deshalb freu ich mich für mich selbst.

    LG
    Nele

    Hallo Odin,

    ach du Schande, ich hab den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.
    Die wichtigsten Argumente ausgerechnet.

    Hab vielen Dank und herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag.

    LG
    Nele

    Hallo Odin,

    das brauch dir doch üüüberhaupt nicht leid tun. So jemanden wie mich muss man wahrscheinlich ungebremst gegen die Wand laufen lassen, immer und immer wieder, bis es so richtig weh tut und endlich begriffen wird!

    Ich bin so ein Kamel.
    Und ich hab Angst vor der Aussprache. Sicherlich wird er erschrocken sein, wenn ich ins Gästezimmer umziehe. Aber wie geht’s dann weiter? Wie setze ich und was setze ich als nächste Konsequenz???

    LG
    Nele

    Hallo,

    ich bin so blöd, ich könnt mich selbst rechts und links ohrfeigen!!!
    Sein Versprechen hat genau 7 Tage gehalten. Gestern abend war es wieder der gleiche Zustand wie so oft die letzten 20 Jahre.

    Da hab ich ihn also, den Schlag ins Genick. Recht geschieht mir das! Hatte ja schon seit dem Wo’ende so ein Gefühl, das es bald so weit sein würde.
    Ich bin so naiv!!! :(

    Heut abend werd ich mit ihm reden. Gott sei dank haben wir ein Gästezimmer. Früher hab ich immer aus Spaß gesagt, wie schön es wäre, einen Raum nur für sich allein zu haben. Davon wollte er aber nie was hören. Schon der Gedanke an getrennte Betten war ihm völlig suspekt.

    Genau das werde ich ihm als Konsequenz ansagen, wenn es noch einen einzigen Abend wie gestern gibt. :!:
    Ich hab die Faxen so satt.
    Und wisst ihr was? Ich hab heut Hochzeitstag, was für eine Ironie...

    LG
    Nele

    Hallo, ihr Lieben,

    tja, wie ist das Wo’ende verlaufen…Mein Mann hat sich an die Abmachung gehalten, das ist eigentlich erfreulich.
    Trotzdem war ich innerlich am Boden. Ich konnte mich mit ihm normal unterhalten, er hatte absolut keine Schwierigkeiten, obwohl er den ganzen Abend sein Bierglas (immer wieder voll) vor sich stehen hatte.

    Wie gesagt, eigentlich das, was ausgemacht war.
    Es war aber nicht schön und toll. Ich weiß nicht, was da mit mir passiert. Irgendein Prozess scheint sich in mir selbständig zu machen.

    Das ist auch meiner Verwandtschaft aufgefallen. Haben mich laufend mit Fragen bombardiert, ob alles in Ordnung wäre, ob ich Probleme hätte, ob es mir gut geht u.s.w.
    Nach jeder Frage gings mir schlechter. Hab das alles als „Nein, alles i.O.“ abgewimmelt.

    Gut an der Fragerei war einzig, das mein Mann ab und zu neben mir stand und die Besorgnis der anderen mitbekommen hat. Natürlich hat er dazu nüscht gesagt! Was auch…

    Ich versteh mich selber nicht mehr. Die letzte Woche so schön, nicht einen Ausrutscher trotz Bier seinerseits, genau das, was ich hinzunehmen bereit war. Doch kaum mit anderen Leuten zusammen, meide ich seine direkte Nähe und bin wieder traurig.

    Was geht da ab?

    Kann ich nur noch mit ihm zusammen sein, wenn wir allein sind, und wenn ja, warum das??

    Oder versuche ich mich nur zu wappnen, wenn er dann irgendwann seinen „Ausrutscher“ hat? Die Wahrscheinlichkeit steigt, wenn in größerer Runde gefeiert wird.
    Ich selbst trinke seit Wochen gar keinen Alkohol mehr. Hab früher am Wo’ende gern am Wein gezutscht. Ist vorbei (das versteht er natürlich überhaupt nicht).

    LG
    Eine verwirrte Nele

    Mhmm, ihr alle gebt euch so viel Mühe mit mir. Und was mach ich? Steh da und trete ganz verlegen von einem Fuß auf den anderen.

    So schön, wie ich die letzten Tage mit meinem Mann empfinde, warte ich innerlich doch auf den un-ausweichlichen Rückfall und bin sehr unruhig, so als hätte ich nicht viel Zeit.
    Versuch zwar, das zu verdrängen, geht aber nicht.

    Wisst ihr, wahrscheinlich brauch ich einfach noch so einen „Schlag ins Genick“ (symbolisch!), um wie-der klarer zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich wiedermal an dem Punkt sein würde.
    Habt Geduld mit mir.

    Bin froh, dass ich euch hab!

    LG
    Nele

    Hallo Annika,

    hat dein Mann dich erst verlassen müssen, bis du aufgewacht bist?

    Oder hat er dich „nur“ immer wieder hartnäckig damit konfrontiert?


    Hallo Odin,

    du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie neidisch ich auf deine Familie bin :wink: !


