Hallo erstmal!
das sind in der Tat so einige Fragen, ich fang einfach mal oben an und schau was mir so einfällt
Was das thema vererbbar betrifft, das ist so weit ich weiß ziemlich umstritten, such mal hier im Forum ich glaub da hab ich bei den allgemeinen info-threads irgendwo mal was zu gelesen. In jedem Fall aber ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder von Abhängigen selber abhängig werden größer, schließlich hat man das jahrelang vorgelebt bekommen.
Ich denke du hast Recht was deine Brüder betrifft, Abwesenheit war ihr Schutzmechanismus, ihre Chance zu überleben! wie ist dein verhältnis zu ihnen?
"abgeguckt" da beschreibst du das was ich am Anfang schon erwähnte, für uns Erwachsene Kinder von Alkoholikern ist das Verhalten unsrer Eltern das einzig 'normale' Familienleben was wir kennen gelernt haben. deswegen meiner meinung nach also, ja, viele lernen keine anderen methoden mit stress und problemen klar zu kommen. aber das kommt auch ganz stark auf die situation an (gab es andere erwachsene vorbilder...etc.)
Was du schreibst klingt alles relativ nüchtern, NICHT gefühlslos, aber du schreibst wenig ÜBER gefühle (ich hoffe das kommt jetzt richtig rüber)
wie geht es dir mit all dem? hast du das gefühl es beeinflusst dich? hast du das gefühl dazu zu neigen in abhängigkeit zu geraten von suchtmitteln, liebe, essstörungen gibt es da irgendwas?
ich bin vielleicht aus gar nicht so anderen gründen als du hier gelandet, ich weiß nicht mehr wo ich das geschrieben hab aber überflieg wenn du magst vllt mal die ersten seiten in meinem thread "die ersten schritte auf einem langen weg" da schreib ich einiges zum thema eigener "alkoholkonsum = alkoholmissbrauch?"
deine sorge um deinen Zwilling kann ich sehr gut nachvollziehen, ich frage mich all solche fragen auch immer für meine schwester mit. wobei ich allerdings momentan die größeren inneren kämpfe auszutragen hab.
was tu tun kannst denke ich deinem zwilling hilfe und anstoß zur selbshilfe geben. vor alllem offen über das thema alkoholismus reden . in den meisten familien mit alkoholikern wird verschwiegen und vertuscht, das beste mittel gegen den mechanismus familienkrankheit ist meiner meinung nach offenheit.
hast du selber schon mal über therapie, selbsthilfegruppe oder ähnliches unabhängig von diesem forum hier nachgedacht? vielleicht bücher gelesen? deinem zwilling bücher zu empfehlen, das ist immer eine gute möglichkeit der hilfe. die entscheidung bleibt der person selbst überlassen ob er/sie das auch lesen will.
ich hoffe du findest hier viele antworten und viele neue fragen, die dich weiter bringen! lieber gruß, Roa