Verräter?

  • Hallo Mauri,
    und herzlich willkommen bei uns!


    Deine Ängste bezüglich Ihrer Aussagen kann ich gut nachvollziehen!

    Doch in welcher Form stellst Du dir da die Frage,Du seist ein Verräter??

    Hier musst Du aber für dich schauen,wenn Sie dir schon offeriert respektive zu verstehen gibt,das Sie es nicht für gut heissen kann was Du getan hast,welchen"Wert" diese Freundschaft für dich hat.

    Meist werden Dinge anders verstanden und wahrgenommen,als wie beabsichtigt!

    Schau einmal genauer bei Dir,welche Erwartungen Du selbst an diese Freundschaft stellst,schau mal ob sie deiner Meinung nach auch realisierbar wären.

    Lieben Gruß,Andi

  • Hallo Mauri ... und willkommen,

    noch als Anmerkung zu Andi:

    Alkoholiker geben immer den Anderen die Schuld.

    Ich denke, dass du dir in Hinsicht auf ein Verantwortungsgefühl gegenüber des Kindes keinen Schuh anziehen musst.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Mauri,


    auch ich heiße Dich erstmal herzlich willkommen hier.

    wenn du Zweifel hast an dem, was Du für sie und das Kind getan hast, dann lies Dir nochmals Deine Worte durch:

    Zitat

    offe auch dass sie dass Kind an ihrer Seite ls Halt behält-nur hat nun Druck-aber berechtigt-sonst liegt sie irgendwann Tod in ihrer Wohnung und die Kleine schaut nur oder es passiert beiden was durch ein Unglück??(brennende Zigarette...)

    Wenn sie allein nicht mehr imstande dazu ist, für ihr Kind vernünftig zu sorgen, und das ist ja wohl offensichtlich..., dann muss es jemand anderes tun. In dem Fall warst Du es.
    Ein Danke wirst Du zu diesem Zeitpunkt wohl kaum erwarten können, aber das sollte für Dich auch momentan nicht das Wichtigste sein. Es gilt hier in erster Linie für das Wohl des Kindes zu sorgen. Auch, wenn dies Druck für Deine Freundin seitens des Amtes bedeutet. Aber vielleicht hilft es ihr, durch diesen Druck, ihr Alkoholproblem zu erkennen und etwas zu tun.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Liebe Grüsse

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo Mauri,

    herzlich willkommen auch von mir. Du bist an gar nichts Schuld. Das ist typisch für Alkoholiker, es sind immer die anderen Schuld. Die einzige die Schuld ist an ihrer Situation ist Deine Freundin. Sie trinkt, niemand zwingt sie. Sie hatte die Möglichkeit Hilfe zu bekommen, aber die hat sie, wenn ich Dich richtig verstanden habe, abgelehnt weil sie es vorzieht zu trinken, weil sie trinken will.

    Das sie ihren Führerschein los ist/war ist ihre Schuld, man fährt nicht betrunken Auto. Wenn man noch so „nüchtern“ ist, dass man fahren kann, ist man auch noch so „nüchtern“, dass man weiß, dass man es nicht darf.

    Das Du beim Jugendamt gesagt hast was Sache ist, war vollkommen richtig. Du scheinst der einzige zu sein, der sich Gedanken um das Wohl des Kindes macht, zum Glück für die Kleine. Was trinkende Eltern bei Kindern anrichten können, weiß ich aus eigener Erfahrung. Die Seele nimmt einen Schaden, der in den wenigsten Fällen wieder gut zu machen oder reparieren ist.

    Natürlich wirst Du als „Verräter“ gesehen. Von Deiner Freundin, weil man ihr jetzt auf den Zahn fühlt und sie nicht mehr ungehindert trinken kann wenn sie ihre Tochter behalten will. Es ist jetzt öffentlich, natürlich passt ihr das nicht. Doch das ist ihr Problem, sie trinkt ohne Rücksicht auf ihr Kind und was sie ihm damit antut. Wenn sie sich zu Grunde richten will, daran kann man sie nicht hindern, doch ihre Tochter kann nichts dafür, sie muss geschützt werden. Irgendjemand muss das Kind vor seiner Mutter beschützen.

    Von den Eltern wirst Du als "Verräter" gesehen, weil Du die „Schande“ der saufenden Tochter öffentlich gemacht hast. Bisher haben sie geschafft, dass schön zu bemänteln. Das ist jetzt, wo das Jugendamt mit drin hängt nicht mehr möglich. Bisher wurde sie nach Abstürzen „mal eben“ mit zum ausnüchtern mit nach Holland genommen. Wahrscheinlich hat sie noch ein paar warme Worte mit auf den Weg bekommen und es ging dann eine Weile gut. So hat man es dann schön versteckt, dass geht nicht mehr. Natürlich macht man sich da nicht beliebt. Doch auch das ist nicht Dein Problem, sondern dass der Eltern. Wenn sie vorziehen die Augen vor der Wahrheit zu verschließen müssen sie mit den Konsequenzen leben.