    Es gibt dann also doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, an das man appellieren kann.

    Entschuldigt bitte, dass ich so nerve, ich möchte auch bei niemandem schlechte Erinnerungen hochholen. Es ist nur so, dass ich dem trinkenden Partner meine alkoholfreien Gedankengänge überhelfe, die er wohl so nicht mehr zu haben scheint.

    LG
    Nele

    Ja, seinen Tiefpunkt hat er wirklich noch nicht erreicht. Wie denn auch, ich bin mit Schuld wahrscheinlich.

    Die ganz persönlichen Gefühle (wie Anteilnahme, Liebe) nimmt man als Alkoholiker nicht mehr wahr, hab ich euch da richtig verstanden?

    Aber ihr habt es doch auch hinbekommen (und habt dafür meinen absoluten Respekt), also muss es doch lichte Momente geben, in denen man noch mitbekommt, dass es so nicht weitergehen kann.

    LG
    Nele

    Hallo Spedi,

    du bist mir überhaupt nicht zu direkt, das ist absolut ok für mich!

    Im Innersten weiß ich, wie recht du hast. Morgen fahren wir zu einer Hochzeit. Vielleicht ist es schon da vorbei :( . Alles ist möglich.

    Bitte sag mir doch, hat ein nasser Alkoholiker noch so etwas wie ein schlechtes Gewissen? Nimmt er eigentlich noch wahr, das am Alkohol alles kaputt geht? Sieht er noch, wie der angeblich von ihm so geliebte Partner leidet und hofft?
    Fragen über Fragen...
    LG
    Nele

    Weißt du, Spedi, bei mir fängt das schon mit dem Eheversprechen an.

    Die Worte „In guten, wie in schlechten Zeiten“ oder „Bis das der Tod euch scheidet“ hatten und haben für mich eine ganz große Bedeutung.

    Das habe ich meinem Mann immer versucht, zu versichern. Nicht, das er das so von mir erwartet hätte, sondern es war mein Drang, immer zu zeigen, dass ich zu ihm stehe und er sich voll und ganz auf mich als Ehefrau, Geliebte und Mutter seines Kindes auf mich verlassen kann.

    Im Alltagsleben bin ich für andere sehr stark.
    Und jetzt? Ausgerechnet die, die alles zusammengehalten hat, verdrückt sich jetzt?

    Er hat mir gesagt, dass ich ihn nie wieder betrunken sehe. Ich weiß, Spedi, dass das unumgänglich sein wird, aber in diesem Moment ist er wieder der Mann, den ich von ganzem Herzen liebe.

    Wenn der Moment kommt, dass er wieder betrunken ist, kann ich nicht noch mal zurück. Ich kenne meine Konsequenzen und will vielleicht auch deshalb den schönen Moment genießen.
    Ist so dumm, ich weiß..

    Nele

    Hallo ihr Lieben,

    seit gestern weiß ich nicht, was ich schreiben soll.
    Abgrenzung, Distanz, Kopf frei… und trotzdem schwach geworden. Dabei ist der Weg so klar.

    Jetzt bin ich nicht einsam und enttäuscht, wie sonst, sondern stinksauer, glücklich und misstrauisch zu gleich.

    Er hat mir nicht versprochen, gar nichts mehr zu trinken, aber ich werde ihn nie wieder betrunken sehen.

    Deswegen bin ich stinksauer (denn auch das hatten wir schon), glücklich (denn er reißt sich so was von zusammen und ist somit wieder MEIN MANN) und misstrauisch (wie lange wird das anhalten?????).

    Ich bin mir auch bewusst, dass ich das völlig falsche getan habe! So ganz weit hinten regen sich so komische Gedanken.
    Das ist so wie Aufbäumen und Abschied nehmen, denn er hat mir gesagt, dass er nie wird auf sein „Feierabendbier“ verzichten und ich werde (wenn es wieder sichtbar wird) nicht damit leben können!

    Deshalb genieße ich den momentanen Zustand und hoffe, dass die Illusion eine Weile anhält.

    Ich weiß, ich bin kein Vorbild...
    Scheiß Alkohol!

    LG
    Nele

    Hallo @ alle,

    ja, dafür bin ich in dieses Forum gekommen.
    Selbstzweifel haben mich jahrelang diesen Zustand hinnehmen lassen (Hab dich nicht so kleinkariert, andere haben ganz andere Probleme, steigere ich mich vielleicht doch bloß rein und es ist ja nicht so schlimm u.s.w.).

    Und herumexperimentieren und eigene Möglichkeiten suchen haben nichts gebracht.
    Hier passiert mir das Beste, was ich kriegen kann:
    Hilfe durch Menschen, die wissen, was überhaupt Sinn macht! Ich höre auf, mich in der Endlos-Schleife zu drehen.

    Eigentlich sollte es nicht heißen, abgrenzen und distanzieren und den Kopf einschalten, sondern es steht für mich in totaler Abhängigkeit.
    Nur durch Abgrenzung kann ich mich distanzieren und nur so den Kopf frei bekommen!

