Beiträge von chaosimleben

    Hallo Snooby,

    ich bin schon etwas länger trocken, aber hin und wieder habe auch ich solche Träume. Anfangs hatte ich auch immer Panik, denn auch ich hatte diese Träume immer dann wenn ich so gar nicht an Alk gedacht habe.

    Nach langem Überlegen bin ich zu dem Schluß gekommen das mir mein Unterbewußtsein nur mitteilen will, das ich nicht vergessen soll das ich Alkoholikerin bin. So habe ich es für mich erklärt. Gerade in den besonders guten Phasen vergessen wir schnell unser "Problem".
    Wenn ich einen solchen Traum habe, dann erinnere ich mich an die vergangene nasse Zeit und bin wieder mal überglücklich das es mir gut geht. Und so habe ich wieder eine Zeitlang Ruhe vor den Träumen.

    Ich finde diese Träume jetzt nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Ich hab ja eine plausible Erklärung dafür :)

    LG Chaosimleben

    Liebe mostwanted75,

    ich hatte dir ja schon geschrieben das auch Alkis nicht verstehen warum sie das tun. Ich habs auch nicht verstanden.
    Aber darum geht es auch gar nicht. Du musst nicht verstehen!! Du sagst das du es akzeptierst, es wird dir auch gar nichts anderes übrig bleiben. Mein Ex den ich erwähnte ist noch immer nasser Alkoholiker. Ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, das er es mir gleich tut, eine Therapie macht und endlich los kommt vom Stoff.
    Ich habe auch nicht verstanden warum er nicht aufhört, wo ich doch mit leuchtendem Beispiel voran gegangen bin.
    Ich habs aufgegeben. Es ist sein Leben, ich bin nicht verantwortlich für ihn.
    Du sagst das dein Vater ebenfalls Alkoholiker ist. Verstehst du warum er es ist und du nicht?
    Viele in meiner Familie sind Alkoholiker. Ich verstehe auch nicht warum ich ebenfalls Alki bin und meine Schwester nicht.

    Aber das spielt auch keine Rolle. Lass es mich ein bischen hart ausdrücken, du verschwendest deine Zeit, wenn du versuchst zu verstehen.

    LG Chaosimleben

    Hallo mostwanted75,

    es ist nicht leicht, einem Anderen zu erklären was in einem nassen Alkoholiker vor sich geht wenn er trinkt. Meist verstehen wir es ja selbst nicht so richtig. Ich stamme aus einer Alkoholioker-Familie in der es noch viele nasse Alkoholiker gibt.
    Und trotzdem wurde ich zum Alki. Es fing auch bei mir ganz harmlos an. Ich trank in meiner Jugend wenig bis gar nicht.
    Dann tauchten Beziehungsprobleme auf. Später wurde ich immer wieder von meiner Vergangenheit eingeholt. Dann meine Ehe die nicht funktionierte. Kind, Beruf, Ferienhaus in Spanien, Campingplatz und und und... Alles hing an mir. Ich lud mir immer mehr auf, bis ich kurz vor dem Zusammenbruch stand.
    Und dann kam er, mein Freund der Alkohol. Ich bemerkte in geselliger Runde oder bei Feten das es mir mit Alk gut geht.

    Also setzte ich ihn immer häufiger ein um zu entspannen, zu vergessen, abzuschalten.
    Immer öfter wollte ich entspannen ;) natürlich nur am Abend oder am WE oder zu speziellen Anlässen. Ich machte mir irgendwann so meine Gedanken, ob ich nicht über die Stränge schlage mit dem Alkoholkonsum. Also legte ich eine Pause ein und freute mich das ich "kein Alki" war wie so viele in meiner Familie. Leider ein Trugschluß. Denn ich trank munter weiter.
    Damit es nicht auffiel heimlich, alleine, glühte mich sozusagen vor, bevor ich weg ging.
    Nach meiner Trennung von meinem Mann wieder eine einjährige Trinkpause. Dann mein Ex-Freund, wie kann es anders sein, ein Alki und mit ihm fing meine Hochphase an. Es war alles ganz normal, wenn wir uns am WE sahen floß der Vodka und der Ouzo nur so in Strömen. Die ersten Entzugserscheinungen machten sich breit und ich begann schon am Montag morgen zu trinken, damit ich überhaupt zur Arbeit kam.
    Ich begann mir einen Plan zu machen, wann ich wo einkaufen ging, fing mit Alibikäufen an, damit nicht auffällt das es mir nur um den Alk ging. Rief alle Bekannten und Verwandten an und log ich sei nicht zu Hause, damit ich in Ruhe trinken konnte.

