Beiträge von Davina

    Guten Morgen!

    Mist, ich merke schon wieder, daß ich mir die ganze Zeit Gedanken mache, was er wohl macht und wie es ihm geht.
    Ich weiß ja, daß er zu seiner Familie auch nicht mehr gehen kann. Somit sitzt er also an den Feiertagen allein in seinem Büro.
    Wie kriege ich denn bloß diese Gedanken wieder aus meinem Kopf?
    Ich merke ja, daß es mir nicht gut tut über ihn nachzudenken. Doch irgendwie schaff ich es im Moment nicht, das abzustellen.
    Außerdem fühl ich mich heut auch ziemlich allein. Kann mich aber auch nicht aufraffen irgendetwas für heute zu planen.
    Erst habe ich es total genossen allein zu sein - heute fällt es mir schwer.
    Ging es Euch auch so?

    LG Davina

    Heute st ein Tag wo ich anscheinend alles vergessen habe, was ich gelernt habe.
    Ich war so blöd und hab mich auf ein Gespräch mit ihm (meinen Mann) eingelassen. Er stellte mir die blödesten Fragen und schnallte meine Antwort nicht.
    Als ich zu ihm sagte, das er bisher nichts gegen sein Problem unternommen hätte, sagte er dann gleich wieder, was er die letzten 7 Jahre alles für mich getan hätte. Alles bezahlt, Umzug etc. Die übliche Leier.
    Ich "undankbares" Geschöpf habe dann einfach aufgelegt. Danach hat er meine Eltern angerufen und meiner Mutter erzählt, er würde schon wieder hier wohnen. Und es gäbe ja wohl ein Problem in unserer Familie, bla bla bla.
    Meine Mutter hat mich daraufhin sofort angerufen und mir die Geschichte erzählt. Die mußte ich jetzt auch wieder beruhigen und ihr erklären, daß er nicht bei mir wohnt.
    Ich bin so ... Tja, wenn ich jetzt wüßte was es für ein Gefühl ist, das ich habe.
    Wut, Enttäuschung, Angst? Wahrscheinlich von allem ein bißchen.
    Am meisten ärgere ich mich darüber, daß ich nicht hart geblieben bin und mal wieder ans Telefon gegangen bin.
    Ich frage mich, wann das alles endlich aufhört oder besser wird?
    Nein, nicht besser. Das ist der falsche Ausdruck.
    Leichter. Wann wird es leichter?
    Fühl mich jetzt jedenfalls ziemlich mies.

    Mußte hier mal wieder meinen Frust los lassen. Leider ist aus meiner SHG auch niemand zu erreichen.

    Ich wünsch Euch schöne Ostern
    LG Davina

    Ja, diese Aha-Erlebnisse habe ich auch.
    Vor allem, wenn ich auf meine Körperwahrnehmung achte.
    Es hilft mir total, eigene Gefühle wieder wahr zu nehmen. Dabei habe auch immer diesen Aha Effekt.
    Ich habe jetzt gelernt, daß ich mich nicht immer auf Diskussionen einlasssen muß, die mich eh nicht weiter bringen. Für mich war es eine gute Lösung, wenn ich einfach nur ein "Oh" gesagt habe. Das hat z.B. meinen Vater total aus seinem Konzept gebracht.
    Er meinte, er müsse mir sagen, was ich jetzt alles tun muß. Ich hab mir da dann gedacht:" Wenn Du jetzt was dazu sagst geht das nur ewig hin und her. Also lass es."
    Was habe ich also kurz und knapp gesagt? "Oh."
    Und man glaubt es kaum, er schaute mich ziemlich verwirrt an, und dann war das Thema erledigt. Für mich war das ein riesen Erlebnis. Ich habe gemerkt, daß ich es in der Hand habe, ob man mir elendig lange Vorträge hält oder nicht.
    Ich weiß zwar noch nicht, ob es immer funktioniert, aber ich werde es auf jeden Fall in mehreren Situationen probieren.
    Allerdings frage ich mich auch, ob es auch bei meinem Mann funktionieren würde.
    So eine Therapiestunde ist doch immer sehr lehrreich. Jedoch bin ich dann meist den Rest des Tages ziemlich kaputt.
    Karotte, ist das bei Dir auch so? Warst Du zu einer Beratung oder bist Du schon länger drt?

