Hätte man das nicht verhindern können?

  • Hallo Cassiata,

    ich begrüße Dich erstmal recht herzlich in unserem Forum!

    Dann hast Du meine ganze Anteilnahme zum Tod Deiner Mutter!

    Ich kann gut verstehen, dass Du Dir Vorwürfe machst, nicht mehr getan zu haben.

    Und doch.... Du hättest nicht helfen können!!!

    Deine Mutter hat sich entschieden zu trinken und Du hättest keine Chance gehabt, etwas daran zu ändern, wenn sie es nicht gewollt hat!

    Zitat

    kann man Alkoholikern wirklich nicht helfen wenn sie es nicht wollen oder sagt man das nur um sein Gewissen zu beruhigen?

    Nein.... das sagt man nicht nur, um sein Gewissen zu beruhigen, es ist eine Tatsache, so traurig sie auch ist.

    Jeder Betroffene kann nur sich selber helfen, indem er einsichtig wird und sich selber Hilfe sucht!

    Wir Angehörigen (ich bin die Frau eine Alkoholikers) können uns den Mund fusselig reden, können betteln, weinen, schimpfen... nichts bringt etwas - leider!!!!

    Mach Dir bitte keine Vorwürfe - Du hast Dich richtig verhalten!

    Schließe Frieden mit ihr und mit Dir und behalte sie in Deinem Herzen.

    Sie konnte nicht anders, denn sie war sehr sehr krank!!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Liebe Cassiata,

    wilkommen hier im forum.
    Du wirkst sehr traurig und verzweifelt. Sicher, deine Mutter ist quasi gerade erst verstorben... Aber glaube mir, du hättest nichts für deine Mutter tun können wenn sie es nicht wollte. Es hätte ganz allein von ihr kommen müssen. Den weg in ein trockenes leben wird sie zumindest ansatzweise gekannt haben wenn sie schon mal einen entzug gemacht hat.
    Ich weiß zwar nicht wirklich wie du dich fühlen mußt, kann es mir aber ungefähr vorstellen...
    Schreibe dir hier alles von der seele, rede mit freunden, familie, such dir professionelle Hilfe... Versuch nicht allein damit klar zu kommen!
    Du hättest es nicht verhindern können, egal was du gemacht hättest, denke das bitte nicht, dich trifft keine schuld!
    Wir sind hier alle für dich da, jederzeit!!!

    LG Anna

  • hallo cassiata

    mein aufrichtiges beileid zum tod deiner mutter. ich musste sowas noch nicht mitmachen, deswegen bezweifle ich das ich mir wirklich vorstellen kann wie's dir damit geht, ich bin mir sicher das es auf jeden fall schrecklich für dich ist :cry: laß dich hier mal ganz fest virtuell drücken von mir...

    Zitat

    kann man Alkoholikern wirklich nicht helfen wenn sie es nicht wollen oder sagt man das nur um sein Gewissen zu beruhigen


    ganz ehrlich, ich hab angst das ich mir im fall der fälle die gleichen vorwürfe mache wie du jetzt - ich befürchte das wird sich nicht vermeiden lassen, auch wenn ich etz weiß, das ich nichts machen kann für meine mutter. ich hab x-mal im guten wie im bösen mit ihr geredet, brief geschrieben, krankenwagen, polizei, jugendamt - sie war in shg, langzeittherapie, suchtberatung und letzte woche zum 2. mal zur entgiftung - trinken tut sie weiterhin. ich wüßte nicht mehr was ich noch probieren soll und ich kann und möchte auch nicht mehr, ich habe auch ein leben. ich hab noch drei jüngere geschwister, jeder von uns hats x-mal probiert, mein kleiner war schon oft genug heulend vor ihr gestanden und das tat mir so weh ihn so zu sehn. wenn sie nüchtern war ihr auch, sie hat ihn getröstet und vernünftig mit ihm geredet - bis der nexte rausch kam, dann ist wieder alles vergessen und nur der alkohol ist existent in ihrem selbst gebauten gefängnis. ich komm nicht durch zu ihr, sie muss da selbst rausfinden.