    Immer schön alles heimlich und so das mich niemand dabei störte. Bis mich ein Familienmitglied ansprach. Ich wurde sehr böse. Wie konnte man mir unterstellen ich sei Alkoholiker, hatte ich doch meine Trinkpausen.

    Dann kamen die Depressionen. Immer wieder sagte ich mir, morgen hörst du aber auf. Im betrunkenen Zustand wußte ich das ich krank bin und Hilfe brauchte aber wenn ich nüchtern war, traute ich mich nicht, um Hilfe zu bitten. Ich bat NIE um Hilfe.

    Dann kam der Tag X Ich trank mir Mut an und ging zur Entgiftung. Mit 3,2 Promille aufrecht gehend und klar redend, kam ich im Krankenhaus an.

    Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Schuld habe ich nie bei anderen gesucht. Aber lass dir gesagt sein, wer nicht freiwillig und alleine geht, der wird wohl nie vom Alk los kommen.
    Damals wusste ich, wenn ich jetzt nicht gehe, saufe ich mich entweder tot oder ich springe vom Hochhaus.
    Heute nach über drei Jahren Abstinenz, weiß ich das das die beste Entscheidung meines Lebens war.
    Ist jetzt doch etwas länger geworden, aber vielleicht hilft es dir.

    LG Chaosimleben

    Hi Karsten,

    das freut mich für dich, es muss schön sein, eine intakte Familie zu haben in der man sich aufgehoben fühlt.
    Aber man kann ja im Leben schließlich nicht alles haben. 8) Ich habe meine zufriedene Abstinenz und neue Freunde, ein neues Umfeld und fühle mich wohl. Was will ich also mehr?!?

    Ich hatte bis vor kurzem noch mit jemandem Kontakt (ein trockener Alkoholiker) der mir permanent sagen wollte was ich zu tun und zu lassen habe. Bis mir der Kragen geplatzt ist. Ich sagte ihm: Mein Leben ist schön, ich habe was ich brauche, und etwas ist gerade zu viel. Das bist du. So etwas hätte ich mich in meiner nassen Zeit niemals getraut.

    Ja, mein Leben ist schön :P:wink:

    Wünsch dir und allen Anderen ein schönes WE

    GLG Chaosimleben

    @ Bernd
    ja, die Frage kommt bei mir auch immer. Und ich denke schon das das Selbstvertrauen steigt, je länger man trocken ist. Ich bin jetzt im 4. Jahr trocken und sehr stolz darauf.

    @ Karsten bei meiner Familie ist es so das ich die 2. nach meiner Mutter bin die trocken ist. Die anderen reden es sich immer noch schön. Es gibt nur wenige in meiner Familie die nicht süchtig sind und da spielt es keine Rolle was eingeworfen wird, Alk Koks, usw.
    Aber alle haben es immer im Griff.
    Ich habe wenig bis gar keinen Kontakt mehr mit der Familie. Bin sogar umgezogen um den nötigen Abstand zu gewinnen.

    Tut mir eben gut, weg zu sein von dem Elend ;)

    Hallo alle zusammen!! Ich bin mal wieder da.
    Heute will ich euch mein neuestes comming out erzählen ;)

    Ich hab euch ja schon erzählt das ich auf den Hund gekommen bin und mit ihr eine Ausbildung mache.

    Am vergangenen Wochenende war unsere Truppe unterwegs zu einer Doppelprüfung eines unserer Staffelmitglieder.
    Vorneweg. Unsere Staffelleiterin, eine sehr liebe Frau mit der ich mich super verstehe, weiß um meine Erkrankung und geht super damit um.