    Ganz liebe Grüße
    Davina

    Hallo,

    ich hatte heute wieder eine Sitzung bei meinem Therapeuten.
    Dazu kann ich wirklich nur sagen: Das tut wahnsinnig gut!
    Jedesmal wenn ich dort war, fühl ich mich richtig gestärkt. Außerdem hilft es mir dabei, meine eigenen Gefühle und Wünsche wieder zu erkennen.
    Schon seltsam, daß "man" dazu Hilfe braucht. Allerdings wird mir dadurch auch schmerzlich bewußt, wieviel Zeit und Gefühle ich im Grunde vergeudet habe.
    Mein Mann - finde es jetzt komisch ihn so zu nennen - war auch gar nicht sooo das Thema heute. Das kann ja nur ein Fortschritt sein.

    Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich die Unterstützung bei einem Therapeuten zu holen.

    Jedoch frage ich mich jetzt wirklich, wieso es mir "komisch" vorkommt, meinen Mann als meinen Mann zu bezeichnen? Hattet ihr auch so ein Gefühl?

    LG Davina

    Hi Jenny

    ja, Du hast es richtig verstanden. Das heißt, eine Angehörige aus der Gruppe sagt das.
    Weil mein Mann ja keine Wohnung hätte und finanziell ja auch nicht in der Lage dazu wäre.
    Damit ich auf der sicheren Seite wäre, könnte man ja so einen Vertrag abschließen.
    Mein Therapeut sagt dazu, daß die wahrscheinlich selber noch viel zu sehr in ihrer Co-Abhängigkeit steckt.
    Aber kannst Du Dir vorstellen, was danach Gefühlsmäßig wieder bei mir los ist?

    Gruß Davina

    Hallo,

    Mußt nur mal wieder meinen Frust los werden. Im Moment hab ich das Gefühl, bei allen läuft es weiter, nur bei mir steht alles still.
    Ich habe gestern in der Gruppe gesagt, daß mich die Aussage, er bräuchte Unterstützung, total verunsichert hat. Ich bekam dann zur Antwort, daß "natürlich" Unterstützung von außen gemeint war. Aber vielleicht wäre es eine Möglichkeit, ihn wieder nach Hause zu lasssen und so eine Art Vertrag mit ihm zu machen. etwas, wo man ein paar Regeln festlegt und sollte er dagegen verstoßen, müßte er wieder gehen.
    Ich bin total unsicher. Auf einer Art denke ich: Ja, wär eine Möglichkeit." Und auf der anderen Seite denke ich:" Nee, dann steh ich wieder am Anfang:"
    Ich komme mir schon langsam vor, wie in einem Monopolie Spiel. "Gehen Sie nicht über los. Ziehen Sie keine 4000 Mark ein..."
    Meine Stellensuche könnte auch besser laufen und überhaupt, bin ich heute wieder ziemlich deprimiert und weiß nicht wie es alles weiter gehen soll.
    Über meine finanzielle Situation mag ich gar nicht nachdenken. Dann wird es noch schlimmer.
    Zum Glück ruft er nicht mehr so oft an. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben.

    Wie gesagt, der Frust mußte raus.

    LG Davina

    Wie oft trinkt er denn?
    Versteh mich nicht falsch, aber ich habe das Gefühl Du suchst Entschuldigungen für sein Verhalten. Kann das sein?
    Ich hab das zu Anfang auch immer gemacht. War in meinem Fall aber ein Fehler.
    Wenn Du unter seinem Verhalten leidest, solltest Du für Dich Konsequenzen daraus ziehen.
    Mir selbst fällt das auch noch sehr schwer, aber es ist wichtig für einen selbst.

    LG Davina

    Hey Ayki,

    tausend Dank! Du hast mich wieder auf den richtigen Weg gebracht. Ich bin stark geblieben und habe das Telefon einfach ausgemacht. Dann kriege ich es wenigstens nicht mit wenn er wieder anrufen sollte.

    Du hast Recht. Er hat keinen Schlüssel und kann somit auch nicht ins Haus. Angst habe ich wahrscheinlich nur vor diesem unguten Gefühl. Die Klingel habe ich jetzt auch abgestellt. Allerdings würden die Hunde sofort anschlagen, falls jemand auf´s Grundstück kommt. Ich wohn ein wenig sehr ländlich. Da hat man auch nicht gleich einen Nachbar neben sich. Aber ich hab ja meine drei Bodyguards.
    Somit brauch ich wohl wirklich keine reelle Angst haben.

    Ich werd morgen einfach versuchen mir einen schönen Tag zu machen und weiterhin standhaft zu bleiben.

