Beiträge von Söckchen

    Nun habe ich 2 Tage über meine Gedanken nachgedacht, immer wieder meine eigenen Zeilen gelesen. Irgendwie tun mir die Zeilen leid, und irgendwie auch wieder nicht. Klar ist für mich, das ich natürlich nicht alle Schuld und Last auf meine Mutter abwälzen kann. Schließlich hatte ich Zeit genug um erwachsen zu werden, und mich so zu entwickeln das ich im Leben bestehen kann.
    Allerdings ist es für mich ganz wichtig das ich nicht annähernd in die Lage meiner Mutter komme, also ich meine das mein Kind mich nicht wenig bis garnicht in Erinnerung haben soll, wenn er später mal über seine Kindertage zurück denkt.
    Ich habe sehr viel Leid gelesen, Leid auf jeder Seite, und ich komme zu dem Schluß, das die Kinder das größere Leid ertragen müssen. Auf Ewig, ihr ganzes Leben! Für mich vergleichbar mit Kriminalitätsofern, in jeglicher Hinsicht.
    Es ist schwer für mich das zu formulieren, ich hoffe das das jemand versteht. Aber ich merke, das es mir gut tut darüber zu schreiben, auch wenn es manchmal weh tut.
    In diesem Sinne
    Söckchen

    In meiner Vorstellung hatte ich kurz erwähnt das ich seit einigen Jahren unter Angst und Panikstörungen leide, wusste aber nicht das das Vorstellungsforum nicht für alle Besucher lesbar ist.
    Die erste Panikattacke war Jahre nach der Trennung zu meiner Mutter, so das ich nie einen Zusammenhang gesehen habe. Vielmehr habe ich meinem Vater vieles zugeschustert, weil er uns Kinder mit Worten ganz niedrig gehalten hat, und uns gar nichts zutraute. Mir wurde klar das ein Kind welches ständig zu hören bekommt….das kannst du nicht….so geht das nicht…. gib dir mehr Mühe…. usw. schließlich kaum Selbstbewusstsein entwickeln kann.
    Seit dieser Zeit habe ich sehr viel über mich und meine Jugend nachgedacht, habe erkannt das bei meiner Erziehung eigentlich gar kein selbstbewusster Mensch heraus kommen konnte, was ich bis zur ersten Panikattacke nach Außen verkörpert habe.

    Nachdem ich hier viele Lebensberichte gelesen habe, kommen mir aber nun echte Zweifel!

    Unter „Meine Mutter, ich kannte sie nicht wieder“ , habe ich so einiges erzählt. Beim Schreiben fiel mir nun auf, das ich in negativen aber auch positiven Erinnerungen keine Bilder meiner Mutter sehe. Da ist einfach nichts, dunkel… Mein Vater ist all gegenwärtig, aber nicht meine Mutter! Ich wusste zum Beispiel immer das meine Mutter uns Kinder sehr oft in Schutz genommen hat, schlechte Noten hat Vater selten gesehen, haben wir etwas angestellt, hat sie es ausgebügelt usw.
    Ganz viele Bilder Kreisen in meinen Kopf, so etwa ab meinem 6 Lebensjahr, ich erinnere mich an verschiedene Personen (Oma, Opa, Nachbarn, Freunde d. Eltern, Feierlichkeiten und vieles mehr), doch nie ist ein Bild meiner Mutter dabei. Überhaupt fällt mir auf, das wir Kinder damals eigentlich nebenher gelaufen sind, will heißen, das auch die Kinder der anderen Familien immer „nur“ dabei waren, aber wir schon gemerkt haben das wir stören. Wir Kinder wurden oft von manchen Dingen ausgeschlossen, wie zum Beispiel wenn die Erwachsenen auswärts essen gingen, wurden wir alle mit einem Butterbrot Zuhause gelassen. Zwar durften wir dann lange auf bleiben, durften länger auf dem Hof spielen, aber viel lieber wären wir auch mal mit gekommen. Ich weiß auch noch das mir meine Freunde immer leid taten, fand vieles ungerecht und gemein, weil ich und meine Schwester hatten es ja viel besser!
    Aber hatten wir es besser???
    Wir wurden ständig alleine gelassen, waren sogenannte Schlüsselkinder, wurden viel im Haushalt eingespannt. Sicherlich war das nötig, da unsere Eltern schließlich Geld verdienen mussten, doch irgendwie sehe ich in den Erinnerungen nur meinen Vater. Das soll auch gar kein Vorwurf an meine Eltern sein, denn die Zeiten haben sich geändert.
    Ich erinnere mich auch an Situationen, wo ich als Kind instinktiv wusste, das es nicht in Ordnung war das ständig ein „guter Freund“ bei uns war. Ich mochte ihn nicht, ging ihm aus dem Weg. Jahre später war er das Verhältnis meiner Mutter, ob damals schon, weiß ich nicht. Ist aber eigentlich auch egal, dennoch fehlen mir in den Erinnerungen Bilder meiner Mutter.
    Ehrlich, ich habe so mit etwa 15 Jahren immer gesagt das meine Mutter wie eine Freundin ist, nicht so mütterlich wie es meine Freunde und Freundinnen Zuhause hatten. Meine Mutter ging mit meiner Clique auf Popkonzerte, wir gingen zusammen in die Stammkneipe, doch heute empfinde ich es als Missbrauch an meiner Person. Denn ich war quasi das Alibi für manche Seitensprünge, die ich total spannend fand, zumal sie mich ja eingeweiht hat in ihre Intimsphäre.
    Ich kam mir so erwachsen vor!!!
    Nun frage ich mich, ob es sein könnte das sie schon viel früher mit den Tabletten oder Alkohol angefangen hat, nur das wir Kinder es entweder nicht gemerkt haben, oder erfolgreich verdrängt haben. Sollte sie tatsächlich schon früher in einer Art und Weise anhängig gewesen sein, dann könnte ich mir auch heute manche meiner Verhaltensweisen erklären.
    Och menno, ich fahre gerade Achterbahn. Bekomme gegenüber meinem Vater ein schlechtes Gewissen...
    Bekomme aber auch ein befreiendes Gefühl, irgendwie..., ich weiß noch nicht so genau...*grübel*
    Ich werde das geschriebene jetzt mal wirken lassen, mal sehen was ich für mich daraus ziehen kann. Über anregungen würde ich mich freuen.
    Ganz lieben Dank, einfach so für´s lesen...
    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Sohn,
    herzlich Willkommen hier im Forum :)