    Also weiter. S. bestand die Doppelprüfung mit bravour. Ein Anlass um eine Flasche Sekt zu köpfen. Ihr Mann stand da und verteilte die Becher.
    "Für mich nicht" meinte ich. Er: Komm, eins kannst du doch... Ich nein danke. Er: Warum nicht? Ich: Ich bin Alkoholikerin.
    Große Augen, und dann: Oh, ja dann, nein, also Wasser oder Wasser? Ich lachte und sagte, ok dann Wasser.
    Ein kurzes Gespräch und das outing von ihm. Ja ich persönlich hab das Problem nicht, aber in der Familie, mein Vater.

    Gestern kam dann seine Frau auf mich zu und meinte: Ich finde das toll wie du damit umgehst. Ich kenne das von meinem Vater. Er wäre fast gestorben. Als ihm der Arzt dann sagte das er, wenn er so weiter macht, nicht mehr lange lebt, hat er sich in Behandlung begeben.
    Ich war mal wieder erstaunt, wie viele Menschen doch in diese Krankheit involviert sind und erst dann darüber sprechen, wenn sich eine Person dazu bekennt. Nun wissen sie wie es um mich steht und ich freue mich das sie so super reagiert haben.

    Ich muss immer wieder feststellen, das es mir, je länger ich trocken bin, immer leichter fällt mich zu outen.
    Im Gegensatz zu meinen Anfängen merke ich eben, das es mein Problem war, zu zu geben das ich krank bin, nicht das meines Umfeldes.

    Ich wünsch allen ein super sonniges Wochenende.

    LG Chaosimleben

    Hallo Schattenspringer,

    ich hoffe das viele "Neue" meinen Beitrag lesen. Und meinen Namen werde ich beibehalten, eine Erinnerung und die Tatsache das es immer mal wieder Chaos im Leben gibt, aber das Chaos am Besten ohne Alk zu bewältigen ist.


    LG Chaosimleben :P:P:P

    Hallo zusammen!!!

    Ich hoffe euch geht es allen gut. Ich möchte mal wieder von mir hören lassen. Momentan habe ich sehr viel zu tun, auch wenn ich nicht zur arbeitenden Bevölkerung zähle.

    Und ich will euch mitteilen, ES GEHT MIR GUT, DAS LEBEN IST SCHÖN!!!!

    Immer noch und immer wieder!!!!

    Warum ich euch das schreibe??

    Na ja, ich bin jetzt über drei Jahre trocken, und zur Zeit ist mir mein trockenes Leben so bewußt wie noch nie. Ich genieße jeden Tag ob mit oder ohne Probleme. Und wenn ein Tag mal nicht so schön ist, dann ist das auch nicht schlimm, der Morgen kommt ja sicher. Aus jedem Tag den ich erlebe, ziehe ich mir etwas Positives. Vielleicht klingt das für manche von euch ein wenig euphorisch, aber ich hatte so viele depressive Zeiten, das ich mich jetzt mit dieser eurphorischen Phase super fühle. Natürlich muss ich vorsichtig sein damit ich nicht in ein Loch falle, das folgt ja meist auf solche Phasen. Aber ich bin mir dessen vollkommen bewußt und hole mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

    Trotzdem und gerade deshalb, (glaube ich wenigstens ;) ) geht es mir so gut.

    Das wollte ich euch allen einfach nur mal mitteilen.

    Ich wünsche euch ganz viel Kraft und noch einen schönen Abend.

