Nachsorge durch Kuren?

  • Guten Morgen an alle?

    ich hoffe, ich darf schonmal hier eine Frage stellen, obwohl mir noch ein paar Tage zu einem Jahr Trockenheit fehlen! (09.10.2008) :D

    Aufgrund vieler Beiträge über LZT usw. frage ich mich folgendes:

    Hat jemand Erfahrungswerte, ob es möglich ist, eine Kur zu beantragen aufgrund des Krankheitsbildes "Alkoholsucht" als Unterstützung zur weiteren Trockenheit, oder muss man akut "gefährdet" (naja, bin ich ja sowieso immer) oder körperlich krank sein, um so eine Kur zu erhalten?
    Wenn ja, gibt es die Möglichkeit, eine Kur begleitend mit einer Unterstützung zum Umgang mit der Sucht machen zu können? Gibt es so ein Angebot überhaupt?
    Über den Sinn einer solchen Maßnahme brauche ich sicherlich nichts zu schreiben. Ich bin im letzten Jahr nur 14 Tage in der Klinik zur Entgiftung gewesen und eine LZT wurde aufgrund meiner nach wirtschaftlichen Aspekte im Krankenwesen :D (wüsste nicht, wie ich es anders beschreiben sollte) Stabilität ohne eine Empfehlung zur LZT entlassen worden. Allerdings habe ich auch nichts dafür getan. Im Prinzip ist es ja so, dass man erstmal schon froh war, von den ersten Eindrücken ein bisschen loszukommen und wieder Kraft im eigenen Leben zu finden. Bei mir hat es jedenfalls geklappt. Ich hätte aber auch eine LZT gemacht, wenn es mir angeraten worden wäre. Beruflich wäre es für mich kein Problem gewesen. Mir erschien es nur nicht so notwendig, da ich froh war, wieder zum Job zu gehen! Gerade im letzten Jahr war ich so oft krankgewesen, ich musste wieder ein bisschen Ruhe im Dienst hineinbringen. Nur die eigene Einschätzung, dass es einem gutgeht, kann ja durchaus falsch sein und muss täglich überdacht werden!

    Eine Kur hatte ich schonmal beantragt, da dachten aber noch alle, es wäre ein Burn-Out-Syndrom, also leichte Depris, und ich hatte mich natürlich noch nicht geoutet. Diese wurde aber dreimal abgelehnt, mit der Begründung, ich sei noch zu wenig Psychopath! :D Meine Depressionen und Angstzustände lagen definitiv an meiner Sucht! Diese verschwanden schon während des Krankenhausaufenthaltes.
    Zu mir noch persönlich: Ich besuche regelmäßig einmal in der Woche eine reale SHG und bin seit 2 Monaten auch hier regelmäßig.

    Könnte man also aufgrund meines nach außen hin gesunden Zustandes trotzdem eine Kur so wie oben beschrieben beantragen?

    Über ein Feedback würde ich mich freuen!

    Schönen Feiertag!

    Lobanshee

  • Hallo lobanshee!
    Ich habe gestern meinen Kurantrag abgegeben, mit einem Attest meiner Therapeutin. Ich bin zwar nur Co, aber die Therapeutin hat das gut geschrieben. Hauptsächlich gehe ich aber wegen der Bandscheibenvorfälle weg. Mal sehen, was draus wird.
    Bist du in therap. Behandlung? Wenn nein, dann kann ich das nur empfehlen. Ganz egal ob Kur oder nicht.
    Schönen Feiertag, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Noch was. Es gibt ganz viele Kurheime, - kliniken, die extra auf die Psyche eingehen. Hab ich aus dem Internet. :oops:

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Servus lobanshee,

    es gibt sogenannte Auffrischungstherapien für Suchterkrankte. Die Dauer liegt (je nach Bewilligung) meist zwischen 21 und 28 Tagen, wobei Verkürzungen oder Verlängerungen bei medizinischer Indikation möglich sind.
    Es wird zwar oft Therapieerfahrung gewünscht (um nicht bei Adam und Eva beginnen zu müssen und so einen schnellen Einstieg in die Arbeit zu gewährleisten), ist aber nicht immer zwingend Bedingung.

    Einen Antrag kannst Du z.B. über die Suchtberatung in die Wege leiten lassen, die können Dir auch passende Einrichtungen benennen. Danach schließt sich die medizinische Bewertung an, mit allem, was zu einer "regulären" Therapie auch gehört: Suchtbericht, Lebenslauf, ..., ...

    Aber bitte daran denken: mit einer "normalen" Kur zum relaxen und/oder entspannen hat das nichts zu tun – das ist (harte) Arbeit am ich...

    LG
    Spedi

  • Danke Euch beiden!
    Durch die beiden SHGs und mein eigenes Dazutun arbeite ich jeden Tag an mir, frage mich aber, ob ich noch mehr tun sollte!
    Setze ich mich zu stark unter Druck bzgl. Rückfallgefahr? Kann man auch zu viel tun, so dass man sich selbst in Unruhe bringt?

    Was genau bedeutet eigentlich therapeutische Behandlung und wie läuft das ab?

    Hört sich bestiimmt naiv an, aber ich habe echt null Ahnung davon!

    Werde das auf alle Fälle gleich mal am Montag mit meinem SHG-Leiter ansprechen, Trotzdem würde ich mich sehr über Vorabinfos freuen. Das Wochenende ist ja noch lang!

    Schönen Abend noch!

    Lobanshee

  • Hallo Lobanshee,
    erstmal seh ich so wie spedi, es ist kein Spaziergang, aber mehr zu machen, dem steht nichts im Wege.
    Ein Weg ist über die Suchtberatung.
    Der andere geht über den Hausarzt mit einer Überweisung zum Psyschologen und einer wöchentlichen Therapie. Hier gilt es auszuloten, ob dies nötig ist und ob du den willst.
    Ich z.B. war 9 Monate trocken und hab dann noch eine Therapie gemacht. 3 Monate, suchtnahe Psyschsomatik.
    LG
    Jürgen

  • Danke nochmals, auch Dir Jürgen!

    Werde mich mal verstärkt informieren.

    Ich möchte weder relaxen, noch entspannen!

    Ich möchte alles dafür tun, trocken zu bleiben. Das ist mein innigster Wunsch für den Rest meines Lebens!

    Lobanshee

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