    Außerdem gehört das Planen von Konsequenzen mit zum Gesamtkonzept. Zurzeit trinkt er ja noch immer am untersten Limit (und ich hab ihn nicht eineinziges Mal gelobt, bin böse, stimmts? :wink: )

    Nur lange hält er das nicht durch. Und was mach ich derweil, naaa?
    Abwarten, mir was Gutes tun - und den Plan in der Tasche.

    Ach Leute, ist schon ulkig, obwohl ich weiß, das es morgen anders aussehen kann, muss ich doch sagen, heut geht’s mir seit langer Zeit mal wieder besser.

    LG
    Nele

    Hallo,

    ich will mich wieder mal melden. Das Forum ist für mich mittlerweile zu einem festen Haltepunkt geworden, wenn ich manchmal keinen Sinn mehr in meinem Aufbegehren sehe.

    Gerade die Worte von Lavendel und Spedi habe ich dauernd im Kopf. Distanzieren, abgrenzen, den Kopf an- und die Gefühle ausschalten, das ist für mich wie ein kleines tägliches Gebet mit Wirkung.

    Ich rede mit meinem Mann, aber nur über „banale“ Alltagsdinge. Ansonsten bin ich distanziert, grenze mich ab und hab den „Kopf an“.
    Muss sagen, es tut mir gut!
    Hab auch keinen Zugzwang. Den Ball hat er. Ob er ihn spielt, ist mir komischer Weise im Moment egal. Solche Gefühle hätte ich mir bis vor kurzem nie zugestanden.

    Schön, dass ich hier bin.

    LG
    Nele

    Hallo,

    @ spedi
    genau darum ist es wichtig, dass sich auch Erfahrene ab und zu mal einklinken. Denn du hast Recht, es dreht sich schon wieder um die trinkenden Partner.
    Leider hat sich dieses Denkmuster über Jahre hinweg eingeschliffen. Ist schwer, da heraus zu kommen und die Gedanken in eine neue Richtung zu bringen. Distanzieren und Abgrenzen gegenüber dem ei-genen Partner muss jetzt erst mal gelernt werden.

    @ lavendel
    ich glaube mittlerweile, dass diese „verschenkte Zeit“ einfach zum Lernprozess dazugehört. Wenn ich jetzt schon alles richtig machen würde und dementsprechend zügig durchziehen könnte, hätte ich dabei nicht richtig gelernt und die Zweifel an der Richtigkeit würden mich ins Wanken bringen.
    Den Kopf an- und die Gefühle ausschalten, auch dass will gelernt werden.

    Liebe Grüße
    Nele

    Liebe Elo,

    na Klasse!
    Mein Mann trinkt auch „nur Bier“. Da frag ich mich doch allen Ernstes, warum wir beide, du und ich (und alle anderen), hier im Forum gelandet sind! :evil:

    Wär ganz schön, wenn sich jemand von den „Trockenen“ hier äußern würde. Denn du und ich, wir kön-nen nur spekulieren (und irgendwie weiter hoffen).

    Ich hoffe ganz doll für dich, dass du und deine Kinder ein wenig Abstand von den Problemen kriegt. Ist auch hilfreich, mal den Kopf frei zu bekommen.

    Ganz liebe Grüße
    Nele

    Hallo Tihaso und Elocin

    @ Elocin
    weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Solche Aggressivität hab ich nie kennen gelernt. Hast du denn schon genauere Vorstellungen, wie es für dich und deine Kinder weitergeht?

    Tihaso
    unsere Männer scheinen sich ein wenig zu ähneln.
    Nur, leichter macht es das für uns trotzdem nicht! Ich bin total beeindruckt, wie du dich stark gemacht hast!!!

    Gestern ist bei uns die Stimmung wieder total umgeschlagen. Er hat mich halb entsetzt gefragt, ob ich wirklich will, dass er überhaupt keinen Alkohol mehr trinkt. Dann kam auch noch das Buch, dass ich mir bestellt hatte („Das Maß ist voll“ für Angehörige von Alkoholikern). Hat er natürlich auch mitbekommen.

    Da hieß es nur noch, ich würde völlig überspitzt reagieren und mich da hineinsteigern. Er muss ja gar nicht trinken.
    Ich hab ihn dann leise gefragt „Na gut, wenn du meinst, dass ich mich nur hineinsteigere und du ja kein Problem hast, dann bitte beantworte mir die Frage, warum trinkst du dann trotzdem jeden Tag, obwohl du weißt, dass ich damit große Probleme habe?“

    Da kam erst mal kurz nichts und dann der Vorschlag, „Na gut, dann trinke ich eben nur jeden 2. Tag Bier“ und gleich danach, vielleicht fährt er sich ja demnächst den Kopf ein und dann hätte ich keine Probleme mehr.

    Hab mich dann still ins Schlafzimmer gesetzt, 2 Taschentücher vollgeheult (er kam 2-mal nachschauen, ist aber wieder ohne ein Wort gegangen) und das wars. :cry:

    Eine SHG habe ich mir schon herausgesucht. Allein schaff ich das nicht.

    Liebe Grüße
    Nele