Immer wieder Alkoholabhänige Partner.Warum?

  • liebe Kimyo,
    ich habe tatsächlich meine Fotoalben zurückerhalten. Und da kamen wieder Facetten meines Lebens und Ex-Partner.

    B I N G O - ob abhängig oder nicht, ein gefährlicher Umgang mit Substanzen war immer gegeben!

    So, nun geht es mir wie Dir, ich muss feststellen, das Problem ist meine Auswahl - damit meine Co-Abhängigkeit. Freude machte mir das keine zu erkennen!

    Ich wusste auch nie bei wem wieviel? Aber das ist nicht das Thema, glaube ich! Das Thema ist wohl, dass wir genau auf diesen Menschen anspringen, von denen wir spüren sie haben "irgendwas" nicht im Griff. Ist es der Helfer? Ist es dass, das wir uns stark fühlen wollen? Ich kann es nicht sagen - nur dass mich das bei einer weiteren Auswahl dieser Art ganz sicher zu Boden schlägt.

    Bei meinen Eltern weiß ich nichts von Alk-Problemen, aber von unnahbaren Eltern.

    Nicht wir geraten an den selben Typ - wir suchen sie uns förmlich aus, glaube ich. Bei mir meine ich zu vermuten, dass ein unnahbarer Mensch mich an den Vater erinnert und somit dieser schon punktet. Unnahbar kann ein Narzisst sein, ein Alkoholiker, ein anderweitig Süchtiger und manche anderen Menschen. Jemand unnahbarer aber, kann wohl mit mir keine offene und ehrliche Freundschaft führen.... Somit....
    gilt für mich lernen und alleine bleiben, derzeit.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Kimyo

    Die Erklärung ist relativ einfach, warum immer wieder alkoholkranke Männer.
    Das passiert Dir nicht zufällig, sondern sozusagen bewußt „unbewußt“, diese Sache hat System bei Dir.

    Meist ist CO-Abhängigkeit in der Kindheit verwurzelt. Du schreibst, Deine Mutter ist / war alkoholkrank, ich nehme an, deshalb wurden Dir schon als Kind viele Aufgaben aufgedrückt, die nicht kindgerecht waren ? Du mußtest früh eine größere Verantwortung übernehmen als Kinder in Deinem Alter ? Sowas prägt halt, man entwickelt so ein „Helfersyndrom“, weil man sich dadurch auch gut fühlt, man baut sich so ein trügerisches Selbstbewußtsein auf, mal grob umschrieben.

    So, nun ist es aber normales menschliches Verhalten, alte Zustände wieder herzustellen zu wollen, dabei ist es egal, ob die gut oder schlecht waren, man fühlt sich dann wieder geborgen und heimlig, denn SO kennt man es.
    Macht natürlich aber auch in diesem Falle krank, nämlich CO-abhängig. CO-Abhängigkeit ist eine nicht-stoffliche Sucht und will ausgelebt werden. Im Falle von „helfen-wollen“. Resultierend aus den Kindheitserlebnissen, man will das schöne Gefühl wieder haben, helfen zu können. Denn dann fühlt man sich toll, bewundernswert, tapfer, aufopferungsvoll, umsorgend… das alles wird ja positiv in der Gesellschaft bewertet, also bezieht man daraus auch Selbstbestätigung.

    In gewissen Maße sind das auch schöne Eigenschaften, ganz klar, bloß der CO kann keine Grenzen mehr zwischen normal und Sucht ausleben ziehen / erkennen. So wie beim Alkie im Grunde…
    Ein CO kann einen Alkie auch so gezielt in der Sucht gefangenhalten im schlimmsten Fall, denn wenn der Alkie wieder schön breit rumhängt, muß ihm ja geholfen werden, gelle ?
    Ne Suppe kochen, damit er wieder auf die Beine kommt, Hilfsangebote suchen und ihm nennen, aber wehe, er nutzt sie tatsächlich (meist nutzt er sie nicht, dann kann man ihm aber auch wieder alles prima in die Schuhe schieben :wink: )… denn damit würde er sich aus der Abhängigkeit von seinem CO lösen, böse Sache für den CO, denn SO war das ja NICHT gemeint ! :x
    Dann soll der lieber wieder saufen, damit die alten Zustände wieder hergestellt sind und der CO weiter seiner Sucht frönen kann.
    Und dafür kann ein CO schon sorgen, wenn er will...
    Ansonsten würde der Alkie nämlich wieder unabhängig und selbstständig, woher dann das Selbstwertgefühl ziehen ?

    So, liebe Kimyo, Du wirst jetzt denken, was n dat für ne boshafte Zicke, die Lilly ? :evil:
    Stimmt ja alles gar nicht ! SO bin ich nicht, sondern NUR hilfsbereit !
    Oder stimmt es vielleicht doch ? :wink:
    Schau mal in Dich rein, ob Du diese beschriebenen Muster wiedererkennst…

    Und Kimyo, die CO-Abhängigen, die erkennen und beginnen, zu begreifen, haben die Chance, sich aus ihrer CO-Abhängigkeit zu lösen.
    Aber der Erkenntnisprozeß ist schmerzhaft, man möchte lieber weit weg laufen, die Augen wieder fest zumachen, „ach komm, sooo schlimm isses ja nu auch wieder nicht…“ :P
    DOCH, ist es aber meist. Und es ist nicht einfach, aus dieser Nummer wieder rauszukommen und ganz wird es wohl auch nicht gelingen, aber evtl. so, das es nicht mehr so krank macht ?

    LG
    Lilly
    die in Wirklichkeit nicht boshaft ist, aber ehrlich... auch wenns zwickt :wink:

  • Hallo Peter,

    für Dich gilt im übrigen das Gleiche wie für Kimyo, is nämlich nicht so, das ich Dich nicht lese :wink:
    Aber Du bist schon weit auf Deinem Weg, Du hast erkannt und beginnst, ENDLICH zu handeln.
    Also weiter so machen und nich wieder einknicken, gelle ? :wink:

    Das Buch kann ich im übrigen auch allen anderen weiter empfehlen, CO-Abhängigkeit muß sich auch nicht nur auf einen Alkoholiker beziehen, alle anderen hilfsbedürftigen Personen sind auch geeignete "Opfer".
    Auch die Arbeit in helfenden Berufen ist oft ein Ausleben von einem Helfersyndrom und CO-Abhängigkeit. Aber natürlich gilt das nicht immer und unumstößlich, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

    Ach so, Kimyo, nur noch zur Erklärung, ich bin Alkoholikerin, und keine CO, kann somit CO-Abhängigkeit nie ganz nachvollziehen, ebenso wie eine CO Alkieverhalten nie ganz nachvollziehen kann.
    Aber Süchte ähneln sich frappierend, so auch bei Alkoholismus und CO-Abhängigkeit. Es gibt natürlich spezifische Unterschiede, aber Suchtverhalten will immer ausgelebt werden, so oder so... da ähneln wir uns dann doch wieder sehr. :wink:

    LG
    Lilly

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