    GLG Chaosimleben

    Hallo Tom,

    ich bin jetzt 3 Jahre abstinent, und ich kann immer noch nicht weinen. Denk mal darüber nach warum das so ist. Sind deine Gefühle wirklich verkümmert?? Oder hast du dir nur verboten, Gefühle zu zeigen. Stark sein, das hat man mir mein ganzes Leben eingebleut. IMMER WIEDER!!!
    Du bist stark, du schaffst das schon! Du hast ein dickes Fell, eine Elefantenhaut!!! Und das habe ich schon als Kind zu hören bekommen. Das hatte zur Folge, das ich meine Gefühle nur in Wutausbrüchen Ausdruck verleihen konnte. Noch Heute fällt es mir schwer, meine Gefühle zu definieren und anderen zeigen geht immer noch nicht. Auch wenn ich alleine bin und mir zum Heulen zumute ist, kann ich es nicht. Aber ich habe eine Therapeutin an meiner Seite und mit ihrer Unterstützung komme ich den Gründen meiner "Gefühlskälte" immer näher.
    Ich kann dich gut verstehen, es lässt einen fast verzweifeln. Lass dir Zeit und übe dich in Geduld. Und wenn du glaubst das du es alleine nicht schaffst, dann kann ich dir nur empfehlen das mit einem Therapeuten gemeinsam anzugehen.

    GLG Chaosimleben

    Hallo Ute,

    erst mal Willkommen hier im Forum. Ich habe einen Sohn mit dem ich sehr viel über die Vergangenheit spreche. Er ist stolz auf mich das ich nun schon drei Jahre trocken bin. Und auch ich habe mich immer wieder gefragt wie es so weit kommen konnte. Aber mit der Zeit habe ich es aufgegeben mir darüber einen Kopf zu machen. Die Menschen mit denen ich aus meinem "alten Leben" noch Kontakt habe, reden nicht mehr über die Vergangenheit. Das ist geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Die Tatsache das ich jetzt abstinent lebe und mein ICH wieder zum Vorschein kommt freut mein Umfeld genauso wie mich selbst.
    Daran zu arbeiten das es so bleibt ist wichtig, nach vorne zu schauen und das Leben wieder zu genießen mit allen Höhen und Tiefen und deine Lieben daran teilhaben zu lassen ist meiner Meinung nach das Allerwichtigste.

    LG Chaosimleben

    Hallo Mike,

    auch von mir ein herzliches Willkommen.
    Ja das mit dem "anders" sein kenne ich. Und auch ich habe zu meiner Familie keinen, bzw nur noch zu 2 Personen Kontakt.

    Das deine Familie deine sexuelle Richtung nicht akzeptiert und dich als "anders" ansieht liegt meiner Meinung nach daran, das du nicht wie die Lemminge mit dem Strom läufst sondern zu dem stehst wer und was du bist.

    Schwul sein und auch noch Alki, das schlägt natürlich dem Faß den Boden aus. :wink::D:lol:

    Und du hast deinen Weg trotzdem, oder gerade deswegen gefunden. Ich habe lange gebraucht bis ich wußte wohin meine Reise geht. Aber jetzt liegt meine Route fest und ich gehe sie ohne mich von irgendjemanden davon abbringen zu lassen.
    Ich bin "erst" drei Jahre trocken, aber ich arbeite dran das ich mein 10jähriges auch feiern kann.

    Die Welt ist schön, das Leben ist schön, und wir sind wie wir sind. Wer uns so nicht nimmt hat in unserem Leben keinen Platz :!:

    Ich denke du siehst das genauso..

    LG Chaosimleben

    Hallo Benni,

    erst mal herzlich Willkommen.
    Das ist wohl bei den Meisten so, dass das Umfeld erst mal irritiert reagiert und dann meint, das sei doch alles nicht so schlimm.
    Aber du hast eben für dich festgestellt das es doch schlimm ist, und wenn deine Freunde wirkliche Freunde sind, dann unterstützen sie dich auch in deinem Vorhaben, abstinent zu leben. Wenn nicht, dann solltest du dir schleunigst einen neuen Freundeskreis suchen. Vielleicht haben deine Freunde ja auch ein Alkoholproblem und trauen sich nur nicht, das so offen zuzugeben wie du.

    Mach du so weiter, geh deinen Weg, und wenn du es alleine nicht schaffst, dann hol dir Hilfe. Die kannst du bei deinem Arzt oder bei deiner Krankenkasse erfahren.

    LG Chaosimleben

    @ Karsten und Maria
    das habe ich schon einige Male getan und ich tue es auch Heute wieder :lol:

    Wie ich schon erzählt habe, bin ich seit einiger Zeit ehrenamtlich beim DRK tätig. Vor ca. 7 Monaten bekam ich von Freunden einen kleinen Welpen geschenkt (Doberman-Rottweiler Mix mit Namen Candy)
    Ich hab mir Gedanken gemacht wie wir unser gemeinsames Leben sinnvoll nutzen können.