    Nochmal Danke für den Wegweiser

    Davina

    Mein gutes Gefühl hat sich leider wieder in Luft aufgelöst.
    Bis jetzt habe ich heute bestimmt schon 30 Anrufe und SMS bekommen . Immer wieder das Gleiche. Das er doch "nur" nach Hause will um sich etwas zu erholen.
    Dann wieder eine SMS ,daß ich Krieg haben kann wenn ich das will. Und zum Schluß natürlich - großes Jammern. "Bitte geh ans Telefon. Ich kann nicht mehr!"
    Also noch bin ich hart geblieben. Allerdings ertappe ich mich bei dem Gedanken doch vielleicht ans Telefon zu gehen. Wahrscheinlich ist es aber nur die Angst, daß er sonst heute Nacht vor der Tür steht.

    Was die Sache mit der SHG betrifft, habe ich mir fest vorgenommen, am Montag dort zu sagen, wie sehr mich diese Äußerung ("er braucht Unterstützung) zurückgeworfen hat. Das ist echt nicht heilsam gewesen für mich.

    Ich weiß auch, daß er für sich trocken werden muss und nicht für mich. Allerdings sagt er dazu, daß er sich selbst nichts wert sei. Würde das nicht bedeuten, daß er es dann nie ernsthaft für sich versuchen wird?

    Ich merke, daß ich mir immer noch viel zu viel Gedanken um ihn mache. Aber dieses Kino im Kopf läßt sich irgendwie nicht abstellen.
    Hat jemand vielleicht ein "Geheimrezept" dafür?
    Was macht ihr gegen dieses blöde Angstgefühl?
    Es scheint wirklich das einzige Gefühl bei mir zu sein, das so stark ausgeprägt ist.

    LG Davina

    Hallo und guten Morgen!

    Ich war gestern das erste Mal (!) wieder alleine raus und habe mich mit zwei Freundinnen getroffen.
    Es war so ein gutes Gefühl nicht auf die Uhr schauen zu müssen ob es seiner Meinung nach schon zu spät ist, oder mich nicht fragen zu müssen "Was erwartet mich gleich zu Hause?"
    Danach war ich so gestärkt, daß ich zu Hause gleich das Telefon aus der Dose gezogen habe und das Handy ausgemacht habe. Ich war mächtig stolz, daß ich das geschafft habe.
    Für manche mag das eine Kleinigkeit sein, für mich war es schon ein Fortschritt.
    Ich mußte das nur mal kurz los werden.
    Ich wünsch Euch allen das gleiche gute Gefühl, wie ich es gestern hatte.

    LG Davina

    Hallo Spedi, hallo Ayki!

    Danke daß ihr mir helft, dieses kleine Teufelchen aus meinem Kopf zu bekommen.
    Ich weiß ganz genau, daß ich so nicht länger mein Leben verbringen möchte. Ich habe mir auch schon gesagt." Mensch, jetzt bin ich 40. Das kann doch nicht alles gewesen sein." Wenn ich jetzt nicht endlich den Absprung schaffe, schaffe ich es nie.
    Allerdings geht mir immer wieder mal die Kraft aus. Mein Therapeut hat mir auch gesagt, ich solle meine Gefühle in den Vordergrund stellen. Jedoch habe ich z.Zt. absolute Schwierigkeiten meine Gefühle überhaupt wahr zu nehmen. Ich frag mich oft wie ich mich fühle. Dann weiß ich keine Antwort drauf. Absolute Leere in mir. Das erschreckt mich.
    Habe mir auch schon überlegt, ob ich nicht vielleicht einfach von hier weg ziehen soll. Aber wäre das nicht nur davonlaufen? Außerdem ist das ja ohne Job, ohne Wohnung und mit drei Hunden nicht ganz so einfach.
    Bekannte haben mir schon mal gesagt, ich solle meine Hunde "einfach" abgeben. Dann wäre es leichter. Das will ich aber auf gar keinen Fall. Sie spenden mir halt mächtig viel Trost und sind nebenbei auch noch meine Beschützer.
    Ist es normal, daß ich meine eigenen Gefühle nicht wahr nehme?

    LG Davina

    Hallo zusammen!
    Ich lese jetzt seit einiger Zeit schon hier im Forum und erkenne mich ganz oft selbst wieder. Allerdings hab ich erst heut den Mut auch selbst zu schreiben.
    Ich möchte mich erst einmal kurz vorstellen.

