Mache ich nur ein "Problem" daraus???

  • Hallo Kissed,

    was Du beschreibst koennte 100% auf meinen Ex zutreffen. Auch er hat getrunken bis in den fruehen Morgenstunden, auch er hat sich bei der Tankstelle immer wieder Nachschub geholt und seine leeren Flaschen und Dosen in Schraenken versteckt. Normal war das nicht und mir wurde erst nach einer geraumen Zeit klar, dass er ein Suchtproblem hat und er eine Therapie braucht. Auch mein Ex wollte keine Therapie, wollte weitertrinken, denn Trinken gehoerte zu seinem Leben und er wollte es nicht verbannen. Ich bin meistens Abends dann auch alleine zu Bett, er war vor seinem PC hat gechattet oder gespielt und eine wirkliche Beziehung haben wir nicht gefuehrt. Er war arbeitslos und hat es nicht geschafft mehr als einen Monat bei einem Arbeitgeber zu bleiben.

    Wichtig ist, dass Du Dich auf Dich konzentrierst, wenn er keine Therapie aufsuchen will, dann ist die Chance, dass er aufhoeren will mit dem Alkohol sehr gering. Ausserdem bist Du noch sein Sicherheitsnetz, Du bist daheim, fuehrst wahrscheinlich den Haushalt, also laeuft ja alles weiter, er braucht sich um nichts zu kuemmern, somit sieht er nicht in welcher Situation er sich eigentlich befindet. Ich selbst habe mich damals getrennt und ich bereue die Entscheidung bis heute auf gar keinen Fall, es war das beste was ich fuer mich tun konnte.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Servus kissed80!

    So wie du deinen Freund beschreibst könnte auch ich in meiner nassen Zeit damit gemeint sein. Ich war ebenfalls Quartalstrinker (wobei das Quartal nicht wörtlich zu nehmen ist) konnte sehr gut auch längere Zeit ohne Alkohol auskommen hatte dann aber wieder meine sog. "Aussetzer"mit trinken bis zum abwinken. Auch das Verstecken von Alkohol, das Herunterspielen der Trinkmengen und das immer neue Suchen nach Gründen für das Trinken kenne ich nur zu gut.
    Die Abstände zwischen den Trinkpausen wurden bei mir aber immer kürzer und die Trinkmengen immer heftiger.Die Spirale abwärts hatte mich fest im Griff bis ich an meinem Tiefpunkt anlangte und zu trinken aufhören

    [/b]wollte[b]. Erst ab diesem Zeitpunkt konnte ich mit Entzug, Therapie und SHG trocken bleiben und bin es bis heute.

    Wenn dein Freund sagt er hat kein Problem mit seinem Alkoholkonsum dann kannst du gar nichts machen außer dich um dich selbst zu kümmern um in keine Co-Abhängigkeit hineinzugeraten. Nur er selbst kann die Einsicht und den Willen aufbringen sein Alkoholproblem, das nach deinen Schilderungen bei ihm zweifellos besteht in den Griff zu bekommen.
    Möglichkeiten gibt es zu jeder Zeit aus der Suchtspirale auszusteigen nicht jeder muß erst bis ganz nach unten kommen.

    Wünsche dir dass du die richtigen Entscheidungen triffst!

    Lg
    Andreas

    [/b]

    carpe diem

  • Hallo Kissed, was Du schreibst erinnert mich stark an meinen Freund, der sitzt auch jeden Abend vorm Rechner und trinkt seine mind. 1 Flasche Wein und manchmal auch mehr. Er zockt...oder schaut Filme...
    Ich mach mir auch Gedanken um Ihn und wie es dazu kam das er da ist wo er ist und ich dachte auch das es bergauf geht (er war vorher auch arbeitslos) als es mit einer neuen Ausbildung geklappt hat... aber das tut es nicht.
    Ich habe gemerkt das ich nur eins machen kann und das ist: mich um mich zu kümmern und mir mein Leben möglichst schön zu gestalten...hatte natürlich gehofft ich könnt Ihn mitziehn...ABER das klappt alles nicht.
    Er hat immer Ausreden, immer Entschuldigungen...außer seine Kumpels rufn an, da kann er dann auch mal so richtig schnell los machen - Richtung Biergarten oder anderweitiger Trinkstellen.

    Zum Glück wohne ich nicht mit meinem Freund zusammen, und ich würde Dir auch raten für Dich und Deine Gesundheit auszuziehen!

    Sei gegrüßt
    Denk an Dich!
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Ps.: Im Grunde genommen ist es egal warum und wieso er trinkt etc. - obwohl ich mich das auch frage...es ist egal, weil es nichts ändert. Er muß aktiv werden...aber ER sieht kein Problem.

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

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