@ Karsten und Maria
das habe ich schon einige Male getan und ich tue es auch Heute wieder
Wie ich schon erzählt habe, bin ich seit einiger Zeit ehrenamtlich beim DRK tätig. Vor ca. 7 Monaten bekam ich von Freunden einen kleinen Welpen geschenkt (Doberman-Rottweiler Mix mit Namen Candy)
Ich hab mir Gedanken gemacht wie wir unser gemeinsames Leben sinnvoll nutzen können.
Und nach vielen Überlegungen und viel Informtionen haben "wir" uns entschlossen, eine Rettungshundeausbildung zu machen. So sind wir zur Rettungshundestaffel gekommen.
So viel Zeit ist seit meinem "letzten Glas" vergangen, so viele Schwierigkeiten habe ich gemeistert. Und jetzt habe ich eine Aufgabe gefunden die mir und meiner Hündin Freude macht. Es ist schön, müde und ausgepowert nach einem langen Trainingstag nach Hause zu kommen. Die Seminare zu besuchen, sich mit anderen Helfern auszutauschen. Zu lernen, neue Perspektiven zu finden, entspannt auf Neues zugehen zu können.
Ich will auch einen Ausschnitt aus meinen emotionalen Gedanken die ich regelmäßig aufschreibe hier einbringen.
Ich hoffe das ist in Ordnung.
Es ist halb 12, meine Hündin muss Gassi. Ich schau aus dem Fenster.
Deprimierend !! Mein Blick aus meinem Fenster lässt mich auf Koblenz und die dahinter liegenden Berge schauen. Eigentlich ganz schön. Aber
der Himmel!! Schwarz, beängstigend. Trägt nicht dazu bei, meine
Stimmung ein wenig zu erhellen.
Aber ich muss mich aufraffen! Candy fragt nicht nach meiner
emotionalen Stimmung.
Und wenn es jetzt regnet? Egal, ich muss. Also anziehen und raus.
Candy in den Kofferraum und los geht’s. Sie freut sich. Schön für sie.
Das freut mich auch. Unser Weg führt uns zum Oberwerth an die
Rheinwiese wo Hunde frei laufen dürfen.
Angekommen! Na gut, aussteigen und los geht’s.
Unter der Brücke durch. Seltsam, immer wenn ich hier stehe und Candy
etwas zurufe, hallt mein Ruf zurück. Metallisch irgendwie. Kann nicht
beschreiben was es in mir auslöst. Gespenstisch und doch finde ich es
schön.
Meine Stimmung hebt sich ein wenig. Ich schaue zur Wiese. Toll, auf
dieser Seite ist der Himmel blau und die Sonne strahlt die Wiese und die
nebenstehenden Bäume an. Die Blätter leuchten in den buntesten Farben.
Auch die Wiese ist mit gelben und rotbraunen Blättern bedeckt. Links
vom Rhein droht mir der Himmel in dunklem grau. Rechts vom Rhein
lächelt er mich strahlend an.
WIE SCHÖN!!
Candy läuft los. Die Nase im Laub. Springt durchs Laub, kommt wieder zu
mir zurück. Sie freut sich.
Es ist noch niemand da. Wir sind alleine mit dem Schauspiel. So laufen
wir den Weg den wir immer laufen. Hoch bis zum Ende der Wiese. Kehrt,
und zurück in der Mitte der Wiese.
Wind kommt auf. Die Bäume die den Radweg und den Tennisplatz links
von uns verdecken, flüstern mir leise zu. Schön das du da bist. Sie lassen
ihre Blätter vor uns auf die Wiese schneien. Die Sonne die nun hinter uns
scheint strahlt die fallenden Blätter an. Unglaublich, jetzt sind sie nicht
mehr gelb, sie schimmern golden und fallen rauschend zu Boden.
Ein Gefühl der Wärme kommt in mir auf. So wunderschön!! Ich schaue
auf die Brücke die mir plötzlich riesengroß erscheint. Über ihr der
schwarze Himmel. Und davor fallen die Blätter in einem Glanz, die dem
Himmel die düster scheinende Bedrohung nimmt.
Ich drehe mich um, schaue in den blauen Himmel von dem die Sonne
strahlt, und uns den Rückweg so malerisch gestaltet.
Wir sind wieder zu Hause. Wieder schaue ich aus dem Fenster. An dem
Ausblick hat sich nichts geändert. Der Himmel schwarz, die Berge düster.
Es regnet noch immer nicht. Aber meine Stimmung ist eine Andere.
Ein wenig melancholisch, aber auch fasziniert von aller der Schönheit die
mir dieser Herbsttag geschenkt hat.
Alles das zu erleben, zu fühlen, das macht mich zufrieden mit mir und
meinem "neuen Leben"
Euche Allen noch einen schönen Abend
LG Chaosimleben