    Und nach vielen Überlegungen und viel Informtionen haben "wir" uns entschlossen, eine Rettungshundeausbildung zu machen. So sind wir zur Rettungshundestaffel gekommen.

    So viel Zeit ist seit meinem "letzten Glas" vergangen, so viele Schwierigkeiten habe ich gemeistert. Und jetzt habe ich eine Aufgabe gefunden die mir und meiner Hündin Freude macht. Es ist schön, müde und ausgepowert nach einem langen Trainingstag nach Hause zu kommen. Die Seminare zu besuchen, sich mit anderen Helfern auszutauschen. Zu lernen, neue Perspektiven zu finden, entspannt auf Neues zugehen zu können.

    Ich will auch einen Ausschnitt aus meinen emotionalen Gedanken die ich regelmäßig aufschreibe hier einbringen.
    Ich hoffe das ist in Ordnung.

    Es ist halb 12, meine Hündin muss Gassi. Ich schau aus dem Fenster.
    Deprimierend !! Mein Blick aus meinem Fenster lässt mich auf Koblenz und die dahinter liegenden Berge schauen. Eigentlich ganz schön. Aber
    der Himmel!! Schwarz, beängstigend. Trägt nicht dazu bei, meine
    Stimmung ein wenig zu erhellen.

    Aber ich muss mich aufraffen! Candy fragt nicht nach meiner
    emotionalen Stimmung.
    Und wenn es jetzt regnet? Egal, ich muss. Also anziehen und raus.


    Candy in den Kofferraum und los geht’s. Sie freut sich. Schön für sie.
    Das freut mich auch. Unser Weg führt uns zum Oberwerth an die
    Rheinwiese wo Hunde frei laufen dürfen.

    Angekommen! Na gut, aussteigen und los geht’s.
    Unter der Brücke durch. Seltsam, immer wenn ich hier stehe und Candy
    etwas zurufe, hallt mein Ruf zurück. Metallisch irgendwie. Kann nicht
    beschreiben was es in mir auslöst. Gespenstisch und doch finde ich es
    schön.

    Meine Stimmung hebt sich ein wenig. Ich schaue zur Wiese. Toll, auf
    dieser Seite ist der Himmel blau und die Sonne strahlt die Wiese und die
    nebenstehenden Bäume an. Die Blätter leuchten in den buntesten Farben.
    Auch die Wiese ist mit gelben und rotbraunen Blättern bedeckt. Links
    vom Rhein droht mir der Himmel in dunklem grau. Rechts vom Rhein
    lächelt er mich strahlend an.

    WIE SCHÖN!!

    Candy läuft los. Die Nase im Laub. Springt durchs Laub, kommt wieder zu
    mir zurück. Sie freut sich.
    Es ist noch niemand da. Wir sind alleine mit dem Schauspiel. So laufen
    wir den Weg den wir immer laufen. Hoch bis zum Ende der Wiese. Kehrt,
    und zurück in der Mitte der Wiese.

    Wind kommt auf. Die Bäume die den Radweg und den Tennisplatz links
    von uns verdecken, flüstern mir leise zu. Schön das du da bist. Sie lassen
    ihre Blätter vor uns auf die Wiese schneien. Die Sonne die nun hinter uns
    scheint strahlt die fallenden Blätter an. Unglaublich, jetzt sind sie nicht
    mehr gelb, sie schimmern golden und fallen rauschend zu Boden.


    Ein Gefühl der Wärme kommt in mir auf. So wunderschön!! Ich schaue
    auf die Brücke die mir plötzlich riesengroß erscheint. Über ihr der
    schwarze Himmel. Und davor fallen die Blätter in einem Glanz, die dem
    Himmel die düster scheinende Bedrohung nimmt.
    Ich drehe mich um, schaue in den blauen Himmel von dem die Sonne
    strahlt, und uns den Rückweg so malerisch gestaltet.