    Ich bin selber noch ganz frisch hier, und denke das Dir erfahrenere Forummitglieder hilfreich Tipps geben können.

    Das Du deine Vater zwangseinweisen könntest glaube ich eher nicht. Soweit ich weiß müßte er völlig hilflos sein, eine Gefahr für sich und andere darstellen, was bei Alkoholikern glaube ich sehr selten der Fall ist. ( Zumindest bis der Staat es als eine Gefahr anerkennt!!!)
    Schau Dir die Obdachlosen Menschen in unseren Städten an, dort wird auch nicht zwangseingewiesen, obwohl sie meines Erachtens für sich selber eine Gefahr darstellen. Gerade in den Wintermonaten!!!

    Ich wünsche Dir noch ganz viele Tipps...

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Original,
    zunächst möchte ich Dich sehr herzlich hier Willkommen heissen.
    Ich bin auch noch recht neu hier, so das ich mich noch nicht wirklich traue jemanden gute Ratschläge zu geben. :oops:

    Dennoch möchte ich Dir meine Meinung dazu sagen.
    Viel wirst Du im Moment nicht machen können, zumindest nicht bei Deiner Schwiegermutter.
    Da scheinbar sämtliche Familienangehörige in den Co-Abhängigkeit stecken, kannst Du nur diese Menschen wach rütteln und mit Gesprächen dafür sorgen das sie das Thema nicht mehr taburisieren, sondern öffentlich (in der Familie) machen. Erst wenn Schwiegermutter merkt das sie keinen unterschwelligen Halt mehr hat, kann vielleicht damit gerechnet werden das sie sich in Behandlung gibt, bzw, sich helfen lässt.

    Beginne mit Deinem Mann, zeige ihm diese Seiten! Spreche mit ihm über diese Seiten und gib ihm das Vertrauen, das es unglaublich viele Menschen gibt, die ähnliches erlebt haben wie er. Denn seine Jugend wird kaum spurlos an ihm vorbei gegangen sein!
    Wahrscheinlich hat er eine Schutzmauer um sich aufgebaut, doch irgendwo wird ein winziges Loch sein.

    Ich finde es toll das Du in der Familie die Augen offen hälst, und nicht schweigst.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Ette,
    zu Deinen "Illusionen" kann ich nur sagen: "Danke für diese Zeilen"

    Ich bin tief beeindruckt, die Worte regen mich zum nachdenken an, lassen meine Wut im kleineren Licht stehen, und endschuldigen auch meine "schlechten" Gedanken.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Uwe, herzlich Willkommen hier im Forum.

