Meine Geschichte vom trinken

  • Am 31.07.2000, hatte ich beschlossen nicht mehr zu trinken. Das nicht mehr trinken, das ging, doch mein Leben änderen, das ging nicht. Ich bin dann auch regelmässig zur SHG, habe da gesessen, kein Ton gesagt und nur zugehört. Mit Frust, auf mich selbst bin ich jeden Montag nach Hause gefahren, weil ich es wieder nicht fertig gebracht hatte zu reden. Über 4 Jahre, bin ich jeden Montag zur Gruppe, ohne Worte. Mein Leben nicht verändert, immer unzufriedener, 4-5 Abstürze von 1 Tag, wenn ich alleine war, alles geplannt, bis zum letzten. Hatte diese 4 Jahre, andere was beweisen wollen. Habe für andere aufgehört zu trinken, nicht für mich. Beweisen wollte ich es allen, das ich dieses Zeug nicht mehr brauch. Es war ein harter Kampf, der mich hat vereinsamen lassen.
    Dann habe ich versucht mein Leben zu änderen. Alles auf einmal, alles auf den Kopf gestellt. Arbeit geändert, Beziehung wollte ich nach 7 Jahren änderen. Ist leider alles in die Hose gegangen. Es kamm, wie es kommen musste, Rückfall, vor programiert? Ich denke schon. Sylvester letztes Jahr. Es ging nichts mehr, nerven am Ende, Abstinez am Ende. Ich konnte nicht mehr aufhören. Am 15.01 dieses Jahr, also 2 Wochen nach meinem Rückfall, habe ich beschlossen eine Therapie zu machen. Es war mir alles egal, ich musste weg, Arbeit egal, Beziehung egal, einfach alles. Ich konnte nicht mehr. Ich hatte nur noch 2 möglichkeiten, Leben oder sich das Leben nehmen. Das Leben nehmen, dafür war ich zu feige. Also musste ich was tun und mir Hilfe suchen. Meine Hilfe war ein stationäre Therapie, in Tönisstein. Bis 3 tage vor der Therapie, habe ich getrunken, ich habe es nicht mehr geschafft damit aufzuhören. Bis zuletzt, habe ich gekämpft. Zum Glück, keine entzugserscheinungen, kein zittern, nichts. Am 09.02.2005 war es dann soweit, ich sollte für 8 Wochen dahin. Ich hatte sehr grosse Angst, weil ich auch die ganze Jahre zuvor mich verkrochen hatte. Fremde Menschen, alleine auf mich gestellt, auf andere zugehen müssen, das alles machte mir Angst. Wer war ich überhaupt, wo stand ich? Keine Gefühle, kein Leben, alles war weg. Die erste tage waren furchtbar für mich. Am liebsten hätte ich mich verkrochen. Doch so langsam, aber sicher kamm ich aus mir raus. Durch die Hilfe, meiner Therapeutin und der Gruppe. Doch auch da hatte ich einen Rückfall, einen Rückfall meiner Gefühle. Wärend dieser Therapie, hatte ich alles verloren. Meine 7 Jährige Beziehung, die wir noch eine neue Chance geben wollte. Meine Arbeit, die ich über alles liebte, doch wo ich finanziel nur ausgenutz wurde. Da stand ich nun da, ich war am Ende. 4 Wochen habe ich dann verlängert, ich hätte es sonst nicht geschafft. Habe mich auf die 4 Wochen wieder aufraffen können. Habe viel an mir gearbeitet, sehr viel. Nun kamm der Tag, an dem ich nach Hause musste. Ich hatte Angst, ich war alleine, ohne Arbeit und ohne Geld. Ich war nie alleine gewesen, den mein begleiter war immer mein Freund der Alkohol. Meine alte SHG, habe ich wieder besucht. Doch es war ganz anders als früher, ich braucht nicht mehr mit frust nach Hause, den ich konnte reden. Ein Arbeitsstelle hatte ich auch 3 Wochen nachdem ich entlassen worden war. Mit dem alleine sein, das klappte, am anfang. Mitlerweile, gehe ich 2 mal die Woche zu einer SHG, Nachsorge und wir treffen uns oft ausserhalb der SHG, mit AA Mitglieder. Im moment, fällt es mir sehr schwer alleine zu sein, meine Arbeit ist auch nicht das wahre, mein Auto, das ich über alles liebte, (es war mein traum Auto) habe ich Totalschaden gefahren und noch so einiges mehr, wo ich im moment nicht so klar mit komme. Doch ich suche mir hilfe, ich rede über meine probleme. Im moment, läuft so einiges schief. Doch ich brauchte nicht zu trinken, auch wenn alles nicht so läuft wie es sollte. Ich Arbeite an mir, tag für tag, schritt für schritt. Es gäbe immer ein grund zu trinken, doch ich hoffe nicht das ich dieses Zeug noch mal brauchen muss. Ich will meine probleme, auch wenn sie im moment so gross für mich scheinen, auch ohne Alkohol bewältigen. Ich weiß, das meine Probleme, nicht deswegen von der Welt wären. Sie wären auch nach dem Rausch, noch immer da, vielleicht sogar grösser.
    Ich habe Kapiuliert, in Tönisstein

  • Hallo Coco

    Herzlich willkommen hier im Forum.