    Wir sind wieder zu Hause. Wieder schaue ich aus dem Fenster. An dem
    Ausblick hat sich nichts geändert. Der Himmel schwarz, die Berge düster.
    Es regnet noch immer nicht. Aber meine Stimmung ist eine Andere.

    Ein wenig melancholisch, aber auch fasziniert von aller der Schönheit die
    mir dieser Herbsttag geschenkt hat.

    Alles das zu erleben, zu fühlen, das macht mich zufrieden mit mir und
    meinem "neuen Leben" 8)

    Euche Allen noch einen schönen Abend

    LG Chaosimleben

    @ Maria, nichts ist falsch daran nicht zu vergessen wie krank wir sind. Im Gegenteil. Das meinte ich auch nicht. Und natürlich gibt es hier sehr viele "neue Trockene" Schreiber. Sie brauchen Zuspruch und Tipps so wie ich es in meiner Anfangszeit auch brauchte, ganz klar.
    Ich bin eben nur der Meinung das viel mehr positives aus unserer Trockenheit geschrieben werden sollte. Klar kann ich schreiben wie beschissen es mir in meiner Saufzeit gegangen ist und wie nah ich am Selbstmord stand sowohl durch den Suff als auch durch eigenes Nachdenken über einen Suizid mit z. B. Schlaftabletten oder einem Hochhaus.

    Ich hatte einige "Langzeittrockene" in meiner Anfangsphase die mir gezeigt haben um wie viel schöner das Leben ohne Alk ist, auch wenn das Leben uns immer wieder Steine in den Weg legt. Es gab auch für mich Situationen in den ich fast verzweifelt wäre weil mich Ärzte oder Psychologen rein auf meinen Alkoholismus reduziert haben. Aber ich habe immer wieder etwas positives herausgezogen. Mich gefreut wenn ich sie "lügen strafen" konnte mit ihrem Denken und Reden.

    Erzählt doch den "Neuen" wie es ohne Alk ist. Denn das ist doch in Vergessenheit geraten.
    Ich bin mir vollkommen darüber im Klaren das wir alle chronisch krank sind und das wir eben niemals gesund werden können. Aber wir können super toll damit leben. Denn es bringt uns nicht um :)

    Vielleicht macht es dem ein oder anderen Neuen ja Mut zu sehen das sich irgendwann nicht mehr alles um Alk und um eine trocken überstandene Stunde geht, sondern das die Zeit kommt und die Krankheit zu uns gehört wie das tägliche Aufstehen oder sonst was. Das wir, der eine früher der andere später, ein "ganz normales Leben leben".

    Das war es was ich mit meinem Beitrag meinte.

    LG Chaosimleben

    Auch auf die Gefahr das ich mich jetzt unbeliebt mache, schreibe ich es doch mal.
    Ich bin nicht täglich hier, aber wenn ich da bin, dann lese ich doch recht viel. Und immer wieder "stolpere" ich über die Aussage das man sich täglich vor Augen führen soll, das man süchtig ist.

    Ich tue das nicht. Oft werde ich daran erinnert das ich Alkoholikerin bin, ja. Aber ich stehe morgens nicht auf mit dem Gedanken das ich heute nicht trinken darf, und ich gehe auch abends nicht ins Bett und danke Gott dafür das ich den Tag wieder trocken "überstanden " habe.

    Wenn ich Probleme im Alltag bewältigt habe die mir schwer gefallen sind, oder wenn ich einen ganz besonders schönen Tag hatte, dann denke ich daran wie es war als ich noch gesoffen habe. Dann freue ich mich darüber das ich beides, das Gute und das Schlechte, trocken gemeistert habe und bin stolz auf mich.

    Sogar meinen Jahrestag habe ich "vergessen". Eigentlich wollte ich am 30. Januar, meine dreijährige Abstinenz "feiern". Aber ich habe es einfach vergessen ;)

    Damit möchte ich nicht sagen, das es falsch ist, sich immer wieder mal vor Augen zu führen wo wir einmal waren. Nur finde ich eben sehr wenig Beiträge darüber, das man auch anders mit der Krankheit umgehen kann. Das sich nicht alles um den Alk und die Vergangenheit dreht. Es hört sich teilweise alles so düster an: "Passt bloß auf!! Denkt immer dran das ihr krank seid!!"