    Um Dich zu beruhigen, NEIN Du bist nicht daneben!
    Es ist immer wieder erstaunlich zu lesen, wie es unsere alkoholisierten Eltern schaffen, uns Kindern ein schlechtes Gewissen zu vermitteln. Lies Dich hier durch, und Du wirst vieles wieder erkennen.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Ilea,
    zunächst einmal herzlich Willkommen.

    Dein Posting hat, wie Du sicherlich selber bereits gemerkt hast, mit vielen anderen Menschen und ihren Geschichten sehr viel Ähnlichkeit.
    Wie Du in meiner Geschichte (danke, für Deine Worte :) ) gelesen hast, habe ich den Kontakt schon lange abgebrochen, so das ich bis heute Gott sei Dank den Werdegang meiner Mutter nur Abseits mitbekommen habe, die letzten zumindest. Auch hat meine Mutter bis Heute keine Zusammenbrüche o.ä. gehabt, so daß mir Gespräche mit den Ärzten bis jetzt erspart blieben. Aber ganz Ehrlich, ich wünschte es käme zu einem Zusammenbruch! Denn dann könnte ich endlich meiner Mutter beweisen das sie Alkoholikerin ist, könnte mit den Ärzten reden, könnte handeln.
    Auch ich bin sehr Egoistisch, in dieser Beziehung!
    Und ich bin ganz fest davon überzeugt, wäre ich nicht Egoistisch, dann würde es mir um einiges schlechter gehen als Heute.

    Du bist weder Kalt noch Egoistisch wenn Du solche Gedanken hast, ganz im Gegenteil, du hast ein gesundes realistisches Denkvermögen!!!
    Du hast geschrieben:
    Meine Kindheit war bescheiden,Hilfe von ihr bekam ich so gut wie nie,jedoch fordert sie immer.
    Stell Dir doch einfach vor was und wie viel sie Dir geben könnte wenn sie trocken ist.
    In laufe der Suchtjahre stirb so viel ab, das kann niemand wieder zurück holen. Die Jahre verändern jeden Menschen, auch uns Kinder, und so ist es auch unser gutes Recht uns zu schützen wo es geht.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Binelinchen,
    zunächst möchte ich Dich ganz herzlich Willkommen heißen.
    Ich bin auch erst seit wenigen Tagen hier, und kann bisher nur sagen das es gut tut sich mal so richtig die Wut, Angst und Hilflosigkeit von der Seele zu schreiben.
    Du schreibst u.a.
    Ich hab ihr vor einer Woche einen Brief geschrieben, in dem ich ihr schrieb, sie sei eine schlechte Mutter. Und dass sie endlich mal ihr Leben in den Griff kriegen soll und meine Brüder in Ruhe lassen soll und mich auch. Ich musste den einfach mal schreiben, ich war so wütend und traurig wegen ihr... meint ihr, das war zu hart? Ich mach mir jetzt natürlich wieder Sorgen, dass ich es in Schuld habe, wenn sie wieder trinkt oder sich wieder mal was antut.

    Nein ich finde es ganz und gar nicht zu hart, man sollte unseren Müttern einen Spiegel vor das Gesicht halten und sie fragen:"WER IST DAS?"

    Aber weil wir ja schon früh so gut erzogen sind, impfen sie uns immer wieder das schlechte Gewissen ein.

    Alle Kinder von Alkoholikern/innen haben keine, aber auch wirklich keine Schuld , an ihren Untergang.
    Das einizge was unsereins tun kann, ist sich und seine eigene Familie zu schützen. Dazu gehört dann das man sich dieses Elend nicht mehr antut, also diesem schrecklichen Bildern aus dem weg geht.

    Fühle Dich wohl hier, bestimmt wirst Du noch viele Anregungen und Information bekommen.
    Liebe Grüße
    Söckchen

