Patentrezepte gibt es wohl nicht?

  • Guten Morgen Matze,

    ich musste mehrmals lesen, bis ich nachvollziehen konnte, was du meinst. In erster Linie geht es dir wohl darum, dass du nichts machen kannst. Richtig! "Man" kann nichts machen, auch wenn "man" noch so gerne möchte. Ich habe früher alles darauf abgestellt, "ihm" keinen Grund zum Trinken zu geben und er hat trotzdem getrunken. Erst als er es selbst wollte und die Energie für die ersten Schritte aufbrachte, kam er auf den trockenen Weg.

    Die Mutter deiner Freundin und du, ihr habt eine Meinung darüber, was deine Freundin machen sollte und was gut für sie sei. Wie ist denn ihre eigene Meinung darüber? Sie ist erwachsen und muss für sich selbst Entscheidungen treffen und auch die Tatsache, dass sie sich noch nicht für das Trockensein entscheiden kann, ist eine Entscheidung. Es bleibt dir nichts, denke ich, als abzuwarten bis sie selbst den Willen hat, trocken zu werden. So schwer das auch ist. Das Einzige, was du beeinflussen kannst, ist nun einmal der Umgang damit. Ich weiß, dass Co´s das ganz schwer können. Sich mit sich und den eigenen Problemen und Verhaltensweisen zu beschäftigen und nicht mehr sich so sehr um die Belange der Mitmenschen zu kümmern. Aber es ist, nach meiner Erfahrung, der einzige Weg, wie sowohl dem Alki als auch dem Co´s geholfen ist.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Matze,

    mh... etwas verworren, die ganze Story.
    Sehe ich das richtig so, das Deine Freundin verheiratet ist und Du bist ihr Geliebter ? Oder bist Du ein guter Freund von ihr ?

    Meine Frage an Dich wäre, WAS WILLST DU ?
    Wie möchtest Du Dein weiteres Leben verbringen ?
    Was sind Deine Ziele ?

    Mit einer alkoholkranken Frau wirst Du nicht besonders glücklich werden, das schonmal vorab. Ich spreche da aus Erfahrung...

    Ich weiß auch gar nicht so recht, was ich Dir raten kann. Ich sehe nur, das es schon sehr schlimm ist, wenn Deine Freundin nicht mehr isst und morgens schon trinken muß. Leider weiß ich auch, wie das ist, dann ist man nämlich schon ziemlich unten :(
    Das sie die Thera in Königslutter abgebrochen hat, ist natürlich schlecht. Ist ja eine große Klinik mit angeschlossener Psychiatrie, ein Bekannter von mir ist dort auch trocken geworden. Auf den hätte auch niemand mehr n Pfifferling gesetzt.

    Tja, was soll ich sagen, sie müßte zum Arzt, eine erneute Entgiftung machen, evtl. eine neue Thera. Viele schaffen es nicht beim ersten Mal, trocken zu werden.

    Aber Matze, sie muß das von sich aus ganz fest wollen, Ehemann und Du dürft dabei keine Rolle spielen. Sie selbst muß aktiv werden, Angehörige und Freunde können da leider nix helfen. Sie muß für sich allein trocken werden WOLLEN !

    Ich schreibs auch hier nochmal: Die einzige Hilfe ist die Nichthilfe !

    Und damit hier niemand denkt, ich saug mir das aus den Fingern, das steht in einer Broschüre von der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, das ist dort der Rat für Angehörige und Partner.
    Und sich dann um sich selbst kümmern. Das kann ich Dir halt auch nur raten.
    Betrachtest Du Dich denn als CO-abhängig, Matze ?
    Kommt eine Trennung für Dich in Betracht ?
    Wieviel Leid kannst Du noch ertragen, wo ist Deine Grenze ?

    LG an Dich
    Lilly
    Alkoholikerin

  • Zitat von Lilly12

    Mit einer alkoholkranken Frau wirst Du nicht besonders glücklich werden, das schonmal vorab. Ich spreche da aus Erfahrung...

    Sorry, ich meine eine alkoholkranke Frau, die noch trinkt.
    Alkoholkrank bin ich selber, für mein restliches Leben, denn unsere Krankheit ist unheilbar, nur zu stoppen. Aber mit mir kann man nu wieder gut auskommen, wo ich trocken bin :wink:

    LG
    Lilly

  • Hallo Matze,

    da geb ich Lilly Recht.

    Weisst Du wir Co-Abhaengigen suchen ebenfalls auch immer eine Entschuldigung warum ein Alkoholiker trinkt, sie selbst ist aber der Grund, weder ihr Mann noch Du. Sie muss aufhoeren wollen und sie muss den ersten wahren Schritt gehen raus aus der Sucht.

    Das sie bei Dir weniger trinkt, dass kann sein, kann sich aber auch ganz schoen schnell aendern.

    Du schreibst, Du willst mit ihr eine gemeinsame Wohnung beziehen. Denkst Du, dass Du sie retten kannst.

    Es ist so wie Lilly schreibt, das einzige was Du machen kannst ist nicht helfen, so weh es Dir tun mag, aber so hat sie eine Chance ihre Situation zu erkennen, faengst Du sie auf und hilfst ihr, verliert sie die Chance auf Heilung, denn sie kann den ganzen Umfang ihrer Krankheit gar nicht wahrnehmen.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Matze,

    hab nen bisschen Schwierigkeiten mich durch Deinen Text zu lesen, aber wenn ich was falsch gelesen habe, dann kannste mich ja berichtigen.

    Also hab ich richtig verstanden:

    Deine Freundin (Kumpeline) wird regelmaessig von ihrem Mann verpruegelt und er haelt sie in der Abhaengigkeit?

    Woher weisst Du denn, dass sie nicht wirklich faellt und das er pruegelt, hast Du das schonmal miterlebt oder hat sie Dir das gesagt?

    So wie schon Lilly geschrieben hat, gibt es nichts was Du machen kannst, Deine Freundin muss machen und sie ist auch selbst Schuld daran, wenn sie den Alkohol annimmt, der ihr angeboten wird, denn sie entscheidet immer noch, ob sie den trinken moechte.

    Du hast geschrieben, dass Du selbst verheiratet bist, was sagt denn Deine Frau zu dieser Geschichte?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Servus Matze,

    bis jetzt dreht sich ja in diesem Thread alles um Deine Freundin.

    Mir ist es wichtiger zu wissen: was willst Du für Dich erreichen? Was ist Deine Erwartungshaltung Dir selbst gegenüber?

    Deine Freundin und deren Sucht wirst Du nicht "erledigen" können, ihre anderen Probleme -mit Verlaub- auch nicht. Du gehst hier meines Erachtens den vierten/fünften/sechsten Schritt mit Deiner "Hintergrundanalyse" vor dem ersten Schritt: will Deine Freundin trocken werden und bleiben, dann wird sie Mittel und Wege finden, dies zu bewerkstelligen. Die einschlägigen Hilfsangebote wie Entgiftungsklinik etc kennt sie ja.

    So lange sie dies nicht will, wird sich an der aktuellen Situation nichts ändern - ausser, dass Du weiterhin am Rad drehst. Und das ist nicht zielführend.

    Also, was willst Du für Dich erreichen?

    LG
    Spedi

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe...

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