    Klar, bin ich auch manchmal depremiert und traurig, aber auch das erlebe ich nüchtern.

    Freut euch doch über eure kleinen Probleme und Sorgen die ihr Heute klar und bewusst erlebt, freut euch das ihr euer Leben lebt.

    Ich hoffe, ihr versteht was ich meine :roll:

    LG Chaosimleben

    Hallo Krümelkäfer,

    auch ich will mal meinen Senf dazu geben.
    Viele Jahre meines Lebens habe ich mit saufen vergeudet. Viele Trinkpausen haben mich glauben lassen das ich es alleine schaffe.
    Das war meine größte Schwäche. Nicht zugeben zu können das ich Hilfe brauche. Ich habe mich, im Gegensatz zu meiner Mutter (sie war auch Alkoholikerin und hat lediglich den Entzug in der Klinik gemacht) in LZT begeben. Erst dort habe ich erfahren, warum ich so sehr abgestürzt bin. Und es hat mich viel Kraft und Stärke gekostet, hinzuschauen und zu akzeptieren was ich erfahren habe.
    Übrigens war ich Alleinerziehend und musste mich auch um meinen Sohn kümmern. Hätte ich die Therapie nicht gemacht, hätte ich sicher meinen Sohn verloren.

    Sicher kann es sein das du die LZT nicht brauchst, aber ganz ehrlich bezweifle ich das du es ganz ohne Hilfe schaffen wirst. Wünschen will ich es dir, und ich drück dir auch ganz fest die Daumen. Aber vielleicht denkst du ja doch mal drüber nach. Es müssen ja keine 4 Monate sein, 12 Wochen reichen dir vielleicht. Wenn du erst mal weisst wo dein tatsächliches Problem liegt, glaub mir, dann fällt es 1000 Mal leichter trocken zu bleiben, als ohne diese Erkenntnis.

    LG Chaosimleben

    Hallo ihr alle!!

    Ich war schon "ein paar Tage" nicht mehr online. Aber heute wollte ich euch voller Freude auch mal eine positive Nachricht zukommen lassen.

    Allerdings habe ich auch die anderen Beiträge gelesen, in denen es nicht so super gelaufen ist. Preha z. B. aber egal, das soll mich nicht davon abhalten euch zu schreiben wie es mir geht, und warum. :)

    Am vergangenen Montag hatte ich Verhandlung auf dem Sozialgericht und verloren. Ja verloren. Aber ich bin stolz auf mich das ich die Sache durchgezogen habe obwohl ich wusste das ich nicht viel Erfolgschancen habe.

    Und ich bin seit Anfang Januar mit meiner Candy (ihr wisst meine kleine Maus die Dobermann-Rotteweiler Mischung) beim DRK ehrenamtlich tätig. Sie wird zum Rettungshund ausgebildet, und ich mache eine Sani-Ausbildung. (Das wird so gehandhabt da wir ja zusammen ein Team bilden). Es ist sehr sehr anstrengend, aber endlich fühle ich mich wieder gebraucht und meine Wochenplanung sieht einfach Klasse aus. Wir haben viel Spaß auch wenn es momentan sehr anstrengend ist.

    Ach ja, und am Sonntag bin ich 3 Jahre trocken.

    Ich schreibe euch das alles, weil ich zum 1. Mal so richtig stolz auf mich bin. Das ich trotz aller Schwierigkeiten durchgehalten habe. Endlich eine Aufgabe gefunden habe und mich wieder wertvoll fühle.

    Und vielleicht hilft das was ich hier von mir gebe, dem ein oder anderen Leser, durchzuhalten und niemals aufzugeben, egal wie schwer und aussichtslos es scheint.

    Ich schicke euch allen ganz viele positive Gedanken

    eure Chaosimleben

    Hallo Ihr Lieben,

    ab Morgen werde ich bis Anfang nächsten Jahres keine Zeit mehr haben, mich hier im Forum "sehen zu lassen".
    Darum schon Heute meine Wünsche.