    Meine Eltern trennten sich, als meine Schwester 16 und ich 12 Jahre alt war. Ich fand die Trennung nicht sonderlich schlimm, da ich vor meinem jähzornigen Vater angst hatte. Heute weiß ich das mein Vater völlig mit der Situation „Familie mit 19 Jahren zu haben“ überfordert war. Wir wurden nicht geschlagen oder ähnliches, doch er wurde oft sehr laut, und schimpfte ständig mit uns Kindern. Wir konnten ihm nichts recht machen!
    Meine Mutter wurde mit fast :? 16 Mutter, was 1960 ja gar nicht ging! :? Sprich, er musste sich vor allen rechtfertigen, insbesondere bei seinen sehr strengen Eltern. Aber auch vor den Ämtern, und Kirche, denn er wollte zu seiner „Schandtat“ stehen, um meine Mutter heiraten zu können, was ihm schließlich auch gelang.
    1965 kam ich dann noch dazu, und mein Vater war redlich bemüht die Familie zu ernähren, was ihm mehr recht als schlecht gelang. Nun gut, die Ehe scheiterte.
    Meine Mutter hatte jemand neues kennen gelernt, nochmals geheiratet und meine kleine Schwester kam 1979 zur Welt.
    In dieser Ehe wurde meine Mutter von Anfang an betrogen, ganz öffentlich, jeder wusste davon, auch meine Mutter! Doch sie traute sich keine Trennung zu, denn sie war ja noch nie eigenverantwortlich für ihr Leben zuständig, das haben ihr die Ehemänner abgenommen.

    Zwischenzeitlich stellte ein Arzt bei ihr ein unruhiges Herz fest, er verschrieb ihr Frisum Tabletten, zur Beruhigung!
    Sie brauchte nicht mal mehr zur Untersuchung, sie bekam das Rezept auf Bestellung.
    Erst als sie 1984 wieder einen Mann kennenlernte, drängte sie auf Scheidung, was wiederum ziemlich schmutzig über die Bühne ging.

    Bis zu dem Moment wo sie diesen Mann kennenlernte hatten meine große Schwester und ich ein sehr gutes vertrauensvolles Verhältnis zu ihr.
    Der neue Lebenspartner entpuppte sich als Weichei, was ich nicht böse meine. Aber bei jeder Gelegenheit weinte (im wahrsten Sinne des Wortes!) er uns von seinem bisherigen verkorsten Leben vor, was er meines Erachtens selber verschuldet hat. Wir alle nahmen ihn wie er war, aber eben nicht für Voll.
    Es dauerte nicht lange, ungefähr 2-3 Monate nur, als sich unsere Mutter sehr schnell veränderte. Trank sie 1 Glas Wein veränderte sich ihre Aussprache, sie wurde sentimental, konnte nicht mehr gerade aus gucken. Es war für uns völlig neu, das hatten wir in gemeinsamen feucht fröhlichen Runden noch nie bei ihr erlebt.
    Plötzlich mochte sie eine völlig andere Musikrichtung( vorher Westernhagen/ dann nur Kastelruther spatzen), sie veränderte ihr Äußeres, pflegte sich nicht mehr so wie vorher, sämtliche Freunde und Bekannte waren plötzlich doof und die Kontakte brachen ab. Die Wohnung wurde nicht mehr gepflegt, sprich es wurde ziemlich ekelig.