    Indem man eine Wahrheit verschweigt und versteckt, wird sie nicht weniger wahr. Deine Freundin ist alkoholabhängig, sonst wäre es nicht möglich auf 3,6 o/oo zu kommen, schon gar nicht bei einer Frau. Ich läge wahrscheinlich bei 1,5 o/oo schon besinnungslos unter dem Tisch, wenn ich überhaupt soviel runter bekommen würde um dahin zu kommen. Auch wenn ihre Eltern es nicht wahrhaben wollen und sich selbst belügen, ihre Tochter ist Alkoholikerin.

    Es war richtig von Dir beim Jugendamt die Karten offen auf den Tisch zu legen. Richtig um die Kleine vor ihrer Mutter zu schützen, der der Alkohol wichtiger ist als ihr Kind und richtig um sie vor ihren Großeltern zu schützen, denen wichtiger ist, dass niemand mitbekommt, dass ihre Tochter säuft.

    Ich kann Deine Sorgen um Deine Freundin verstehen, doch Du kannst sie nicht vor sich selbst beschützen, so gern Du das möchtest. Das kann sie nur selbst. Nochmal es war absolut richtig von Dir beim Jugendamt die Karten offen auf den Tisch zu legen. Du bist kein Verräter, Du hast Dich als einziger um den Menschen gekümmert, der sich nicht selbst helfen kann und der droht unter zu gehen, um die Kleine.

    Gruß
    Skye

  • Hallo, lieber Mauri,
    klasse finde ich, dass Du räumlich getrennt lebst. Ich denke, das ist für Dich selber ein großer Schutz.

    Ich finde es toll, wie Du Dich um die Kleine kümmerst und auch alle anderen Schritte finde ich richtig, gut und angebracht.

    Ich würde einfach hoffen, daß Dich der Schmerz nicht überrennt und Du einfach viel, viel Zeit für Dich aufwenden kannst und für Dinge, die Dir gut tun.

    Sagen kann ich zur Geschichte selber nicht viel, das haben bereits meine Vorschreiber getan. Wichtig ist nun, wie es dem Kind geht. Ob jemals ein Danke oder Verstehen der Mutter kommt, ich befürchte, das liegt weder in unserer Macht noch sollte es uns langfristig interessieren.

    Lieber Mauri, ich persönlich fühle mich gerne als "Verräter" wenn das bedeutet die Dinge beim Namen zu nennen und das Deckmäntelchen der Familiengeheimnisse und Probleme zu lüften. Ich selber versuche auch noch abzuarbeiten dass eines meine Baustelle ist - gegenüberliegend die des anderen, von dem ich nicht die Bauaufsichtsbehörde bin.

    Mir gelingt es auch nicht so ganz "loszulassen" im Sinne von Dir Deine Baustelle, mir meine. Denn eigentlich wäre loslassen vermutlich sich nicht nur aktiv nicht mehr um den anderen zu kümmern sondern sich auch passiv nicht durch Gedanken an die Person binden zu lassen. Manchmal weiß ich nicht was besser ist: zu trauern um es zu Ende zu bringen oder einfach zu ignorieren, weil es nicht mein Thema ist.

    In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Kraft und sei stolz auf Dich ein "Verräter" zu sein! Was Zwangsentzüge bringen hast Du ja selber erleben dürfen.... nichts ....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ach Mauri,
    ich kann Dir nichts tröstliches sagen, weil Deine Freundin vermutlich nicht mehr in der Lage ist Rücksciht auf Dich und ihr Kind zu nehmen. Nicht, dass sie es nicht wollen würde, aber der Alkoholismus hat sie zu einer Marionette werden lassen (man verzeihe mir den Vergleich bitte).

    Niemand sagt, lieber Mauri, dass es einfach ist -weiß Gott nicht! Was meinst Du, wieviele Tränen hier im Forum stecken? Was meinst Du, wieviele von uns irgendwann ihr Leben und ihre Existenz vor lauter Kummer in Frage gestellt haben?

    Nur: Du bist jetzt derjenige, der für die Kleine als aufrechter Erwachsener ein Beispiel geben kannst. Du kannst ihr wieder Vertrauen geben - das ist schwer, wenn man selber Kummer hat, keine Frage, aber wenn sie Deine Liebe spürt und Deine Aufrechtigkeit (auch in der Trauer) so ist sie geborgen.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

    Lieben Gruß von Dagmar

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