    Da läuft im Moment ja einiges nicht nach Wunsch. Ein Auto kann ersetzt werden, eine neue Arbeit findest du auch wieder. Doch du hast Recht, durch trinken wird sich nichts verbessern, im Gegenteil, es kann dadurch nur alles schlimmer werden.

    Mit bisschen Geduld wirst du auch wieder neue Freunde finden. Es sind ja erst vier Monate her, dass du aus der Thera zurück bist. Es hilft dir doch schon, dass du dich mit den Leuten aus deiner Gruppe treffen kannst.

    Wünsche dir alles Gute

    Henri

  • Hallo Henri
    Ich bin jetzt schon 5 Monate aus der Therapie und Freunde habe ich auch ausserhalb der Gruppe, nur fühle ich mich am wohlsten mit meinen AA Freunden. Sie können mich verstehen. Ich habe auch ganz tolle Geschwister, mit denen ich in Kontakt bin, die zu mir stehen. Das mit eine andere Arbeit ist wohl doch nicht so leicht, wie ich dachte. Ein Auto kann man ersetzen, da hast du recht, aber ohne moss nichts los. Für mein Traumauto, habe ich viele Jahre für sparen müssen, es war mein ganzer stolz. Ich kann es nicht änderen und jetzt nur noch nach vorne sehen, das Leben geht weiter, auch wenn ich im moment noch was Deprimiert bin. Doch ich möchte dadurch, ohne Stoff. Der meine Seele Kaput gemacht hat. Er war eine zeit lang und das sehr lange, mein einzigster Freund.
    Gruß coco

  • Hallo Karsten
    Der Alkohol, war mein Freund. Er hat mich nie im stich gelassen, er war immer für mich da wenn ich brauchte. Er war der einzigste, den ich wollte. Das er ein falscher Freund war, habe ich zu spät gesehen. Das er mein Leben zerstört hat. Mein ich, meine Seele. Als Feind, möchte ich ihn auch nicht sehen, den er kann ja auch nicht dafür das ich ihn trinken musste. Ich will ihn nur nicht mehr an mich ran lassen. Wenn ich ihn als Feind sehe, dann kämpfe ich wieder, das habe ich zu lange. Er ist da, er hat mich kaput gemacht. Doch er ist stärker als ich und wenn ich ihn als Feind sehe und ihn bekämpfe, dann werde ich verlieren. Er soll als Freund neben mir laufen und ich darf ihn nicht vergessen, sonst wird es gefährlich für mich. Ich habe ihn aus meinem Leben und aus meiner Wohnung geworfen. Doch das es ihn gibt, darf ich nie vergessen.
    Ich will Leben und habe noch sehr viel an mir zu Arbeiten.
    Auch wenn ich das gefühl habe im moment alles verloren zu haben (Beziehung, Auto, scheiß Arbeit, usw) so will ich aber weiter machen. Eben zum X-ten mal von vorne. Aber diesmal ohne Alk
    Viele liebe Grüße
    Coco

  • Hey Karsten
    Ich darf nicht vergessen das er existiert. Er ist da und das darf ich nicht vergessen. Ich kann ihn nicht einfach aus meinem Leben streichen. Ich möchte ihn nur nicht mehr an mich ran lassen. Gutes hat er mir bestimmt nicht gebracht, ich habe nur alles vergessen können, habe alles verdrängt. Ich habe nach aussen hin funktioniert, aber innerlich war ich kaput. Ich tu echt sehr viel für meine trockenheit. Ich hole mir hilfe, den das habe ich gelernt, ohne hilfe geht es nicht.
    Gute 24 stunden

  • Hallo Coco
    Ich sehe den alkohol genau wie du, als freund feind an.Nur so konnte ich frieden schließen. Als ich aufgehört habe mit ihm zu kämpfen habe ich meine ruhe gefunden und die einsicht, ich schließe frieden so das wir beide uns respektieren. Der alkohol ist überall present, er hat für mich aber keine bedeutung mehr. Freund Feind - Täter Opfer

  • Hallo
    Ich habe mich auch sehr wohl, als ich in Therapie mit meiner vergangenheit auseinander gesetz. Ich habe sehr viel über mich erfahren, was ich alles die ganze jahre verdrängt habe. Was der Alkohol für mich verdrängt hatte. Aber ohne diese hilfe hätte ich das nie geschafft. Es war alles zu tief, zu weit und ich habe es ja auch nicht soooo schlimm gesehen. Doch da war und ist auch noch einiges, wo ich mich mit auseinander setzen muss. Ich habe mir vor Jahren das Leben genommen und das hole ich mir jetzt wieder zurück. Jetzt kämpfe ich wieder, aber um mein Leben.