    Allerdings habe ich viele Jahre nicht kapiert, wie sie es schafft tagsüber nüchtern zu sein, und erst abends volltrunken ist. Spät fielen mir die Beruhigungstabletten ein, sie hat sich damit wohl tagsüber über Wasser gehalten, und nach Feierabend, das erste Glas…., das war wohl das Geheimnis!
    Eines Tages luden die Zwei, meine Schwester & Mann, mich & Mann ein, zu einer großen Feier, einfach eine Feier ohne Anlass! Es sollten viele neue Bekannte kommen, welche sie in der Kneipe um die Ecke kennen gelernt haben. Wir waren die ersten Gäste, meine Schwester kam etwas später, aber von den anderen Gästen kam niemand.
    Stattdessen kam es nach 5 Minuten zu einem Streit, zwischen dem Weichei und unseren Männern, völlig aus der Luft gegriffen. Schließlich ging es so weit, das meine berufliche Fähigkeit (ich habe bei ihr gelernt, wir arbeiteten bereits seit Jahren zusammen!) von meiner Mutter in Frage gestellt wurde. Noch am gleichen Abend zog ich daraus die Konsequenz zu kündigen, was ich auch tat. Ich hatte zwar die Hoffnung das man später noch mal zu einer Aussprache kommt, doch die endete für mich Tränenreich, denn meine Mutter beharrte auf ihrer Meinung.
    Vom Tag meiner Kündigung sahen wir uns nun nicht mehr täglich, nur noch sporadisch auf Geburtstagen der einzelnen Familienmitglieder. Und mit jedem Treffen wurde für mich der Anblick meiner Mutter zum Alptraum. Es dauerte noch etwas, doch eines Tages konnte und wollte ich mir dieses Elend und den Verfall eines Menschen nicht mehr anschauen. Jeder Besuch war für mich das pure Grauen, sie sank auf der Couch nach wenigen schluck Wein in sich zusammen, fing an zu heulen, ich konnte dort nichts essen oder trinken, auf die Toilette ging ich schon lange nicht mehr, weil alles nur noch verwarlost war.
    Ich schrieb ihr einen langen Brief, in dem ich ihr meine Absicht erklärte mir dieses nicht mehr antun zu wollen, habe meine Beobachtungen beschrieben und gleichzeitig für den Fall das sie Hilfe benötigt diese Angeboten. Aber nur wenn es um einen Alkoholentzug ginge!
    Ich bekam einen hämischen Brief zurück, und von nun an sahen wir uns nur noch 2x im Jahr, auf den Feiern meiner großen Schwester. Der Kontakt und das Verhältnis zu meiner jüngeren Schwester beschränkte sich ebenso nur noch auf diesen treffen, sie war ja noch zu klein. Etwa 2 Jahre nach mir, konnte schließlich auch meine große Schwester nicht mehr, beneidete mich, das ich an Weihnachten, Ostern ect. nicht mehr in die Wohnung meiner Mutter gehen zu müssen. Es muss katastrophal gewesen sein. Also schrieb auch sie einen Brief, dessen Inhalt ich nicht kenne, und brach den Kontakt ab.
    Seit nun 2 Monaten hat nun auch meine „kleine“ Schwester(mittlerweile auch 28 Jahre alt) den Kontakt abgebrochen, denn auch sie hat genug mitbekommen um sich das Elend nicht noch länger anzugucken. Allerdings hat sie unserer Mutter zwar einen Brief geschrieben, aber leider ohne Begründung. Die wollte sie später nachreichen, sie erbat lediglich eine Auszeit, um sich Gedanken zu machen.
    Statt das meine Mutter nun bei ihr anruft, ruft sie mich an um von mir zu erfahren warum die Kleene sich nicht mehr bei ihr meldet. Ehrlich, mir ging das Herz bis zum Hals, aber ich habe ihr nach so vielen Jahren nochmals sagen können das ich nach wie vor davon überzeugt bin das sie Alkoholikerin ist, und außerdem gerade im Gespräch merke das sie entweder eine volle Ladung Tabletten genommen hat, oder getrunken hat. Sie lachte kurz auf, und verabschiedete sich!
    Seit Mitte letzten Jahres arbeitet meine Mutter auch nicht mehr, das Weichei ebenfalls nicht, und nun ist es eine Frage der Zeit wann sie zum Sozialamt müssen, bzw. wann sie die Miete nicht mehr bezahlen können. Beide habe nie viel für die Rente eingezahlt, so ist auch nicht viel zu erwarten. Ich rechne damit das irgendwann das Amt vor der Türe steht, und von den Töchtern Unterhalt verlangt. Zu holen ist bei keinem von uns etwas, im Gegenteil, jeder hat sein Päckchen zutragen!

    Nun hat diese Frau 3 Töchter verloren, hat keinen Draht zu den erstgeborenen Enkeln, kennt ihre zwischenzeitlich 2 weiteren geborenen Enkelkinder gar nicht, hat keine Familie mehr, ist völlig alleine mit dem Weichei, wobei die kleine Schwester weiß das die Ehe ebenfalls kaputt ist und nur auf dem Papier steht. Was braucht ein Mensch noch, um zu begreifen das da etwas schief gelaufen ist, bzw. das dringend Handlungsbedarf ist????
    Sie sieht zum verrecken nicht ein das sie Alkoholikerin ist!!!! Das begreife ich nicht!!!
    Puhhhh, :oops: ist ziemlich viel geworden was ich geschrieben habe. Heute hatte ich über den Tag das dringende Bedürfnis, sie anzurufen, und mich recht herzlich für diesen Mist zu bedanken..., was mir aber nichts gebracht hätte.
    Ich bin so wütend :evil: auf meine Mutter, so stocksauer, ich kann es kaum in Worte fassen. Am meisten ärgere ich mich aber wohl über die verdammte Hilflosigkeit.

    Ich möchte mich bei allen bedanken, die den Mut und die Ausdauer hatten bis hierhin zu lesen. Mir ist sehr bewußt geworden, das es da draußen in der großen weiten Welt so viele Einzelschicksale gibt, und ich dagegen ein kleines Licht bin.
    Liebe Grüße
    Söckchen