Was soll ich tun

  • Hallo Sabsi,


    herzlich Willkommen hier im Offenen :wink:

    Zitat

    Ich sage mir immer das die Gefühle
    im betrunkenen die wahren Gefüle sind.

    Diese *Lebensweisheit: Kleine Kinder und Beso...sagen die Wahrheit* kann ich so ganz und gar nicht unterschreiben!

    Dein Freund hat eine todbringende Krankheit, die sein Urteilsvermögen, sein Denken und Handeln stark beeinträchtigt und dringend professionelle Hilfe benötigt.


    Aber was viel schlimmer für Dich ist, ist diese Äußerung:

    Zitat

    Ich habe ihm gesagt, das ich warten werde und ihn nicht aufgebe, auch wenn wir uns jetzt nicht mehr sehen und es für ihn beendet ist.

    Das klingt nach hochgradiger Co-Abhängigkeit, die auch krank ist.
    Er hat Dir gesagt, daß er Dich nicht mehr will. Also, warum klammerst Du Dich an diesen Mann, der nichts mehr von Dir will?


    Lieben Gruß
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • hallo sabsi,

    ich kann das alles gut verstehen- du glaubst an einen guten kern in ihm oder sowas...

    aber was du beschreibst, wie er dich behandelt- was willst du denn von ihm? was kann er dir geben??? er macht dich ja jetzt schon fertig nach 5 monaten.
    so sieht keine liebe aus. ich habe mich da auch getäuscht.
    willst du dich dieser willkür seiner gefühle aussetzen?
    das ist selbstzerstörung.

    und glaubst du das du ihn retten kannst- ändern kannst zum perfekten mann? weg von der flasche?

    ich für mich muss sehr aufpassen, weil ich alle solche verletzenden aussagen immer dem alkohol zugeschrieben und ENTSCHULDIGT habe! ich habe ein verhalten akzeptiert, dass mir kein gesunder mann je bieten dürfte, weil er ja so ein armer kranker ist und er es ja nicht "so meint".

    ich habe für mich herausgefunden dass das falsch ist, weil meine seele und mein körper das alles nicht entschuldigen können, selbst wenn ich es versuchte. ich begann ihn beim wort zu nehmen und das hat mir den abschied ungemein erleichtert- also mich zu ent-lieben. ich dachte auch, er ist mein absoluter traummann! aber je länger man sich selbst verleugnet ( also seine gefühle und verletzungen nicht ernst genug nimmt), desto schlimmer wird das erwachen für die eigene selbstachtung.

    ich muss lernen mich vor leuten zu schützen und niemandem mehr sachen zu erlauben, die ich mir bei anderen NIE erlauben würde.

    er ist nicht deine grosse liebe- glaube es mir.
    man darf nicht liebe und leid verwechseln.

    lass ihn los- schütze dich.

    liebe grüsse von siri

  • Hallo Sabsi,

    natürlich ist die Einsicht schwer, CO-abhängig zu sein, wenn es denn so ist, bei Dir weist einiges stark darauf hin.

    Immer geben, nix bekommen, das ist die eine Seite der Medaille, resultierend aus den eigenen Verhaltensweisen, bspw. ausgeprägtes Helfersyndrom.
    CO-Abhängigkeit zerstört aber nicht nur das eigene Ich, sondern schadet auch erheblich den Menschen, an denen sie ausgelebt wird.
    Ich habe dazu gerade in Kahrys Thread (Mein schrecklicher Partner?)geschrieben, wie sie entstehen kann, vielleicht magst Du da mal reinlesen ?
    CO-Abhängige sind keine Engel, sondern meist Opfer und Täter zugleich :shock: . Hört sich bitter an, is aber so, warum, habe ich auch dort geschrieben.
    Schuld trifft hier aber niemanden, weil CO-Abhängigkeit fast immer in der Kindheit angelegt wird, es ist eine Krankheit und Kinder sind für mich eh immer schuldlos.

    Das Du nicht loslassen kannst, ist ein typisches Symtom für CO-Abhängigkeit, es ist die Angst vor dem Entzug des eigenen Suchtmittels, das Nicht-stofflich ist und sich auf andere Menschen bezieht.
    Mit der Trennung kann die Sucht nicht mehr ausgelebt werden. Kann sich der CO-abhängige nicht aus seiner Sucht/Krankheit lösen, wird er wieder einen hilfsbedürftigen Partner suchen, an der er weiterhin lustig seiner Sucht frönen kann. Auch typisches Verhalten.

    Zitat

    Ich weiß, mache ich so weiter zerstöre ich mich selbst und verliere jede Selbstachtung.

    Selbstachtung ist bei CO-Abhängigen eh kaum vorhanden, das kommt vom mangelndem Selbstbewußtsein/Selbstvertrauen, was in der Kindheit nicht angelegt werden konnte.
    CO-Abhängigkeit wird im übrigen auch Liebessucht/Beziehungssucht genannt…

    Hypnose wird da kaum helfen, es sei denn, sie wird als Unterstützungsmaßnahme in einer professionellen Therapie angewandt, um evtl. an verdrängte Kindheitserlebnisse zu kommen, wozu manchmal der Betroffene keinen Zugang mehr anderweitig bekommt.
    Die Zeit heilt hier keineswegs alle Wunden, nur intensive Arbeit an sich selbst, verbunden mit Verhaltensänderungen, die nicht einfach zu bewältigen sind.

    Aber wenn Du hier auch bei anderen liest, wirst Du schnell dahinter kommen, wie CO-Abhängigkeit funktioniert und welche Wege daraus es gibt. Siehe hierzu auch die Grundbausteine für CO`s.
    Sich weitere Hilfe in Form einer Therapie zu suchen, wäre auch sehr sinnvoll.

    Ich weiß, das hört sich jetzt alles brutal an, aber Baden in Selbstmitleid, Hoffen auf die Zeit und das von allein wieder „alles gut“ wird, ist unangebracht und auch nicht zielführend, es bringt Dich keinen Millimeter weiter.
    Und niemand wird Dir versprechen, das es einfach ist, aus der Nummer wieder rauzukommen, das wissen wir alle. Ebenso wenige, wie es einfach für einen Alkoholiker ist, sich aus seiner Sucht nochmals befreien zu können.
    Aber es ist möglich.

    LG
    Lilly

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!