    Zitat

    Warum hat ihr keiner geholfen damit fertig zu werden, als sie in der Entziehungsklinik war?


    ich weiß ja nicht um was es da ging (du musst es auch nicht erzählen wenn du nicht willst, is ja ihr tagebuch), ich kann dir nur sagen wie's bei meiner mutter war. bei ihr war wohl auch einiges schmerzhafte aus der kindheit etc. dabei wo in der langzeit aufgerollt wurde, ihr wurde dann empfohlen die langzeit zu verlängern, das wollte sie aber nicht. es wurden ihr auch für mind. ein halbes jahr danach ne therapie bei der suchtberatung empfohlen und mir wurde von der klinik gesagt das machen die immer so - lang gegangen ist meine mutter aber auch da nicht hin.
    ich kann etz net sagen, wie's bei deiner mutter war - aber nachsorge wird immer genehmigt - nur deine mutter muss diese chance auch ergreifen, sie hätte reden müssen wenn sie hilfe gewollt hätt - wer weiß ob sie das wirklich getan hat, du kennst ja nur ihre version aus dem tagebuch. aber ob das auch die leute in der entziehungsklinik wußten und ob deine mutter ihnen eine chance gab sie an sich ranzulassen...

    nimm dir die zeit um um deine mutter trauern zu können und such dir hilfe, gerne hier im forum und falls du merkst das allein langt dir nicht, dann bei einer realen shg oder einem therapeuten. hier kannst du auf jeden fall alles schreiben, was dir auf dem herzen liegt!

    liebe grüße

  • Hallo Cassiata,

    zum Ersten auch von mir mein aufrichtiges Beileid.

    Weißt du, ich trau mich zu schreiben, dass ich so ziemlich nachvollziehen kann, wie du dich fühlst.

    Ich schreibe eigentlich im CO- Bereich, weil mein Freund auch Alkoholiker ist.

    Aber da mein Vater auch Alkoholiker war ( er ist an einem Herzinfarkt gestorben ), lese ich hier auch mit.

    Ich kann dir nur bestätigen, was dir speedy, anna und summerdream geschrieben haben.

    DU HÄTTEST ES NICHT VERHINDERN KÖNNEN!

    Was haben wir Kinder versucht, mit unserem Vater zu sprechen! Ganz besonders ich. Die Fragen, warum er das macht.. ob wir ihm helfen können... alles umsonst.

    Bis er dann eines Tages gestorben ist.

    Mein erster Gedanke war: Es ist vorbei. Einige Zeit später dann das große Heulen. Wieder diese Frage: WARUM?! Warum mußte das so kommen? Wir sind doch alles anständige Kinder geworden!
    Was hätte ich nach dem Tod meines Vaters alles gegeben, um noch einmal mit ihm sprechen zu können...

    Ich habe mich damit abgefunden, nie mehr eine Antwort von ihm zu bekommen. Aber ich habe HIER in diesem Forum meine Antworten bekommen.

    Man kann es nicht verhindern, wenn sie selbst nicht bereit sind, etwas zu ändern. Da beißen wir uns die Zähne aus.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft, drücke dich ganz fest.

    LG. Glöckchen

  • Hy Cassiata,

    wie geht es dir? Bist du noch hier irgendwo?

    Lg.
    Glöckchen

  • Hallo Cassiata,

    ich moechte Dir auch erstmal mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Ich kann sehr gut nachempfinden wie es Dir geht, mein Stiefvater ist letztes Jahr auch verstorben und er war bis zum Schluss nasser Alkoholiker und erst 56 Jahre alt.

    Cassi, Du haettest nichts tun koennen, Deine Mutter hat sich fuer den Alkohol entschieden und hat leider die haerteste aller Konsequenzen tragen muessen. Mach Dir bitte keine Vorwuerfe, dass Du Deiner Mutter gesagt hast, dass sie Dich erst wieder anrufen soll, wenn sie nuechtern ist, denn das war richtig so und war auch gut so. Es gibt leider diese Faelle, die so enden und es ist sehr tragisch fuer Dich. Aber vertrau mir mal wenn ich sage, dass Dein Leben trotzdem noch schoen sein kann.

    Deine Mutter traegt die komplette Verantwortung an ihrer Krankheit, niemand anders sonst.

    Alles Liebe Dir,

    Jenny

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