Neu hier und voller Verzweiflung!

  • Hallo.
    Jetzt bin ich auch auf dieser Seite gelandet.
    Hier meine Geschichte:
    Seit 7 Jahren sind mein Mann (40) und ich (28) zusammen, davon 3 Jahre verheiratet.
    Getrunken hat er schon immer gerne, mal 3-4 Halbe Bier pro Abend, was für mich fast normal war. 2004 Trennung, weil ich es nicht mehr aushielt, das es dann schon mal 5-6 halbe waren und auch mehr. Dann bin ich wieder zurück zu ihm. Er hat mir versprochen nichts mehr zu trinken. Dann schlich sich langsam wieder das Trinken ein. Ich hab weggesehen, weil ich ihn so liebte.
    2007 die Geburt unserer Tochter. Er war von Jan 2007 bis April 2008 arbeitslos und Trank natürlich immer mehr, mittlerweile eine Flasche, ab und zu auch 2 Flaschen Wein pro Abend.
    Anfang dieses Jahres nächste Trennung, wir haben schon nach Wohnungen gesucht. Dann bin ich wieder eingeknickt.
    Jetzt bin ich wieder soweit.
    Ich dachte wenn er eine Arbeit hat, wird alles besser. Nichts war.
    1 Flasche Wein pro Abend, abundzu auch mal 2.
    Natürlich heimlich, nachdem ich immer drohe zu gehen.
    Ich habe solche Angst vor diesem Schritt zu gehen und eine Alleinerziehende Mutter zu sein. Aber ich muss auch an meine Tochter (15 Mon.) denken. Noch bekommt sie nicht so viel mit hoffe ich.
    Ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben. Es geht so vielen anderen genauso wie mir. Immer Drohungen, Versprechen, Rückfälle und immer und immer Lügen!!!
    Ich kann nicht mehr. Warum kann er nicht aufhören?? Er verliert seine Familie. Er will sich auch nicht helfen lassen, hat er letztens zu mir gesagt.
    Deswegen wird sich auch nichts ändern, dass weis ich jetzt.
    Trotzdem tut es so weh!!!
    Ich hab Angst.
    Danke fürs lesen.
    Schön dass es diese Seite gibt.
    Gruss Simone

  • Hi Simone,

    erstmal herzlich Willkommen.

    Erstmal Du bist nicht alleine hier mit Deinen Sorgen und Du brauchst auch keine Angst zu haben. Du hast Dich oefters ja schon getrennt und hast geglaubt, dass es besser wird, aber Dein Mann muss erkennen, dass er ein Problem hat und er muss aktiv etwas dagegen tun. Eine Chance hat Dein Mann wirklich nur, wenn er sich professionell helfen laesst, Therapie, Selbsthilfegruppe etc.

    Bis jetzt was Du erzaehlt hast, ist die Akoholerkrankung immer schlimmer geworden, Du bist ja bereits schon mehrfach ausgezogen, vielleicht schaffst Du dies ja auch. Wovor hast Du denn Angst, als alleinerziehende Mutti?

    Du musst fuer Dich und Dein Kind stark sein und aktiv fuer euch beide etwas tun, damit es euch gut geht. Dein Mann muss selbst erkennen und selbst aktiv werden.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo

    Herzlich willkommen hier!


    Auch kleinste Kinder kriegen die negativen Schwingungen mit. Das wirkt sich negativ aus.

    Die Angst lähmt einen ganz schön, nicht wahr?
    Aber glaub mir und du weißt es ja schon alles ist besser ohne den Alk.
    Aber du musst deinen Kopf einschalten und darfst nicht immer "einknicken". Versuche dein Gefühl "auszuschalten".
    Klar, leichter geschrieben als getan. Aber gut zu wissen das es viele schaffen "allein" zu sein.

    Fühle mit dir!

    LG
    vergissmeinnicht

  • Hallo Simone,

    schön, Dich jetzt auch hier zu lesen.

    Ich möchte Dir sagen, daß niemand behauptet, es sei einfach, sich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen. Als Partner liebt man, hofft man, verleugnet oft die bittere Wahrheit, nichts tun zu können und man kämpft und kämpft, um nicht loszulassen.

    Auch ich habe diesen Weg der diversen Trennungen hinter mir, immer in der Hoffnung, er würde diesesmal aufwachen, Einsicht erhalten, daß er ein massives Alkoholproblem hat. Kurzzeitig hörte er auf mit dem Trinken, bis ich dann wieder die Vodkaflaschen auf dem Küchenschrank fand. Wieder Trennung, Aufsuchen einer Beratungsstelle mit ihm, Ultimatum, daß ich gehe, wenn er nichts tut und und und..
    Das Ende der 7jährigen Beziehung war, daß wir voller Hoffnung auf einen Neubeginn mit neuem Job, Umzug vom Norden in den Süden Deutschlands in den totalen Abstieg gingen.
    Er begann wieder heimlich zu trinken, bis er nach drei Monaten(in der neuen Umgebung)täglich eine Flasche Whisky trank, noch jähzorniger wurde, meine Kinder in meiner Abwesenheit massiv verbal misshandelte, mir mit roher Gewalt verdeutlichte, daß er nichts ändern muß, da er ja kein Problem hat. Ich sollte mal zum Psychiater gehen, da ich ja eine falsche Einstellung zum *mal was trinken*habe.

    Simone, ich will Dir nicht sagen, Du mußt Dich trennen, aber ich bin diesen Weg gegangen, um mein und das Leben meiner Kinder zu retten!
    Auch, wenn nicht jeder Werdegang gleich verläuft, sei Dir aber eines Gewiss:Der Alkohol verändert. Irgendwann erkennst Du den Menschen an Deiner Seite nicht mehr wieder. Und das Schlimme daran ist, daß er die Personen an der Seite gleich mit verändert. Wenn Du hier intensiv liest, wirst Du feststellen, daß die meisten Angehörigen sehr gelitten haben, bis zu dem Zeitpunkt, als sie aufgehört haben, versuchen zu wollen, dem alkoholabhängigem Partner *zu helfen*. Wir können ihnen nicht helfen, nur uns selbst :!:
    Natürlich macht es Angst, tut es weh, dabei an Trennung zu denken, aber glaube mir, es wird Dir viel mehr weh tun, wenn Du mit ihm untergehst. Zumal er es ja scheinbar auch nicht einsieht, daß er krank ist.
    Ich kann Dir nur sagen, daß eine Trennung, ob endgültig oder auf Zeit, wirklich weh tut, Du mit Sicherheit Unterstützung brauchen wirst, aber denke dabei auch an Dein Kind. Kinder bekommen wirklich mehr Schaden mit als wir Mütter in diesem Fall sehen wollen.

    Hast Du schon mal daran gedacht, eine Selbsthilfegruppe vor Ort aufzusuchen? Mir hat es sehr viel geholfen, eine reale Gruppe und die vielen lieben Menschen hier, die alle aus ihren Erfahrungen mir geholfen haben, den einzig richtigen Weg zu gehen.

    Wenn Du das Gefühl hast, es nicht auszuhalten, dann schreib es Dir von der Seele...ist schon ein riesen Schritt, sich damit auseinanderzusetzen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Liebe Grüße
    S.Käferchen

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