    Ich bin seit 7 1/2 Jahren mit meinem Mann zusammen.
    Zu Anfang wußte ich nicht, daß er Alkoholiker ist. Ich habe zwar immer gedacht, mein Gott, der trinkt ganz schön viel, aber daran, daß er
    Alkoholiker sein könnte, dachte ich überhaupt nicht. Mit der Zeit wurde es jedoch immer schlimmer mit der Trinkerei und dann ging selbst mir ein Licht auf. Seine Familie hat mir dann nach und nach immer mehr Eskapaden von ihm aus seiner Vergangenheit erzählt. Nach ca. einem Jahr hat er dann eine Therapie gemacht. Ich war wieder total verliebt in ihn und dachte immer nur: Boah, was ein toller Mann!"

    Es ging dann ca. 2 Jahre gut. Wir haben geheiratet und sind in ein Haus gezogen. Das Geschäft von ihm lief wieder gut und alles war bestens. Dachte ich zumindest. Dann fing er wieder an zu trinken. Zu Anfang nur ein Radler dann wieder Bier ohne Ende. Alles Reden half nichts. Es wurde immer mehr.
    Beschimpfungen, rasende Eifersucht, Demütigungen, Aggressivität, das ganze Programm.
    Zuletz war es so schlimm, daß er mir gedroht hat, er würde mich umbringen.

    Silvester Nacht hatte er dann (zum Glück) die Idee, die Polizei anzurufen. Er könne denen ja sagen, ich hätte zwei scharfe Hunde die ich auf ihn hetzen würde.
    Als die Polizei kam, habe ich schon draußen auf den Streifenwagen gewartet. Mit meinen "scharfen Hunde". Die Polizisten haben aber sofort gemerkt, was los ist und haben meinen Mann dann in Handschellen abgeführt. Am nächsten Morgen kam er dann wieder heim und hat sofort wieder angefangen mich zu bedrohen und zu erpressen.
    Ich bin daraufhin erst mal mit allen drei Hunden zu meinen Eltern gefahren und bin bis zum nächsten Tag dort geblieben. Am nächsten Morgen habe ich mit einem Opferschutzbeauftragten gesprochen und mir Rat geholt. Danach habe ich bei Gericht alles in die Wege geleitet, daß er aus dem Haus verwiesen wird und mich nicht mehr bedrohen darf.

    Somit wohne ich jetzt seit dem 02. Januar 2008 allein in unserem Haus.
    Da ich finanziell total von ihm abhängig war mußte ich natürlich zum Sozialamt. Das war bisher schon ein verdammter harter Weg. Zumal er immer wieder versucht Kontakt mit mir aufzunehmen. Mitlerweile hat er seitdem das dritte Mal im KH gelegen um eine Entgiftung zu machen. Das erste Mal ist er nach einer Woche gegangen, beim zweiten Mal war er drei Wochen drin ( hat aber am Entlassungstag sofort wieder getrunken) und beim dritten Mal ist er nach drei Tagen wieder gegangen. Bevor er das zweite Mal rein ging hat er mich angerufen und gesagt er würde sich umbringen und hätte Tabletten genommen. Ich habe daraufhin einen Krankenwagen zu ihm geschickt, die ihn dann gleich mitgenommen haben.
    Diese Spielchen kannte ich ja schon zu gut. Allerdings hat er vorher nie wirklich Tabletten genommen.

    Jetzt lebt er in seinem Büro weil er sich keine Wohnung mehr leisten kann (hat das Geschäft ja schon fast versoffen) und versucht immer wieder mit allen möglichen Mitteln wieder nach Hause kommen zu dürfen.
    Ich habe immer wieder gesagt, daß es für uns nur eine Zukunft ohne Alkohol gibt und er eine Therapie machen soll. Er war wohl auch bei der Caritas und hat Einzelgespräche gehabt. Allerdings hat er schon wieder getrunken. Wie er sagt "nur ein Bier".
    Ich gehe in eine SHG und habe mir einen Therapeuten gesucht, bei dem ich jetzt das dritte Mal war. In der SHG sagte mir eine Angehörige, daß er es in seiner jetzigen Situation (ohne Wohnung und ohne Familie) nicht schaffen kann. Er bräuchte schon die Unterstützung.
    Das hat mich alles total verunsichert und wieder umgehauen.

    Ich weiß, daß ich auf dem richtigen Weg bin - aber wie schaffe ich es nicht davon ab zu kommen?
    Ich liebe meinen Mann wirklich sehr, wenn er nüchtern ist!
    Allerdings möchte ich nie wieder so eine Angst haben wie wenn er betrunken ist. Ich frage mich manchmal, ob ich vielleicht nur einer Illusion hinterher hänge.
    Ich bin für jeden Rat und Unterstützung dankbar. Habe auch das Gefühl, als sei in meinem Kopf das reinste Gefühlschaos.

    LG Davina