    Eine zeitlang hatte ich auch mal alles was man so braucht, wo andere von träumen, nur nicht meine zufriedenheit. Ich hatte einen gut bezahlten Job, eine gut gehende Beziehung (dachte ich) 2 Autos, Motorrad, genug Geld um mir auch schon mal was leisten zu können. Ich habe auch oft auf Sachen verzichten müssen, aber irgendwie habe ich es dann geschafft. Doch zufrieden war ich nie, der Alkohol hat mir sehr gefehlt. Ich habe gegen ihn gekämpft, ich bin immer tiefer in meinem unzufriedene Loch gefallen und dann ganz abgestürtz. Trotz, das alles nicht so läuft wie es laufen soll, bin ich jetzt zufrieden, ich bin froh das ich trotz allem, den Stoff nicht mehr brauche. Gedanken sind manchmal schon noch da, aber ich weiß wie ich damit umgehen muss. Ich weiß nicht was noch alles kommen wird, doch ich hoffe es ohne Alk. zu schaffen.
    Er ist nun mal immer da und das muss ich mir vor Augen halten.
    Schon alleine wenn man essen geht, in wieviele Sachen ist Alkohol drin.
    Ich kann und möchte mich auch nicht einsperren, nur aus angst das er mir über den weg läuft.
    Auch wenn es mir im moment nicht so gut geht, ich bin froh das es auch ohne Alkohol geht.
    Gruß Sonja

  • Hallo Sunshine
    Da kannst du dir ja auch auf die Schulter klopfen, wenn du das so gut mit dem Ausgehen und dem essen gehen geschaft hast. Wenn du es nicht tust, tu ich es. Als ich die 4 Jahre trocken war, da hatte ich auch angst, wenn ich irgendwo hin ging. Doch ich habe immer zuhause getrunken, deshalb hatte ich auch große angst als ich aus Therapie gekommen bin. Den ich war zum ersten mal wieder alleine. Meine Freundin war ausgezogen. Daas war gar nicht so einfach, auch jetzt ist es nicht immer so leicht, das alleine sein. Doch auch das geht, ohne Alk. Ich finde das Forum hier Klasse.
    Ich drück dich und klopfe dir natürlich auf die Schulter

  • Hallo Sunshine
    Hast recht, das alleine Leben muß man Lernen. Habe es vorher nie geschafft, ohne Alkohol. Es ist nicht immer einfach, es fehlt was. Zb. das einer mich im Arm nimmt. Früher habe ich meine Gefühle nie wahr genommen.
    Das mit der Angst das habe ich auch, aber ich habe auch gelernt wie ich damit umgehe. Es ist auch ein sehr langer lern Prozes. Auch in Therapie sollte ich meine ängste angehen. Zb, konnte ich nicht auf Leute zugehen, nur um Feuer zu fragen. Ist vielleicht blöd, aber es war so. Jetzt mach ich es einfach, ohne drüber nach zu denken, ohne angst. Ich kann noch immer nicht sehr gut auf fremde Menschen zugehen, aber schritt für schritt, lerne ich. Wenn man es nicht versucht, kann man es nie Lerne.
    Man macht sich auch immer zuviele Gedanken. Wie sagt man so schön. Alles kommt immer anders als man Denkt.
    Stell dir immer das schlimmste vor. Was kann passieren?
    Wenn ein Fluzeug auf dir fallen würde, wäre schlimmer.
    Lieben Gruß
    Drück dich auch, ganz fest
    Coco :wink:

  • Hallo Sunshine
    Sorry das du am Flughafen wohnst wusste ich jetzt nicht.
    Das mit den Gefühlen, das ist richtig. Habe sie Jahre ertränkt und danach gar nicht mehr wahr nehmen können. Ich hatte es verlernt, auch die zeit wo ich trocken war. Dann sind sie auf einmal wieder auf mich zu gekommen, ganz plötzlich und unerwartet. Ich konnte sie nicht zuordnen. Es war ein komisches Gefühl, das ich gar nicht mehr kannte. Auch jetzt habe ich manchmal etwas probleme damit. Doch ich kann sie besser wahr nehmen. Es tut auch oft weh, doch man bekommt auch sehr viel. Ich kann auch sehr viel geben, was ich schon lange nicht mehr konnte. Auch da muß ich lernen mit umgehen zu können.
    Auch mit den Gedanken, falsch oder richtig. Was ist falsch und was ist richtig? Keiner kann diese frage beantworten. Nur aus erfahrung können wir lernen, ob es dann Falsch oder richtig war.
    Ich hatte in der Therapie auch sehr viel vertrauen zu meiner Therapeutin. Ich habe ihr alles erzählt von mir. Ich wollte ja auch was für mich tun, dafür war ich ja auch da. Auch bei der Nachsorge, mein Therapeut, da habe ich vertrauen. Ich brauche zwar immer was länger um über mich zu erzählen, aber er weiß schon sehr viel von mir.
    Ich gehe auch 2 mal die Woche zur SHG.
    Es tut mir einfach gut und jetzt bin ich auch noch hier im Forum gelandet. Ich hätte gar keine zeit zum trinken. Ha Ha (scherz)
    Ich hoffe es nie mehr zu müssen
    Drück dich ganz fest
    Coco
    "Ich will Leben und das ohne Alk"

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