Die lieben Verwandten ...

  • Hallo ins Forum ! Ich habe ein Problem, das mich seit meiner Trennung vor 5 Monaten beschäftigt und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Also nach 22 Jahren Ehe und 8 Jahren mehr oder minder starkem Alkoholmißbrauches durch meinen Mann können wir jetzt ( seit der Trennung) besser miteinander umgehen als je zuvor. Als wir noch zusammen waren und sich die Auseinandersetzungen häuften und ich oft traurig und hilflos war, haben das meine Schwiegereltern natürlich auch mit bekommen. Sie, so hatte ich den Eindruck hatten immer Verständnis für mich. Haben versucht, mit meinem Mann zu reden und uns irgendwie zu helfen. Als es dann doch nicht mehr ging und es zur Trennung kam, sind sie wie ausgewechselt. Ich habe ihnen versichert, daß ich das Verhältnis so beibehalten möchte, schon wegen unserer Tochter und ihrem einzigen Enkelkind. Aber seit Wochen kein Gespräch oder Telefonat, nichts. Ich finde das so traurig. Auch wenn Blut dicker wie Wasser ist, wo ist die Gerechtigkeit. Wenn ich vom Trinkverhalten meines Mannes krank geworden bin, mußte ich doch für mich handeln. Er meinte immer, er hätte kein Problem mit Alkohol. Ich muß noch sagen, daß mein Schwiegervater seit 20 Jahren trocken ist. Meine Schwiegermutter hat auch die Hölle erlebt. Warum reagieren sie so. Ich bin so enttäuscht, will aber keinem nachlaufen. Hat jemand auch so Erfahrungen gemacht und kann mir vielleicht einen Tipp geben. Würde mich sehr freuen. Liebe Grüße Katrine

  • Hallo Katrine,

    also ich persönlich habe da nur eine Idee dazu: Wahrscheinlich sehen Deine Schwiegereltern Deine Entscheidung, dass Du Dich von Deinem Mann getrennt hast, als Verrat an, so als hättest Du ihn hängen lassen. Ich habe sowas ähnliches auch mal bei einem Freund erlebt. Dessen Mutter hatte mir damals schwere Vorwürfe gemacht, als ich einen Schlußstrich zog, da ich einfach nicht mehr konnte. Sie sagte sinngemäß, die Freundschaft sei wohl doch nicht so toll gewesen, wie ich ihn hängen lassen kann, jetzt trinkt er erst recht.... usw....usf.... ( :roll: ). Und gerade bei der Vergangenheit Deiner Schwiegereltern, sie machte die Hölle durch, ist aber immer noch mit ihm zusammen. Vielleicht denken sie, Du müsstest ebenfalls die Hölle durchmachen und trotzdem zu ihm halten, vielleicht wird er ja auch trocken, irgendwann, wie Dein Schwiegervater? Deine Schwiegermutter schließlich, hat es ja ausgehalten und ist immer noch mit ihrem Mann zusammen.....und nun ist er ja schon 20 Jahre trocken......Ich glaube, sie haben Dich nur solange bei Laune gehalten, solange Du weiterhin durch diese Hölle mit ihm gegangen bist, wollten Dich schön bei der Stange halten, damit Du ihm weiterhin die Stange hältst.

    Nichtsdestotrotz, ich finde Du hast für Dich auf alle Fälle die richtige Entscheidung getroffen. Solange Du es mitgetragen hast, hast Du genug mitgemacht, nun kannst Du schauen, dass Du Dich erholst und Dich auf Dein Leben konzentrierst, sowas hast Du sicher nicht verdient. Versuche vielleicht, Dir nicht so viel Gedanken um Deine Schwiegereltern zu machen.....es liegt an ihnen, ob sie den Kontakt zu ihrem Enkelkind weiterhin positiv pflegen wollen oder nicht. Selbst wenn sie evtl. den Kontakt wieder aufnehmen, mußt Du dann bestimmt auch ein gewaltiges Auge drauf haben, dass Deine Tochter (je nach dem wie alt sie ist) nicht noch beeinflußt wird in die Richtung, Mama hätte Papa im Stich gelassen oder so ähnlich, da mußt Du unter den Bedingungen wirklich gehörig aufpassen. Dann würde Dir nämlich da auch nur noch der völlige Kontaktabbruch zu "Oma und Opa" übrig bleiben, Deinem Kind zuliebe, das ist zumindest meine Meinung.

    Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Kraft weiterhin alles so gut zu meistern. Ich finde, Du hast Dich richtig entschieden. Laß Dich nicht verunsichern.

    Viele Grüße Angelina

  • Ganz lieben Dank für deine Zeilen, Angelina. Du hast es genau getroffen. So scheint es zu sein. Ich höre auch immer nur von meiner Schwiegermutter : "der arme Junge " . Ich bin wahrscheinlich austauschbar. Sie trauern auch nicht, daß sie m i c h verloren haben, sondern das ihr Sohn alleine ist. Ich muß es nur noch verstehen. Ich bin in einer SHG vom Kreuzbund, die tut mir unendlich gut. Da sind Betroffene, die mich wirklich verstehen. Danke für deine Wünsche und auch für dich alles Gute. Liebe Grüße Katrine

  • Hallo Katrine,

    ich finde es toll, dass du Dir eine SHG gesucht hast und Dir dort Unterstützung holst. Mache weiter so, ich glaube Du bist auf einem richtig guten Weg, hier im Forum tuts ja auch so richtig gut, seine Gedanken loszuwerden und andere Gedanken zu erfahren, liebe Grüße Angelina

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