    Also, ich wünsche Euch allen, besinnliche frohe Weihnachten und einen gesunden Start ins neue Jahr. Feiert schön, lasst es krachen, freut Euch auf`s Jahr 2011 das sicher wieder für uns alle einige Überraschungen parat haben wir. Bleibt auf dem Teppich und vor allen Dingen:

    FINGER WEG VOM ALK!!!! ;)

    Fühlt Euch umarmt und ganz lieb von mir gedrückt.

    Eure Cora alias Chaosimleben :roll::lol:

    Hallo Pruzelbaum,
    die Anderen vor mir haben es ja schon geschrieben. Das Schamgefühl ist in den Anfängen immer ziemlich schlimm. Aber du kannst nichts mehr an der Vergangenheit ändern. Mach dir das immer bewußt. Ich frage mich auch heute nach fast 3 Jahren Abstinenz, was ich so alles getan oder gesagt habe in meinem Suff. Aber ich sage mir dann immer wieder, du kannst es nicht mehr rückgängig machen, du kannst nur daran arbeiten das dir das nie wieder passiert. (So Gott und ich wollen :) )
    Aber ich will dir mal erzählen was mir gestern passiert ist. Natürlich habe ich mir als Frau auch immer gesagt das es für uns viel schwerer ist uns zu outen als für die Männer. Eine Frau tut ja so was nicht. Zumindest nicht in unserer Gesellschaft. Dieses Klischee habe ich mittlerweile abgelegt.
    Also, ich habe vor ein paar Wochen einen sehr netten Mann kennen gelernt. Wir werden sicher kein Paar werden, aber das tut ja auch nichts zur Sache. Im Laufe des Abends meinte er dann das ich eine ganz Nette sei und hat mich ein bischen umschmeichelt. Darauf meinte ich, wie kannst du das sagen, du kennst mich doch gar nicht. Er darauf: Warst du im Knast oder vertreibst du Drogen? Sicher nicht, oder? Und ich dann wie aus der Pistole geschossen, nein das nicht aber ich bin Alkoholikerin und seit fast drei Jahren trocken.
    Er schaute mich nur an und sagte: Ja das kenn ich, ich hatte auch mal ein Problem damit, wäre fast gestorben, die Bauchspeicheldrüse hat nicht mehr mitgemacht. Aber das ist schon 13 Jahre her. Seitdem trinke ich keinen Tropfen mehr.

    Ich schreibe dir das weil du mit der Zeit immer mehr trockene Alkoholiker kennen lernen wirst. Ich hab immer das Gefühl, wir ziehen uns irgendwie magisch an, haben wir erst einmal unsere Krankheit akzeptiert. Ich gehe nicht damit hausieren, aber gestern habe ich intuitiv darüber geredet. Und wenn ein neuer Mensch in mein Leben kommt und ich das Gefühl habe er sollte es wissen, dann sage ich es ganz offen. Schließlich wird niemand für eine andere Krankheit wie Krebs oder Diabetes verurteilt. Du wirst sehen, es gibt mehr Menschen die für dich Verständnis aufbringen als du denkst.

    Ich wünsch dir noch einen schönen Restsonntag.

    LG Chaosimleben

    Hallo Bettina,
    da widerspreche ich dir auch nicht. Ich werde sie auch nicht "rund" machen, weil ich ja weiß das es nichts nutzt. Ich glaube, ich bin so wütend weil sie wie jeder nasse Alkoholiker reagiert. Und das obwohl sie so viel Hilfe hatte und noch immer haben könnte. Ich weiß auch nicht recht, warum mich das so ärgert. Nur hilft mir das auch nicht weiter, denn ich weiß ja immer noch nicht was ich jetzt machen soll. Zurückrufen und ihr sagen was ich über die Situation denke und wie es mir dabei geht? Oder einfach gar nichts sagen, und so tun als wäre nichts geschehen? Das kann ich sicher nicht. Oder den Anruf einfach ignorieren und gar nicht zurückrufen?

    LG Chaosimleben